Angry_C hat geschrieben:mash_gh4 hat geschrieben:Angry_C hat geschrieben:Wahrscheinlich wird dein Monitor mit 60Hz betrieben. 25p Videos müssen dann ruckeln.
es gibt ja auch ganz einfache player, die die diversen grafikkarten in verschiedenen ausgabemodi diesbezüglich zu synchronisieren verstehen.
mpv halte ich zur zeit für einen der besten und wunderbar effizienten derartigen player. der läuft auch auf allen gängigen betriebssystemen.
Muss ich mir anschauen. Wie funktioniert das bei Monitoren, die nur 60Hz beherrschen? Ginge ja nur, indem der Player das Video langsamer abspielt, oder?
das ist eine ziemlich komplizierte geschichte wo es leider noch viel mehr stolpersteine als alleine nur die bildschirmfrequenz zu beachten und zu kompensieren gilt.
für jenes ruckeln, wie es hier beschrieben wurde, würde ich in erster linie einmal engstellen in der verarbeitung verantwortlich machen -- also fehlende verarbeitungspower, ineffizientes decoding und flaschhälse im festplatten oder grafikspeicher transport. je nachdem, was davon tatsächlich die einschränkenste ursache bildet, gilt es natürlich auch unterschiedliche ansätze zu nutzen, dem entgegen zu wirken. wichtig sind hier auf jeden fall all jene
hardwarebeschleunigungsmöglichkeiten, die in den letzten jahren dazu auf den iGPUs und grafikkarten hinzugekommen sind. bis UHD sollte das mit einigermaßen aktueller hardware heute fast überall nutzbar sein. es reicht aber, wenn nur irgendeine besonderheit vorliegt (bspw. eine höhere farbtiefe od. ein anspruchsvolleres kompressionsprofil, als es die jeweilige beschleunigungslösung unterstützt), und man ist wieder auf eine normale verarbeitung mit elementareren mitteln zurückgeworfen, was sich natürlich besonders ungut auswirkt, weil man ja gerade in diesen besonders anspruchsvollen fällen, jede form der beschleunigung gut brauchen könnte bzw. die resultierenden störungen besonders auffällig zu tage treten.
das problem der bildfrequenz ist allerdings weitestgehend unabhängig davon zu sehen. das ist eine ausgesprochen knifflige sache, weil es keine einheitlichen konventionen und programmierschnittstellen gibt, wie man das in betriebssystemübergreifender weise und für die verschiedenen grafikkarten und ausgabemöglichkeiten in den griff bekommen könnte. :( es ist also wirklich nur in ganz wenigen ausgabemodi auf user level bzw. von unpriviligiert laufenden anwendungen heraus gezielt beinflussbar. voraussetzung dafür ist praktisch immer, dass die ausgabe im
vollbildmodus geschieht! solange das ganze nur in einem einzelnen fenster läuft, kann man fast immer davon ausgehen, dass die systemweit eingestellte bildwiederholrate unberührt bleibt. im vollbildmodus kann aber die ausgabe bei einigen treibern und ausgabetechniken tatsächlich in der frequenz angepasst werden, so dass sie sich mit dem filmmaterial deckt, so fern der monitor eine solche wiedergabefrequenz od. ein vielfaches davon unterstützt. siehe dazu z.b. den abschnitt "xrandr.lua" und "display-sync" in:
https://github.com/mpv-player/mpv/wiki/ ... ronization
(wobei in diesem [über weite strecken veralteten] wiki eintrag nur ein bruchteil der möglichkeiten ansprochen wird, die mpv in dieser hinsicht heute bietet!)
heutige grafikarten und schirme bieten tlw. auch möglichkeiten, die ursprünglich für computerspiele geschaffen wurden, um die tatsächliche wiedergabefrequenz dynamisch an die maximal erzielbare ausgabefrequenz komplexer computergerenderter inhalte anzupassen, ohne dabei unhübisches tearing zu zeigen. auch das kann natürlich z.t. für eine optimierung der wiedergaben beim abspielen von filmen genutzt werden.
in vielen fällen gilt es aber mit viel primitiveren eingrenzungen fertig zu werden, die bspw. damit zu tun haben, das zwar exakt 60Hz ausgegeben werden können, nicht aber 59.94 od.ä.. aber auch anpassungsschwierigkeiten im hinblick auf die audioausgabe bzw. soundkarten können in der praxis weit mehr aufwand erfordern, als man das erwarten würde...
gute player enthalten im hinblick auf all diese details mittlerweile wirklich ganz wunderbare technische lösungen. mit minimalem aufwand lässt sich in den meisten fällen ein ganz ansehnliches resultat erzielen. ein paar sinnvolle manuelle feineinstellungen sind allerdings manchmal trotzdem nötig, um das ganze an die lokalen gegebenheiten anzupassen. das ist natürlich bei wirklich mächtigen programmen, wie bspw. mpv, oft schon ein klein wenig kompliziert. als normaler anwender, der man sich um solche dinge sonst nicht weiter zu kümmern pflegt, fehlen einem gewöhlich auch alle anhaltspunkte und sinnvoll verständlich debugmöglichkeiten, um derartige probleme und ursachen eindeutig zu analysieren.
ich muss allerdings sagen, dass ich damit in der praxis fast keine probleme hab.
obwohl ich auch nur verhältnismäßig durchschnittliche IPS monitore verwende, die nur die wichtigsten frequenzen (60, 50 u.24Hz) wiederzugeben vermögen, und deren nachleuchtdauer, wie bei den meisten computerschirmen, natürlich nicht ganz optimal für die filmwiedergabe ist, wirkt das ganze praktisch immer einigermaßen annehmbar. aber natürlich kann ich hier nur für meine bescheidenen erfahrungen im linux umfeld sprechen. unter windows und mac könnten evtl. andere player manches vielleicht noch eine spur besser machen. ich bin allerdings eher geneigt anzunehmen, dass sich das entsprechende entwicklungsgeschehen ohnehein auf ziemlich wenige projekte konzentriert bzw. ggf. von dort auch auf andere anwendungen übertragen wird. mpv ist in dieser hinsicht gegenwärtig ganz bestimmt einer der bedeutsamsten brennpunkte des geschehens. es ist jedefalls ein bereich, wo sich ständig derart viel neues tut bzw. neu hinzukommende technische möglichkeiten autun, dass man gegenüber software, die schon lange keine nennenswerte aktualisierung mehr erfahren haben od. in der entwicklung weit nachhinken ziemlich, skeptisch sein sollte, auch wenn sie in der bedienung noch so praktisch und benutzerfreundlich wirken mögen.