camworks hat geschrieben:Axel hat geschrieben:Saul Bass, ein berühmter Titelgrafiker, zeichnete für die Szene ein sich um das, was damals "machbar" erschien, nicht kümmerndes Storyboard.
Tut mir leid, den Satz verstehe ich auch nach dreimaligem Lesen nicht. Was wolltest Du damit sagen?
Hitchcock wollte immer "unmögliche" Aufnahmen, um dem Zuschauer zu signalisieren, dass er in Hitchcockland zu Gast war, in dem alles möglich war. Dabei verachtete er alle Regeln, wie "man" eine Szene auflöst. Die Sequenz sollte viel schneller geschnitten werden, als es üblich war, die Faustregel besagte, dass ein Schnitt unter vier Sekunden nicht lang genug war, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Nun müssen wir uns, davon abgesehen, von der Vorstellung lösen, dass die Kamera einfach an die entsprechenden Positionen
gestellt werden konnte, denn die leichtesten damals verfügbaren 35mm-Reporterkameras waren immer noch viel klobiger als unsere heutigen EB-Mühlen, und die Optiken waren lahm.
Ein "Rig" war ein bisschen anders als heute. Für die Rotation um die optische Achse am Schluss der Sequenz mit integrierter Kamerafahrt und Schwenk wurde eigens eine Apparatur gebaut, eine Art Vorläufer zur Revolution. EDIT: Hätte gebaut werden müssen, denn: Man sieht allerdings (heute), dass das bildfüllende Auge bis 2'31" ein Freeze-Frame ist, das rotiert wurde.
Hitchcock beauftragte Bass, die Szene zu skizzieren, als würde er einen animierten Titel entwerfen und sich dabei nicht um die praktische Umsetzbarkeit zu kümmern. Das meinte ich.