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Ja, warum sollte auch ausgerechnet YouTube keine Gema-Gebühren zahlen? Wo sie doch bei vielen Videos, wo sie die Musik erkennen, Werbung zum Kauf dieser Musik einblenden?
Andererseits sind gerade die Verwertungsgesellschaften für kreative Leute in der Hobbyszene nur Preistreiber und "Abzocker".
Für meine SD-Karten in Film- und Fotokameras zahle ich GEMA. Seit dem 1.7. gar nicht mal so wenig.
Die DVD-Rohlinge, auf die ich fertige Filme packe, die mit GEMA-freier Musik vertont sind, zahle ich GEMA.
Und natürlich zahle ich auch bei CD-Rohlingen für meine Fotos an die GEMA.
Dieter Bohlen und die ganzen Hupfdohlen, deren Namen ich nicht mal kenne, verdienen daran, das wir unserem Hobby nachgehen!
Bei Druckern usw. ist es ähnlich, hier kassiert die VG-Wort. Was bei Multifunktionsgeräten (Drucker, Scanner, Kopierer und evtl. Fax in Einem) noch einsehbar ist, ist bei Kassenbondruckern oder Versandetikettendruckern einfach mal nur noch Abzocke!
Als Privatperson könnte man diese Zahlungen umgehen, in dem man im EU-Ausland einkauft, wo es diese Abgaben gar nicht oder in geringerer Höhe gibt. Gewerbliche oder institutionelle Verbraucher müssen bei Bezug aus dem Ausland diese Gebühren nachentrichten. Das gilt z.B. auch für unseren Verein, der ein selbstproduziertes Hörbuch (ohne eine Sekunde Ton, der mit GEMA irgendwas zu tun hat) in einer größeren Auflage auf CDr brannte. Bei 300 Rohlingen kommt da schon ein GEMA-Betrag zusammen, der einen zumindest ärgert, weil sie das Geld zu Unrecht bekommt.
Vor mehr als 10 Jahren mußten wir uns für eine öffentliche Veranstaltung bestätigen lassen, dass ein Künstler und Komponist aus unseren eigenen Reihen nicht von der GEMA vertreten wird und eine Aufführung seiner Werke daher "GEMA frei" ist. Für diese in meinen Augen doch recht einfache Prüfung brauchte man damals satte 10 Monate!
Ich glaube, der Streit YouTube ./. GEMA beruht zu einem Großteil auf einer Forderung der GEMA, die deutlich über dem liegt, was andere Musikdienste oder auch Radiosender abführen müssen.
Im Streit um die Abgaben der Diskotheken klingt die ursprüngliche Idee der GEMA, 10% der Eintrittsgelder zu verlangen, ja irgendwie noch fair. Allerdings wird am Ende nicht einfach gezählt, wieviele zahlende Gäste Eintritt bezahlt haben, sondern unrealistische Hochrechnungen im Sinne von "Wieviele passen rein und könnten Eintritt bezahlt haben" angestellt. Und die Regelung gilt auch für Kneipen und Feste. Wenn sich die GEMA hier durchsetzt, wird es einen kulturellen Kahlschlag in Deutschland geben - Tausende Kneipen, Diskotheken und selbst Schützenfeste sind bei den bisher bekannt gewordenen Tarifen nicht mehr tragbar.
Im Vergleich zur GEMA ist ein Diamant ein weiches und flexibles Material! Da kommt ein reicher Internet-Konzern, der ein wenig Stimmung gegen die GEMA machen will, den vielen anderen potentiellen "GEMA-Opfern" gerade Recht.
Das die Verwertungsgesellschaften bei Verbrauchern unpolulär sind, liegt sicherlich auch an den Abgaben auf allerlei "Leermedien".
Dazu kommen dann noch Dinge wie die "Gemavermutung".
Was Angebote wie YouTube usw. angeht sehe ich es so: Die Urheber und Rechteinhaber wissen ganz genau, dass es sich um ein weltweit verfügbares Angebot handelt. Wenn sie damit nicht einverstanden sind, zwingt sie keiner dazu, Ihre Musikvideos dort einzustellen. Wenn sie ihre Videos kostenfrei zu Werbezwecken anbieten wollen und sie Vereinbarungen mit Verwertunggesellschaften haben, die dazu im Widerspruch stehen, dann müssen sie diese eben nachverhandeln.
stefangs hat geschrieben:
und was ist mit den soundtracks, die einfach jemand anders einstellt, weil er die musik gut findet?
Darf er das?
ne darf er natuerlich nicht. ich werfe das ja nur ein, weil so wie du es sagst, klingt es so, als sei das problem der youtube verguetung hausgemacht von den urhebern, wenn sie ihre musiken einstellen.
stefangs hat geschrieben:
und was ist mit den soundtracks, die einfach jemand anders einstellt, weil er die musik gut findet?
stefan
Die werden von den Rechteinhabern in aller Regel geduldet - man könnte die Videos auch sperren, aber das geschieht wohl nur in Ausnahmefällen. Ist ja auch in der Community schwer erklärbar, wenn die Künstler oder ihre PR-Leute selbst reichlich Material einstellen.
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