Skeptiker hat geschrieben: ↑Do 02 Nov, 2023 12:39
APS-C Crop bei Panasonic mit deutlich grösseren Pixeln, aber auch deutlich weniger Pixeln.
-> besseres APS-C Lowlight-Verhalten / weniger Bildrauschen (könnte allerdings durch Fuji Video-Downsampling (6K -> 4K, 2K) zum Teil kompensiert werden).
Fuji X-H2S oder X-T4 mit deutlich kleineren Pixeln, aber dafür steht für APS-C die Gesamtzahl von 26 Mio zur Verfügung (bei 'Open Gate' der X-H2S).
-> Höhere APS-C Bildauflösung
Das Lowlight-Verhalten sollte ungefähr gleich sein - die Sensorfläche ist da wichtiger als der Pixelpitch, vor allem wenn die Pixel beim höherauflösenden Sensor auf 4K runtergebinnt werden (wodurch das Bildrauschen abnimmt).
Viel entscheidender finde ich die Anforderungen an die Auflösung bzw. optische Performance der Objektive, und IMHO wird das viel zuwenig diskutiert.
Der 26MP-Sensor der Fuji (und auch der Sony A6700 und FX30) ist die "abgeschnittene" APS-C-Bauvariante von Sonys 60 MP Vollformatsensor, der u.a. in der A7R iv/v, Sigma fp-s und Leica M11 steckt. Im FF-Segment gelten 60 MP als optisch anspruchsvoll und empfehlen die Kamerahersteller nur eine begrenzte (Oberklassen-) Anzahl ihrer Objektive dafür. Bei 24/26 MP APS-C müssen aber
alle Systemobjektive diese Leistung bringen; und bei Fujis neuen 40MP-Kameras [die 93MP Full Frame entsprechen] erst recht.
Mal durchgerechnet:
- Full Frame 24 MP (6000x4000 Pixel) = 4000 Pixel auf 24mm Sensorhöhe = 166,67 Pixel pro mm = 83,3 Linienpaare/mm.
- APS-C 24 MP = 4000 Pixel auf 15,7mm Sensorhöhe = 128,4 lp/mm.
- MFT 24 MP = 4000 Pixel auf 13mm Sensorhöhe = 153,8 lp/mm.
Die physische Auflösungsgrenze heutiger Fotoobjektive liegt bei 200 lp/mm, die nur von wenigen Spitzenobjektiven und auch nur abgeblendet geschafft wird. Man ist also bei MFT 24MP schon im obersten Bereich.
Also braucht man an 24MP FF-Kameras sozusagen nur Objektive, deren Auflösung für 6-Mexapixel-MFT-Kameras geeignet ist - und umgekehrt an 24 MP-MFT-Kameras Objektive mit Glas, das für 96 MP-FF-Kameras taugt.
In der Praxis heisst das, dass man für eine 24 MP-FF-Kamera bedenkenlos zu einer Samyang-Plastik-Festbrennweite für wenige hundert Euro (wie z.B. zum 35mm/2.8 für 250 EUR) greifen kann, weil die Anforderungen an die Auflösung und Fehlerfreiheit der Optik vergleichsweise gering sind. Etwas vergleichbares für MFT, wie z.B. das Olympus 17mm/1.8 (mit dann noch nicht einmal derselben Freistellung bzw. Kompensation des lichtschwächeren Sensors), kostet fast das Doppelte. Und das Olympus 17mm/1.2 Pro für 1600 EUR leistet, bezogen auf die erzielbare Freistellung, Lichtstärke des Gesamtsystems Sensor+Objektiv sowie Bildqualität, nicht mehr (sondern teilweise sogar weniger) als ein 35mm/1.8-FF-Mittelklasse-Objektiv für rund 700 EUR.
Und da ist eben auch das Marketing der MFT-Hersteller grenzwertig, das Käufern suggeriert, dass ein MFT f1.2-Objektiv äquivalent zu einem FF f1.2-Objektiv ist, oder ein 12-35mm/2.8 MFT-Objektiv äquivalent zu einem 24-70mm/2.8 FF-Objektiv.
[Wie gesagt, ist das alles kein Problem, wenn man sich bei MFT auf vernünftige Basisobjektive (wie z.B. das Panasonic 25mm/1.7 und 20mm/1.7) beschränkt oder spezielle Anwendungsfälle hat wie Tierfotografie mit vergleichsweise leichten Supertelebrennweiten. Nur wenn man plötzlich anfängt, mit MFT Dinge tun zu wollen, für die FF besser geeignet ist, zahlt man kräftig drauf.]