tja - das ist eben der deutsche Markt.Hirschflo hat geschrieben:
Zumindest meiner Erfahrung nach hat Wolfgang recht. Die RED hat es bei deutschsprachigen TV-Filmen kaum geschafft das übliche S16-Format abzulösen. Die Alexa hat das in unglaublich kurzer Zeit geschafft. Wir hatten seit gut zwei Jahren KEIN Projekt eines Kunden im Haus, dass auf RED gedreht wurde. Wir haben z.b. in den letzten 2 Jahren für 5 Spielfilme die VFX-Shots umgesetzt. Davon wurden die ersten 2 Projekte noch Film gedreht und die anderen 3 auf Alexa. Der letzte auf Film gedrehte TV-Spot den wir gepostet haben ist anderthalb Jahre her, seitdem nur mehr Alexa-Projekte mit einer Ausnahme vor kurzem: ein Canon C300 Projekt. 2010 dagegen hatten wir noch mit zahlreichen RED-Projekten zu tun.
Interessant ist auch, dass keines der Projekte an denen wir beteiligt waren, in Arri-Raw gedreht wurden. TV-Filme und TV-Spots werden unserer Erfahrung nach hauptsächlich in ProRes 444 mit C-Log gedreht. Beim Compositing und Grading ist das allerdings überhaupt kein Problem - es ist beeindruckend was damit möglich ist.
Das hat nichts mit dem deutschen Markt zu tun, wie CameraRick auch richtig schreibt. Die Kinofilme an denen Freunde und Kollegen von mir beteiligt sind, die auf Alexa gedreht wurden, sind alles Arri-Raw-Projekte - genau wie in den USA.iasi hat geschrieben:
tja - das ist eben der deutsche Markt.
Oder für ganz normale 2D-Projekte wie Cronenweths "Hitchcock". Es sind wirklich nicht nur 3D Blockbusters die EPICs bevorzugen.Dass die bei Bedarf winzige EPIC für 3D-Projekte die Kamera der Wahl ist, steht außer Frage.
Das glaub ich allerdings auch. Beim Kinospielfilm dürfte international der RED-Anteil ungefähr gleich sein wie der der Alexa. Bei TV-Serien und TV-Filmen sieht es allerdings deutlich anders aus - da gibt es bei weiten nicht für jedes "Homeland", "Shameless", "Game of Thrones", "Fringe" oder "Modern Family" ein RED-Gegenstück. Das liegt aber sicher nicht daran, dass die Alexa die viel tolleren Bilder liefern würde - der Postworkflow ist mit der Alexa einfach simpler, schneller und damit letztlich kostengünstiger als bei der RED. Interessant finde ich auch, dass viele der aktuell auf Alexa gedrehten US-Serien in früheren Staffeln z.b. auf Film, RED oder Sonys F23 bzw. F35 gedreht wurden. Ich glaub nicht, dass das der Fall wäre, hätte Arri bei der Alexa auf einen reinen RAW-Workflow gesetzt, wie es RED bisher getan hat ...amyd80 hat geschrieben: Aber für jeden "Skyfall" gibt es ein "The Hobbit", wenn wir gerade by namedropping sind.
Ich hatte ja gesagt, dass es nicht an de Alex liegt, dass so viele deutsche Produktionen aussehen wie der kommende Tatort - gerade sah ich mir Bilder dazu auf Spiegel-Online an.CameraRick hat geschrieben:Was ist denn Dein Plan die nächsten Jahre? Auswandern und den Markt in USA und Co. rocken?
Es sind auch internationale Produktionen, die auf Alexa+ProRes setzen. RAW ist teurer. Cloud Atlas ist auch "nur" als 2K Cineon vom Film gescannt. "Der Schlussmacher" war nun aber in RAW am Start.
Man kann ja auch die Kollegen aus anderen Ländern fragen, wieso sie zB bei Skyfall eine Alexa vorgezogen haben. Oder wieso viele der amerikanischen Serien nun auf Alexa drehen (Dexter, oder - ein Tipp von mir btw - Game of Thrones), wieso denen das "antike" Format von max. 2,8K zu reichen scheint, selbst für Kino und - selbst für IMAX.
Ob jetzt 1080p oder 2,8K, was ist das schon gegen die geballte Macht von 5K einer Epic - das sind wirklich zurückgebliebene Hinterwald-Nachzügler, die das nutzen.
... und dann denke ich irgendwie ganz reflexartig an Fotografen, die mit den JPGs ihrer DSLR arbeiten und die RAW-Dateien links liegen lassen bzw. gar nicht speichern, da sie zu speicherintensiv und in der Verarbeitung zu aufwändig sind.Jott hat geschrieben:Bei der Wette würde ich mithalten: die werden die meisten Kameras ohne den Raw-Hintern verkaufen, wenn XAVC hält, was versprochen wird. Mal schauen!
1. Was Du da auf Spiegel Online siehst, sind keine Filmstills sondern Bilder die ein Standfotograf gemacht hat ... daraus Rückschlüsse auf die Kameraarbeit zu ziehen ist mutig.iasi hat geschrieben:
Ich hatte ja gesagt, dass es nicht an de Alex liegt, dass so viele deutsche Produktionen aussehen wie der kommende Tatort - gerade sah ich mir Bilder dazu auf Spiegel-Online an.
Selbst wenn hier eine Alexa benutzt wurde, liegt es nicht an der Kamera - ich halte sehr viel von der Alexa.
Was ich aber auch sehe, ist die 4k-Zeit am Horizont ... In den Ländern, die HDTV hatten, während wir noch in die Pal-Röhre schauten, rüstet man die Kinos von 2k auf 4k um.
... dann bin ich ja beruhigt ... dennoch will mir kein Tatort einfallen, der sich mir wegen seiner Optik eingeprägt hat.Hirschflo hat geschrieben: 1. Was Du da auf Spiegel Online siehst, sind keine Filmstills sondern Bilder die ein Standfotograf gemacht hat ... daraus Rückschlüsse auf die Kameraarbeit zu ziehen ist mutig.
na - jedenfalls bauen in Deutschland noch viele Kinos 2k-Projektorn ein, während man in den USA dabei ist, sie wieder auszubauen und durch 4k zu ersetzen.Hirschflo hat geschrieben: 2. Im deutschsprachigen Raum gibt es genau so ständig mehr 4K-fähige Kinos wie auch in den USA. Was die technische Kinoinfrastruktur angeht, braucht man sich im deutschsprachigen Raum international sicher nicht zu verstecken ... wenn man z.b. international bei Festivals einreicht, wird einem seeeehr schnell klar, wie rasend schnell sich hier das digitale Kino durchgesetzt hat - international können die meisten Festivals mit DCPs noch nichts anfangen.
Sorry, aber das ist Blödsinn - der sich sehr nach im Internet angelesenem theoretischem Wissen anhört. Du unterschätzt scheinbar total welche Möglichkeiten der LOG-C-Farbraum einer Alexa gemeinsam mit der 12-Bit-Farbtiefe von ProRes 444 bietet - da hast Du beim Grading nicht weniger Möglichkeiten als bei normalem RED-RAW-Material. Bei HDRX sieht es allerdings wahrscheinlich anders aus - aber dazu kann ich mangels Erfahrung noch nichts sagen.iasi hat geschrieben: Bei Raw verschiebe ich viele Arbeitsschritte in die Post.
Bei Codecs wie ProRes lege ich vieles schon während des Drehs fest.
Ich rede auch nicht von RedRaw vs. ProRes444 ... aber sind die Unterschiede zwischen Raw und ProRes bei der Alexa wirklich so minimal?Hirschflo hat geschrieben:Sorry, aber das ist Blödsinn - der sich sehr nach im Internet angelesenem theoretischem Wissen anhört. Du unterschätzt scheinbar total welche Möglichkeiten der LOG-C-Farbraum einer Alexa gemeinsam mit der 12-Bit-Farbtiefe von ProRes 444 bietet - da hast Du beim Grading nicht weniger Möglichkeiten als bei normalem RED-RAW-Material. Bei HDRX sieht es allerdings wahrscheinlich anders aus - aber dazu kann ich mangels Erfahrung noch nichts sagen.iasi hat geschrieben: Bei Raw verschiebe ich viele Arbeitsschritte in die Post.
Bei Codecs wie ProRes lege ich vieles schon während des Drehs fest.
Am Set interessiert wirklich keine Sau ob in normalen RAW oder ProRes 444 Log C aufgezeichnet wird - da hab ich noch nie erlebt, dass ein Kameramann das auch nur irgendwie berücksichtigt.
Man darf sich wirklich nicht vom Schlagwort RAW und hohen Bittiefen blenden lassen. Auch die meisten sündhaft teuren Blockbuster werden heute in der Regel von 10-Bit-LOG-DPX-Files gegradet.
Wie der Unterschied bei Alexa zwischen RAW und ProRes ist kann ich leider nicht beurteilen, da kaum jemand mit RAW auf der Kamera dreht. Meine Erfahrungen stammen aus dem Umgang mit RAW-Material von Red und ProRes-Material aus der Alexa - und das tut sich gegenseitig bei den Postmöglichkeiten gar nix. Nicht mal bei VFX-Shots mit Blue- oder Greenscreen.iasi hat geschrieben: Ich rede auch nicht von RedRaw vs. ProRes444 ... aber sind die Unterschiede zwischen Raw und ProRes bei der Alexa wirklich so minimal?
ok - es war etwas überspitzt mit dem Fotovergleich ...Hirschflo hat geschrieben:Wie der Unterschied bei Alexa zwischen RAW und ProRes ist kann ich leider nicht beurteilen, da kaum jemand mit RAW auf der Kamera dreht. Meine Erfahrungen stammen aus dem Umgang mit RAW-Material von Red und ProRes-Material aus der Alexa - und das tut sich gegenseitig bei den Postmöglichkeiten gar nix. Nicht mal bei VFX-Shots mit Blue- oder Greenscreen.iasi hat geschrieben: Ich rede auch nicht von RedRaw vs. ProRes444 ... aber sind die Unterschiede zwischen Raw und ProRes bei der Alexa wirklich so minimal?
Man sollte jedenfalls nicht den Fehler machen, RAW zu Log-C-ProRes beim Film mit RAW zu JPEG bei der Fotografie zu vergleichen. Dieser Vergleich würde so stark hinken, dass er schon in den Rollstuhl gehört. Wenn man die RED mit z.B. einer Canon C300 bei interner Aufzeichnung vergleicht, wäre die Foto Analogie angebracht. Bei der Alexa oder auch bei einem Filmscan kann durch die Log-Aufzeichnung der Daten eine enorme Dynamicrange in ein Bild geschrieben werden - das kann ein 8-Bit-JPG halt gar nicht leisten.
Weißt du denn mit welcher Komprimierung Sony arbeitet?WoWu hat geschrieben:Die beiden Codecs sind nicht nur von annähernd gleich hoher Kompression sondern auch beide schon etwas in den Jahren. Was beim Wavelet (der seit Alex Grossmann in den 80er Jahren auch nicht weiterentwickelt wurde, die Bewegungsunschärfe ist, sind im ProRes mit seiner DCT aus der DV Zeit, die 16x16 Macroblöcke und die kumulierenden Rundungsfehler.
Daher ist wirklich mal abzuwarten, was aus der Sony herauskommt, denn was Codecs betrifft ist sie auf dem neusten Stand und da hat sich ja zum Glück viel getan.
Da weichen Theorie und Praxis dann wahrscheinlich doch voneinander ab ... Gescannt wird in der Regel mit 2K - geliefert als 10-Bit-DPX-Sequenzen. Warum auch mehr? Kinofilme werden halt meistens in 2K gemastert und ein 4K Scan dauert deutlich länger, was ihn damit auch teuerer macht (Beim Northlight 1 Scanner z.B. verdoppelt sich sogar die Scanzeit bei 4K). Mir ist jedenfalls in freier Wildbahn noch kein 4K-Scan eines Films untergekommen, aber ich durfte bisher auch noch nicht für Christopher Nolan arbeiten ;-).WoWu hat geschrieben:
Aber Hirschfloh, Du tust dem armen Film Scanner ja nun wirklich unrecht.
Wenn man bedenkt, dass aus einem 4K (4:3) Scan ( 4.096 horizontale Scannpunkte pro Zeile und 3.000 vertikal), 12 Millionen Abtastpunkte pro Farbe, also 36 Millionen pro Bild entstehen, dann sieht ein 8,3 MPix Sensor selbst bei aller Freundschaft noch etwas blass dagegen aus. Denn wie manns auch dreht und wendet, es werden niemals 36 Mill. daraus.
Also, nichts über den guten alten Scan. Da haben die kameras noch ziemlich zu kämpfen.
Den ersten Satz halte ich für seeeeeeehr gewagt. Natürlich kümmert man sich auch am Set um WB und das Iso-Setting. Sonst wäre ja ein brauchbares Monitoring gar nicht möglich. Von den Auswirkungen auf Belichtung und Dynamik reden wir erst gar nicht, wenn man die Iso ausser acht lässt.iasi hat geschrieben: das angenehme bei Raw ist eben, dass man sich nicht um Iso, WB usw kümmern muss ... klar sollte man den Red-Sensor nicht mit ungefiltertem Kunstlicht quälen und auch schon den Dynamikumfang optimal nutzen - aber damit hat es sich dann eben auch so ziemlich ...
Überhaupt nichts, denn da vorne greifen für beide Fälle dieselben physikalischen Gesetze, denn dem Sensor ist es ziemlich egal, was interher mit seiner Ladung gemacht wird.Ich wüsste wirklich nicht, was man beim Dreh bei RAW und ProRes jeweils anders machen sollte.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.WoWu hat geschrieben: Die Vorteile von RAW halten sich wirklich in engen Grenzen.
Sehe ich nicht zwangsläufig so, eine F5 oder F55 mag vielleicht nicht die ideale Kamera für Spielfilme sein, aber für Dokumentarfilme (va. hochwertige z.b. für die BBC) ist die Kamera, sofern Sony keinen groben Fehler gemacht hat irgendwo, IMHO wohl gut geeignet bis ideal und hat einiges, was die Konkurrenz nicht zu bieten hat in einer einzelnen Kamera:CineMika hat geschrieben:Ich bleibe dabei, sehr wenige werden sich Sony zulegen. Ein paar in den Verleih, für alles andere hat sich der Markt schon ziemlich festgefahren. to late.
F65. Wobei die F55 für so was besser passen wird, wenn sie da ist (lange Aufnahmezeiten mit XAVC/4K, ohne die extreme Datenschlacht).iasi hat geschrieben:vielleicht passt das ja zum Thema ...
http://www.presseportal.de/pm/33221/237 ... allgipfels
welche Kameras kommt hier wohl zum Einsatz?
Ganz genau, die extreme Kompaktheit und Leichtigkeit der EPIC ist mit der Hauptgrund warum sie sich bei 3D-Blockbustern durchgesetzt hat. Besonders Steadicam-Operator lieben EPIC 3D-Rigs, ein fettes Alexa 3D-Rig ist für die so ziemlich das allerschlimmste mit dem sie konfrontiert werden können.Dass die bei Bedarf winzige EPIC für 3D-Projekte die Kamera der Wahl ist, steht außer Frage.
Ja, aber man achte auf die Zeit der Veröffentlichung.Aber für jeden "Skyfall" gibt es ein "The Hobbit", wenn wir gerade by namedropping sind.