macaw hat geschrieben: ↑Mo 03 Apr, 2023 10:42
iasi hat geschrieben: ↑Mo 03 Apr, 2023 09:54
Du hast auch nur dieses Angestelltendenken: "Ich arbeite an einem Film mit, weil ich bezahlt werden will."
Unternehmergeist sollen andere zeigen. Aber ohne diejenigen, die etwas in eine Produktion investieren und auch etwas riskieren, wirst du keine Anstellung erhalten.
Wenn du von "Hoffnung" sprichst, dann bist du wohl nicht davon überzeugt, dass du an Filmen mitarbeitest, die so gut werden, dass sie auch ein Publikum finden und damit Geld einspielen werden.
Diese "Hoffnung" (und da kommen wir ganz leicht zurück zum Thema des Threads) trieb und treibt in Indien haufenweise Leute in die Pleite. Film ist dort etwas völlig anderes als hier. Ich kenne über meine Eltern einige Herrschaften, die echt viel Geld in den Sand gesetzt haben. Andere haben Haus und Hof verloren und ihre Familien ruiniert.
Aber wenigstens war der Schaden auf sie selbst beschränkt, es gibt aber auch haufenweise Fälle und regelrechte Psychopathen, die Leute mit allerlei Lügen und der Aussicht auf Chancen zum "mitmachen" bequatschen und am Ende kommt nichts dabei heraus. In Berlin gibt es einen ganz besonderen "Fall", der schon beinahe legendär ist. Der Mann lügt, daß sich die Balken biegen und behauptet, daß er Videos gedreht hat, die aber z.B. Zoran Bihac, Daniel Harder etc. gedreht haben - sein Pech war, daß ich die besagte Herren kenne und hab schnell das Weite gesucht... andere hat er extrem viel Geld, Zeit und Nerven gekostet, der Name von dem Typen ist völlig verbrannt.
Wenn mich daher wegen dem obigen Beispiel und vielen anderen Erlebnissen heute jemand zum gratis mitmachen zu bequatschen versucht sage ich NEIN, bevor der Satz fertig ist.
Wenn du und Frank kein Vertrauen in eure Arbeit und eure Projekte habt, ist es natürlich klar, dass ihr damit rechnet, dass man mit dem Ergebnis keine Einnahmen erzielen kann.
Sagt mir jemand, er würde "gratis" bei einem Projekt mitmachen wollen, dann will ich ihn nicht beim Projekt, denn er geht von Anfang an davon aus, dass der Film keine Zuschauer finden und eh nichts taugen wird.
Man muss schon auch an das glauben, an dem man mitarbeitet.
Du musst zudem auch nicht an eine Person glauben, die vor allem sich selbst bewirbt.
Ich bin schon mit vielen Unternehmern aus verschiedenen Branchen zusammengesessen, die sich vor allem ständig selbst verkauft hatten. Da sitzen sie im VIP-Bereich und schwenken die Schlüssel ihrer dicken SUVs, während sie über die Banken und Investoren schimpfen, die ihnen kein Geld mehr leihen wollen, wo sie doch ihre Umsätze ständig weiter steigern (Gewinne erzielen sie eh nicht.)
Am Ende sind viele von diesen Unternehmern pleite.
Und im Filmbereich starten dann Leute die Verfilmung eines Theaterstücks ohne die Rechtefrage geklärt zu haben. Die "gratis"-Mitarbeiter stören sich nicht daran.
Oder es soll ein Kurzfilm gedreht werden, über dessen Verwertung sich niemand Gedanken macht - es kommt dann die Phrase, ihn bei Festivals einreichen zu wollen.
Aber anschließend jammern die Beteiligten darüber, dass sie "gratis" arbeiten mussten.
Man kann sich auch schlicht an einem Projekt beteiligen, an das man glaubt - von dem man also ausgeht, dass das Ergebnis auch Zuschauer finden wird.