Im Gegenteil: es dürfte sogar eher daran liegen, DASS deutsche Schauspieler natürlicher sprechen. Insbesondere bei Amiproduktionen übertreiben die Synchronsprecher ziemlich und reden, wie es ein normaler Mensch nie tun würde. Irgendwo hat das mal ne Synchronsprecherin in einer Fernsehsendung vorgemacht, wie man "normal" spricht und wie, wenn man eine US-Produktion bespricht. Wenn man das live sieht, lacht man sich kaputt dabei. In der US-Serie allerdings wirkt es dann "normal", weil wir uns einfach daran gewöhnt haben.Chrompower hat geschrieben:Meine Vermutung: Es liegt an den Schauspielern. So wie die ihre Texte vortragen, so künstlich, unnatürlich, billig. Wie ein auswendig gelerntes Gedicht. Aus diesem Grund sind deutsche Dokumentationen auch so gut, weil genau dieses Problem weg fällt.
Aber warum klappt es beim Synchron-Sprechen von US Serien/Filmen meistens so gut? Ist vielleicht die Ton-Charakteristik beim Synchron-Sprechen anders und wirkt es dadurch natürlicher? Liegt es vielleicht nur daran?
Ansonsten ist ne Synchrostimme klanglich auch hochwertiger, wie der O-Ton - auch wenn es eigentlich unnatürlich ist, wenn eine Stimme ohne Raumanteil direkt aufs Ohr klatscht. Ich finde immer, es hört sich dann tatsächlich billig an, wenn man bei synchronisierten Filmen (gut gemachte Synchro vorausgesetzt) in den O-Ton schaltet, wo die Stimmen dann einfach weit hinten und klanglich dünn sind (obwohl das eigentlich viel natürlicher ist).
Bei Geräuschen ist es doch derselbe Effekt: Je künstlicher und unrealistischer Geräusche gemacht sind, umso natürlicher empfinden wir Zuschauer das oft. Wenn man nur O-Ton-Geräusche nehmen würde, dann würde das total "unnatürlich" klingen, obwohl es realer ist ...