WoWu
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Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

iasi hat geschrieben:Vielleicht bringt dieses 14 zu 12 (10) Bit nochmal Schub in die Geschichte

http://www.magiclantern.fm/forum/index. ... ic=5601.50

Immerhin könnte dies die Datenmengen bei 1920x1080 (+) auf ein Maß reduzieren helfen, das von der Hardware zu bewältigen ist.

Ich hätte ja nichts dagegen, wenn meine 5dII ein bearbeitbares 12Bit-RAW-Format in Full-Frame und/oder Crop-Mode ausspucken würde, welches 1080/25p oder mehr bietet.

Bin mal gespannt.
Ansonsten muss man eben hoffen, dass BMD im Sommer wirklich liefern kann.
Die 16 Bit kannst Du ohnehin vergessen, weil 2 Bit davon sowieso nicht nutzbar sind und nur Datenrate verschwenden.
Problem ist eben nur, dass das Binning im Sensor gemacht wird.
Dazu müsste man an die Tabellen, die das sensor-intern treiben.
Da wird es hapern.
Demnach bleiben nur die Konstellationen, die der Chiphersteller implementiert hat.
Gute Grüße, Wolfgang

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glnf
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Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

WoWu hat geschrieben:Die 16 Bit kannst Du ohnehin vergessen, weil 2 Bit davon sowieso nicht nutzbar sind und nur Datenrate verschwenden.
Ausser ruessel und dir spricht niemand von 16 Bit. Es sind 14 Bits die der AD Wandler liefert und da die letzten 2 Bits, wie du richtig anmerkst, eh Rauschen sind, versuchen die ML Leute gerade die Daten auf 12 bzw. 10 Bis zu beschneiden. Dadurch liesse sich die Datenrate leicht reduzieren. Es wird gerade die Frage geklärt ob sich die benötigte Rechenleistung dazu in der Kamera irgendwo abzwacken lässt.



iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

letztlich wäre ich mit jeder Verbesserung gegenüber den aktuellen 8Bit 4:2:0 zufrieden - einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins Maul.



Valentino
Beiträge: 4824

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von Valentino »

Aber dann doch nicht gleich RAW,hat hier jemand mal den clear HDMI Out der 5DMK3 ausprobiert, da sollten doch echte 8bit 4:2:2 anliegen oder?

Schon mit einem BM Shuttle hätte man eine deutliche höhere Farbauflösung und geringere Komprimierung.

Durch das ganze RAW Gehype geht diese Funktion völlig unter, und wird für die meisten dazu noch sinnvoller sein als dieser riesiger "RAW-Datengrab-Montser Workflow",
bei dem man nicht sicher sein kann, das es nicht irgendwo Droped Frames oder ähnliches auftritt.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

glnf hat geschrieben:
WoWu hat geschrieben:Die 16 Bit kannst Du ohnehin vergessen, weil 2 Bit davon sowieso nicht nutzbar sind und nur Datenrate verschwenden.
Ausser ruessel und dir spricht niemand von 16 Bit. Es sind 14 Bits die der AD Wandler liefert und da die letzten 2 Bits, wie du richtig anmerkst, eh Rauschen sind, versuchen die ML Leute gerade die Daten auf 12 bzw. 10 Bis zu beschneiden. Dadurch liesse sich die Datenrate leicht reduzieren. Es wird gerade die Frage geklärt ob sich die benötigte Rechenleistung dazu in der Kamera irgendwo abzwacken lässt.
Sorry, natürlich 14 Bit.
Nur bleibt das Problem, dass sie nicht in die Binningtabellen reinkommen, um grössere Auflösungen, schnell genug zu übertragen.
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domain
Beiträge: 11062

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von domain »

ruessel hat geschrieben: Ich denke eine gute Kamera gut abgestimmt, macht auch gute Bilder in 8Bit. Ob auf AVCHD oder MPG2, das Endziel ist bei mir sowieso eine BD in 4:2:0. Und wer beim Filmen seinen Verstand schon einschaltet, kann auch aus normalen AVCHD Farblich noch optimieren.
Ich weiß nicht, ob ich bisher was übersehen habe, vielleicht könnt ihr mich aufklären.
Meiner Meinung nach kann selbst bei nur 8Bit bei einer auch noch so starken Farbkorrektur kein Banding entstehen, sofern das Original so ziemlich den gesamten Wertebereich zwischen 16 und 235 umfasste. Erst bei einer massiven Tonwertspreizung eines engen Bereiches wird das sichtbar.
Als Beispiel habe ich hier den links äußersten Bereich des BelleNuit-Graukeiles, also genau die Werte 10-100 auf 0-255 gespreizt. Nun ist leichtes Banding erkennbar, das aber auch nur in größeren eher unstrukturierten Flächen sichtbar würde.
Aber selbst die stärksten anschließenden Farbkorrekturen können das Banding nicht mehr erhöhen.
Es ist m.E. ja eine totale Fehleinschätzung, dass in einer 8-Bitcodierung keine wesentlichen Farbkorrekturen mehr möglich sind.



ruessel
Beiträge: 9895

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von ruessel »

Meiner Meinung nach kann selbst bei nur 8Bit bei einer auch noch so starken Farbkorrektur kein Banding entstehen,
Ich glaube Banding ist auch nicht das Problem. Bei 8 bit ist halt der nachträgliche verschiebbare Kontrastumfang etwas klein. Vergleiche es mit einem guten JPG und einen TIFF Bild. Beim JPG kommen irgendwann Artefakte zum Vorschein beim Tiff nicht so schnell. (ja, der Vergleich hakt ein wenig)
Gruss vom Ruessel



glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

Da habt ihr schon recht. Die 8 Bits sind grundsätzlich meist ausreichend. Das leichte Rauschen und die Strukturen die reale Bilder immer haben kaschieren zusätzlich potentielle Probleme.

Das tolle an dem Hack und an RAW im allgemeinen ist ja primär der viel höhere Kontrastumfang. Das bedeutet, dass man erst mal sehr "flaue" Bilder erhält die direkt nicht zu verwenden sind. Dafür kann man im Nachhinein präzise steuern ab welcher Helligkeit die Lichter zusammenlaufen sollen und wie viel Details in den ganz dunklen Bildbereichen noch erwünscht sind. Gerade das Beispiel weiter oben mit den Aufnahmen vom Strand zeigen sehr eindrücklich was RAW erlaubt. Immerhin sind die Aufnahmen in praller Sonne gedreht worden und soweit ich es sehen kann wurden keine Reflektoren zum Aufhellen der Gesichter verwendet. Meine (sehr gute) Videokamera würde in der Situation völlig versagen. Es wäre schlicht unmöglich so zu filmen.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Dafür kann man im Nachhinein präzise steuern ab welcher Helligkeit die Lichter zusammenlaufen sollen und wie viel Details in den ganz dunklen Bildbereichen noch erwünscht sind.
.....und landen wird man dann bei so etwas wie einer LOG Kurve.

Nein, nein, der eigentliche Vorteil von RAW wird von den meisten gar nicht genutzt.
Er liegt nicht nur darin, 12 Bit vom Sensor zu bekommen sondern darin, dass das Ganze farbraumneutral ist und man durch individuelles Eingreifen ins De-Bayering erst, sowohl eine Farbgewichtung vornehmen kann, als auch individuell Einfluss auf die "Deplatzierung" (nenne ich das mal), der Farbpixel Einfluss hat, um den klassischen Moirebildungen entgegen zu wirken.
Dann erübrigt sich auch meist die Kantenaufsteilung, denen man ohne RAW ausgesetzt ist von allein.

Danach wird man aber genau wieder da landen, wo fast alle LOG Kurven auch gelandet sind.

Wer also den Vorzug von RAW nur nutzt, um es wie LOG zu benutzen, kann auch gleich LOG nehmen. da hat er die ganzen Probleme nicht, die RAW mit sich bringen.
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glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

Seit Jahren frage ich mich, weshalb meine Stills so viel besser sind als meine Videoaufnahmen. Umso mehr, als dass die Stillkamera auch Video aufzeichnen kann. Nur, dass sie dann diesen Schnellwaschgang dazwischen schaltet und die Bilder irgendwie bunt und kontrastreich macht. Das erklärt auch, weshalb Timelapse Aufnahmen so viel besser aussehen als Videoaufnahmen. Eben weil die Kamera sie als Stills und nicht als Video behandelt.

Was will mich da mit LOG herumschlagen. Mit RAW bin ich mehr als glücklich. Abgesehen davon das die LOGs der diversen Hersteller ja vor allem auf Inkompatibilität setzten und oft genug nur für heftige Aufpreise freigeschalten werden. Also mir gefällt die Entwicklung die mit Red angefangen hat, unter anderem von Black Magic aufgenommen wurde und nun auch die Hackerszene antreibt.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Da bin ich ja völlig bei Dir, nur dass Du es eben mit Datenmengen (innerhalb eines sehr begrenzten Zeitraums) zu tun hast. Das ist weder bei LOG, noch bei Timelaps und schon gar nicht bei Stills der Fall.
Also geht das hier zulasten der räumlichen Auflösung.

Und eben solche Probleme haben die Hersteller durch eine moderate Kompression und eine geschickte Übertragungskurve gelöst.
Und ich glaube nicht, dass die Hacker das Rad neu erfinden.
Sie kommen an Schnittstellen und den Übertragungsgeschwindigkeiten auch nicht vorbei.
Mal ganz abgesehen davon, dass man im RAW sämtliche Korrekturen, speziell auch im Bereich der Optik, die sonst die Kamera durchführt, alle in der Post-Pro "an der Hacke" hat.

Und was die Kompartibilität angeht .... da ist RAW ja nun der absolute Vorreiter.
Da ist ja gar nichts kompatibel.
Dagegen sind LOG Kurven, weil sie ohnehin im Videobereich liegen ja noch leicht handhabbar.

Ich will gar nichts gegen RAW sagen, wir benutzen es in sehr speziellen Fällen selbst, aber ich wette, dass ML hier keine Revolution auf die Beine stellt. Weil sie die Probleme, die damit verbunden sind, auch nicht so einfach vom Tisch wischen.
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glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

Naja, bei den Fotografen hat sich RAW völlig durchgesetzt. Ich würde mal eher vermuten, dass LOGs (also die logarithmische Abbildung von Werten) ähnlich wie das elende Colorsubsampling (4:2:2, 4:2:0, etc.) primär eine Massnahme zur Datenreduktion ist und keinen weiteren Komfort oder Vorteil gegenüber den ursprünglichen und unveränderten Sensordaten bietet.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Nee, LOGs sind NULL Datenreduktion.
Bei Fotografen ist das klar, die machen auch nicht 50 Bilder in der Sekunde.
Nur es gibt eben derzeit rd. 15 verschiedene File Formate. DNG unterstützt wenigstens ein paar davon und fängt so wenigstens das grösste Chaos auf.
Und RED gelingt es auch nur durch Kompression eine halbwegs akzeptable Auflösung nach aussen zu führen.
Es bleibt eben immer dasselbe Problem.
Aber - wie gesagt - ich weiss ja auch RAW sehr zu schätzen und auch damit umzugehen. Nur wird bei solchen Hacks eben das Rad nicht ein zweites Mal erfunden und man sollte eben nicht zuviel davon erwarten.
Wenn man mit den 600+ Zeilen Auflösung auskommt und damit hübschere Bilder macht als zuvor, dann ist das ja schon die halbe Miete.
Nur darf man das nicht mit Kameras vergleichen, die der HD Auflösung (zeitlich und räumlich) entsprechen.
Ich warte jetzt nur noch darauf, dass irgend jemand sagt, dann bräuche man ja keine Alexa mehr. .... Kommt bestimmt noch.
Aber das ist es eben nicht.
Wenn die Kamera die Qualität einer BMCC auch nur annähernd erreicht, kann jeder Besitzer damit mehr als zufrieden sein.
Ich würde da die Erwartungen an den Hack nicht allzu hoch schrauben, dass sich das wesentlich ändert.
Aber, wie gesagt, jeder, der sie hat, wird das gern nutzen, ein Kaufargument ist das aber bei weitem nicht.
Gute Grüße, Wolfgang

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glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

WoWu hat geschrieben:Wenn die Kamera die Qualität einer BMCC auch nur annähernd erreicht, kann jeder Besitzer damit mehr als zufrieden sein.
Momentan scheint die Frage eher zu sein, wie weit die 5D3 die BMCC überholt. Aber mal schauen. Ich bin gespannt. Wenigstens problemlos erhältlich ist die Canon. Und ich brauch keine Ultraspezialweitwinkel. Und, noch besser, ich kann locker mit Blende 5.6 oder 4 arbeiten und erhalte eine Tiefenschärfe vergleichbar mit Filmkameras. Keine superschnelle Objektive nötig dazu. Sie soll auch ganz Lichtstark sein, abgesehen davon. Schon verlockend, nicht?



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Na eben nicht ... es sei denn, Du brauchst die geringe Tiefenschärfe, die bietet Dir natürlich nur ein Vollformat.
Aber die Empfindlichkeit, ist eben der geringen Auflösung geschuldet. Beides wird nicht gehen.
Die BMCC macht ja auch bei 2k ein Binning und verliert eine Blende, wenn sie voll auflöst.
Das sind eben Dinge, die hängen immer fest zusammen.

Aber ich bin da mit Dir einer Meinung, gegenüber der bisherigen Videoleistung der MKIII ist der Hack ein Fortschritt, sofern man sich wenig Arbeit mit der RAW Verarbeitung macht und mit den kurzen Aufnahmelängen und teuren Speicherpreisen klar kommt.
Aber mit dem Überholen, bin ich nicht so ganz bei Dir.

Aber die Blogs werden Dir da sicher zustimmen, schliesslich ist jeder Click wichtig und ein Fotograf muss nicht unbedingt verstehen, wie ein Sensor funktioniert ...
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

Hab ich da etwas verpasst?
Die volle Sensorfläche zu nutzen bringt bei der 5dIII doch so manche Nachteile mit sich - dachte ich zumindest.

Beim 1:1-Crop ist dann aber eben von der einstigen Größe nicht mehr viel übrig.

Nun mal zum Vergleich die BMPC, die es leider noch nicht gibt:
21.12mm x 11.88mm (Super 35)
3840 x 2160
2.5” SSD
Apple ProRes 422 (HQ)
...

und eben ein offener Standard: CinemaDNG RAW

Wenn BMD es diesesmal schaffen sollte, die Liefertermine einzuhalten fällt die Wahl nicht schwer.



glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

@Iasi
Ich kann diese ganzen Bezeichnungen (wie 1:1) Crop nicht wirklich einordnen, weil das zunächst mal leere Worthülsen sind und nirgend belastbar feststeht, was eigentlich dahinter steht.
Ich gehe mal davon aus, dass der Hack die Tabellen im Sensor benutzt, die von Canon beauftragt wurden. Danach wird jeweils nur umgebinned, um eine vergleichbare Datenrate bei den einzelnen Modi zu erreichen.

Wäre das nicht der Fall, wäre das sowieso inakzeptabel.

@Ginf

Das sieht aber höllisch danach aus, als ob die da im Bildprocessing rumstochern ... das hat mit RAW nix mehr zu tun.
(Ich hab das aber nur mal so angelesen ... nicht wirklich intensiv betrachtet.)
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

ja - es geht wohl vorran mit 14 zu 12 Bit.
Nur muss es dann eben auch noch das bringen, was man sich erhofft: Höhere Auflösung durch reduzierte Datenmengen.

Das ist alles schon recht nett - aber letztlich läuft es ein wenig auf Flickschusterei hinaus, denn die Kameras sind dafür ursprünglich nicht konzipiert.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von Angry_C »

iasi hat geschrieben:ja - es geht wohl vorran mit 14 zu 12 Bit.
Nur muss es dann eben auch noch das bringen, was man sich erhofft: Höhere Auflösung durch reduzierte Datenmengen.

Das ist alles schon recht nett - aber letztlich läuft es ein wenig auf Flickschusterei hinaus, denn die Kameras sind dafür ursprünglich nicht konzipiert.
Da wird einem wenigstens nicht langweilig. 90 % der Leute, die seit 2 Jahren ihre GH2 Hacks testen, haben nicht mehr zustande gebracht als irgendwelche Blumen Closeups aus dem eigenen Garten.

Solange es Spass macht, die Grenzen eines Gerätes auszuloten, ist das doch eine schöne Sache.



cantsin
Beiträge: 15155

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von cantsin »

WoWu hat geschrieben: Mal ganz abgesehen davon, dass man im RAW sämtliche Korrekturen, speziell auch im Bereich der Optik, die sonst die Kamera durchführt, alle in der Post-Pro "an der Hacke" hat.
Das ist aber in der Digitalfotografie ein längst gelöstes Problem, z.B. mit Lightroom/Adobe Camera Raw und DxO Optics Pro, die anhand der in den EXIF-Metadaten abgelegten Objektiv-/Kamerabodykombinationen automatisch die entsprechenden Softwarekorrekturen zuschalten. Gerade DxO holt damit eine fantastische Qualität aus den RAW-Daten. Nichts (ausser natürlich der Verarbeitungsgeschwindigkeit) spricht dagegen, sowas auch bei Video zu implementieren.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Das ist wohl richtig.
Nur wenn ich sehe, dass die Meisten hier das RAW Format einfach irgendwo importieren und zu einem halbwegs ansehnlichen Bild machen, dann hab ich doch meine hellen Befürchtungen, dass solche intensiven Bearbeitungen weitestgehend auf der Strecke bleiben.
All die, die sich mit RAW nicht wirklich befassen wollen, sind mit einem LOG deutlich besser bedient .... da ist dann "all-inclusive".
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben: All die, die sich mit RAW nicht wirklich befassen wollen, sind mit einem LOG deutlich besser bedient .... da ist dann "all-inclusive".
wohl wahr ... und für das Arbeiten mit RAW braucht es dann aber eben auch etwas Fleisch - die 1920x1080 der BM-Pocket sind hierfür z.B. eigentlich auch zu wenig



glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

WoWu hat geschrieben:@Ginf

Das sieht aber höllisch danach aus, als ob die da im Bildprocessing rumstochern ... das hat mit RAW nix mehr zu tun.
Nana, nichts wildes. Die hacken nur die zwei minderwertigsten Bits ab um ein wenig Speicherplatz und hoffentlich Transferrate zu sparen. Die lustigen Zwischenergebnisse haben offensichtlich damit zu tun, dass entweder die Werte vorzeichenbehaftet sind (?!? ich durchschau diesen Teil auch nicht ganz - sie reden von "Schwarzwert" aber dass kann auch nicht sein ?!?) oder die falschen Bits erwischt werden bzw. der Rest falsch interpretiert wird. Aber eigentlich ganz naheliegend, da die letzten ~2 Bits normalerweise zu vernachlässigen sind und eh nur Rauschen.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

Tja, das verstehe ich nicht. Normalerweise macht man das in der Quantisierung so dass die Quantisierungsschritte um den Faktor 2^(16-12)=16 größer werden. Die Auflösung würde somit um den Faktor 16 abnehmen.
Das bedeutet, dass am „less significant Bit- Ende“ des Datenwortes Auflösung verloren gehen würde. Reduziert man also das Datenwort von 16 auf 12 Bit, würde Shot-Noise abnehmen, bei gleichzeitiger Beibehaltung der signifikanten, nicht schwankenden Daten.

Aber die werden das schon machen.
Wenn .... ja wenn es nicht so ist, dass sie, ähnlich wie der Russe, nur in irgendwelchen Tabellen hacken. Dann klappt das nicht.
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

Wenn es nur besser wäre, als das bisherige 8Bit-Zeug, wäre doch schon viel gewonnen.

Und wenn sich das bisherige Material z.B. in Photoshop wirklich so bearbeiten lässt, wie die RAW-Standbilder, wäre das schon mal ein enormer Schritt.

Nun hab ich leider die 5dII und bekomme nicht die gewünschte Auflösung - Full-Frame geht wohl damit auch nicht (trotz den bekannten Schwächen beim Scaling wäre dies ja auch schon mal etwas.)

Na - mal sehen, was noch kommt.



Clemens Schiesko
Beiträge: 732

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von Clemens Schiesko »

Heute konnte ich den RAW-Modus nun endlich auch mal mit meiner 5D Mark III antesten. Dazu habe ich gleich mal eine kleine deutsche Anleitung zur Installation geschrieben, weil auch ich mich erst etwas länger durchs Netz nach brauchbaren Informationen forschen musste.

ANLEITUNG: WWW.SCHIESKO.DE/RAW

Viel konnte ich aber noch nicht testen, was ich morgen aber nachholen möchte. Ein paar Szenen konnte ich aber dennoch einfangen. Dazu mal 5 Beispielframes mit sehr flacher Kurve, wen es interessiert: http://we.tl/xi1lisZbpg

Ansonsten lief mit der Lexar 32GB 1000x alles flüssig im Full-Frame Modus bei 1920x1080 25fps.
Nett finde ich auch, dass man durch Camera Raw gleichzeitig einen guten Rauschunterdrücker oder eine Objektivkorrektur für z.B. Verzerrungen mitgeliefert bekommt.
BADEN GEHEN [Kurzfilm] | Sorbische Musikvideos | www.schiesko.de

Zuletzt geändert von Clemens Schiesko am Di 09 Aug, 1988 03:23, insgesamt 666-mal geändert.



glnf
Beiträge: 279

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von glnf »

WoWu hat geschrieben:Tja, das verstehe ich nicht. [...] Die Auflösung würde somit um den Faktor 16 abnehmen.
Du sagst es. Mit 14 Bit Farbtiefe sind 2^14 also 16384 Helligkeitswerte darstellbar. Pro Kanal bzw. Pixel, versteht sich, wie daraus danach die Farben generiert werden muss in dem Moment nicht interessieren. Schneide ich nun 2 Bits weg bleiben noch 2^12 = 4096 darstellbare Helligkeitswerte. Also Faktor 4 Verlust. Kürze ich von 14 auf 10 Bits ist es Faktor 16. Da die letzten Handvoll Bits nur einen sehr geringen Einfluss auf den dargestellten Wert haben (man denke an Nachkommastellen, die verlieren auch an Bedeutung je weiter hinten sie sind) und vermutlich sowieso keine echten Daten enthalten (sondern Rauschen = zufällige Werte) kann ich getrost darauf verzichten. Bezüglich der Bildauflösung ändert sich natürlich gar nichts - die Anzahl Pixel bleibt gleich.



domain
Beiträge: 11062

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von domain »

WoWu hat geschrieben: Wer also den Vorzug von RAW nur nutzt, um es wie LOG zu benutzen, kann auch gleich LOG nehmen. da hat er die ganzen Probleme nicht, die RAW mit sich bringen.
Spezielle Probleme fangen ja schon an. Jasonxinzhou z.B. behauptet, dass das Debayering von BMD demjenigen von Adobe weit unterlegen sei.
Peter Chamberain von BMD meint im Gegenzug, ihr Verwendetes sei das beste der Welt.
http://forum.blackmagicdesign.com/viewt ... f=2&t=1875

Übrigens Ruessel, mir sind die Vorteile von 12-14 Bit RAW sonnenklar, aber es soll nicht der Eindruck stehen bleiben, dass alles bisher in 8 Bit Gefilmte eigentlich zum Vergessen sei.
Wozu hat es bisher denn bei den Profikameras verschiedene Pictureprofile, sowie Knee- und Blackgamma-Einstellungen gegeben?



Frank Glencairn
Beiträge: 24640

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von Frank Glencairn »

Wobei sich Chamberlain im Grunde darauf raus redet, daß Resolve das alles in Echtzeit macht.



domain
Beiträge: 11062

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von domain »

Was aber nichts anderes bedeutet, als dass eine Foto-RAW-Entwicklung mal grundsätzlich nicht mit Realtime-Cinema-DNG vergleichbar ist.
Das wird man sich merken müssen.
Richtig spannend wird ja auch die Archivierungsfähigkeit der verschiedenen RAW-Formate. Ob die alle später noch lesbar sein werden?



iasi
Beiträge: 25909

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von iasi »

domain hat geschrieben:Was aber nichts anderes bedeutet, als dass eine Foto-RAW-Entwicklung mal grundsätzlich nicht mit Realtime-Cinema-DNG vergleichbar ist.
Warum?



domain
Beiträge: 11062

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von domain »

Weil es Chamberlain indirekt gesagt hat und das muss genügen :-)

Sollten einmal, wie von WoWu schon avisiert, verschiedene Debayering-Algorithmen zur Verfügung stehen, dann sehe ich die nächste große Diskussionswelle mit hunderten Beispiel-Frames von Gartenblumen auf uns zukommen.
Also der Stoff wird nicht so schnell zu Ende gehen, direkt ein Glücksfall.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von WoWu »

@ moin domain,
Ob die alle später noch lesbar sein werden?
ich glaube, wenn überhaupt in Zukunft noch irgend etwas lesbar sein wird, dann die RAW Formate, (sofern sie nicht komprimiert wurden). Ein (für mich) echtes RAW Format besteht aus ein paar Limawerten. Die sind immer irgendwie auslesbar.

Was die Frage nach Echtzeitfähigkeit betrifft, so glaube ich nach wie vor, dass RAW gar nicht für die Echtzeitbearbeitung gedacht ist. Der Anwender denkt das nur.
Die RAW Formate sind für die indirekte Verarbeitung angelegt und in der ist beliebig viel Zeit, auch die rechenintensivsten Algorithmen durchzuführen.
Wenn Resolve das also "realtime" macht, dann ist das kein Prädikat sondern spricht eher gegen Resolve.
Vielleicht dauert es noch eine Weile, bis der User sich an die sample orientierte Verarbeitung gewöhnt hat aber die NLE Hersteller werden alle umstellen. Apple hat ja schon damit angefangen.
Insofern erledigt sich die Frage nach guten oder schlechten Algorithmen und ich sehe da auch nicht die 1000 Blumenbilder (obwohl man ja nie weiss).

Und "den besten der Welt" ... das ist auch wieder so ein Marketingspruch, wenn ich sehe, wie unterschiedlich die einzelnen Algorithmen auf unterschiedliche Bildinhalte wirken.
Was für den einen Bildinhalt sehr gut wirkt, kann für den andern Bildinhalt schon wieder ungeeignet sein.
Es wird vermutlich einen Haufen guter Stenciles (Tools) geben, die die wichtigsten Aufgaben und Analysen zukünftig im De-Bayering wahrnehmen.
Gute Grüße, Wolfgang

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cantsin
Beiträge: 15155

Re: Erfahrungsberichte: Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Beitrag von cantsin »

domain hat geschrieben:Weil es Chamberlain indirekt gesagt hat und das muss genügen :-)
Ich glaube, das hast Du missverstanden. Er bezog sich auf das Real Time-Debayering beim Abspielen von RAW-Material in Resolve, das mit qualitativ schlechteren Algorithmen ausgeführt wird. Sobald man rendert, greifen die Algorithmen die laut seinen Aussagen Hollywood bisher höchst zufriedengestellt haben.



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