HDCAM SR setzt auf einem sehr frühen MPEG4 Studio Level auf und nicht weiterentwickelt worden.
Er ist deutlich besser als jeder MPEG2 Codec aber verfügt über deutlich weniger (und gröbere) Tools als AVC.
Ich tippe auch mal drauf, dass SONY den Codec durch XAVC in absehbarer Zeit ablösen wird, mal ganz abgesehen davon, dass SR auch noch an Tape, also einen Multiplexstrom gekoppelt ist.
Ergo: Guter Codec, aber alles andere als Effizient und nicht mehr sehr nachhaltig.
WoWu hat geschrieben:mal ganz abgesehen davon, dass SR auch noch an Tape, also einen Multiplexstrom gekoppelt ist
Genau, deshalb haben die F5/55 extra ein Bandlaufwerk dafür.
Deswegen wird es ja auch XAVC geben, damit man vom knapp 10 Jahren alten HDCAM-SR Codec weg kommt.
Das mit dem Multiplexstrom hast du glaub in den falschen Hals bekommen.
DV, HDV, DVCPro usw sind ja auch an Tape gekoppelt gewesen und können trotzdem auf HDD oder SDD aufgezeichnet werden.
DV, HDV und DVCPro sind allesamt keine Codecs sondern bezeichnen Aufzeichnungsmedien, bzw. Delivery-Formate.
HDV z.B. MPEG2.
Als JVC, damals als Erster, statt 25 Mbit/s ihr erweitertes Format (33 Mbit) auf Festspeicher aufnahm, war es sofort nicht mehr HDV. Warum ? Weil HDV ein Standard ist, ebenso wie DV.
Insofern muss man immer zwischen dem Codec und dem Aufzeichnungsformat unterscheiden.
HDCAM SR ist ja kein Codec sondern ein Aufzeichnungs (delivery)-format, dem MPEG4 Studio profile zugrunde liegt.
Man kann natürlich so ein Delivery Format auch mappen, wenn's sein muss, sogar in ein MXF Container.
Dann allerdings fallen viele der Parameter raus, die ursprünglich das Format mit geprägt haben und die Frage der Kompatibilität stellt sich sofort.
Das ist eben der Unterschied eines proprietären Formats zu einem Standard. In proprietär kann der Hersteller beliebig machen, was er will.
Beim Standard weiss jeder sofort, was er bekommt ... bei SR aber nicht. Da muss er nachfragen.
WoWu hat geschrieben:
Nach wie vor ist der Umgang mit nativen Signalen (auch, und gerade, in bezug auf eine Farbverarbeitung, die ohnehin am Rande der Abtstgrenzen liegt) die beste Verarbeitung.
Du kannst es drehen und wenden. Ein NLE, in dem Du das Signal so nativ wie möglich und mit so wenig Codecveränderungen und Kaskadierungen wie möglich durchbringst, wird Dir immer das beste Endprodukt liefern.
Es passiert nicht oft, aber hier stimme ich voll und ganz zu.
Eigentlich sollte dies auch hardwaremäßig keine Probleme mehr machen - sollte.
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.