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Die ersten Kritiken zu The Revenant



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Unterdessen habe ich mich etwas bei den Kritikern (Berufsschreiber und Kinogänger) umgesehen.

Nun habe ich ja schon alles Mögliche und Unmögliche geschrieben und will mich nicht wiederholen.
Deshalb zur Auflockerung dieser interessanten Diskussion hier der fettgedruckte Schluss (oder das Kurzfazit) der Kritik von Nick De Semlyen im britischen Film-Magazin Empire (mit Schwerpunkt Hollywood - Online-Ausgabe):

"Iñárritu turns a creaky bit of frontier mythology into a gruelling, exquisite, mystical odyssey of survival that will make you cancel that camping trip."

http://www.empireonline.com/movies/revenant/review/

"Iñárritu verwandelt ein raues Stück 'Frontier'-Mythologie in eine zermürbende, exquisite, mystische Überlebens-Odyssee, die Sie veranlassen wird, Ihren Camping-Urlaub zu annullieren!"



balun
Beiträge: 18

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von balun »

Dieser Thread ist klasse, hab ihn komplett gelesen.
Es ist echt beeindruckend was man in einen Film hinein interpretieren kann, wenn man nur will :-)
Vielleicht sollte man auch die wahre Geschichte, auf der dieser Film basiert, in Betracht ziehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hugh_Glass

gruss
rajko



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

@cantsin:

Also ohne zu übertreiben kann ich behaupten, dass ich Verhoevens "Robocop" (da einer meiner Lieblingsfilme) mindestens 15 Mal geschaut habe (inkludiert beide Versionen: Theatrical Version sowie unrated DC) und ich habe in diesem Film so einiges (heraus-)"gesehen": angefangen von einer tragischen Liebesgeschichte in einer dystopischen Zukunft, über satirischer Gesellschaftsstudie bzgl. Armut-Gier-Korruption und medialer Manipulation, bis hin zur gesellschaftskritischer Vorhersage über das Machtgefüge von omnipräsenten Konzernen (siehe da heutzutage: Facebook, Google, MS, Amazon, ja selbst VW, etc.).

Aber als moderne Version der Leidens- und Wiederauferstehungsgeschichte von Jesus Christus???

Sorry aber das ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Sollte Verhoeven diesen Film wirklich mit dieser Intention inszeniert haben (was ich definitiv nicht bestreiten möchte), so hat er das in der Tat entweder extrem subtil und versteckt getan oder mir fehlt(e) beim mehrfachen Anschauen des Films einfach die dafür nötige christliche Empathie.
Funless has spoken!
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(Orson Welles)
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Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Starshine Pictures »

Ach guck, The Revenant ist doch bloss ein olles Remake ... :D


*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
Beiträge: 16229

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von cantsin »

Funless hat geschrieben:
Aber als moderne Version der Leidens- und Wiederauferstehungsgeschichte von Jesus Christus???

Sorry aber das ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen.
Tja...: http://www.mtv.com/news/2436200/paul-ve ... ke-update/

Und das hat er nicht nur zum Spass oder als Provokation gesagt, sondern er steckt in der Materie wirklich tief drin: http://www.amazon.com/Jesus-Nazareth-Pa ... 1609803485



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

cantsin hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:
Aber als moderne Version der Leidens- und Wiederauferstehungsgeschichte von Jesus Christus???

Sorry aber das ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen.
Tja...: http://www.mtv.com/news/2436200/paul-ve ... ke-update/

Und das hat er nicht nur zum Spass oder als Provokation gesagt, sondern er steckt in der Materie wirklich tief drin: http://www.amazon.com/Jesus-Nazareth-Pa ... 1609803485
Danke für die Links. Wusste ich in der Tat nicht. Jetzt zusammen mit den Infos kann man die Anspielungen auf Jesus tatsächlich erkennen, aber von allein wäre ich wirklich nicht darauf gekommen, bzw. hätte es nicht erkannt. Ein guter Grund für mich mir den Film zum 16. Mal, diesmal mit diesem speziellen Background Kontext, anzuschauen.

Gleichzeitig wirft es jedoch in mir die Frage auf ob nicht jeder Film in dem der Protagonist eine Katharsis durchlebt, als eine Version der Leidens- und Wiederauferstehungsgeschichte von Jesus Christus interpretiert werden kann. Was wiederum für 80% aller Filme gelten würde.
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Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Benutzername »

Starshine Pictures hat geschrieben:Ach guck, The Revenant ist doch bloss ein olles Remake ... :D
stimmt: http://www.dailymail.co.uk/tvshowbiz/ar ... rness.html

aber was blieb ihnen auch anderes übrig? wenn man eine wahre begebenheit verfilmt, hat man nicht viele möglichkeiten. okay, anstelle des bärs hätten sie dieter bohlen nehmen sollen.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Ein langer, erkenntnisreicher Tag im slashCAM-Forum neigt sich dem Ende zu.
Ich werde nun das Bärenfell an den Bügel hängen und mein Pferd, ehm Bett, aufsuchen.

Good night strange world outside!



Axel
Beiträge: 16889

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

Funless hat geschrieben:Also ohne zu übertreiben kann ich behaupten, dass ich Verhoevens "Robocop" (da einer meiner Lieblingsfilme) mindestens 15 Mal geschaut habe (...)
Aber als moderne Version der Leidens- und Wiederauferstehungsgeschichte von Jesus Christus???
Sorry aber das ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen.
Wenn etwas nicht innerhalb des Films selbst belegbar ist, zählt es nicht. Und wenn jemand ohne Kenntnis von Verhoevens Aussage dazu die Mordszene an Murphy mit der Passion Christi verglichen hätte, würde man zu Recht sagen, dass das stark überinterpretiert wäre.

Ließe man sowas gelten, könnte man praktisch jeden Film als religiös auslegen. "I'll be back!" Totale Beliebigkeit.

In Verhoevens eigenem frühen Film Der vierte Mann, einer Art mysteriösem Psychothriller, geht es um einen gläubigen (eigentlich abergläubischen) katholischen Schriftsteller, bisexuell, der auf eine "Schwarze Witwe" trifft. Seine Gedanken kreisen ständig um die Begriffe Sünde, Gnade, Wunder und die verlockenden Täuschungen des Bösen. Der Film entstand nach einem Roman, aber es ist leicht vorstellbar, dass Verhoeven die kräftige Bildwelt gefiel:

Funless hat geschrieben:...oder mir fehlt(e) beim mehrfachen Anschauen des Films einfach die dafür nötige christliche Empathie.
Pffff...

Für einen Film mit so einem grottendämlichen Titel (siehe Sharknado oder Snakes On A Plane) hat der Film unglaublich viele gut immanent belegbare Bedeutungsebenen.

Vor allem zeigt er dem Publikum, was es sehen will. Nicht, was bereits vorher hundertmal funktioniert hatte, als neuen Aufguss, sondern etwas, von dem das Publikum selbst noch gar nicht wusste, dass es ihm gefallen würde: einen intelligenten, saugut gemachten Actionfilm, den man sogar in kindlicher Naivität allein für seine Schauwerte genießen kann.



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben:Für einen Film mit so einem grottendämlichen Titel (siehe Sharknado oder Snakes On A Plane) hat der Film unglaublich viele gut immanent belegbare Bedeutungsebenen.

Vor allem zeigt er dem Publikum, was es sehen will. Nicht, was bereits vorher hundertmal funktioniert hatte, als neuen Aufguss, sondern etwas, von dem das Publikum selbst noch gar nicht wusste, dass es ihm gefallen würde: einen intelligenten, saugut gemachten Actionfilm, den man sogar in kindlicher Naivität allein für seine Schauwerte genießen kann.
Yupp ... so sehe ich das auch (also bei Robocop).

Amen!
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cantsin
Beiträge: 16229

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von cantsin »

Vielleicht stellt ja Robocop sowas wie den Slashcam-Grundkonsens dar - ein Film, auf den sich hier fast alle (von Indie-Splatterfilmer bis zum Videokünstler) einigen können...

Zu Revenant gibt's gerade einen passenden Tweet der Wiener Künstlergruppe monochrom: "Give that poor DiCaprio guy an Oscar! I just saw him being miserable in some forest for 2 1/2 hours! Stop his suffering!".



rudi
Administrator
Administrator
Beiträge: 1541

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von rudi »

Mein lieber cantsin, Grenzfuthner und etwas so fundamental Richtiges zum gesitigen Eigentum innerhalb von 24 Stunden zitiert. Das mag mir wohl gefallen ;)

P.S.: Robocop fand ich bei Erscheinen cool, aber kann ich heute nur eher milde belächeln, was ich damals so alles cool fand ;)



DWUA
Beiträge: 2126

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von DWUA »

balun hat geschrieben:Dieser Thread ist klasse, hab ihn komplett gelesen.
Es ist echt beeindruckend was man in einen Film hinein interpretieren kann, wenn man nur will :-)
www.youtube.com/watch?v=TtSNo_mpB2k



Hayos
Beiträge: 321

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Hayos »

Sehenswertes 45-Minuten Making-Of zu "The Revenant":

...und als hätten sie die Diskussion hier verfolgt, geht es viel um die Motivation und spirituelle Seite des Filmes...



iasi
Beiträge: 28442

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von iasi »

Hayos hat geschrieben:Sehenswertes 45-Minuten Making-Of zu "The Revenant":

...und als hätten sie die Diskussion hier verfolgt, geht es viel um die Motivation und spirituelle Seite des Filmes...
ja - bebilderte Reden mit ständiger Musikuntermalung - ein Making-Of ist das nicht :)
Der Informationsgehalt darüber, wie der Film gemacht wurde, beschränkt sich auf einige Bilder ...

Schön zu sehen ist jedoch, dass die Leutchen, die in der Natur und den Lebensweisen der Ureinwohner etwas sehen, das ausführlichst religiös interpretiert werden muss, tragen moderne Kleidung und füllen die weiten Ebenen mit ihren Fahrzeugen :)



Axel
Beiträge: 16889

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben:Schön zu sehen ist jedoch, dass die Leutchen, die in der Natur und den Lebensweisen der Ureinwohner etwas sehen, das ausführlichst religiös interpretiert werden muss, tragen moderne Kleidung und füllen die weiten Ebenen mit ihren Fahrzeugen :)
Naja, klar. Irgendwo las ich immerhin, dass DiCaprio lieber nicht zwischen den Drehs duschte, um besser in seiner Rolle zu bleiben (im Winter ist medizinisch gesehen eine "Katzenwäsche" ohnehin empfehlenswert) und die Makeup-Prozedur zu verkürzen. Praktisches Denken und Method Acting (ob er an de Niro oder Bale heranreicht, was den Aufopferungswillen betrifft, weiß ich nicht).

Seit Inception, Shutter Island und Django muss ich bei Leo immer an Orson Welles denken, weiß auch nicht wieso. Früher hätte er der Sohn von Sharon Stone sein können:
Bild

Nach Stanley Kubricks häufig in Schauspieler-Reminiszenzen kolportierten Methode der Klassifizierung von Schauspielern könnte er das gemeinsame Kind von Stone und Welles sein. Bekanntes Beispiel: Nach dem Casting von 900 von den Bewerbern eingesandten VHS-Kassetten für die Rolle des Jokers in Full Metal Jacket begrüsste Kubrick Matthew Modine mit den Worten: "Wenn Gary Cooper und Steve McQueen ein gemeinsames Kind hätten, wären Sie das." - worauf Modine spontan konterte: "Wenn Santa Claus und Rasputin ein gemeinsames Kind hätten, wären Sie das."
Drehbuch-Coautor von FMJ, Michael Herr (aus dessen Kubrick-Biografie ich die Geschichte habe) fand den Vergleich sehr treffend.



7River
Beiträge: 4506

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von 7River »

rudi hat geschrieben:P.S.: Robocop fand ich bei Erscheinen cool, aber kann ich heute nur eher milde belächeln, was ich damals so alles cool fand ;)
Den hab' ich vor kurzem noch gesehen. Selbst nach so langer Zeit gefällt mir der Streifen immer noch. Milde belächeln konnte man eigentlich nur das Remake aus dem Jahr 2014 ;-)



iasi
Beiträge: 28442

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von iasi »

7River hat geschrieben:
rudi hat geschrieben:P.S.: Robocop fand ich bei Erscheinen cool, aber kann ich heute nur eher milde belächeln, was ich damals so alles cool fand ;)
Den hab' ich vor kurzem noch gesehen. Selbst nach so langer Zeit gefällt mir der Streifen immer noch. Milde belächeln konnte man eigentlich nur das Remake aus dem Jahr 2014 ;-)
na na - der 2014er Robocop ist gar nicht so schlecht.
Andererseits ist der alte auch nicht ohne Fehl und Tadel.



7River
Beiträge: 4506

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben:na na - der 2014er Robocop ist gar nicht so schlecht.
Andererseits ist der alte auch nicht ohne Fehl und Tadel.
Dass das Remake jetzt ein schlechter Film ist, wollte ich damit nicht sagen. Es ist ein grundsolider Actionfilm mit tollem Design.

Irgendwie ist das ganze aber zu jugendfreundlich geraten, finde ich. Gerade bei so einem Thema. Aber andersrum kann man es auch verstehen, dass Filmfirmen mit einem Film möglichst viele Zuschauer erreichen wollen. Und da ist eine 18-Freigabe eher hinderlich.

Verhoevens Film ist mittlerweile fast 30 Jahre alt. Die Spezialeffekte sind längst nicht mehr up to date. Nichtsdestotrotz bleibt das Original verdammt stark und wirkt auch heute noch (inhaltlich) modern.



Axel
Beiträge: 16889

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Axel »

BTW: Hat eigentlich jemand in diesem Thread erwähnt, dass nur 13% des Films mit der Arri65 gedreht wurden, der Rest in poplig gecropptem 2880 x 1620 ArriM?
7River hat geschrieben:Verhoevens Film ist mittlerweile fast 30 Jahre alt. Die Spezialeffekte sind längst nicht mehr up to date.
Aber es sind SFX (im weitesten Sinne, obwohl animierte Modelle eigentlich auch als Postpro gelten und damit VFX sind). Der spezielle Charme von Stop Motion ist (einen Ex-Filmdozenten von mir paraphrasierend) der Puls des Kinos. Stop-Motion-Animator Phil Tippet schwante bei Jurassic Parc, was die Stunde geschlagen hatte. Tricks wurden mit CGI vom Besonderen (special) zum Gewöhnlichen.



iasi
Beiträge: 28442

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben:BTW: Hat eigentlich jemand in diesem Thread erwähnt, dass nur 13% des Films mit der Arri65 gedreht wurden, der Rest in poplig gecropptem 2880 x 1620 ArriM?
13% sind viel - es sind die Shots, auf die es ankommt. Eine Nahaufnahme mit WW muss man z.B. nicht in 65mm haben.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Der Revenant lässt Euch noch nicht ganz los - mich auch nicht!

Hier http://www.filmfutter.com/the-revenant/ bin ich noch auf eine recht interessante (wenn auch nicht grundsätzlich neue Erkenntnisse bietende) Filmkritik gestossen, die auch ein paar Verweise auf andere Filme enthält.

Sie erwähnt zu Beginn ausführlich die Gewaltszenen im Film, die mich seltsamerweise hier nicht gestört haben. Vielleicht liegt's auch dran, dass ich mich vor allem an inszenierter und genüsslich vorgeführer Gewalt im Film störe - Gewalt für voyeuristische Sadisten quasi (ich könnte auch selbstkritisch schreiben: "für den voyeuristischen, kleinen Sadisten in uns"): Hannibal Lecter quält seine Opfer nach Ritual zu klassischer Musik, anderswo fliegen Kugeln in Zeitlupe durch Köpfe - in ästhetisch inszenierten Schockbildern. Das nervt - mich jedenfalls.

Und das ist hier anders. Die Gewalt wird hier nicht voyeuristisch 'ausgeschlachtet', die entsprechenden Szenen sind zwar heftig, aber kurz (Ausnahme: Der Bär). Und sie sind Teil der Handlung, nicht Selbstzweck zur Aufgeilung eines visuell abgebrühten Publikums, das nach neuen, möglichst gruseligen Schaueffekten giert.

Rauhe Natur, rauhe Sitten, harte & verrohte Männer auf allen Seiten (dazu misshandelte Frauen), Geld, Gier und Rache im Spiel - was soll man da erwarten?

Ich finde nach wie vor, der Film bietet insgesamt viel mehr als das!



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Das Ganze nochmal von ganz unten nach ganz oben auf die Beitrags-Liste links! - vielleicht hat ja jemand den Film unterdessen auch gesehen und hat Lust zu einem kurzen Kommentar?

PS:
Gerade erst entdeckt (und erst heute Abend online - Nachtrag: Ist aber aus DIE ZEIT No 2/2016 vom 7. Jan.): Ein Interview (in deutscher Sprache veröffentlicht) mit Regisseur Inarritu zu seinem Film "The Revenant":

http://www.zeit.de/2016/02/the-revenant ... ettansicht


Kleiner Zusatz:
Aussprache des Namens Iñárritu hier (Java und Cookies einschalten!):
http://de.forvo.com/word/alejandro_gonz ... 3%A1rritu/

Axel hat geschrieben:(-> Seite 3) ... Wenn du, Skeptiker, übrigens Amores Perros nicht kennst, dann hast du was, worauf du dich freuen kannst. ...

... Trotz des geringen Budgets immer noch Inarritus bester Film! ...
Danke für den Tipp! Inarritu's Erstling Amores perros ('Hundsliebe(n)') steht bereit, aber ich habe es noch nicht geschafft, ihn anzusehen (147 min.!) - kommt noch!



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben:Das Ganze nochmal von ganz unten nach ganz oben auf die Beitrags-Liste links! - vielleicht hat ja jemand den Film unterdessen auch gesehen und hat Lust zu einem kurzen Kommentar?
Am Freitag schau ich mir The Hateful Eight in der 70mm Version an. Ich kann danach ja dazu was schreiben, falls gewünscht.

Ob dieser Beitrag aber bis dahin ganz oben bleiben wird, respektive bleiben kann, das weiß ich nicht.
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Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:Am Freitag schau ich mir The Hateful Eight in der 70mm Version an. Ich kann danach ja dazu was schreiben, falls gewünscht.

Ob dieser Beitrag aber bis dahin ganz oben bleiben wird, respektive bleiben kann, das weiß ich nicht.
Das hängt ganz davon ab, ob Du Dir vorher noch den 'Revenant' (immerhin teils Alexa 65 - auch fast 70mm) zu Gemüte führst und ihn hier zerfetzt ;-)

Und hier noch das passende Inarritu-Zitat: "Rache lässt uns leer zurück"

Scheint bei Tarantino - Gefangener seiner eigenen Wut - auch nach x 'hassvoll-genialen' Versionen der eigentlich immergleichen Rachestory noch nicht angekommen zu sein ...

Trotzdem viel Vergnügen mit den Hateful Eight!



iasi
Beiträge: 28442

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben:
Und hier noch das passende Inarritu-Zitat: "Rache lässt uns leer zurück"

Scheint bei Tarantino - Gefangener seiner eigenen Wut - auch nach x 'hassvoll-genialen' Versionen der eigentlich immergleichen Rachestory noch nicht angekommen zu sein ...
oh jetzt bemühen wir auch noch die Psychoanalyse und wenden sie auf die Filmemacher an.

Vergleich The Revenant vs H8:
Der eine schwelgt in langen WW-Einstellungen - der andere in langen Monologen.
Der eine spielt draußen, der andere drinnen.
Gemeinsam haben sie die kompromislose Gewaltdarstellung, die eigentlich auch der Unterhaltung dienen soll.
Das war´s dann auch schon.

Inhaltlich sind beide nur ziemlich aufgeblasen.

Gerade wenn man die erste Hälfte von H8 betrachtet, ist The Revenant unterhaltsamer.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Und hier noch das passende Inarritu-Zitat: "Rache lässt uns leer zurück"

Scheint bei Tarantino - Gefangener seiner eigenen Wut - auch nach x 'hassvoll-genialen' Versionen der eigentlich immergleichen Rachestory noch nicht angekommen zu sein ...
oh jetzt bemühen wir auch noch die Psychoanalyse und wenden sie auf die Filmemacher an.

Vergleich The Revenant vs H8:
Der eine schwelgt in langen WW-Einstellungen - der andere in langen Monologen.
Der eine spielt draußen, der andere drinnen.
Gemeinsam haben sie die kompromislose Gewaltdarstellung, die eigentlich auch der Unterhaltung dienen soll.
Das war´s dann auch schon.

Inhaltlich sind beide nur ziemlich aufgeblasen.

Gerade wenn man die erste Hälfte von H8 betrachtet, ist The Revenant unterhaltsamer.
Der Vergleich scheint auf den ersten Blick schlüssig, hinkt aber auf den zweiten.

Aber bevor ich das begründe, ehrlicherweise Folgendes: Inarritu ist Neuland für mich - vom Revenant beeindruckt, liegt nun - auf Axels Empfehlung - Amores Perros bereit, und vielleicht wird danach auch der Birdman noch fällig.

In Tarantino habe ich immer mal wieder am TV hineingezappt, aber selten bis zum Ende durchgehalten. Ich weiss ... alles Kult. Aber für mich trotzdem Neuland, das ich wohl Neuland bleiben lasse.

Mein Urteil fusst also nicht auf fundierten Kenntnissen.

Tarantino kommt bei mir rüber als jemand, der mit "Gewalt ist geil" zitiert wird und der Gewalt und Rache in seinen Filmen zelebriert: Beispiel Kill Bill.

Lässt seine Wut im Bauch und die Gewaltfantasien im Kopf in seinen Filmen auf zynisch-unterhaltsame, irgendwie Comic-hafte Weise heraus, und sein treues Fanpublikum dankt es ihm an der Kinokasse.

Tarantinos immergleiche Schnell'lösungen': Kopf ab, Arm weg, Kugel in den Bauch oder Faust in die Fr.... etc. etc. - das übliche Gemetzel. "Trash as trash can". Allerdings dank Tarantinos umfassendem Filmwissen gekonnt und unterhaltsam (die Zeit gut überbückend bzw. hier eher: totschlagend).
Muss man nicht ernst nehmen, muss man auch nicht toll finden.
Quasi Tarantinos schlagkräftig-anarchische Antwort an all die Gutmenschen, Moralisten, Besserwisser und Bessermeiner mit erhobenem Zeigefinger, die 18 Stunden am Tag ihre Umgebung mit irgendwas wie Regeln, Ethik und Moral zuschütten und nerven wollen.
Ein Rundum-Befreiungsschlag für alle, die sich als 'Underdogs' (irgendwer ist immer noch darüber) in ihrem "Ich bin mindestens 10 Stunden am Tag dynamisch, reaktiv, kreativ, kommunikativ, proaktiv und teamfähig"-Alltag etwas eingeengt fühlen. Da mag therapeutisch schon was dran sein!

Ansonsten Vergleich mit einem Besuch bei McDonald's (sorry McDonald's!): Stillt den schnellen Hunger, aber wenn man nach Cheeseburger, Pommes und Cola wieder rauskommt, wünscht man sich plötzlich, man hätte das Geld in ein richtig gutes Sandwich investiert.

Nach Lesen des ZEIT-Interviews komme ich zum Schluss: Inarritu ist aus anderem Holz geschnitzt.
Mag sein, dass beide als Gemeinsamkeit eine Wut in sich tragen, schlecht oder ungerecht behandelt worden zu sein.
Und dass beide - jeder auf seine Weise - versuchen, ungefiltert auf Gesellschaft und Umgebung zu blicken.

Aber Inarritu scheint mir bezüglich 'Storytelling' kreativer bzw. vielfältiger damit umzugehen.
Gibt dem Zuschauer - relevant im Revenant ;-) - Gelegenheit, die Geschichte auf sich wirken zu lassen (weshalb auch die Überlänge und Monotonie des Films erzählerisch ok sind) und selbst zu einem Urteil zu gelangen, statt die Urteile filmisch überzeichet als grinsender Scharfrichter zu vollstrecken wie Tarantino.

Ich hab's oben schon geschrieben: Die Gewalt im Revenant ist Teil der erzählten Geschichte, die in Tarantinos Filmen eher Ventil seiner "Probleme löst man am schnellsten mit Schwert oder Pistole"-Fantasien (Geld hilft auch).

Jeder wie er will - in den Kill Bill-Kopf will ich nicht unbedingt eintauchen - es gibt für mich andere Filmemacher-Köpfe, die interessanter sind - da helfen dann auch T.'s echte 70mm-Filmrollen nicht weiter.



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Na ja, ganz so schwarz/weiß wie Du das darlegst ist es bei weitem nicht.

Bedingt durch ...
Skeptiker hat geschrieben:In Tarantino habe ich immer mal wieder am TV hineingezappt, aber selten bis zum Ende durchgehalten.
... entsprechen deine Schlussfolgerungen die auf losen Fragmenten und basieren nicht so ganz den .... hmmmm ... ich sag' mal Tatsachen. Wäre eigentlich genauso wie wenn ich meine Meinung über The Revenant nur basierend der zwei veröffentlichten Trailer postulieren würde. Dann käme eigentlich sowas wie "reißerischer Naturburschen Film in der Wildnis mit einer penetranten Kameraführung" heraus.

Dass Inarritu und Tarantino zwei völlig unterschiedliche Filmemacher sind, das ist vollkommen richtig. Und aus diesem Grund macht ein Vergleich dieser beiden auch absolut keinen Sinn, wäre wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, denn ein Inarritu würde niemals einen Film in der Art wie Tarantino machen und Tarantino ebenso wenig einen Film in der Art wie Inarritu.

Dass hier überhaupt derartige Vergleiche gezogen werden verdanken wir wieder einmal unserem Lieblingsuser iasi, der (wie auch nicht anders von ihm gewohnt) wieder Wettbewerbsvergleiche á la Filmquartett vom Stapel gelassen hat. Kennen wir ja auch schon so von seiner Affinität zu Kamera Vergleichen (RED vs. Arri vs. BM vs. Sony vs. Samsung vs. Nikon vs. Canon vs. was-es-sonst-noch-so gibt). Bei dem guten Menschen muss eben immer alles versus sein. Na jedem Tierchen sein pläsierchen. ;o)

Inarritus Vita ist mir nicht bekannt ebenso wenig kam ich bislang in den Genuss mir irgendeinen seiner Filme anzuschauen, deshalb kann ich darüber nichts schreiben.

Tarantino ist US Amerikaner und seine Filme entsprechen der amerikanischen Trivial-(Pop-)Kultur der B-Movies der 70'er/80'er Jahre mit Einfluss der asiatischen sowie italienischen Filmkultur. Zudem betrachtet Tarantino das Medium Kino/Film eben auch aus dieser Perspektive. Dass der Mann irgendeine Wut im Bauch hat, die er selbst nach acht Filmen mit einem ...
Skeptiker hat geschrieben:Ventil seiner "Probleme löst man am schnellsten mit Schwert oder Pistole"-Fantasien
... immer noch nicht verarbeitet hat, wage ich doch stark zu bezweifeln.

Denn beispielsweise Jackie Brown (Tarantinos dritter Film) beinhaltet keinerlei solcher "Gewaltorgien".

Wie auch immer, Tarantinos Filme muss man nicht mögen, denn sie polarisieren, die Gewaltdarstellung ist maßlos überspitzt. Ob das gut oder schlecht ist, steht auf einem anderen Blatt und gäbe Anlass zu umfangreichen Diskussionen in einem anderen (und zum Thema passenderen) Thread.

Abschließend fällt mir jedoch auf ob The Revenant mit seiner offensichtlich brachialen Darstellung der Wildnis aber nicht auch zum Großteil gerade eben die Zielgruppe ...
Skeptiker hat geschrieben:Gutmenschen, Moralisten, Besserwisser und Bessermeiner mit erhobenem Zeigefinger, die 18 Stunden am Tag ihre Umgebung mit irgendwas wie Ethik und Moral zuschütten und nerven wollen.
Ein Rundum-Befreiungsschlag für alle, die sich als 'Underdogs' (irgendwer ist immer noch darüber) in ihrem "Ich bin mindestens 10 Stunden am Tag dynamisch, reaktiv, kreativ, kommunikativ, proaktiv und teamfähig"-Alltag etwas eingeengt fühlen.
... im Besonderen anspricht, denn was ich so in meinem Umfeld mitbekomme scheinen hauptsächlich Männer von diesem Film so angetan zu sein. Vielleicht wird mit The Revenant der latente Drang der heutigen Männer aus dem schnöden Alltag auszubrechen, seine Beute endlich mal wieder zu erjagen und zu erlegen, wieder mal etwas handfestes zu tun bedient?

Keine Ahnung, ich habe den Film nach wie vor nicht gesehen. ;o)
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Skeptiker
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Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:... ich habe den Film nach wie vor nicht gesehen. ;o)
Das solltest Du Dir ruhig mal antun - denk an die 65mm, auch wenn es digitale sind (und nur 13% des Films - vermutlich Panoramen)!

Hier http://www.zeit.de/kultur/film/2016-01/ ... ntino-film ist übrigens heute eine Hateful Eight-Kritik erschienen. Titel: "Rache ist eine lustige Blutwurst"



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Ja danke für den Link, die Kritik ist interessant, jedoch vom Inhalt her nicht überraschend.

Und eine Korrektur meines obigen Postings muss ich noch loswerden:

Entgegen meiner vorherigen Aussage habe ich doch in der Tat zumindest einen von Inarittus Filmen bereits gesehen. Und zwar Babel. Ich fand' ihn seinerzeit nicht schlecht, aber eine weitergehende Nachwirkung hatte der Film bei mir nicht hinterlassen. Muss aber nichts heißen.

EDIT ON:
Skeptiker hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:... ich habe den Film nach wie vor nicht gesehen. ;o)
Das solltest Du Dir ruhig mal antun - denk an die 65mm, auch wenn es digitale sind (und nur 13% des Films - vermutlich Panoramen)!
Bei mir verhält es sich nicht so, dass ich der große Breitwand Fan bin und deswegen bei jedem in solch Format gedrehten Film ins Kino renne. Wenn dem so wäre, könnte ich ja auch genau gut in ein IMAX Lichtspielhaus und mir dann die aufgeblasene Fassung eines jeden Films der dort projiziert wird anschauen.

The Hateful Eight schaue ich zum einen weil ich zu dem "verachtenswerten" Personenkreis gehöre denen ein Tarantino-Film gefällt. Zudem hatte ich das Glück in Babelsberg bei zwei Drehtagen von Inglourious Basterds am Set dabei sein zu dürfen und die Regiearbeit von Tarantino live & real zu erleben. Es war äußerst interessant und ich habe da eine Menge gelernt. Zum zweiten schaue ich mir The Hateful Eight an, weil ich mal wieder Bock auf analoges 70mm Kino habe wie ich bereits in diesem Thread lang und breit erklärt hatte (und mir natürlich prompt von iasi dafür eine saftige Schelte eingefangen habe).

Ach ja und die Aussage die in dem besagten Thread getätigt wurde ...
Axel hat geschrieben:In irgendeinem Making Of erzählt QT über seine Anweisung an den DP: bitte einen Leone-Shot!
... ist totaler Quatsch und völlig aus dem Kontext gerissen.

EDIT OFF
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Zuletzt geändert von Funless am Di 26 Jan, 2016 16:45, insgesamt 3-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:(zu The Hateful Eight) Ja danke für den Link, die Kritik ist interessant, jedoch vom Inhalt her nicht überraschend. ...
In den Kommentaren darunter fetzen sich die Leute ja ziemlich - aber eigentlich sind dort mehrheitlich Tarantino-Kenner und -Fans versammelt, die mitteilen, was sie am Meister und seinen Filmen so fasziniert und welche Fehlschlüsse man aus ihnen nicht ziehen sollte.

Gilt übrigens auch für das Revenant-Interview dort:
Von Ergriffenheit und Staunen bis zu völligem Unverstständnis und gähnender Langeweile ist alles vorhanden.
Bin nicht sicher, ob alle Kommentatoren den Film überhaupt gesehen haben.

Zwei völlig unterschiedliche Filme und beide was mit 'Rache', die unter dem irreführenden Label "Western" zufällig zur gleichen Zeit im Kino laufen.

Hier noch ein Link zum vielzitierten Revenant-Bären in seiner Rohform (bereit für die spätere Fell-Textur per Keying):

http://www.telegraph.co.uk/content/dam/ ... -large.jpg
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 26 Jan, 2016 17:04, insgesamt 1-mal geändert.



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben:Hier noch ein Link zum vielzitierten Revenant-Bären in seiner Rohform (bereit für die spätere Fell-Textur per Keying):

http://www.telegraph.co.uk/content/dam/ ... -large.jpg
Ein äußerst süßer und sympathischer Bär finde ich. Ich hab' übrigens mein vorheriges Posting editiert, hatte sich jedoch wohl mit deiner Antwort überschnitten.
Funless has spoken!
.........................................................
"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben:Ein äußerst süßer und sympathischer Bär finde ich. ...
Vielleicht Käpt'n Blaubär?
Immerhin reichten Gebiss und Tatzen ja aus, dass sich DiCaprio nach Kontakt damit 2 Stunden lang in Grossaufnahme durch den Schnee quälen musste.
Funless hat geschrieben:Ich hab' übrigens mein vorheriges Posting editiert ...
Hab's gelesen:
"2 Tage am Set von Inglourious Basterds" - Wow!
Ein erster Auftritt (und wenn nur als Statisten-Leiche nach T.'s üblichem Gemetzel - seiner obligaten Katharsis) in einem seiner kommenden Filme geplant?
Funless hat geschrieben:... The Hateful Eight schaue ich zum einen weil ich zu dem "verachtenswerten" Personenkreis gehöre denen ein Tarantino-Film gefällt. ...
Über Geschmack lässt sich schlecht streiten.
Da wähle ich eben eine andere Abzweigung.

Du kannst es von der lockeren Seite nehmen, mir fällt es in diesem Fall schwer.
Die eigene Zeit ist begrenzt, man überlegt sich, mit wem man sie verbringen will.
Ich und Tarantino - daraus wird wohl nichts mehr.

Aber ich wünsche Dir fürs Wo-E gerne ein tolles 70mm-Kinoerlebnis!



Funless
Beiträge: 5787

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Funless »

Vielen herzlichen Dank, ich hoffe sehr dass es ein tolles 70mm Ereignis wird und freue mich auch sehr darauf.

Ich persönlich finde es nicht dramatisch, dass aus dir uns Tarantino nichts mehr wird. Wie du schon geschrieben hast, sind Geschmäcker verschieden (was auch gut ist) und außerdem wird es mit Sicherheit noch genügend andere Filme geben über die wir hier herzhaft diskutieren können.

Und nein, es ist meinerseits keine Statisten Rolle in einem der kommenden Tarantino Filme geplant, auch wenn ich in der Vergangenheit bei manchen Produktionen als schnöder Statist mitgewirkt habe.

Ich durfte dank einiger Kontakte in der Berliner Filmbranche bei einigen internationalen Filmproduktionen am Set mit dabei sein um einfach zuzuschauen. Die einzige Bedingung für diese äußerst nette Gefälligkeit war, dass ich während der Dreharbeiten niemanden störe oder irgendwem im Weg stehe und erst recht war mir verboten irgendjemanden am Set vollzuquatschen. Gemäß dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen! ;o)

Ich hab' mich artig strikt daran gehalten, schon allein um meine Kontakte die dies ermöglichten nicht in Verlegenheit zu bringen, und konnte/durfte so eine Menge interessantes lernen.

Das war's auch schon, nicht mehr und auch nicht weniger.
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Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Die ersten Kritiken zu The Revenant

Beitrag von Wurzelkaries »

Funless hat geschrieben:Vielen herzlichen Dank, ich hoffe sehr dass es ein tolles 70mm Ereignis wird und freue mich auch sehr darauf.

Ich persönlich finde es nicht dramatisch, dass aus dir uns Tarantino nichts mehr wird. Wie du schon geschrieben hast, sind Geschmäcker verschieden (was auch gut ist) und außerdem wird es mit Sicherheit noch genügend andere Filme geben über die wir hier herzhaft diskutieren können.

Und nein, es ist meinerseits keine Statisten Rolle in einem der kommenden Tarantino Filme geplant, auch wenn ich in der Vergangenheit bei manchen Produktionen als schnöder Statist mitgewirkt habe.

Ich durfte dank einiger Kontakte in der Berliner Filmbranche bei einigen internationalen Filmproduktionen am Set mit dabei sein um einfach zuzuschauen. Die einzige Bedingung für diese äußerst nette Gefälligkeit war, dass ich während der Dreharbeiten niemanden störe oder irgendwem im Weg stehe und erst recht war mir verboten irgendjemanden am Set vollzuquatschen. Gemäß dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen! ;o)

Ich hab' mich artig strikt daran gehalten, schon allein um meine Kontakte die dies ermöglichten nicht in Verlegenheit zu bringen, und konnte/durfte so eine Menge interessantes lernen.

Das war's auch schon, nicht mehr und auch nicht weniger.

Wow.... das Erlebnis würde ich auch gerne mal machen. Am professionellen Filmset einfach nur gucken und lernen. *neid* :-)

Zum Film: Hab ich mit meinem Sohn (16) angesehen. Beeindruckende Bilder, Kameraführung und Erzählstil. Mein Sohn war begeistert ... ich fast auch :-)
Die Bärenszene, die ja nun der Auslöser für all das Leiden des Protagonisten war, kommt zwar toll und dramatisch rüber, doch ich denke ausserhalb von Hollywood, hätte das kein Mensch überlebt. Die Bärin war ja richtig zärtlich. Einen Grissleyangriff überlebt man normalerweise nicht. Sei es wie es sei, der Rest ist aus medizinischer Sicht einfach albern und unglaubwürdig. Das tut der Geschichte allerdings keinen Abbruch.

Schöner Film. Hat mich gut unterhalten, mal nicht alle 2 Sek ein Schnitt... aber das war's auch.

LG

Stefan



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