Postproduktion allgemein Forum



Rec709 to LOG als Alternative?



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
scrooge
Beiträge: 690

Rec709 to LOG als Alternative?

Beitrag von scrooge »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an die Fachleute bezüglich Farbräumen, LOG etc. und oute mich als jemand, der da bisher wenig Erfahrung hat.
Da ich zur Zeit mit einer Panasonic LX100 filme, sind meine Möglichkeiten für späteres Grading begrenzt. Ich kann die Kurven in der Kamera etwas reduzieren und in der Postproduktion mit den üblichen Werkzeugen arbeiten - ich verwende dabei unter anderem Mojo II. Aber LOG-Profile bietet die Kamera nicht.

Nun habe ich erstmals mit einem Osiris LUT experimentiert, das sich "Rec709 to LOG" nennt. Damit werden die LX100-Aufnahmen "flach gemacht". Mir ist klar, dass das technisch nicht das selbe ist, wie wenn man gleich in LOG drehen würde, aber nach meinen ersten kurzen Tests bin ich ganz angetan, wie viel mehr Möglichkeiten ich habe, wenn ich danach kein Rec709-LUT verwende, sondern mit Mojo koloriere. Wenn ich mit einer zweiten Kamera drehe, bekomme ich auf diesem Weg auch eher einen gleichen Look für die unterschiedlichen Aufnahmen hin.
Man kann im Internet sehr interessante Diskussionen sehen, z.B. hier:
https://fr-film.net/v-this-makes-your-g ... EtATE.html
Da empfiehlt jemand, mit der GH5 nicht VLOG zu drehen, sondern in der Post nach LOG zu gehen und danach nach Rec709. Viele Kommentatoren sind begeistert, aber einige fragen sich, was er geraucht hat ;-).

Meine Frage an die Fachleute ist daher:
Ist Rec709 to LOG für Aufnahmen mit einer "beschränkten" Kamera wie die LX100 eine Alternative? Oder kann ich mir die Mühe weiterer Tests sparen, weil es einfach keinen Sinn macht, diesen Weg zu gehen?

LG
Hartmut



-paleface-
Beiträge: 4644

Re: Rec709 to LOG als Alternative?

Beitrag von -paleface- »

Naja der Hauptvorteil durch LOG ist halt der steigende DynamicRange.
Du senkst bei der Aufnahme die Kontraste und hast so mehr Spiel zwischen Licht und Schatten.
So kannst du nachträglich selber bestimmen wie stark Kontraste sein sollen.

Das verschenkst du dir wenn du gleich in REC709 aufnimmst.
DU musst also bei deiner Kamera viel mehr drauf achten beim Dreh schon so zu belichten wie der anschließende Look des Filmes sein soll.

Zweite Sache sind halt die Farben.
Kameras die in LOG aufnehmen haben meist die Funktion in 10Bit oder mehr aufzunehmen.
Sprich ein ROT ist ein blasses ROT, aber darin steckt noch sehr viel Farbinformation die du dann durch das Grading wieder hochholen kannst, so wie du magst.

Bei deiner Kamera ist ein viel stärkeres ROT in der Aufnahme (da REC709) und auch nur 8Bit. Jetzt haust du eine LUT drauf und machst alles "blass".
Das sieht erstmal ganz gut aus, weil Farbe rausnehmen geht meist erstmal besser. Jetzt drehst du aber nach der LUT wieder Farbe rein.
Und das bei nur 8BIT.....sprich du läufst viel mehr Gefahr das du Farbabrisse oder Artefaktbildungen bekommst, einfach weil du ja nur beschränkte Farbinformationen besitzt.

Ich kenne die Kamera natürlich jetzt nicht.
Ich würde an deiner stelle die selbe Aufnahme nehmen....einmal mit und einmal ohne LOG Konvertierung.
Bei beiden dein Grading machen und dann vergleichen wo du das saubere Bild herbekommst.

Ansonsten beim Dreh halt schon drauf achten den Look zu kreieren der es später sein soll.
Sprich sich ein wenig mehr um die Beleuchtung am Set zu kümmern um zB. die Highlites zu schützen.
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



didah
Beiträge: 975

Re: Rec709 to LOG als Alternative?

Beitrag von didah »

ich glaub nicht, dass dir das viel bringt - eher im gegenteil. künstlich flach machen nur um es nachher wieder zu crushen - was soll das bringen?
mean people suck



scrooge
Beiträge: 690

Re: Rec709 to LOG als Alternative?

Beitrag von scrooge »

@paleface
Vielen Dank für die ausführliche Info. Das war die Antwort, die ich schon "befürchtet" hatte. Aber nachvollziehbar: Solange die Aufnahme selbst sorgfältig gemacht wird, kann man diesen Weg wohl auch mit 8 Bit gehen. Und an einem bedeckten Tag draußen hat man ohnehin kaum Probleme. Schwierig wird es bei großen Kontrastunterschieden. Das hab ich noch nicht probiert, aber da werden sich dann wohl die Probleme zeigen...

@didah
Mein Eindruck ist, dass der Weg über Rec709 to log es mir leichter macht, das Skintone-Problem der LX100 zu "umgehen" und die Farbanpassung der Aufnahmen von zwei verschiedenen Kameras erschien mir auch leichter.
Aber ich bin mir da nicht sicher, deswegen die Frage hier im Forum.



dienstag_01
Beiträge: 14524

Re: Rec709 to LOG als Alternative?

Beitrag von dienstag_01 »

Solange kein Banding auftritt, ist vieles erlaubt ;)



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