AmateurProfi hat geschrieben:Würe hier beispielsweise ein Slashcam User einen Film erstellen und hier ins Forum posten, der zu 90% aus schwenks und Zooms und Schwenkzooms besteht, würde er dafür die härteste Kritik bekommen....... und gesagt bekommen, was machst du da für einen Scheiß? (natürlich nicht ganz so, aber ähnlich)
Ich hab nur mal schnell drübergeguckt. Es ist vor allem ein Schnitt-Stil, kleine, schnelle Zooms und Reißschwenks zu verwenden, wenn die Motive selbst nicht so dynamisch rüberkommen. Die meisten Kameraleute sind zu unsicher oder konservativ, man kann einiges aber auch nachträglich machen oder eben vor allem das verwenden, von dem sie glauben, dass man es wegschneidet. Wie man das nennt? Keine Ahnung,
Bourne Ultimatum hat einen Oscar gekriegt für diese Art von Schnitt, obwohl viele es für Mätzchen halten. Natürlich sind es Mätzchen, eine feierliche Stativaufnahme mit kotzigem Schwenk vom Laufsteg ist aber ebenso ein Mätzchen.
Schnitte (hier auch im Aufgreifen von Kamera-Mätzchen) haben eine filmsprachliche Bedeutung, und aus dieser lässt sich ihre Berechtigung oder fehlende Berechtigung ableiten. Die Bedeutung heißt hier: Erhöhte Aufmerksamkeit, der Versuch, sich schnell zu orientieren, wenn man von Reizen überflutet wird. Von daher: Gerechtfertigt, der Einsatz ist nicht zu beanstanden.
Die meisten filmsprachlichen Mittel sind überaus willkürlich und haben im natürlichen Sehen kein Vorbild. Dort gibt es bekanntlich keine Schwenks, keine Zooms, keine Kranfahrten und keine Schärfeverlagerungen. Was es aber gibt sind "Schnitte".
Die oben erwähnte Technik, wie immer sie heißen mag, wird in
Avatar häufig verwendet, um den Realismus einer komplett als CGI-Animation ausgeführten Szene zu erhöhen. Und das, obwohl realistischerweise nur eine Kamera, nicht aber ein menschliches Auge, diese Dinge erzeugen kann ...