Guten Abend!
Nachdem ich endlich meine "neue" gebrauchte Pansonic DVX100 erhalten habe und einige Tage Zeit zum Testen dieses Camcorders hatte, muß ich sagen, dass es sich dabei wirklich um eine gelungene Kamera handelt.
Die DVX100 liegt im Vergleich zu anderen Camcordern dieser Klasse - wie zum Beispiel der Sony VX2000, welche ich vor über einem Jahr selbst besessen habe - ausgesprochen ausgewogen und stabil in der Hand.
Zwar macht sich bei falscher Handhabung das relativ hohe Betriebsgewicht von 1,95 kg sehr schnell negativ bemerkbar, wenn jedoch die linke Hand zur Unterstützung unter dem Kameraobjektiv liegt, der Daumen am Push-AF-Knopf und der Zeigefinger am Fokusring, dann ist es auch möglich längere Drehs aus der Hand vorzunehmen.
Eines wundert mich: warum besitzt die DVX100 einen ständigen AF-Modus? - es ist doch durch den Push-AF-Modus möglich, die Vorteile der beiden Welten "Autofokus" und "manueller Fokus" zu vereinen.
Während der Push-AF-Knopf betätigt wird, wird solange automatisch fokussiert bis der Knopf wieder losgelassen wird, danach befindet man sich wieder im MF-Modus, wodurch eine schnelle und zuverlässige Fokussierung des aufzunehmenden Objekts ermöglicht wird, ohne dass der Autofokus danach weiter selbständig auf andere Objekte fokussiert und das aufzunehmende Objekt nicht mehr scharf abgebildet wird.
Aber natürlich ist es auch möglich und in vielen Situationen auch unbedingt notwendig die Fokussierung über den Fokusring am Objektiv durchzuführen, was eindeutig exakter und schneller als bei dem motorgesteuerten Fokusring der Sony VX2000 zu bewerkstelligen ist.
Das Zoomen wird entweder motorgesteuert am Kippschalter mit der rechten Hand durchgeführt oder auch motorentkoppelt direkt über den Zoomring am Kameraobjektiv, wodurch auch die Durchführung von Reißzooms oder zwecks Fokussierung der schnelle Wechsel in den Tele-Bereich möglich ist.
An der VX2000 sind derartige Aktionen durch den ebenfalls motorbetriebenen Zoomring leider überhaupt nicht durchzuführen.
Es können weiters 2 Weißabgleichseinstellungen abgespeichert werden, wodurch es möglich ist, beim Wechsel zwischen zwei Räumen mit unterschiedlicher Beleuchtung einfach zwischen beiden gespeicherten Einstellungen hin- und herzuschalten - diese Möglichkeit fehlt der Sony ebenfalls.
Das Weitwinkelobjektiv der DVX100 verzeichnet zwar in der extremsten Weitwinkelposition ein wenig, verglichen mit dem an einer Sony VX2000 jedoch zwingend benötigten Weitwinkelkonverter fällt bei der Panasonic die Verzeichnung aber relativ moderat aus.
Die Bildqualität der DVX ist unter Tageslichtbedingungen und auch unter Schwachlichtsituationen der Sony VX2000 ebenbürtig, erst wenn die Beleuchtungsstärke deutlich unter jene der normalen Zimmerbeleuchtung fällt, setzt sich die Sony bezüglich der Bildqualität gegen die DVX100 durch.
Und nun zu der negativen Seite der DVX100:
Die Schärfebeurteilung ist durch die zu geringe Auflösung des LCD-Suchers von nur 180.000 Pixel nicht optimal möglich - dies trifft jedoch auch auf alle anderen Kameramodelle dieser Klasse zu.
Also überhaupt nicht zu vergleichen mit dem s/w-Röhrensucher, den ich an meiner JVC GY-DV500 gewöhnt war.
Aber bis auf diesen einen Kritikpunkt ist die Panasonic DVX100 ein hervorragender Camcorder, der sich zwar bezüglich der extremen Lowlight-Qualitäten der Sony VX2000 knapp geschlagen geben muß, ihr jedoch bezüglich der sonstigen Bildqualität ebenbürtig ist und ihr bezüglich der Handhabung um Welten voraus ist.
MfG
Klaus