DAF
Beiträge: 1202

CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von DAF »

Hallo Foristi,

wie die Überschrift sagt: Ich möchte den CRI (& evtl. TLCI) von Dauerlicht mit nem Colorimeter Datacolor Spyder 5 (am WIN10 Notebook) messen/bestimmen.

- Geht das?
- Gibt´s da Software dazu?

Merci...
Grüße DAF



beiti
Beiträge: 5202

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von beiti »

Nein, das geht nicht. Dazu sind Colorimeter wie der Spyder 5 zu primitiv aufgebaut.

Für die Bestimmung des CRI und/oder TLCI braucht man ein Spektralphotometer, das tatsächlich die spektrale Zusammensetzung des Lichtes aufzeigen kann.
Nach meiner Kenntnis das günstigste Gerät, das die Mindestanforderung erfüllt, ist ein ColorMunki Photo (dieses seltsam geformte Gerät, das ursprünglich zum Kalibrieren von Monitoren und Druckern angeboten wurde). Als Neuware kriegt man das Gerät zwar nicht mehr, aber gelegentlich noch gebraucht – mit etwas Glück sogar unter 150 Euro. (Es gibt unter dem Namen ColorMunki noch weitere/billigere Geräte, die aber nur einfache Colorimeter sind. Echte Spektralmessung kann nur das gezeigte ColorMunki Photo mit seiner charakteristischen Form.)
Das ColorMunki Photo kann man dann zusammen mit ArgylCMS verwenden, einer leider etwas umständlich zu bedienenden Software auf Kommandozeilen-Ebene. In Argyll gibt es ein Teilprogramm namens 'spotread', das (neben anderen Daten) auch CRI und TLCI ausspuckt.
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DAF
Beiträge: 1202

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von DAF »

Danke für die Ausführungen & den Hinweis.
Muss mal sehen - vielleicht bekomme ich ja irgendwo so ein Teil gebraucht.
Weißt du zufällig, ob der angebliche Nachfolger https://www.pixelcomputer.de/shop/farbm ... raphy-abo/ das auch kann. Weil in der Beschreibung wird er auch als "Spektralphotometer" bezeichnet - und billig(er) ist er auch nicht...?
Grüße DAF



beiti
Beiträge: 5202

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von beiti »

Da Form und Beschreibung gleich sind, gehe ich davon aus, dass dieses Nachfolgemodell auch technisch gleich ist.
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mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von mash_gh4 »

es ist immer eine frage, wie genau die messung sein muss.

es gibt mittlerweile einige recht erschwingliche lösungen, die für derartige messungen relativ günstige multispektralsensoren, wie bspw. den AS7341, nutzen, mit dem ich hier auch arbeite. mit ein bisserl mathematik, kann man aus den damit gewonnen daten für manche anwendungszwecke ausreichend genaue CRI abschätzungen ableiten.

diese sensoren haben zumindest im vergleich zu noch einfacheren lösungen, wie man sie bspw. zur bildschirmkalibrierung verwendet, aber leider für anspruchsvollere messungen besser gleich wieder vergessen sollte, bereits ziemlich beeindruckende fähigkeiten. (siehe bspw: https://www.all-electronics.de/elektron ... meter.html)

die teueren lösungen nutzen trotzdem weiterhin in der regel mini spektrometer, also eine kombination aus linarsensorarrays und prismen bzw. interferenzgitter (bspw. von hamamatsu) od. MEMS-lösungen, wo kleine spiegel gelenkt werden, um das gebrochen licht sequenziell abzutasten. das ist zwar in puncto kanaltrennung bzw. abtastungsauflösung deutlich genauer, aber natürlich auch in der herstellung wesentlich teurer als diese relativ einfach aufgebauten multispektralsensoren. dementsprechend sind solche geräte in der regel auch erst jenseits 1k € bzw. einem vielfachen davon anzutreffen.

wenn du etwas realtiv einfaches und benutzerfreundliches für derartige messungen suchst, würde ich mich bsp. bei sekonic umsehen. deren professionellere geräte lassen sich natürlich auch von computer aus nutzen und auslesen.



DAF
Beiträge: 1202

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von DAF »

mash_gh4 hat geschrieben: Di 03 Aug, 2021 02:19 ...
wenn du etwas realtiv einfaches und benutzerfreundliches für derartige messungen suchst, würde ich mich bsp. bei sekonic umsehen. deren professionellere geräte lassen sich natürlich auch von computer aus nutzen und auslesen.
Danke - aber das habe ich schon ;)))
Ich habe einen C-700R Spectromaster - den ich aber an sich nicht mehr brauche, und gerne gegen eine nicht mobile, aber günstige Lösung ersetzen möchte. Denn das Einzige was ich damit noch mache, ist höchstens 1-2x/Jahr bei irgendwelchen Licht-DIY-Aktionen den CRI & Spektrum von LEDs nachzumessen. Dabei ist mir vor allem das Diagramm der einzelnen R-Werte (Hauttöne & Rot) wichtig, dass ich nicht missen möchte. Das reicht aber (USB-)leitungsgebunden am PC völlig.
Grüße DAF



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: CRI/TLCI mit dem Colorimeter (Spyder5) messen?

Beitrag von mash_gh4 »

DAF hat geschrieben: Di 03 Aug, 2021 07:27 Danke - aber das habe ich schon ;)))
Ich habe einen C-700R Spectromaster - den ich aber an sich nicht mehr brauche, und gerne gegen eine nicht mobile, aber günstige Lösung ersetzen möchte.
:) -- das problem kenn ich leider nur zu gut!
auch wenn viele dieser fertigen lösungen grundsätzlich natürlich praktisch und gut sind, kann es einen doch unheimlich nerven, dass sie einem wenig spielraum geben, sie tatsächlich an die konkreten bedürfnisse anzupassen...
DAF hat geschrieben: Di 03 Aug, 2021 07:27 Denn das Einzige was ich damit noch mache, ist höchstens 1-2x/Jahr bei irgendwelchen Licht-DIY-Aktionen den CRI & Spektrum von LEDs nachzumessen. Dabei ist mir vor allem das Diagramm der einzelnen R-Werte (Hauttöne & Rot) wichtig, dass ich nicht missen möchte. Das reicht aber (USB-)leitungsgebunden am PC völlig.
naja -- seit ich mich mit dieser sache ein bisserl intensiver auseinandersetze und selber an entsprechendem gerät bastle, bin ich ziemlich skeptisch geworden, wie weit man den einigermaßen erschwinglichen und bekannten produkten tatsächlich trauen kann.

die entsprechenden guten sensoren sind halt einfach verdammt teuer, und die günstigeren lösungen mit sehr vielen kompromissen behaftet. d.h. ich kann dir zwar verhältnismäßig einfach einen relativ plausiblen CRI wert aus diesen 15€ AS7341 raus rechnen, aber in wahrheit würde ich mich darauf nur unter größtem bauchweh verlassen. allerdings ist das leider im falle vieler fertiggeräte um nichts besser -- eher im gegenteil! :(

dem ungeachtet ist der einsatz zur LED-messung bzw. nachregelung vermutlich gegenwärtig einer der wichtigsten praktischen anwendungsfälle dieses bausteins -- jedenfalls liest man darüber recht viel.

ich selber kämpf allerdings vielmehr damit, dass das zeug schon in kleinen stückzahlen momentan nur verdammt schwierig und unwirtschaftlich über die USA zu bekommen ist, aber keiner der üblichen auftragsfertiger in shenzhen einen vernünftigen zugriff auf entsprechende reels hat, um irgendwelche kleinserien damit zu produzieren...



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