slashCAM
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Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von slashCAM »

Der Kinosommer wird immer voraussagbarer - neben massenhaften Remakes (Dschungelbuch, Die glorreichen Sieben, ...
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Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für etwas Neues?



Axel
Beiträge: 17060

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von Axel »

nerdwriter hat stets interessante Einsichten. Historisch fundiert und hochintellektuell, aber nicht immer zutreffend.

Ja, Serien und serials (Fortsetzungen oder eine Kombination aus Remakes, Fortsetzungen und Genremischungen) sind nichts Neues, und sie haben Potenzial und Bindekraft. Einerseits. Marvel-Franchises oder das Star Wars Marketing-Universum mit den Fortsetzungsromanen von Charles Dickens zu vergleichen, ist aber andererseits auf genau entgegengesetzte Weise erhellend. Dickens schaffte es spielerisch, aus dem sozialen Melodram, das es vor ihm schon gab, ein sozialkritisches, populäres Epos zu machen. Überwiegend satirisch, mit viel Ironie und Sarkasmus, mit gut verständlichem Sprachwitz, machte er aus dem Medium die Botschaft. Ja, es ist eine Fiktion, und ja, sie richtet sich in unterhaltender Form an die Massen und nicht vorrangig an ein elitäres Bildungsbürgertum. Aber was erzählt wird, sind keine verblasenen Mythen, die die Armutsschicht zur Weltflucht einlädt und an die deren Autoren selbst nicht glauben.

Wer diesen Unterschied nicht sieht, muss blind sein.

Womit wäre das heute vergleichbar? Eine Sitcom mit Helden aus dem Prekariat und mit den Bossen, den Gutmenschen und den anderen Heuchlern. Genre Comedy, aber mit einem klaren realistischen Unterton. Wo?



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von Frank B. »

Das hieß hier "Ein Herz und eine Seele" und war ein Renner. Noch heute aktuell zum Teil. Herrlich politisch unkorrekt und witzig.
Allerdings eine deutsche Serie für das hier lebende Klientel. Ich weiß nicht, wie Hollywood das mit globalem Anspruch so präzise treffend für alle Kulturen umsetzen will. Es ist eigentlich unmöglich. Von dort kommt nicht mehr viel schätze ich mal. Um das erwünschte Geld einzuspielen, muss man dort allgemein weltumfassende, unkritische und actionreiche Inhalte produzieren. Einen Einheitsbrei mit unterschiedlichen Kasperpuppen vorgetragen, in Serien gestaffelt und mit noch mehr Action und inhaltsleeren und flachen Handlungen ausgestattet.
Sie sollten kleiner denken und mit einigen Millionen Einnahmen weniger kalkulieren, evtl. durch Einsatz von unbekannteren und guten Schauspielern.
Es gibt noch gute Produktionen. Es sollten aber wieder mehr werden. Diesen Batmansuperheldenstarwarsrotzebrei hab ich noch nie ertragen können. Sry den Anhängern von sowas. Es sei ihnen gegönnt. Aber ich möchte mehr Inhalt, der mich wirklich auch bewegt.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von ennui »

Die Hoffnung heißt dann wohl Direct-to-Video und Heimkino.



gNNY
Beiträge: 84

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von gNNY »

Woher stammt denn das"Bild zur Newsmeldung". Jenes zum MCU? Und gibt es davon eine aktualisierte Fassung?



Axel
Beiträge: 17060

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von Axel »

Frank B. hat geschrieben:Das hieß hier "Ein Herz und eine Seele" und war ein Renner. Noch heute aktuell zum Teil. Herrlich politisch unkorrekt und witzig.
Aber keine Serie im dramaturgischen Sinne.

Eine Soap wie Lindenstraße war vom Konzept her so angelegt, dass sie den gesellschaftlichen Diskurs befeuern sollte. Was gelang war, dass sie den spießigen deutschen Alltag sehr genau spiegelte. Aber keine der Figuren stellte je den Status Quo in Frage, brachte durch ihre Leidenschaft "die Verhältnisse zum Tanzen" (Novalis). Deshalb blieb es ein kitschiges, affirmatives Melodram in Serie, das eher deprimierend als inspirierend war. Das Traumschiff, so unrealistisch es war, zeigte zumindest die "deutsche Seele" in Reinform und lässt sich, entsprechenden Humor vorausgesetzt, als unfreiwillige Satire genießen.

Um einmal deutlich zu machen, mit welchem Kaliber der Essayist nerdwriter Star Wars hier vergleicht:
Erstes Kapitel

Handelt von dem Orte, wo Oliver Twist geboren ward, und von Umständen, die seine Geburt begleiteten

In einer Stadt, die ich aus mancherlei Gründen weder nennen will, noch mit einem erdichteten Namen bezeichnen möchte, befand sich unter anderen öffentlichen Gebäuden auch eines, dessen sich die meisten Städte rühmen können, nämlich ein Armenhaus. In diesem wurde an einem Tage, dessen Datum dem Leser kaum von Interesse sein kann, der Kandidat der Sterblichkeit geboren, dessen Namen die Kapitelüberschrift nennt.
Lange noch, nachdem er bereits durch den Armenarzt in dieses irdische Jammertal eingeführt war, blieb es höchst zweifelhaft, ob das Kind lange genug leben würde, um überhaupt eines Namens zu bedürfen. Es hielt nämlich ungernein schwer, Oliver zu bewegen, die Mühe des Atmens auf sich zu nehmen, allerdings eine schwere Arbeit, die jedoch die Gewohnheit zu unserm Wohlbefinden nötig gemacht hat. So lag er, eine geraume Zeit nach Luft ringend, auf einer kleinen Matratze, wobei sich die Waagschale seines Lebens entschieden einer besseren Welt zuneigte. Wäre Oliver damals von sorglichen Großmüttern, ängstlichen Tanten, erfahrenen Wärterinnen und hochgelehrten Ärzten umgeben gewesen, so wäe er unzweifelhaft mit dem Tode abgegangen, so aber war niemand bei ihm als eine arme alte Frau, die infolge ungewohnten Biergenusses ziemlich benebelt war, und ein Armenarzt, der vertragsgemäß bei Geburten Hilfe leisten mußte.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Hollywoods neue Filmuniversen: endlose Wiederholung oder Chance für et

Beitrag von ennui »

Ich denke, der Nerdwriter ist einfach das, was man einen Apologeten (Rechtfertiger) nennt (vielleicht hofft er auch nur auf Writer-Jobs). Das was kommt, ist immer auch gut so, positiv denken, das Glas ist halbvoll nicht halbleer. Nicht so negativ sein. Warum es so kommt, was dahintersteht (an Marktmechanismen) - egal. Es ist toll, man kann sowieso nichts dagegen machen, wenn der Markt es so regelt, wird es schon gut so sein. Der ideale Konsument, eine weitverbreitete Hurra-Haltung, auch hier im Forum. Wie unsinnig seine Argumentation ist, zeigt die Tatsache, dass es solche TV-Serien ja immer parallel zum Kino-90-Minüter gab. Jetzt soll aber Kino wie TV-Serien funktionieren, weil das für Produzenten risikoloser ist, toll, super, se fiudscha, bitte gutfinden.



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