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Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?



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Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von Starshine Pictures »

Aus dem Anlass dass ich mir vor kurzem meine Heimkinoanlage mit einem Beamer komplettieren wollte, habe ich mich auf Youtube etwas nach Informationen umgeschaut. Heut habe ich auf dem Youtube Kanal des Heimkinoanbieters wwww.heimkinoraum.de einen Clip gefunden, in dem die Funktion der Zwischenbildberechnung in aktuellen 4K Beamern bejubelt wird. Ich war schon sehr geschockt wie sehr diese Funktion, die wir Filmer so verabscheuen, quasi vom Händler dem Konsumenten angepreist und hochgelobt wird.

Was sagt ihr dazu? Soll jeder selber machen wie er denkt? Oder ZBB geht gar nicht?




Ein weiteres Fundstück auf dem Kanal ist das von ihnen genannte „Advanced HDR Tuning“. Das ist im Prinzip eine blass-rosane Vorsatzlinse die das HDR des Beamers in irgend einer Weise besser machen soll. Ich kann mir aber keinen Reim auf die Funktionsweise machen. Vielleicht versteht das Prinzip ja einer von euch?




Grüsse, Stephan
*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
Beiträge: 14643

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von cantsin »

Abgesehen von allen filmästhetischen Überlegungen - wie in diesem bekannten Appell:


...muss man auch berücksichten, dass in 24p mit 180-Grad- (bzw. 1/48-) Verschluss gedrehte Filme Bewegungsunschärfen bzw. Wischer im Bild haben, die durch Zwischenbildberechnung nur zeitlich gestreckt werden.

Am eigentlichen Problem der Bewegungsunschärfe (wenn man es denn überhaupt als Problem sieht...) ändert diese Technik also nichts.



Frank Glencairn
Beiträge: 23719

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von Frank Glencairn »

In welchem Universum ist Motion Blur ein Problem?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von Starshine Pictures »

@cantsin
Genau das selbe habe ich auch unter das Video kommentiert. Da bekam ich nur als User-Antworten dass das Bild freilich schärfer wird mit Zwischenbildberechnung ...
*Aktuell in Vaterschaftspause*



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von carstenkurz »

Die (meistens) rosa Vorsatzlinsen sind schon seit über 15 Jahren im Heimkinobereich verbreitet, um das Farbspektrum der im grün-gelb Bereich überzüchteten UHP Lampen für Kino-/Heimkinoanwendungen zu zähmen. Der Effekt ist da, sollte aber nicht überbewertet werden und hat auch ein paar Nachteile.Nebenbei verdienen sich einige Heimkinoläden mit solchen Tunings auch ein bissl was dazu gegenüber den billigeren reinen Onlinevertickern, denn es reicht natürlich nicht, den Filter auf die Linse zu setzen, die Händler verpassen den Geräten natürlich auch komplementäre super secret Farbeinstellungen, nachem sie ausgependelt wurden. HDR hat damit natürlich nix zu tun, aber als aktuelles Buzzword muss es natürlich überall drauf.

MotionSmoothing im Gerät, gerne, aber bitte fein abstufbar. Es ist nicht bei allen Inhalten so drastisch von Nachteil wie bei szenischen. Sport und Doku z.B. sieht ganz brauchbar damit aus, wird allerdings ohnehin seltenst in 24p geliefert. Das interessanteste an dieser Option ist, dass man sich die Auswirkungen mit unterschiedlichen Inhalten schön konzentriert anschauen und darüber rätseln kann. Mit YouTubern diskutiert man lieber nicht drüber.

- Carsten
and now for something completely different...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von WoWu »

Was sagt ihr dazu? Soll jeder selber machen wie er denkt? Oder ZBB geht gar nicht?
Du wirst bald gar keine Wahl mehr haben und bei Zwischenbildern wird es nicht enden. „the best is yet to come“.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von dosaris »

das Konzept der Zwischenbildberechnung fand ich mal ganz prima.

Anfangs!

Nachdem ich mir einen neuen 4k-TV (Samsung) mit diesem feature gekauft hatte kam
dann etwas Ernüchterung: wenn's geht geht's gut.
Aber es geht nicht immer optimal. Das kann man auch mit theoretischem durchspielen der
Möglichkeiten selber rausknobeln.

für die Zwischenbildberechnung muss der proc per Programm ein Objekt-Tracking machen.
Und dazu die Objekte identifizieren
Die Trefferquote hängt natürlich stark von den Algorithmen ab. Laufschrift in einer Bauchbinde ist
da eher eine geringere Anforderung und dann sieht's meist gut aus. Laufen aber mehrere
Objekte mit Farb- und Helligkeits-Verläufen in unterschiedliche Richtungen dann kommt
wahrscheinlich jeder Algorithmus an die Grenzen seiner Möglichkeiten.
So kommt es dann manchmal vor, dass einzelne Objekte
(oder Teile davon) plötzlich kurzzeitig völlig unsinnige Bewegungen machen. d.h. es ruckelt stärker als
ohne Zwischenbildberechnung. Deutlich sichtbar!

Möglicherweise ist mein Samsung-TV (noch) nicht auf der Höhe der Entwicklung od ist noch nicht
optimal programmiert.
Aber wenn man's durchspielt findet man wohl für jeden Algorithmus eine Konstellation, wo der versagt.
zB bei Chroma-Distanz-Evaluierung, je nach seinen internen Analyse-kriterien.

Was mich wieder mal zu der Frage führt, warum die TV-Sender nicht öfters in MBAFF encoden.
Das ist nahezu so effizient wie P-Encoding und ermöglicht ein DeInterlacen auf die
doppelte Bildfrequenz in progressiv. mW ist auf ASTRA Servus der einzige (deutschsprachige)
in MBAFF-Encoding.

Bisher habe ich noch keinen Spielfilm in echtem 50 Hz gefunden, das waren immer nur 25 Hz,
deren frames auf 50 Hz repliziert wurden. Bei Sportübertragungen sind es manchmal aber echte 50Hz.

Schade eigentlich.



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von carstenkurz »

Es gibt schlicht keine Spielfilme mit 50Hz. Wird alles mit 24 oder 25 gedreht. Maximal mal 30fps aus einer US Video-Doku, die sind wenn aber auch eher interlaced.

- Carsten
and now for something completely different...



beiti
Beiträge: 5151

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von beiti »

dosaris hat geschrieben: Mo 07 Jan, 2019 23:34 Was mich wieder mal zu der Frage führt, warum die TV-Sender nicht öfters in MBAFF encoden.
Das ist nahezu so effizient wie P-Encoding und ermöglicht ein DeInterlacen auf die
doppelte Bildfrequenz in progressiv. [...]
Die Privaten, die in 50i ausstrahlen, tun das ja.
Die Öffentlich-Rechtlichen benötigen kein Deinterlacing auf die doppelte Bildfrequenz bzw. machen das bereits intern, wenn das Material interlaced vorliegt. Ausgestrahlt wird dort in 50p, also mit 50 Vollbildern/Sekunde. Damit kann der Fernseher bei der Wiedergabe eigentlich nichts falsch machen.
Voraussetzung ist natürlich, dass es echte 50-fps-Sendungen sind, also eher Nachrichten, Talkshows, Sport, bestimmte Dokus.

Bei Filmen, deren Original in 25p vorlag, werden innerhalb des 50p-Rasters immer 2 identische Frames hintereinander ausgestrahlt. Wobei die Bewegungsglätter das "erkennen" und dann jedes zweite Bild rauswerfen, um es durch interpolierte Zwischenframes zu ersetzen.
Oft gibt es im Fernsehen auch seltsame Mischformate, wo der Hauptfilm zwar in 25p gedreht wurde, aber die Bearbeitung in 50p oder 50i stattfand. Alle Blenden/Wipes, Zeitraffer und Rolltitel sind dann mit 50 fps aufgelöst, während das dahinterliegende Filmbild mit 25 fps läuft. (Beispiel: Der Vorspann von "Soko Wismar") Da kommen die Bewegungsglätter schon mal durcheinander und wissen nicht mehr, welche Frames sie nun berücksichtigen sollen.
Bisher habe ich noch keinen Spielfilm in echtem 50 Hz gefunden, das waren immer nur 25 Hz,
deren frames auf 50 Hz repliziert wurden. Bei Sportübertragungen sind es manchmal aber echte 50Hz.
Diese Erkenntnis war Dir jetzt aber nicht wirklich neu, oder?
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dosaris
Beiträge: 1701

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von dosaris »

beiti hat geschrieben: Di 08 Jan, 2019 13:42
Bisher habe ich noch keinen Spielfilm in echtem 50 Hz gefunden, das waren immer nur 25 Hz,
deren frames auf 50 Hz repliziert wurden. Bei Sportübertragungen sind es manchmal aber echte 50Hz.
Diese Erkenntnis war Dir jetzt aber nicht wirklich neu, oder?
überhaupt nicht.
Das ist alles nicht neu.

aber verwunderlich, weil 50p bei den ÖfRechies ja schon etliche Jahre gesendet wird
und die Filme ja wahrscheinlich längst in 50p produziert|angeliefert werden.



dienstag_01
Beiträge: 13621

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von dienstag_01 »

dosaris hat geschrieben: Di 08 Jan, 2019 14:22
beiti hat geschrieben: Di 08 Jan, 2019 13:42
Diese Erkenntnis war Dir jetzt aber nicht wirklich neu, oder?
überhaupt nicht.
Das ist alles nicht neu.

aber verwunderlich, weil 50p bei den ÖfRechies ja schon etliche Jahre gesendet wird
und die Filme ja wahrscheinlich längst in 50p produziert|angeliefert werden.
Eben nicht. mannomann ;)



beiti
Beiträge: 5151

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von beiti »

Nein, es gibt eher den umgekehrten Trend: Auch Dokus wurden in den letzten Jahren wieder häufiger in 25p gedreht (was mit der Verbreitung von DSLRs zu tun haben kann, die kein 50p oder 50i liefern).

Wenn es um Fiction geht, sperren sich die Kreativen ja "schon immer" gegen hohe Frameraten. Das hat sich mit der Digitalisierung nicht geändert. Selbst Soaps, die ja immer noch als Schimpfwort für hohe Frameraten herhalten müssen, werden mittlerweile alle in 25p produziert.
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Funless
Beiträge: 5519

Re: Zwischenbildberechnung beim Endgerät - Eure Meinung!?

Beitrag von Funless »

Weil 25p einfach cooler rüber kommt, Mann!

Für Formel 1-, Fußball-, Basketball-, Eishockey-, Handball- und sonstige Sportübertragungen/-aufzeichnungen kann die Bildrate (wie übrigens auch die Auflösung) nicht hoch genug sein, da macht's auch Sinn, bzw. bringt einen visuellen Mehrwert. Ebenso bei Computer-/Videospielen.

Aber bei Fiktion gelten andere "Gesetze".
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



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