ich hab erst letzte woche wieder ziemlich viel zeit darauf verbracht, ein vernünftiges system auf dem stand der zeit zusammenzustellen. das sind dann immer die phasen, wo ich mich mit all den aktuell verfügbaren lösungen und ihren preisen tatsächlich auseinandersetzen muss, während ich mich ja die restliche zeit nicht sonderlich um solche sachen kümmere.
in unserem fall ist es auch gar nicht so sehr um eine reine video-workstation gegangen, sondern vielmehr um einen einigermaßen leistungsfähigen desktop-arbeitsplatz, auf dem mehrere leute machine learning ansätze entwickeln können sollen. da das aber von den tatsächlichen anforderungen ohnehin den typischen arbeitsplätzen für die videobearbeitung stark ähnelt, habe ich das ganze auch von vornherein auch so zu gestalten versucht, dass die maschine auch für derartige mediengestaltungsaufgaben sinnvoll genutzt werden kann. während wir nämlich sonst die rechenpower fast ausschließlich in typischen 19" einschüben im serverrraum in den racks stehen haben, sind die arbeitsplatzrecher meist deutlich spartanischer gehalten. richtige gute server für ML aufgaben bzw. die dafür notwendigen grafikkarten sind aber derart teuer, dass ein solcher luxus-arbeitsplatz sich irgendwie viel besser in den größeren gesamtzusammenhang fügen dürfte.
jedenfalls hab ich im zuge der damit verbubdenen recherchen einen ganz anderen eindruck gewonnen als er hier dargelegt wird.
AMD bzw. Ryzen ist zwar vielleicht von den kosten her eine verlockende alternative, aber meiner einschätzung nach weder von den tatsächlichen leistung wirklich attraktiv, noch eine besonders ideale augangsbasis, wenn man darauf auch anspruchvollere linux-spielereien (virtualisierung etc.) wirklich sauber zum laufen bringen will. das ist leider selbst mit intel hardware und mainboards von namhaften herstellern, immer eine ziemlich heikle angelenheit, wo man sich im vorfeld besser nicht auf wetten einlassen sollte
ich hab mich jedenfalls ganz bewusst für einen i7-8700k entschieden. der erscheint mir im moment deutlich vernünftiger als andere völlig überteuerte intel alternativen, oder eben die flucht ins AMD lager.
und wenn ich mir anschau, was erst heute wieder zu diesem thema die runde gemacht hat, hoffe ich damit nicht völlig daneben zu liegen:
https://www.phoronix.com/scan.php?page= ... ra28-clear
was die storage thematik angeht, hab ich ein zentrales 1TB samsung M.2 PCIe modul vorgesehen. wenn man hier nicht unbedingt die allerneueste generation haben muss, ist das nur unwesentlich teuerer als SATA SSDs, gleichzeitig aber doch um ein vielfaches schneller als diese od. auch irgendwelche konventionellen RAID-lösungen. eigentlich verstehe ich überhaupt nicht, warum man derartiges im hiesigen artikel nicht als ganz selbstverständliche zeitgemäße lösung erwähnt?
eine große mechanische festplatte, kommt zwar auch rein -- aber nur um projekte direkt auf der maschine auszulagern bzw. den schnellen speicher für andere benutzer frei zu halten -- aber das spielt in dem fall auch keine so große rolle, weil im serverraum ohnehein mehrere ceph-server werken, die wir grundsätzlich auch einbeziehen könnten -- nur dass man halt am desktop gerne flexibler werkt, während die server-bezogenen dienste doch immer mit ein bisserl bedacht konfiguriert werden müssen bzw. einfach mehr arbeit und verantwortung mit sich bringen.
was die leidige frage der verfügbaren lanes angeht, gehe ich ganz anders an die sache ran:
ich persönlich nutze in der regel die intel iGPUs für die tatsächliche video-ausgabe, und die nvidia-karte nur als CUDA GPGPU accelerator. mittlerweile kann man auf diese weise, wenn man kein aufwendigen 3D-darstellungen braucht, via display-port völlig befriedigende ausgaben mit bis zu 12bit farbtiefe realisieren ohne dedizierte grafikkaten realisieren. eine ausgabemöglichkeit, die eben auch wirklich optimal an den prozessor angebunden ist, und drüber hinaus jede menge schwierigkeiten zu vermeiden hilft, die man mit nvidia treibern im alltag unter linux doch immer wieder erlebt.
die 16 lanes, die direkt von prozessor an den PCIe x16 karte gehen, sind natülich tatsächlich bereits mit einer einzigen nvidia-karte belegt. deshalb hab ich auch von vornherein nur ein kleines mATX board gewählt, das einen gar nicht erst in versuchung bringt, mehr unnützes zeug, das eh nur bremsen würde, einzubauen.
konkret ist es folgendes board geworden: ASRock Fatal1ty Z370 Gaming-ITX/ac, weil es eines der ganz wenigen z370 boards ist, die thunderbolt anschlussmöglichkeit ganz ohne erweiterungskarten bieten. das war gewissermaßen mein zugeständnis, um gegebenenfalls doch noch einen UltraStudio Mini Monitor adapter anzuschließen, obwohl ich persönlich das zeug ja bekanntlich nicht sonderlich schätze.
ob ich mit diesen anschaffungen tatsächlich die richtige wahl getroffen habe, wird sich wohl erst zeigen, wenn ich das zeug nächste woche zusammenbau und teste. ich versuche es hier trotzdem festzuhalten, weil mir die zusammenstellung doch wieder einige mühe und recherchen gekostet hat, aber eben auch, weil ich in solchen dingen immer ein schrecklicher perfektionist bin, und daher regelmäßig verzweifele, wenn sich dann in der praxis doch wieder zeigt, dass man irgendwas besser machen hätte können, oder eben gleich nach dem abschicken der tatsächlichen bestellung mit diskussionen konfrontiert werde, wo gänzlich andere ansätze als mainstream und state of the art zu gelten scheinen. ;)