blueplanet hat geschrieben:mash_gh4 hat geschrieben:was gerne übersehen wird, ist der umstand, dass man 10bit material beim export bzw. der anzeige in 8bit ganz gezielt dithern muss. ....
das Thema habe ich theoretisch bereits lange auf dem Schirm, nur praktisch nicht umsetzen können.
die ganze geschicht ist u.a. auch deshalb so kompliziert, weil die wenigsten programme einem die möglichkeit einräumen, hier wirklich gezielt einstellungen vorzunehmen od. entsprechende manuell konfigurierbare filter anbieten.
im prinzip ist es damit ähnlich wie beim skalieren: es gibt verschiedene wege, das problem zu lösen, und alle varianten haben andere vor- und nachteile.
wesentlich ist jedenfalls, dass man die enthaltene zusätzliche information möglichst sinnvoll verwenden sollte und daher bspw. im sinne von
error diffusion (floyd-steinberg. etc.) im zusammenspiel mit räumlich benachbarten pixeln verteilt. das bringt zwar auch wieder negative begleiterscheinungen mit sich, wirkt aber trotzdem deutlich befriedigender, als wenn einfach nur die am wenigsten signifikaten bits abgeschnitten werden und hartes banding in erscheinung tritt. man kann es in etwa mit dem vergleichen, was gute skalierungsalgorythmen von einem ganz primitiven herausgreifen urspünglicher pixeln im sinne der
nearest neighbour methode unterscheidet.
man sollte eigentlich erwarten können, dass heutige programme das ganz automatisch sauber machen, wann immer es von einer höhern bittiefe auf ein diesbezüglich begrenztes ausgabeformt umzuwandeln gilt. leider ist das aber ein frommer wunsch, der in wirklichkeit kaum erfüllt wir. es ist wirklich eine katastrophe, wie unbefriedigend das selbst in professionellen produkten umgesetzt wird! :(
ich kann dir leider nicht sagen, wie es hier ganz speziell mit den adobe programmen aussieht. unter den programmen, mit denen ich laufend arbeite, ist jedenfalls der größte teil von haus aus nicht in der lage, dieses problem sauber zu lösen. bei den freien programmen, die gewöhnlich via ffmpeg rausschreiben, wird zwar tlw. defaultmäßig bei der formatumwandlung gedithert, aber auch das ist leider ganz und gar nicht optimal umgesetzt und die entsprechenden komandozeilenparameter funktionieren oft nicht in der vorgesehenen form. wirklich sauber bekommt man es bspw. mit avisysnth/vapoursynth hin -- aber das ist natürlich derart umständlich, dass man es normalerweise lieber gleich bleiben lässt.
jedenfalls ist es sicher nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass die kameras das tlw. intern besser machen bzw. in diesem zusammenhang mit vernünftig geditherten 8bit ausgaben oft weniger probleme bereiten, als die notwendige nachträgliche umwandlung vom 10 nach 8bit zur ausgabe in gängiger software.
ungut ist auch noch die tatsache, dass viele videoplayer die betreffenden artifakte beim abspielen zu unterdücken versuchen (=debanding filter nutzen). das macht es noch schwerer, die fehler wirklich zu erkennen und bewusst zu kontrollieren.
einfach nur ein bisserl rauschen vor dem export drüber zu legen, wie es manchmal empfohlen wird, ist auch keine wirklich saubere lösung. das ist eher so, als würde man jemandem empfehlen, vor dem skalieren immer ein blur-filter zu nutzen, damit das resultuat, trotz völlig unzulänglicher skalierungstechniken irgendwie erträglich bleibt.
das mag zwar alles ziemlich ernüchternd und unbefriedigend klingen, aber eine besser und einfach umzusetztende lösung für diese problem habe ich leider auch nicht anzubieten.