Nach längerer Abstinenz möchte ich nun gerne wieder mit dem Filmen beginnen. Hauptsächlich möchte ich Feuerwerke filmen, aber natürlich auch zu anderen Anlässen, wie Urlaube etc.
Vor etlichen Jahren hatte ich dazu einen Panasonic Camcorder in Gebrauch. Daher habe ich mich zunächst auch wieder nach Camcordern umgesehen, allerdings hat mich das Angebot nicht so wirklich überzeugt. Vor allem bilde ich mir ein, dass bei den kleinen Sensorgrößen der Camcorder die Farben auf der Strecke bleiben. Ich hatte immer den Eindruck, dass meine Aufnahmen mit meinem alten Panasonic Camcorder etwas blass oder steril wirkten (war ein 1xCCD Chip mit gigantischen 1/6"). Goldeffekte waren eher weißlich, falls sie überhaupt zu sehen waren.
Jetzt bin ich bei den Systemkameras gelandet und die Features der Panasonic Lumix G70 haben mich für den Preis beeindruckt. Filmen in 4K, Wechselobjektive, im Vergleich zu Camcorder riesige Sensoren. Und das für ca. 550€. Allerdings traue ich dem Frieden nicht ganz ;)
Was sind denn gewichtige Nachteile von DSLRs/DSLMs beim Filmen? Zum einen gibt es die zeitliche Aufnahmebeschränkung auf unter 30 Minuten. Zum anderen fehlt mir bei der G70 der Bildstabilisator. Wie sehr wirkt sich das denn aus? Urlaubsvideos oder Aufnahmen von Feiern werde ich mehrheitlich nicht mit einem Stativ filmen. Lohnt es sich dann schon zum größeren Modell, der G81, zu greifen?
Auch wegen der Sensorgröße habe ich noch Fragen, da ich ja praktisch Anfänger bin. Für die Feuerwerke würde ich ein Weitwinkelobjektiv nutzen. Die Panasonic DSLMs nutzen MFT. Soweit ich das richtig verstanden habe, müsste ich die Brennweite eines Objektivs mit bspw. 11-16mm verdoppeln um auf die "echte" Brennweite zu kommen, d.h. 22-32mm, was bereits wieder recht viel ist. Wäre es da nicht sinnvoller eine Kamera zu kaufen, die einen größeren Sensor hat? Oder denke ich da in die falsche Richtung? :)
Dann die grundsätzliche Frage: Habt ihr andere Empfehlungen als die Panasonic G70? Preislich würde ich gerne unter 1000€ bleiben. Dabei wäre mir noch ein Anschluss für ein externes Mikrofon wichtig.
Im Grunde denkst du in die richtige Richtung und ziehst die richtigen Schlüsse :) Die G70 ist super was das Verhältnis Euro/Bildqualität angeht. Wenn du aus der Hand filmen willst, bist du auf kurze Brennweiten beschränkt. Alles was länger wird, verwackelst du sofort. Mit dem internen Stabi der G81 und einem Objektiv, das ebenfalls stabilisiert (also Dual IS) kannst du auch sehr lange Brennweiten ruhig halten. Außerdem hat die G81 einen Mikrofoneingang, falls das für dich wichtig ist.
Denk auch dran, dass größere Sensoren mehr Tiefenunschärfe "produzieren", du also auch fokussieren musst (bei deinem Camcorder war wahrscheinlich immer alles scharf mehr oder weniger). Der Autofokus der G81 und wahrscheinlich auch der G70 sind ganz brauchbar, allerdings nicht so gut wie bei den Sonys. Das ist jedenfalls mein Eindruck, ohne eine direkte Vergleichsmöglichkeit zu haben. Vor allem das "Pumpen", also das hin und her fokusieren bevor die Kamera die Scharfeinstellung findet fällt da auf.
arfilm hat geschrieben:Im Grunde denkst du in die richtige Richtung und ziehst die richtigen Schlüsse :) Die G70 ist super was das Verhältnis Euro/Bildqualität angeht. Wenn du aus der Hand filmen willst, bist du auf kurze Brennweiten beschränkt. Alles was länger wird, verwackelst du sofort. Mit dem internen Stabi der G81 und einem Objektiv, das ebenfalls stabilisiert (also Dual IS) kannst du auch sehr lange Brennweiten ruhig halten. Außerdem hat die G81 einen Mikrofoneingang, falls das für dich wichtig ist.
Ein Mikrofoneingang ist mir definitiv wichtig, hat denn die G70 keinen?
Stellt sich die Frage, ob sich der Aufpreis von ca. 200€-300€ lohnt, um einen Bildstabilisator zu haben. Das kann ich gerade schlecht einschätzen. Allerdings wäre die G81 auch spritzwassergeschützt, was bei leichtem Regen von Vorteil ist.
Ups, sorry, sie hat wohl doch einen. Das war die GX Reihe, die keinen hat. Wo du noch nach schauen solltest, ob die G70 auch 30 Bilder/sec kann, es gab auch modelle, die können nur pal, die g81 kann sowohl 30 als auch 25 Bilder. Jedenfalls wenn das für dich wichtig ist...
Panasonic FZ 2000, Sony RX 10. Die Qualität der Videos ist nicht schlechter als bei den anderen beiden, das Gegenteil ist der Fall.( wenigstens verglichen mit der Rx10, die Fz2000 ist noch zu neu, wobei der slashcamtest schon mal vielversprechend aussieht.) dafür musst dir keine teuren Linsen dazu kaufen.
Wenn du auf Wechsellinsen stehst, würde ich vorher zu einer GH4 greifen, so viel teurer ist die auch nicht. Dann hast du mehr Möglichkeiten beim filmen.
Wenn das zu teuer ist schau die Rx 10 Serie an, die haben was das filmen betrifft mehr mehr auf den Kasten wie die G70 und die 81er Bei den Sony gibt es z.b. Kopfhörer und Mikrofonanschlüsse, relativ hohe Bitraten. 24,25, 50 oder 100 Bilder pro Sekunde in Full hd und bis zu 30 in 4K, dazu kommt noch die gute Bildstabilisierung. Panasonic hat eine einzige Fotoknipse die wirklich sehr gut ist um damit zu filmen, das ist die GH4. Drunter, finde ich sind die Sonys einfach besser. Zum Fotografieren überigens auch. Aber das ist natürlich alles Geschmacksache.
Zu den Kompakten, da hast du recht. Die sind interessant.
Die GH4 hat ein paar features, die die G81 nicht hat. Variable Framerate (bis 96 Bilder/Sek), Option auf V-Log und die Kopfhörer-Buchse. Wer das braucht, greift zur GH4, wer den Stabi will, nimmt die G81.
Natürlich sind die kompakten Sonys interessant wegen meiner habe ich zwei Canon Dslrs verkauft ( Canon 60d und 5d mark2) und bereue es bis heute nicht. Denn trotz des kleineren Sensors und mit nur einer Linse fühle ich mich nicht eingeschränkt und die bewegten wie die Standblder sind besser. Übrigens die RX 10 Mark 3 hat auch ich glaube s Log und filmt in Full hd bis 150 Bilder und in tieferer Qualität bis 1000 Bilder pro Sekunde und hat eintolles 600mm Zoom, mit einer super Bildstabilisation. Aber das Teil ist mir noch zu teuer und wenn ich meine drei Jahre alte Kiste anschaue, die keinen Rappen billiger geworden ist in den letzten zwei Jahren, dann denke ich die RX Serie bleibt leider teuer.
Wie gesagt, bis auf meinen Film-Erfahrungen von vor einigen Jahren bin ich quasi Einsteiger, so dass ich schlecht abschätzen kann, ob ich Features wie Kopfhörerausgang oder V-Log auf absehbare Zeit benötige (wobei ich zugegebenermaßen nicht mal weiß, was V-Log ist ;) ).
Zu den Vorschlägen FZ2000 oder Sony RX10: Ich weiß nicht genau, ob Kompaktkameras für meinen Hauptverwendungszweck passend sind. Beide haben einen 1" Sensor, d.h. bei der FZ2000 würde sich eine "effektive" minimale Brennweite von knapp 70mm ergeben, bei der RX10 II (die RX 10 III kann ich mir nicht leisten) ebenfalls. Ich befürchte, dass das fürs Filmen von Feuerwerken schon zu viel ist, ich habe nicht immer die Möglichkeit in 300m Entfernung zum Abbrenner zu stehen. Da bin ich bei einer Kamera mit Wechselobjektiv natürlich flexibler. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Objektive im MTF-Format anscheinend vergleichsweise teuer sind. Und wenn ich mir dann später eine Kamera mit einem anderen Format kaufe... ;))
Mit den Feuerwerken hast du recht, da fährst du sicher günstiger, und flexibler mit der Panasonic, meine RX 10 Mark1, wäre da wahrscheinlich, nicht optimal, zumal sie auch kein 4K bietet. Die Rx10 Serie, sind gute Alroundkameras, falls es so etwas überhaupt gibt, aber bei Feuerwerken würde ich dir auch Wechsellinsen empfehlen. Für meine Einsatzzwecke: Tanzaufführungen, Familien Aufnahmen und experimentelle Fotos und Videos von selbstgebauten Lego Raumschiffen und Stop Motion mit Lego, für diese Einsatzzecke fahre ich mit der Rx10 besser, zumal ich auf eine sehr gute Focus, Blendenautomatik und ein einigermassen sauberes Zoom angewiesen bin, für die Tanzaufführungen, habe ich nicht wirklich viel Auswahl in dieser Preisklasse. Schau dir doch vielleicht noch die Sony 6300ter an. Sie wird von vielen nicht so hoch gelobt, ich glaube jedoch sie wird massiv unterschätzt und soll ein Lowlight Monster sein, was für Feuerwerke schon ein Vorteil ist. Ist zwar teuer, aber die wird billiger so bald Sony eine neue Version bringt, ganz im Gegensatz bei meiner, und das wird Sony bestimmt bald.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 04 Jan, 2017 19:10, insgesamt 2-mal geändert.
Fry12 hat geschrieben:Da bin ich bei einer Kamera mit Wechselobjektiv natürlich flexibler. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Objektive im MTF-Format anscheinend vergleichsweise teuer sind. Und wenn ich mir dann später eine Kamera mit einem anderen Format kaufe... ;))
Alternativ könntest Du Dir auch die G81 (wegen dem internen Stabi) und einen focal reducer besorgen.
Diese sog. "booster" gibt es eigentlich für alle bekanten Gläser.
Wenn Du also von vorn herein in große Gläser investieren willst wäre das evtl. eine Überlegung wert.
Der Vorteil wäre, das durch den booster der MFT Sensor einen weitwinkeligeren Bildausschnitt erhält (0,72x beim Lens Turbo II was dann in etwa einem S35 Eindruck entspräche) und zusätzlich noch ca. eine Blendenstufe mehr Licht dabei raus kommt.
Außerdem kannst Du dann auch viel mehr mit der Schärfentiefe arbeiten, um Objekte frei zu stellen.
Zusätzlich, wärest Du aber noch so flexibel, das Du auch mal ein kompaktes/leichtes MFT Glas mit auf Reisen nehmen kannst und nicht zwangsweise VF Kübel schleppen musst.
Ich habe z.B. mit dem sehr preiswerten Panasonic 25mm F 1.7 schon sehr schöne Feuerwerke gefilmt und das Objektiv ist super kompakt, lichtstark und kostet nicht einmal 200 EUR ;)
MFT ist also keineswegs eine Einbahnstraße, sondern das m.M.n. flexibelste Profi System am Markt.
Meine VF Canon Gläser adaptiere ich z.B. mit dem Zhongyi (Mitakon) Lens Turbo II (kostet ca. 130 EUR) an die GH4 und mache damit tolle Aufnahmen bei wenig Licht quasi im Super 35 Format.
Für den booster werde ich mir dieses Jahr z.B. noch einige Walimex (Samyang) Cine Gläser (Fetsbrennweiten) besorgen und habe dann eigentlich alles was ich zum Filmen brauche.
Für 1000,- EUR in Summe, müsstest Du dann aber für body, booster und Objektiv wohl eher zur G70 (ohne internen Stabi) greifen.
Fry12 hat geschrieben:Danke für eure Hilfe soweit!
Wie gesagt, bis auf meinen Film-Erfahrungen von vor einigen Jahren bin ich quasi Einsteiger, so dass ich schlecht abschätzen kann, ob ich Features wie Kopfhörerausgang oder V-Log auf absehbare Zeit benötige (wobei ich zugegebenermaßen nicht mal weiß, was V-Log ist ;) ).
Zu den Vorschlägen FZ2000 oder Sony RX10: Ich weiß nicht genau, ob Kompaktkameras für meinen Hauptverwendungszweck passend sind. Beide haben einen 1" Sensor, d.h. bei der FZ2000 würde sich eine "effektive" minimale Brennweite von knapp 70mm ergeben
Die fz2000 hat einen Zoombereich von umgerechnet 24-480mm!
Olaf Kringel hat geschrieben:
Alternativ könntest Du Dir auch die G81 (wegen dem internen Stabi) und einen focal reducer besorgen.
Diese sog. "booster" gibt es eigentlich für alle bekanten Gläser.
Wenn Du also von vorn herein in große Gläser investieren willst wäre das evtl. eine Überlegung wert.
Der Vorteil wäre, das durch den booster der MFT Sensor einen weitwinkeligeren Bildausschnitt erhält (0,72x beim Lens Turbo II was dann in etwa einem S35 Eindruck entspräche) und zusätzlich noch ca. eine Blendenstufe mehr Licht dabei raus kommt.
Das ist ein interessanter Punkt, die Sache mit den Speed Boostern war mir so noch nicht bewusst, vielen Dank dafür! ;)
arfilm hat geschrieben:Die fz2000 hat einen Zoombereich von umgerechnet 24-480mm!
Danke für die Berichtigung, hatte mir eingebildet, dass die Brennweite in der Produktbeschreibung noch nicht umgerechnet ist.
Die Entscheidung ist gefallen: Bildstabilisator + besseres Gehäuse + mehr Möglichkeiten beim Filmen (Frameraten) haben mich überzeugt. Habe mir soeben die G81 mit dem 12-60mm Objektiv bestellt :)
Fry12 hat geschrieben:Die Entscheidung ist gefallen: Bildstabilisator + besseres Gehäuse + mehr Möglichkeiten beim Filmen (Frameraten) haben mich überzeugt. Habe mir soeben die G81 mit dem 12-60mm Objektiv bestellt :)
halte ich für eine ziemlich vernünftige entscheidung.
von den super-zoom-bombern bin ich nämlich nicht so überzeugt... das 12-60 dürfte dagegen ziemlich vielseitig und optisch einigermaßen vertretbar sein.
Fry12 hat geschrieben:Noch ein Nachtrag: Ist das beiliegende Kit-Objektiv tatsächlich exakt dieses hier: https://www.amazon.de/Panasonic-H-FS120 ... B01DWNN7AG ?
Falls ja, würde man sich im Kit ja doch einiges sparen.
die objektive sind im set immer deutlich günstiger!
mash_gh4 hat geschrieben:halte ich für eine ziemlich vernünftige entscheidung.
von den super-zoom-bombern bin ich nämlich nicht so überzeugt... das 12-60 dürfte dagegen ziemlich vielseitig und optisch einigermaßen vertretbar sein.
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