bArtMan hat geschrieben:Wer von euch würde auf eine emotionale Einstiegsszene hämmernde Disco-Beats legen? Wie soll man sich auf so einen nachträglichen Wunsch vorbereiten? Abgesehen davon habe ich derartiges Material nirgendwo gesichtet.
Eine Musik aus den einschlägigen Portalen im Vorhinein
vom Kunden aussuchen zu lassen, würde sehr helfen. Gottseidank habe ich mit Imagefilmen nichts am Hut, aber das war meine erste Erfahrung mit Hochzeitsvideos. Dem Paar gefiel beim ersten Versuch vor 13 Jahren "der Schnitt" nicht. Dabei war es die Grundstimmung.
Danach bat ich die nächsten Kandidaten gleich um eine Liste ihrer Lieblingssongs, die sie sich als Stimmungsmucke für das Video vorstellen könnten. Ich schnitt zu Karaokeversionen ("instrumental"), und siehe da, nur noch Kleinigkeiten störten, wenn überhaupt.
Ich bekomme durch meinen Kumpel mit, wie zeitaufwändig das Reinhören in adäquate Kommerztracks eigentlich ist, Genre- oder Moodfilter helfen kaum. Der Weg des geringsten Widerstands ist da ein "upbeat"-Stück, mit der Betonung auf Beat, das irgendwie dynamisch und dabei freundlich klingt, aber zu guter Letzt austauschbar ist, ein musikalischer Passepartout.
Einfacher ist da tatsächlich das Auspolstern mit Video-Stockfootage, was, wie ich mitkriege, mittlerweile gang und gäbe ist (Kleinschreibung gerade gecheckt).
Wenn der Kunde sagte: Yo, das ist der Soundtrack zu meinem Unternehmen! - dann hätte man viel Zeit gespart und viel Rätselraten über emotionale Kicks, die der Auftraggeber i.d.R. nicht verbal beschreiben kann. Genauso wenig wie wir, warum hätten wir uns sonst diesem audiovisuellem Medium verschrieben?