promo89 hat geschrieben:dienstag_01 hat geschrieben:Man kann davon ausgehen:
Man bekommt niemals ECHTES Raw.
Die Postproduktion (Debayering etc.) basiert nicht auf Spezifikationen der Hersteller, sondern auf Näherungen der Softwareanbieter. Wowu schreibt, die Hersteller (Camera) *würden sonst zuviel von ihren Geheimnissen preisgeben müssen*.
Ist auch bei Fotos so.
Mit dem RAW von den Redfiles bin ich bis heute sehr zufrieden. Würdet ihr also sagen, dass es selbst bei RAW Formaten Unterschiede gibt?
Die Definition von RAW ist für mich das nicht speichern von Bildinformationen (Farbinformationen). Klärt mich auf insofern ich damit falsch liege.
Ich hab es zwar schon ein paarmal geschrieben, aber RAW kann jeder Kamerahersteller für sein Format benutzen, weil es keine Normierung dafür gibt.
Am Sensor werden vom Hersteller IMMER einige Grundeinstellungen vorgenommen, um mit dem Bild überhaupt hinterher was anfangen zu können. Danach würde dieses RAW Signal eigentlich herausgeführt werden und enthält pro Pixel nur einen einzigen Luminanzwert.
Das wäre RAW im klassischen Sinn, also wirklich RAW. Weil es nur ein Wert pro Pixel hat, ist das Datenaufkommen auch nur ein Drittel von dem, was ein Videosignal braucht, das pro Pixel 2 zusätzliche Werte für die Farbe hat.
Man kann also, um die Bandbreite bei RAW nutzen zu können, eine höhere Auflösung (z.B. 14 Bit) übertragen, was im Fall von 3 Werten aufgrund der Übertragungsbandbreite nicht möglich wäre.
Würde man ein RAW Signal sichtbar machen, käme ein Bild mit mosaikartig unterschiedlichen s/w Helligkeiten dabei heraus.
Im Prozess der Kamera (bei nicht RAW) käme nun das De-Bayering, in dem pro Luminanzwert noch zwei Werte pro Pixel für die Farbe errechnet werden und zugleich Gewichtungen stattfinden, die sich aus unterschiedlichen Parametern in der Filterung ergeben und auf Eigenschaften des Sensors.
Solche Angaben geben Hersteller nicht gern heraus, weil man diverse Rückschlüsse auf die Entwicklung treffen könnte.
Daher führen viele Hersteller solche Signalprozesse selbst durch, erzeugen dadurch aber ein Videosignal, das dem ähnlich ist, was andere als LOG Übertragung bezeichnen.
Im Grunde genommen ist es nämlich nichts Anderes, ob man nun mehr oder weniger komprimiert oder die Signalverteilung in der Übertragung mehr oder weniger flach macht.
Es ist kein RAW Signal mehr, sondern ein bearbeitetes Videosignal, das, monitort man es, mehr oder weniger gut ansehbar ist.
Es ist auch egal, ob man es anschließend in einen proprietären Container verpackt, in einen CineDNG Container oder sonstwie. An dem Signal ändert man nichts. CineDNG Container haben nur
zusätzlich die Möglichkeit, zu den darin erzeugten JPEGs auch das Original RAW Signal zu transportieren, so es denn der Hersteller herausgibt, einschließlich der dazugehörigen Metadaten.
Wer also ein RAW Signal, egal wie flach es aussieht, sehen kann, kann sich sicher sein, es nicht mit den Sensordaten im Originalzustand zu tun zu haben.