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Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht



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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von WoWu »

IASI, du kannst die chemische Entwicklung von Silberkristallen nicht mit einem Sensor vergleichen, weil ein Sensor keine Silberkristallen hat, die er zusammenpappen kann.
Außerdem diente das Pushen bei digitalem Film lediglich zur Kontrasterhöhung weil die Silberkristalle klumpten und sich so der Kontrast verändert wurde, wenn der Film zuvor bewusst unterbelichtet worden ist.
So ist dann aus einem ISO 800 ein ISO 1600 geworden, weil die ISO Angabe die Größe der verwendeten Kristalle beschreibt. Das hat aber nichts mit Belichtung zu tun. Deswegen ist der Film nicht empfindlicher geworden, weil Du zum Pushen vorher unterbelichten musstest.
Und auch mit einer zusätzlichen Belichtung hat das nichts zu tun, weil sich der Kontrast veränderte und das nicht Sinn einer Belichtung sein kann. (oder meistens nicht der Sinn ist).
Meistens hatten solche Pushverfahren ja künstlerischen Ursprung, um andere, auch farblich veränderte Bildeindrücke (meist blau, oder braun) zu generieren.
Dafür gibt es heute die beliebten LOOKS.
Aber mit Belichtung hatte das ganze nix zu tun. Die war nur am Rande betroffen und zusätzliche Lichtwerte sind dadurch auch nicht entstanden.

Ich weiß aber wirklich nicht, wie man das in eine vernünftige Beziehung zur digitalen Verarbeitung bringen soll.
Gute Grüße, Wolfgang

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klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »

Aber wenn wir mal wieder vom Set 26 Rollfime mitgebracht hatten und wußten das wir etwas zu knapp belichtet hatten, haben wir auch gepushed, damit nicht alle zu hell waren, aber umgekehrt haben wir die nummer auch gemacht, allerdings alles mit E6, mit C41 hatten wir im Studio nix zu tun. ;-)



iasi
Beiträge: 29672

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben:IASI, du kannst die chemische Entwicklung von Silberkristallen nicht mit einem Sensor vergleichen, weil ein Sensor keine Silberkristallen hat, die er zusammenpappen kann.
Außerdem diente das Pushen bei digitalem Film lediglich zur Kontrasterhöhung weil die Silberkristalle klumpten und sich so der Kontrast verändert wurde, wenn der Film zuvor bewusst unterbelichtet worden ist.
So ist dann aus einem ISO 800 ein ISO 1600 geworden, weil die ISO Angabe die Größe der verwendeten Kristalle beschreibt. Das hat aber nichts mit Belichtung zu tun. Deswegen ist der Film nicht empfindlicher geworden, weil Du zum Pushen vorher unterbelichten musstest.
Und auch mit einer zusätzlichen Belichtung hat das nichts zu tun, weil sich der Kontrast veränderte und das nicht Sinn einer Belichtung sein kann. (oder meistens nicht der Sinn ist).
Meistens hatten solche Pushverfahren ja künstlerischen Ursprung, um andere, auch farblich veränderte Bildeindrücke (meist blau, oder braun) zu generieren.
Dafür gibt es heute die beliebten LOOKS.
Aber mit Belichtung hatte das ganze nix zu tun. Die war nur am Rande betroffen und zusätzliche Lichtwerte sind dadurch auch nicht entstanden.

Ich weiß aber wirklich nicht, wie man das in eine vernünftige Beziehung zur digitalen Verarbeitung bringen soll.
na ja - ich konnte eben durchaus Unterbelichtung auch durch Pushen ausgleichen - was letztlich bedeutet, dass man eine höhere Empfindlichkeit erhält.
Negativ - Digital: Natürlich lässt sich die "Methode" der Empfindlichkeitssteigerung nicht vergleichen - die Wirkung ist aber durchaus ähnlich.
Gerade wenn du z.B. DR oder Korngröße/Rauschen betrachtest. Auch die Farbwiedergabe wird beeinträchtigt, wenn man mit der optimalen (nativen) Empfindlichkeit vergleicht.
Es ist ja auch bei der VariCam nicht so, dass sie bei ISO5000 dieselbe Bildqualität liefert, wie bei ISO800.

Übrigens: Ziel der Entwicklunganpassung beim Negativ ist doch aber eben gerade die Veränderung des Kontrasts, um ihn den Lichtverhältnissen anzupassen.

Letztlich ist der ISO-Wert aber vor allem zur Orientierung recht gut geeignet.
ISO5000 bieten eben fast 3 Blendenstufen mehr Sielraum im Vergleich zu ISO800. Blende 2.8 statt 1.4 macht z.B. bei den meisten Objektiven eben einen gewaltigen Unterschied aus.


Diesen Tatort konnte aber auch die VariCam nicht retten.
Da ist wieder einmal dieses Handkamera-Geschüttel mit dem der Kameramann ständig schreit: "Hallo! Hier filmt jemand!"
Musik, Schnitt, Grading ... alles ist ebenso aufdringlich ... dagegen können die Schauspieler wirklich nur sehr schwer anspielen.
Geballter Pfusch.
Statt sich in den Dienst der Handlung zu stellen und sich als filmsprachliches Mittel zu verstehen, "brüllen" alle Bereich nur dumpfe Klischees heraus und übertönen die eh schon schmalspurige Handlung.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von WoWu »

Die Logik kann ich nicht nachvollziehen. wieso hast Du mehr Empfindlichkeit, wenn Du vorher unterbelichtest und dann die fehlende Helligkeit durch zusammenklumpen der Silberkristalle aufholst ?
Du hast in der Summe bestenfalls noch dieselbe Empfindlichkeit, aber weniger Dynamik im Bild.
Du bekommst durch "Pushen" auch nicht mehr Empfindlichkeit.
Und genau das hast Du heute bei den Fotokameras, die ziehen nämlich auch die Dynamik immer nur auf Schwarz, je nach Veränderung des Systemgains.

Und auch beim analogen Negativ war es nie Ziel der Entwicklung, das Bild den Lichtverhältnissen anzupassen sondern die Kontrastverhältnisse zu ändern oder Falschtöne zu erzeugen.
Das ist aber einmischen was Anderes als Empfindlichkeit zu erhöhen und auch im digitalen Bereich gewinnst Du nichts durch Unterbelichtung und hinterher zu "Pushen", außer einem kräftigen Schub an Rauschartefakten denn an der Kontrastgewinnung kann es ja nicht mehr liegen, die hat man ja, anders als beim analogen Film, hier in der Hand.


Was die Wackelkamera angeht, bin ich bei Dir ... das nervt ziemlich und ich weiß auch nicht, welchen Aussagewert das haben soll.
Aber hier geht's ja um die Kamera und ich muss sagen, die tauschbaren Sensorköpfe und die 120p und vernünftige Standard-Codecs sind schon 'ne Ansage, wo andere erst noch hinkommen müssen.
Wie das 4K aussieht, wird man in einem Test sehen ...
Ich bin ziemlich sicher da hört man demnächst was.
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 29672

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben:Die Logik kann ich nicht nachvollziehen. wieso hast Du mehr Empfindlichkeit, wenn Du vorher unterbelichtest und dann die fehlende Helligkeit durch zusammenklumpen der Silberkristalle aufholst ?
Du hast in der Summe bestenfalls noch dieselbe Empfindlichkeit, aber weniger Dynamik im Bild.
Du bekommst durch "Pushen" auch nicht mehr Empfindlichkeit.
Und genau das hast Du heute bei den Fotokameras, die ziehen nämlich auch die Dynamik immer nur auf Schwarz, je nach Veränderung des Systemgains.

Und auch beim analogen Negativ war es nie Ziel der Entwicklung, das Bild den Lichtverhältnissen anzupassen sondern die Kontrastverhältnisse zu ändern oder Falschtöne zu erzeugen.
Das ist aber einmischen was Anderes als Empfindlichkeit zu erhöhen und auch im digitalen Bereich gewinnst Du nichts durch Unterbelichtung und hinterher zu "Pushen", außer einem kräftigen Schub an Rauschartefakten denn an der Kontrastgewinnung kann es ja nicht mehr liegen, die hat man ja, anders als beim analogen Film, hier in der Hand.

Du siehst die höher Empfindlichkeit als Nebeneffekt - aber man kann eben Blendenstufen gewinnen, auch wenn es auf Kosten der Bildqualität geht - und das hast du bei Negativ, wie bei Digital. Um Einstellungen im Regenwald drehen zu können, um die gewünschte Schärfentiefe bei langer Brennweite erreichen zu können - schon früher wurden "Silberkristalle zusammengeklumpt". Heute verstärkt man eben die Signale.
Bei der VariCam machen sie dies aber eben doch nochmal etwas raffinierter.
Ich sage nicht, dass Unterbelichtung gut oder wünschenswert sei - aber manchmal geht man eben doch Kompromisse ein, um ein bestimmtes Bild zu erhalten.
Ich bin wirklich gespannt, wie sehr sich bei der VariCam die ISO800 von den ISO5000 unterscheiden. Hält sich dies wirklich in einem akzeptablem Rahmen, dann bekommt man eben doch noch ein Stellrad für die Belichtung dazu.
Bevor ich mit Blende 1.0 drehe, drehe ich doch lieber zuerst am Gain-Rad. :)
Beim Tatort gibt es jedoch Einstellungen, bei denen aber wohl zu sehr am Gain-Rad gedreht wurde - und das scheinbar ohne Not.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »

So, habe ihn jetzt endlich zu Ende gucken können. War ja garnicht übel, aber das Gelbgrün war mir to much.

Eine Sache fand ich aber etwas befremdlich, wenn dort eine Schwangere Frau erschossen am Boden liegt, ruft man dann nicht sofort die Rettung? Das Kind hätte doch vielleicht noch eine Chance gehabt, oder?



rob
Administrator
Administrator
Beiträge: 1761

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von rob »

Wen eine weitere Arbeitsprobe der VariCam 35 bei der Tatortproduktion interessiert hat übrigens diesen Ostermontag nochmal Gelegenheit dazu.

Um 20:15 gibt es dort das Tatort-Debüt von Heike Makatsch als Kommissarin in "Fünf Minuten Himmel" - Regie: Katrin Gebe und an der Kamera nochmal Matthias Bolliger mit der VariCam ...

https://youtu.be/CbMqqRr_w5Q

Viele Grüße und ein schönes Osterfest

Rob



Valentino
Beiträge: 4839

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Valentino »

klusterdegenerierung hat geschrieben:So, habe ihn jetzt endlich zu Ende gucken können. War ja garnicht übel, aber das Gelbgrün war mir to much.

Eine Sache fand ich aber etwas befremdlich, wenn dort eine Schwangere Frau erschossen am Boden liegt, ruft man dann nicht sofort die Rettung? Das Kind hätte doch vielleicht noch eine Chance gehabt, oder?
Durch den Kopfschuss ist die Frau ja sofort hirntot und das Baby hat dann wahrscheinlich auch keine 5 bis 10min mehr. Dazu wäre es dann noch eine Frühgeburt mit den bekannten Komplikationen geworden.
Das alte Gasthaus war ja dazu JWD und bis da ein Heli oder RTW vor Ort ist, ist es leider zu spät.

Auch wenn es makaber ist, scheint es bei Spielfilm einen kleinen Trend zum "Realismus" zu geben.
So sind z. B. die Schießereien in BlackHat endlich mal so ehrlich, das ein normaler Konatainer von automatischen Waffen einfach durchsiebt wird und so gut wie keinen Schutz bieten.

Noch ein paar Infos zum Freiburger Tatort. Dieser ist seit 2013 immer wieder im Gespräch gewesen, aber aus verschieben Gründen wurde erst im letzte Herbst in Freiburg gedreht.
Es wird mit der Makatsch nur eine Folge geben und danach kommt eine neues Team.
Dazu soll auch der Schwarzwald als Schauplatz dienen. So in etwa wie bei den Möhring Tatorten, die auch keine "Stadt" als Hauptmotiv haben.
Neben den beiden neuen Kommissaren, die von Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner gespielt werden, hat man sich am Ende für Harald Schmidt als neuen Chef entschieden. Anscheinend war auch Ulrich Noethen für diese Rolle im Gespräch.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »

Das ist bestimmt richtig, aber irgendwie war mir die Zeit sympathischer, als man trotzdem den RTW rief, auch wenn es dann vielleicht zu spät war!!

Die da einfach so liegen zu lassen, war für mich wie 2 Zeilen im Drehbuch überspringen, bzw. zu ignorieren.



Valentino
Beiträge: 4839

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Valentino »

klusterdegenerierung hat geschrieben:Das ist bestimmt richtig, aber irgendwie war mir die Zeit sympathischer, als man trotzdem den RTW rief, auch wenn es dann vielleicht zu spät war!!

Die da einfach so liegen zu lassen, war für mich wie 2 Zeilen im Drehbuch überspringen, bzw. zu ignorieren.
Andersherum gefragt, was hätte es der Geschichte gebracht, wenn jemand den RTW gerufen hätte?
Ziel und Motivation war es doch den geplanten Anschlag zu verhindern.

Und wenn jemand einen RTW geholt hätte, warum sollten wir dann noch mal an dieses Gasthaus kommen? Keine der Figuren hatte für dieses Motiv ein Grund fürs zurück kommen und die die einen gehabt hätten sind am Ende tot.

Dazu wirkt der Satz, "ruf mal ein RTW" einfach total abgedroschen und es bringt die Geschichte bzw. Film nicht wirklich weiter.
Der Inhalt sollte die Form bestimmen und nicht umgekehrt.

Wenn es gewollt gewesen wären, das das Ungeborene und die Mutter überleben, dann hätte man das auch deutlich eleganter inszenieren können.
So etwas wie, sie bekommt ihre Wehen und wird kurz vor dem Mörder von einer Freundin ins Krankenhaus gefahren und entkommt so nur knapp dem "Killer-Kommando". Die Sache mit dem RTW wäre meiner Meinung einfach nur vergebene Liebesmühle und sehr unrealistisch, da die beiden Beamten erst ein paar Minuten nach dem Killer am Tatort sind.
Sie prüfen sogar extra noch mal den Puls der Frau um sicher zu gehen, aber schon bei der Blutmenge und dem Kopfschuss ist sie halt tot.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »

Du betrachtest es lediglich aus der Perspektive oder Nutzen des Films und der Story, ich aber aus der des Anstands, der Empathie, der Humanität und des sozialen Auftrags, auch wenn es nur ein Krimi ist!



Pianist
Beiträge: 9049

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Pianist »

klusterdegenerierung hat geschrieben:Du betrachtest es lediglich aus der Perspektive oder Nutzen des Films und der Story, ich aber aus der des Anstands, der Empathie, der Humanität und des sozialen Auftrags, auch wenn es nur ein Krimi ist!
Was hat ein ARD-Tatort denn für einen sozialen Auftrag? Soll er zeigen, dass es Verbrechen gibt? Dass es Opfer gibt? Dass es Polizisten und Gerichtsmediziner gibt? Dass Verbrechen sich nicht lohnt? Dass die Täter immer gefasst werden?

Ich finde es eher nervig, dass Krimis zu 99 Prozent von Mord und Totschlag leben. Das Strafgesetzbuch gibt doch nun wirklich noch genügend andere Varianten vor. Aber selbst bei Wirtschaftsdelikten muss immer ein Mord dabei sein...

Übrigens: Wäre ich Bürgermeister von Wismar, würde es mir nicht gefallen, wenn dort jeden Mittwoch im ZDF ein Mord passiert. In der Großstadt geht das im Grundrauschen unter, aber in einer Kleinstadt?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Axel
Beiträge: 17085

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Axel »

Pianist hat geschrieben:In der Großstadt geht das im Grundrauschen unter ...
Hehe, sehr schön formuliert. Rauschen, etwa durch Autoverkehr, lernt der Städter wahrzunehmen wie das Rauschen des Meeres; beruhigend. Auf dem Land nervt ihn morgens das Zwitschern der Vögel.

Wir wohnen 300 Meter von einer Feuerwache entfernt. Die RTW-Fahrer schalten die Sirene meistens genau vor unserer Haustür an, tags wie nachts. Unser Vermieter musste Schallschutzfenster einbauen. Wir hätten sonst keine Nacht durchschlafen können. Da verlässt einen dann manchmal auch die Nächstenliebe. Man denkt, ach Leute, müsst ihr unbedingt nachts sterben?



Pianist
Beiträge: 9049

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Pianist »

Axel hat geschrieben:Die RTW-Fahrer schalten die Sirene meistens genau vor unserer Haustür an, tags wie nachts.
Da sollte doch mal ein klärendes Gespräch helfen. Wenn null Verkehr ist und niemand "unverzüglich freie Bahn" schaffen muss, dann muss auch niemand das Horn einschalten.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Axel
Beiträge: 17085

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Axel »

Pianist hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:Die RTW-Fahrer schalten die Sirene meistens genau vor unserer Haustür an, tags wie nachts.
Da sollte doch mal ein klärendes Gespräch helfen. Wenn null Verkehr ist und niemand "unverzüglich freie Bahn" schaffen muss, dann muss auch niemand das Horn einschalten.
Unsere sonst relativ ruhige Seitenstraße mündet in eine viel befahrene Kreuzung, Gebäude und Bäume versperren einen guten Überblick. Eilig ist eilig. Manchmal zählen Sekunden. Ich stehe hinter dieser "Rücksichtslosigkeit".



Pianist
Beiträge: 9049

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Pianist »

Na gut, dann muss man sich da vermutlich wirklich bemerkbar machen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Feuer- bzw. Rettungswache schon dort stand, bevor Ihr da hingezogen seid... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Axel
Beiträge: 17085

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von Axel »

Pianist hat geschrieben:Na gut, dann muss man sich da vermutlich wirklich bemerkbar machen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Feuer- bzw. Rettungswache schon dort stand, bevor Ihr da hingezogen seid... :-)
In der Stadt kommt man in Zentrumnähe überall vom Regen in die Traufe. Wir wohnten schon dreimal in unmittelbarer Nähe einer Feuerwache. Einmal wohnten wir im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe einer Kneipe. Das war der Hauptgrund, auszuziehen. Besoffene, die sich vorm Fenster darum streiten, wer die Gunst der (schäbigen) Kellnerin hat. Nur mit Ohropax ist an Schlaf zu denken. Manchmal eskaliert der Streit, und jemand holt die Polizei, das ist dann ein Tatort-Hörspiel auf RTL-Prekariats-Niveau live. Einmal wohnten wir im Penthouse über einer reinen Einkaufs-Fußgängerzone. Tagsüber Gewusel, um 20 Uhr wurden die Bürgersteige hochgeklappt, und es war wie auf dem Land. Bis sich jemand entschied, die Straße bräuchte eine U-Bahnstation. Um den Verkauf tagsüber nicht zu stören, verlegte man die Hauptarbeiten in die Nacht. Stadt und Ruhe - das geht nicht zusammen.



rideck
Beiträge: 341

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von rideck »

@ rob

Danke für den Tipp. Ich wohne hier und habe schon viele Bilder verschiedenster Produktionen in und um Freiburg herum gesehen. Alleine das Außenbild der Polizeiwache sieht so furchtbar aus, wie wenn ich es mit einer EB-Kamera an einem verhangenen Tag gedreht hätte. Ich warte mit meinem abschließenden Urteil trotzdem bis nach dem Screening, zweifle aber so langsam an den Fähigkeiten der Beteiligten.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »

Pianist hat geschrieben:Was hat ein ARD-Tatort denn für einen sozialen Auftrag? Soll er zeigen, dass es Verbrechen gibt? Dass es Opfer gibt? Dass es Polizisten und Gerichtsmediziner gibt? Dass Verbrechen sich nicht lohnt? Dass die Täter immer gefasst werden?
Tatort ist eine Deutsche "Fernseh" Serie.
Das Fernseh hat auch einen sozialen Auftrag, vielleicht heutzutage nur noch im besten Fall.

Im Tatort wird die Wirklichkeit unserer Gesellschaft mit all ihren Seiten gespeigelt, dazu gehört auch die verrohung der Gesellschaft.
Ein vielleicht noch lebendes Kind von 2 dem Staat dienenden Polizisten einfach so liegen zu lassen, paßt nicht nur in unsere immer wertelosere Zeit,
sondern schafft diese noch mehr und prägt ein Bild für sozial ungefestigte Menschen.

Mit einem brutalen Kinoschocker ist dies natürlich nicht zu vergleichen,
aber für eine Serie die seit so vielen Jahren so tief im deutschen Fernseh verankert ist und von so vielen gesehen wird, hinterläßt Spuren.

Mir ist diese Haltung absolut zu wider, auch wenn sie zu einem fiktiven Szenario gehört. Man läßt eine Mutter mit ungebohrenem Kind nicht einfach so im Dreck liegen.
Das hat es noch im keinen Tatort gegeben, das setzt Zeichen!



klusterdegenerierung
Beiträge: 28153

Re: Tatort "Zorn Gottes" am 20.03. mit VariCam 35 gedreht

Beitrag von klusterdegenerierung »



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