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Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht



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Antworten
musicmze
Beiträge: 290

Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von musicmze »

Moin,

zwei Jahre war ich mit meiner Frau in der Welt unterwegs und produzierte danach ein 90min Roadmovie. Der Film kommt sehr gut an, wird oft von Offroad Festivals angefragt und die ersten 1000 DVDs sind auch schon weg (die nächsten 1000 auf Lager). Alles im Eigenvertrieb, da es für TV doch zu speziell ist.

Nun möchte ich gerne den englisch sprachigen Markt erobern. Der Stream bei Vimeo brachte mir auch schon ordentlich Geld ein, daher meine Vermutung: wenn das deutsche Publikum bei Vimeo vielleicht 10% ausmacht, lasse ich mir 90% im Rest der Welt durch die Lappen gehen.

Ich brauche jetzt keine Belehrung, ob das sinnvoll ist, oder nicht, möchte nur wissen, stehen die "Amis" drauf:
1) wenn man einen deutschen Film komplett englisch Untertitelt
2) oder doch Geld in die Hand nehmen, übersetzen und einsprechen lassen?
Ich selber traue mir das Einsprechen im englischen nicht zu, dafür ist es nicht perfekt genug. Oder kommt es "komisch" wenn ein anderer einen Film aus der Ich Perspektive bespricht, der nicht Ich ist :-D ?

www.derfilm.HerrLehmanns-Weltreise.de

vg Martin



Jott
Beiträge: 22865

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von Jott »

Mach Untertitel. Ist in den USA völlig normal, außerdem erfüllst du damit gleich eine dortige gesetzliche Vorschrift (keine Diskriminierung von Hörbehinderten).

Spart auch einen Haufen Geld. Du musst das "nur" von jemandem übersetzen lassen, der weiß, wie Untertitel lesbar zu texten sind. Und natürlich stilistisch korrekt.



Abercrombie
Beiträge: 512

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von Abercrombie »

Ich würde es transkribieren, dann von einem Übersetzter übersetzen lassen und die Untertitel erstellen. Danach kannst du ja mal die ersten fünf Minuten mit deiner Partnerin einsprechen. Nicht perfekte Aussprache würde ich charmant verkaufen. Wenn es dir nach ner Woche noch gefällt, kannst du dich an die restlichen 85 Minuten setzten.
Kein Risiko und keine zusätzlichen Kosten, aber ggf. ein höherwertiges Produkt.



musicmze
Beiträge: 290

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von musicmze »

Moin Moin,

danke für die Vorschläge. Stimmt. Wenn ich es "nur" übersetzen lasse, kann ich entspannt Untertitel draus basteln und es bei Bedarf noch Einsprechen, oder Einsprechen lassen.
Auf die einfachsten Ideen kommt man meist selbst nicht ...

Kennt jemand jemand, der irgendjemand kennt, der professioneller Übersetzer ist? ;-)

vg Martin



jk86
Beiträge: 186

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von jk86 »

Meine Freundin könnte das machen. Die hat Anglistik studiert und schon Bücher übersetzt. Schreib mir doch einfach mal ne Mail mit Details und Lohnvorschlag, ich leite die dann weiter.



beiti
Beiträge: 5217

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von beiti »

musicmze hat geschrieben: Wenn ich es "nur" übersetzen lasse, kann ich entspannt Untertitel draus basteln und es bei Bedarf noch Einsprechen, oder Einsprechen lassen.
Untertitel sind etwas Anderes als gesprochener Text. Untertitel müssen oft bewusst etwas verknappt sein, während man im gesprochenen Englisch fast alle Details von der Vorlage übernehmen kann. Die meisten Sätze sind auf Englisch trotzdem noch etwas kürzer als auf Deutsch.
Jott hat geschrieben:Mach Untertitel. Ist in den USA völlig normal,
Normal mag es sein, aber beliebt sind Untertitel deswegen noch lange nicht. Es gab in den USA vor Jahren mal Befragungen unter Käufern spanischsprachiger Film-DVDs, die man zwischen Untertiteln und englischer Synchronfassung umschalten konnte: Mehr als die Hälfte der Leute sah sich die Filme nicht mit Untertitel, sondern in der Synchronfassung an.
Im Grunde "ticken" die amerikanischen Zuschauer wohl nicht viel anders als die deutschen. Mag sein, dass das Interesse an fremdsprachigen Filmen in Amerika insgesamt nicht so groß ist (wegen des großen Angebots an englischsprachigen Originalfilmen); fremdsprachige Sachen sind dort fast nur was für Intellektuelle und Filmfreaks - und dort dominieren, wie bei uns, die Untertitel-Fans.
Wenn schon bei szenischen Produktionen der amerikanische "Normalo" lieber eine Synchronfassung hört als Untertitel mitzulesen, dann gilt das erst recht für eine Doku, wo es ja nicht mal um Lippensynchronität geht. Man kann den deutschen Kommentar komplett gegen einen englischen austauschen und bemerkt dann keinen Unterschied zu einer Doku, die von vornherein auf Englisch produziert wurde. Auch Voiceover bei Interviews ist in Amerika üblich; sieht man jeden Tag in den Nachrichten auf CNN.

Wenn man nicht gerade eine Aussprache wie die von Günther Oettinger hat, spricht auch nichts dagegen, den Kommentar im Sinne der Authentizität selbst einzusprechen. In der englischsprachigen Welt sind Stimmen mit Akzent etwas sehr Normales und Alltägliches; die Amerikaner finden das sogar interessant (wobei für den Amerikaner alles ein "Akzent" ist, was von der amerikanischen Standardsprache abweicht - egal, ob jemand eine Südstaaten-Aussprache, einen finnisch-ungarischen Einschlag oder perfektes Oxford-Englisch von sich gibt). Nur muss es eben gut verständlich bleiben - also die berüchtigte Oettinger-Aussprache wäre kontraproduktiv.
Wenn die eigene Aussprache zu heftig schlecht ist, könnte man auch tricksen und den Text von einem anderen Deutschen einsprechen lassen, dessen Stimme einen ähnlichen Klang wie die eigene hat, aber der die englische Aussprache besser hinbekommt. Das klingt dann immer noch authentisch genug. ;)

Untertitel für eine Doku wären ein billiger Ersatz. Es ist halt schon deutlich weniger Aufwand als eine zweite Sprachfassung. Aber ich bin sicher, dass ein gesprochener englischsprachiger Kommentar insgesamt mehr Interessenten anlockt.
Auf amerikanische gesetzliche Regelungen bezüglich Barrierefreiheit wird man bestimmt nicht achten müssen, wenn man von Deutschland aus einen Film ins Netz stellt.
jk86 hat geschrieben:Meine Freundin könnte das machen. Die hat Anglistik studiert und schon Bücher übersetzt.
Ich würde das vorzugsweise von einem amerikanischen Muttersprachler, der Deutsch als Fremdsprache beherrscht, übersetzen lassen - oder zuerst selber grob ins Englische übersetzen und dann von einem Muttersprachler korrigieren lassen.
Es gibt Seiten im Netz, wo man Kontakt zu Übersetzern und Korrekteuren aus aller Welt aufnehmen kann. Da sind auch oft Studenten und andere Nicht-Profis darunter, die das billiger machen als ein zertifizierter Übersetzer. Hauptsache, es kommt ein umgängliches (im Zweifelsfall amerikanisches) Englisch dabei raus, mit dem die Zielgruppe was anfangen kann.
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
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Bommi
Beiträge: 561

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von Bommi »

Ich stimme 'beiti' in allem zu. Was er schreibt, trifft die Realitäten wohl ziemlich genau.

Dazu noch drei kleine Hinweise...

- US-Markt für Englisch-Sprachiges:

Der wird überschätzt! In den US-Staaten leben mehr Menschen, die ausschließlich Spanisch sprechen, als Menschen, die (auch) Englisch sprechen. Natives Englisch ist in der Minderheit, wenn man die ethnischen Gruppen einrechnet (Chinesen, Russen usw.). Der US-Markt für Englisch-Sprachiges ist also kaum größer als der deutsche Markt für Deutsch-Sprachiges.

- Hollywood normiert die englische Sprache:

Die Standards für Wortwahl, Duktus, Grammatik weltweit werden durch die Dominanz der US-Medien gesetzt. Deshalb ist man mit einer Übersetzung durch einen US-Muttersprachler auf der sicheren Seite. Der gesprochene Dialekt darf dann gern 'deutsch' sein, denn die Toleranz ist hoch, weil Englisch als Weltsprache in dutzenden Dialekten gesprochen wird. Der typische Ostküsten- oder Westküsten-Dialekt wäre sogar von Übel für das Roadmovie hier.

- Übersetzer finden:

Jobbörsen, leicht zu finden via Google. Auf 'native speaker' bestehen, weil der eifrigste Inder den fröhlichen Ton des Roadmovies nicht treffen wird, wenn der bislang nur Gebrauchsanleitungen übersetzt hat. Vor dem Vertrag eine Probe anfertigen lassen und z.B. Frank Glencairn bitten, mal drüber zu schauen.



phili2p
Beiträge: 194

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von phili2p »

Ich denke beitis Argumente zielen auf den durchschnittlichen Filmkonsum ab. In Martins Fall würde ich eher untertiteln. Eventuell dann im nächsten Schritt eine Synchronfassung anzufertigen, dürfte dann weniger aufändig sein.



Bommi
Beiträge: 561

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von Bommi »

phili2p hat geschrieben:Ich denke beitis Argumente zielen auf den durchschnittlichen Filmkonsum ab.
Ich denke, Martins Roadmovie zielt auf den durchschnittlichen Filmkonsumenten ab.
phili2p hat geschrieben:In Martins Fall würde ich eher untertiteln. Eventuell dann im nächsten Schritt eine Synchronfassung anzufertigen, dürfte dann weniger aufändig sein.
Wie beiti zu Anfang schreibt: Untertitel und Übersetzung sind zweierlei Ding. Untertitel sind grundsätzlich gut, sparen aber keine Zeit bei einem anfolgenden Übersetzen.



musicmze
Beiträge: 290

Re: Dokumentation/Roadmovie von Deutsch nach Englisch - Hilfe gesucht

Beitrag von musicmze »

Moin,

danke für eure Vorschläge! Ich habe nun jemanden gefunden, der den kompletten Text ersteinmal übersetzt.
Dann werde ich testweise die ersten 10min in englisch mit meiner Stimme produzieren. Mal sehen, wie das ankommt.
Dann sehe ich weiter, ob ich das komplett einspreche, oder einen native Speaker engagiere.

UT kommt zusätzlich.

vg Martin



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