Olaf Kringel hat geschrieben:Wie definiert sich eigentlich der sogenannte Filmlook bzw. Videolook Eurer Meinung nach?
Viele machen sich eine große Diskussion draus, dabei ist das ganze so einfach. (Filmlook - das ist eine nie endende Diskussion. Wird ca. 2020 aber wieder nicht mehr das Thema sein).
Videolook = ist digital, d.h. "kalt", ist zu rein, zu perfekt, hackt bei Über-/Unterbelichtung knallhart ab
Filmlook = ist analog, d.h. "warm", körnig (Filmkorn), verzeiht/bügelt Über-/Unterbelichtung sanfter aus
Filmlook lässt sich simulieren: weniger Stativ, Filmkorn hineinrechnen, HDR, Kontrast/Helligkeit anpassen (Schwarz und Weiss sollen 100% das sein, was die sind). Film kommt dem menschlichen Auge naher.
Video mit Filmkamera abgetastet und wieder zurück zu digital wäre eine Möglichkeit für ein Filmlook (aber erst mit 8k/16k, weil Film eher 16k Auflösung hat). Daraus folgt, dass Filmstreifen ca. 2020 "ausgedient" hat, weil zu teuer ist.
Filmlook "darf" fehlerhaft sein, während Videolook zu perfekt ist. Videolook bisschen "übersteuern" (z.B. Farbsättigung) macht das ganze zu Filmlook. Schau dir Geschichten rund um Bandsättigung und Röhrenwärme an. Das lässt sich dann besser verstehen. Lenke dich von modernen Spielekonsolen ab und gehe in die Steinzeit des 8bit und dann wirst du das fühlen. Genau das ist diese "wärme" die dem Videolook gegenüber Filmlook fehlt.
Man kann vieles machen, "als ob" - das zeigen moderne Independent-Projekte. Ein Spielfilm, mit Videokamera gedreht, kann als Filmlook gelten, wenn er (Bezug auf Story, Kadrage, usw.) gut gedreht ist. Dann alles obere beachten und du hast den Filmlook.