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Weissabgleich



Camcorder (Consumer + Pro), Videosysteme, Funktionen, Bedienung, Drehen, Tricks, Fehler...
Antworten
preisl
Beiträge: 51

Weissabgleich

Beitrag von preisl »

Hallo!
Ist es besser einen Weissabgleich mit einem weissen Blatt oder besser mit einer Graukarte zu machen? Ich filme oft in relativ dunklen Räumen bei allen Arten von Kunst- bzw. Mischlicht.
Lothar



Tscheckoff
Beiträge: 1385

Re: Weissabgleich

Beitrag von Tscheckoff »

EIGENTLICH ist es egal - Ich persönlich verwende ne 12% Graukarte, wenn die Weißabgleichskarte z.B. überbelichtet wäre.
(D.h.: Wenn der Weißabgleich mit jener nicht möglich wäre / der manuelle Weißabgleich je nach Gerät "streikt" ...)

Rauß kommt immer das gleiche ^^.
Vorteil aber dabei: Die Graukarte kann man auch für den Belichtungscheck verwenden.
Verwende z.B. die Lastolite EzyBalance 12% (eine Seite 12% Grau, die andere eben weiß).

LG



preisl
Beiträge: 51

Re: Weissabgleich

Beitrag von preisl »

Hallo Tscheckoff!

Vielen Dank für die Antwort!

Lothar



marwie
Beiträge: 1119

Re: Weissabgleich

Beitrag von marwie »

Ein weisses Blatt ist heikel, da oftmals nicht wirklich weiss sondern eher bläulich, der Weissabgleich wird also nicht wirklich korrekt unter Umständen. Von daher ist eine Graukarte zu bevorzugen (aber man kann auch die weisse Seite der Graukarte verwenden, die sollte wirklich weiss sein).



srone
Beiträge: 10474

Re: Weissabgleich

Beitrag von srone »

eine auf neutrales grau getrimmte karte, ist weit besser, als ein beliebig "weisses" blatt papier.

lg

srone
ten thousand posts later...



Tscheckoff
Beiträge: 1385

Re: Weissabgleich

Beitrag von Tscheckoff »

Ja - Würde auch die EzyBalance Karte empfehlen (die 12%-tige z.B.).
Kostet nicht die Welt (und lässt sich recht klein zusammenfalten). ^^

LG



TomStg
Beiträge: 3858

Re: Weissabgleich

Beitrag von TomStg »

Jetzt lass mal Deine 12%-Karte stecken.
Belichtungsmesser sind auf 18% grau geeicht. Ist aber aber auch kein weltbewegender Unterschied - wichtig ist ein mittleres Grau statt weiß. Die Rückseite vieler DIN-A4-Schreibblöcke besteht aus einem geeigneten grauen Karton.



Tscheckoff
Beiträge: 1385

Re: Weissabgleich

Beitrag von Tscheckoff »

@TomStg:

^^. Kameraintern aber auf 12% (zumindest bei den DSLR Systemen - Soweit mir bekannt).
(Kommt also drauf an, was man verwendet - Belichtungsmesser natürlich 18% - ja.)

LG



Pianist
Beiträge: 9041

Re: Weissabgleich

Beitrag von Pianist »

Mal so am Rande: Man kann im Notfall auch einen funktionierenden Weißabgleich auf einem Gehweg oder einer Fahrbahndecke machen.

Die Graukarte ist aber auch meine bevorzugte Variante.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



domain
Beiträge: 11062

Re: Weissabgleich

Beitrag von domain »

Ich weiß nicht, wie oft dieses Thema hier schon abgehandelt wurde. Aber hier wird nur eine Meinung vertreten, ohne die andere überhaupt zu erwähnen.
Diese andere sagt nämlich, dass eigentlich nur zwei manuelle Einstellungen erforderlich sind, ähnlich den ehemaligen Filmemulsionen, nämlich Tageslicht oder Kunstlicht.
Bei meiner XF100 tippe ich auf eine einzige Taste und mit jedem Klick kommen 5200, 3200 Kelvin oder dezidierter Weißabgleich.
Schon im Display sehe ich im Vergleich zum Umgebungslicht was eher passen könnte.
Der Rest geht in der Post und zwar auch im angeblich so schwachbrüstigen 8-Bit-Modus.
Ich habe bisher weder im Amateur- noch im Profibereich jemals einen Videofilmerfilmer gesehen, der mit einer Graukarte vor der Kamera herumgefuchtelt hätte :-)



vobe49
Beiträge: 755

Re: Weissabgleich

Beitrag von vobe49 »

Tscheckoff hat geschrieben:Ja - Würde auch die EzyBalance Karte empfehlen (die 12%-tige z.B.).
Kostet nicht die Welt (und lässt sich recht klein zusammenfalten). ^^

LG
Hallo Tschekoff,
ich nutze des Öfteren eine auf das Objektiv aufsteckbare Graukappe
http://www.ebay.de/itm/like/31022696276 ... 106&chn=ps
die meist auch recht gute Ergebnisse bringt.
Kannst du mal schreiben, wie der Weißabgleich mit der EzyBalance Karte gemacht wird (mit dem Licht oder gegen ?).
Gruß vobe49



Tscheckoff
Beiträge: 1385

Re: Weissabgleich

Beitrag von Tscheckoff »

@vobe49:

Nutze auch ab und zu ne Kaiser "Vivicap" (wenn die Graukarte nicht mit ist - Oder es schnell gehen soll).
Ist auch einfacher / ne Alternative, wenn man mit der Graukarte nicht klarkommen sollte. ^^

Bez. dem Abgleich - Ist nichts weltbewegendes.
Mit der EzyBalance versuche ich eben das Licht auf die Karte zu kriegen,
das dann auch auf der Person / dem Objekt fallen würde.
(Nur Reflektionen durch die Beschichtung muss man vermeiden - Dann klappt es eigentlich ganz gut.)
Outdoor verwende ich dann aber auch gern die Vivicap (abgeblendet).
(Oder eben die kamerainternen Presets / fixe Kelvinzahlen - Je nachdem.)

LG



vobe49
Beiträge: 755

Re: Weissabgleich

Beitrag von vobe49 »

Hallo Tschekoff,
was ich bei meiner Canon XA20 - insbesondere bei Lowlight in Innenräumen - festgestellt habe ist, dass der Weißabgleich mit der Kelvintemperatureinstellung im Nachhinein nicht genau das Ergebnis bringt, was man bei der Einstellung auf dem Bildschirm gesehen hat. Das stört mich eigentlich.
Gruß vobe49



Tscheckoff
Beiträge: 1385

Re: Weissabgleich

Beitrag von Tscheckoff »

@vobe49:

Naja. Das ist natürlich ungut.
Dann muss eben der manuelle Weißabgleich (per Graukarte oder Kappe herhalten).
Natürlich könnte man auch nen günstigen Belichtungsmesser suchen.
(Der auch die Farbtemperaturmessung z.B. erlaubt.)

ABER: Ob die Werte dann auch zur Kamera passen (zu 100%) - Auch fraglich.
Wenn man aber mal den Offset kennt (z.B. Kamera = 200k niedriger einzustellen), dann geht´s natürlich auch.
(Bzw. dann ist man sogar schneller als per Graukarte und Co. ^^)
Die Dinger sind aber nicht gerade günstig ... Leider.

Ohne viel auszugeben sind aber die kamerainternen Features am besten ...
(Und normal auch genauer ohne Nachkorrektur).
Besonders, da auch Farbstiche etwas raus korrigiert werden.
(Ist zumindest bei meiner GH2 der Fall - Nur Grün muss man manuell etwas rauß drehen.)

Naja - Ich persönlich verwende in 9 von 10 Fällen einfach die ViviCap oder die EzyBalance.
Und drehe eben etwas an den Farbeinstellungen. Optional ne Graukarte filmen, und nachträglich korrigieren.
(z.B. in Premiere oder DaVinci Resolve mit dem Vectorscope.
Einfach mal einlesen / ein paar Videos dazu ansehen.
Immer noch besser als zuvor zu versuchen den PERFEKTEN Weißabgleich zu schaffen.
Und dabei zu viel Zeit verschwenden.)

Auch ne Option wäre ein recht akkurater externer Screen.
(D.h.: Der recht gut den realen Output der Kamera wiederspiegelt.)
Aber ob´s was hilft - Gute Frage ^^.

LG



Pianist
Beiträge: 9041

Re: Weissabgleich

Beitrag von Pianist »

domain hat geschrieben:Der Rest geht in der Post und zwar auch im angeblich so schwachbrüstigen 8-Bit-Modus.
Ich habe bisher weder im Amateur- noch im Profibereich jemals einen Videofilmerfilmer gesehen, der mit einer Graukarte vor der Kamera herumgefuchtelt hätte :-)
Dann hast Du mich noch nicht bei der Arbeit gesehen, ich nutze immer eine Graukarte. Außerdem finde ich es prima, wenn ich nachträglich so wenig wie möglich korrigieren muss. Das kostet alles Zeit, die ich oftmals nicht habe.

Von daher mache ich in jeder neuen Lichtsituation einen neuen Weißabgleich. Gerade in Büro- oder industriellen Bereichen mit Neonlicht liegen die gemessenen Werte meistens zwischen 4.200 und 4.800 Kelvin, also genau zwischen den Presets. Warum soll ich mir da unnötige zusätzliche Arbeit machen?

Natürlich: Wenn es mal superschnell gehen muss, und ich keinen korrekten Weißabgleich machen konnte, werde ich natürlich schauen, ob in einem der Speicher auf einer der Filterradpositionen zufällig ein halbwegs passender Wert gespeichert ist, das ist dann immer noch besser als nichts.

Aber ansonsten mache ich einen. Nur draußen mache ich von Mai bis Oktober keinen, da bleibe ich bei den gemessenen 5.800 Kelvin.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Assinger
Beiträge: 5

Re: Weissabgleich

Beitrag von Assinger »

Tscheckoff hat geschrieben:EIGENTLICH ist es egal - Ich persönlich verwende ne 12% Graukarte, wenn die Weißabgleichskarte z.B. überbelichtet wäre.
(D.h.: Wenn der Weißabgleich mit jener nicht möglich wäre / der manuelle Weißabgleich je nach Gerät "streikt" ...)

Rauß kommt immer das gleiche ^^.
Vorteil aber dabei: Die Graukarte kann man auch für den Belichtungscheck verwenden.
Verwende z.B. die Lastolite EzyBalance 12% (eine Seite 12% Grau, die andere eben weiß).

LG
Danke schoen!
Du kannst einer Armee den General rauben, du kannst aber einem Volk nicht den Willen brechen.



vobe49
Beiträge: 755

Re: Weissabgleich

Beitrag von vobe49 »

Hallo zusammen,
noch ein Nachtrag zu diesem Thema.
Ich habe festgestellt, dass man einen sehr korrekten Weißabgleich in der post hinbekommt, wenn man in einer der Aufnahmen die unter den gegebenen Lichtverhältnissen gemacht werden eine reinweiße Fläche mitgefilmt hat (Tischdecke, weiße Bluse, Blatt Papier). Bei der von mir verwendeten Software VPX6 kann man dazu die Weißabgleich-Pipette verwenden. Man korrigiert eine Szene, kopiert die Effekte und fügt sie in die weiteren ein.
Ich filme des Öfteren in unserem Dorfgemeinschaftshaus - dort vor der Aufnahme schon einen absoluten Weißabgleich hinzubekommen ist sehr schwierig wegen farbigen Wänden, Leuchtstoffröhren und Glühlampen usw..
Nach obiger Methode im Nachhinein aber kein Problem.
Gruß vobe49



ruessel
Beiträge: 10353

Re: Weissabgleich

Beitrag von ruessel »

weissabgleich macht man in der Post ;-)
Gruss vom Ruessel



vobe49
Beiträge: 755

Re: Weissabgleich

Beitrag von vobe49 »

Hallo ruessel,
Weißabgleich in der post geht allerdings sehr schwer, wenn man (als Amateur) nicht über die richtigen Werkzeuge verfügt. Habe schon zig mal erlebt, dass es ohne die oben erwähnte "Referenz" im Bild mit Werkzeugen wie VPX6 kaum möglich ist, nachträglich einen exakten Weißabgleich hinzubekommen.
Den größten Fehler in solch einer Situation aber machen viele nicht so fortgeschrittenen Amateure, wenn sie dann den automatischen Abgleich nurzen. Der bringt vielleicht in einer bestimmten Szene ganz gute Ergebnisse; wenn die Szenen aber schnell wechseln, liegt man mit dem AWB oft daneben. Eine Korrektur über die oben beschriebene Effekten-Kopierfunktion ist in solch einem Falle nicht möglich und der Abgleich muss bei jeder Sequenz letztlich neu gemacht werden. Da ist es mit den erwähnten Werkzeugen kaum möglich, saubere Abstimmungen hinzubekommen. Ich bin da gebranntes Kind und verwende den AWB daher kaum noch.
Was mich in diesem Zusammenhang allerdings noch mehr ärgert ist die Tatsache, dass die auf dem Monitor sichtbaren Ergebnisse der Einstellung des manuellen Weißabgleichs über die Kelvin-Temperatur später nicht mit dem Ergebnis auf dem Video übereinstimmen (zumindest bei meiner Canon XA20).
vobe49



ruessel
Beiträge: 10353

Re: Weissabgleich

Beitrag von ruessel »

Weißabgleich in der post geht allerdings sehr schwer, wenn man (als Amateur) nicht über die richtigen Werkzeuge verfügt.
Deswegen auch der ;-)

Ich mache schon seit einigen Jahren keinen AWB und filme mit festen Werten. Meine Pocket besitzt sowieso keinen AWB - habe ich auch nie vermisst.

Ich kenne eigentlich nur 3 Werte, 5800K, 4200K, 3200K damit komme ich meist ganz gut klar.
Einen manuellen WB würde ich nur bei Interviewsituationen machen, wo ich das Licht nicht kenne. Bringe ich mein eigenes Licht mit, brauche ich das nicht und stelle, na was, richtig 5800K ein. Immer in der Gewissheit, Kleinigkeiten noch nachträglich ändern zu können.
Gruss vom Ruessel



wp
Beiträge: 807

Re: Weissabgleich

Beitrag von wp »

domain hat geschrieben:.
Diese andere (Meining) sagt nämlich, dass eigentlich nur zwei manuelle Einstellungen erforderlich sind, ähnlich den ehemaligen Filmemulsionen, nämlich Tageslicht (52ooK) oder Kunstlicht (32ooK).
Was ist eigentlich Kunstlicht genau?
Früher i.d.R. Glühbirnen, also WB um 33oo K und gut war.

Heute haben wir mehr Auswahl, z.B. Natriumdampflampen (auf der Straße), Neonröhren und neuerdings LEDs, letztere teils in 5-8k K, teils wild durcheinander in diabolischen Kombinationen.

Wer in 8bit dreht, sollte m.E. lieber den einen oder anderen custom WB zuviel machen...



Jogi
Beiträge: 606

Re: Weissabgleich

Beitrag von Jogi »

ruessel hat geschrieben:weissabgleich macht man in der Post ;-)
Genau, so mache ich es auch. Mit festen WB-Werten drehen und in der Post korrigieren. Somit lässt sich ein WB-Filter auf alle anderen Clips im NLE anwenden. Schwierig wird es nur bei Szenen mit einem abdriftenden Weißabgleich die nicht mit festen Werten gefilmt worden. Da funktioniert manchmal auch eine Keyframe -gesteuerte Korrektur nicht korrekt.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Weissabgleich

Beitrag von ennui »

Tischdecke, weiße Bluse, Blatt Papier können aber schnell mal eher bläulich als rein weiß sein (chem. Aufheller). Kann auch schön aussehen (warmcard), aber am neutralsten ist da eine abgefilmte Graukarte. Da kann man dann hinterher sogar per Pipette genau schauen, um wieviel Werte das Bild Richtung r, g oder b verschoben ist.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Weissabgleich

Beitrag von WoWu »

Vielleicht sollte man der Vollständigkeit halber - bei all den Graukarte und Gehwegen-, noch dazu sagen dass ein solcher Weißabgleich - oder besser Grauabgleich - dann aber auf dem WF- Monitor nur zu 50 % Lumapegel führen darf, wo Weiß zu 100 % führt.
Aber nicht jede Kamera hat einen WF-Monitor.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



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