Tripod hat geschrieben:... Ich habe jetzt gelesen, dass bei gleicher Bildrate und Auflösung das ProRes 422 Material ca. 10x so groß ist wie bei AVCHD.
Nicht ganz, aber fast.
30p (60i) in 1080 / 4:2:0, 8 bit AVCHD hat maximal 24 Megabit/sec (Mbps).
30p (60i) in 1080 / 4:2:2, 10 bit ProRes hat (max.) 220 Mbps.
Verhältnis 220/24 = 9.17
Für 25p (50i) ist das Verhältnis etwas kleiner, da ProRes hier nur 25/30 der 220 Mbps benötigt, das sind rund 183 Mbps. Für AVCHD 25p(50i) werden hingegegen normalerweise auch die maximalen 24 Mbps angegeben.
Ergibt ein Verhältnis von 183/24 = 7.63.
PS:
Ich habe mich noch gefragt: Wie stark ist 10 bit 1080 ProRes eigentlich komprimiert (nur die mathematische Kompression, also OHNE das vorangegangene Sampling von 4:2:2 zu berücksichtigen, welches einer Datenreduktion um Faktor (4+4+4) / (4+2+2) = 12/8 = 1.5 entspricht)?
ProRes HQ (High Quality) wird von Apple als 'visually lossless' bezeichnet - man sieht dem Bild die Kompression nicht an.
Jedes Bild wird einzeln abgespeichert. 
Und die Kompressionsmethode ist der von JPEG ähnlich.
Bei 1080/30p ProRes in HQ wäre das in 1 Sekunde also eine Abfolge von 30 Einzelbildern mit total 220 Mbit.
Ergibt 7.3 Mbit pro Bild = 7.3*1024/8 = 939 KByte pro Bild.
Wenn ich in Photoshop einen leeren Rahmen mit 1920x1080 Pixeln erzeuge und ein grösseres Bild hineinkopiere, ist der Rahmen ausgefüllt, kann auf die Hintergrund-Ebene reduziert werden und das so gewonnene 1920x1080 Bild als unkomprimiertes Bitmap (BMP) mit 24 bit RGB Farbe (8 bit pro Kanal) abgespeichert werden.
Ergibt ein Bitmap von 6.3 MB 
(Hinweis: Wird von Mac OS 10.6 für Mega->Kilo mit Umrechnungsfaktor 1000 statt 1024 gerechnet (und auch sonst stimmt die Finder-Info-Anzeige (Betriebssystem) nicht ganz), deshalb nachträgliche Korrektur: Korrekte Dateigrösse: 5.93 MB).
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Zum Vergleich:
Das selbe Bild, in Photoshop als JPEG abgespeichert (maximale Qualität mit Stufe 12) ergibt folgende, effektive Dateigrössen (Nachtrag: In Klammern QuickTime-Info-Werte mit normaler 1024-Umrechnung statt 1000):
Stufe 10: 741 KB  (666)
Stufe 11: 1.1 MB  (1.01)
Stufe 12 (max.): 2.0 MB  (1.85)
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Auf 10 bit Farben umgerechnet (wie ProRes) wären das 6.3*10/8 = knapp 7.9 MB  
(Nachtrag: QTime: 5.93*10/8 = 7.41).
Anders gerechnet: 1920x1080 * 10 (bit) * 3 (RGB) = 62208000 Bit pro Bild = 7594 KB = 7.42 MB, also etwas weniger als effektiv abgespeichert.
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PS: Erklärungsversuch:
a) Mein neues (trotzdem altes!) Mac OS 10.6 rechnet für Byte->Kilobyte->Megabyte mit Umrechnungsfaktor 1000 statt 1024 (2 hoch 10)!
b) Das abgespeicherte Bitmap hat - je nach Anzeige - 3 unterschiedliche Grössen:
- im Mac Finder: 6'300'594 Byte
- in Quicktime 7 (und MediaInfo): 5.93 MB
- in der Mac Vorschau (Preview): 6'220'856 Byte
und berechnet wäre es 1920*1080*3 (RGB) Byte gross, das sind 6'220'800 Byte oder 5.93 Megabyte (MB). Das wären auf 10 bit hochgerechnet 6'220'800 *10/8 = 7776000 Byte = 7594 KByte.
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Damit kommt man für ProRes HQ also auf einen Kompressionsfaktor (NACH 4:2:2-Sampling) von rund 8000 KB / 939 KB = rund 8.5 
(bzw. korrigiert auf 7594 / 939 = 8.1).
Kann das stimmen?
PS 1:
Den 'offiziellen' Kompressionsfaktor für ProRes HQ (1080 / 4:2:2, 10 bit) habe ich bei Apple nicht gefunden.
Ein Wert, der in Diskussionsforen genannt wird, ist 6.
Damit läge die obige Rechnung mit 8.5 
(bzw. 8.1) etwas zu hoch - warum?
PS2:
Erklärungsversuch zum PS 1:
Es geht um den Vergleich von:
A) ProRes HQ 1080/30p 10 bit, 4:2:2
mit
B) 30 unkomprimierten Bitmap-Bildern. 1920x1080 Pixel, 24 bit Farbe (3x8 bit), RGB (Annahme 4:4:4)
Das Bitmap wurde ja schon auf 10 bit Farben hochgerechnet - Faktor 10/8 = 1.25.
Wenn man das 4:4:4 Bitmap jetzt noch auf 4:2:2 (ProRes Sampling) herunterrechnet (Korrekturfaktor 1.5), erhält man einen ProRes HQ-Kompressionsfaktor von 
(7594 KB / 1.5) / 939 KB = 5063 KB / 939 KB = 5.4. Das ist schon näher bei 6 ;-)