Burion hat geschrieben:Alternativen zu DaVinci Resolve.
Nichts, was umsonst/erschwinglich wäre und einen annähernden Leistungsumfang hätte.
Leider kann ich selbst aufgrund diverser Flaschenhälse Resolve nur noch bei einem Kumpel benutzen, rein akademisch quasi, ich kann dir jedoch zwei, drei grundsätzliche Verständnisprobleme aus dem Weg räumen:
1. Ganz gleichgültig, mit welchem Programm du gradest, es sollte auf jeden Fall in 32-bit Genauigkeit rechnen. Möglicherweise - ich bin da nicht auf dem neuesten Stand - ist dein Edius da gehandicapt. Der Grund ist der, dass du immer
mehrere Farbkorrekturen durchführst und sich Fehler in geringerer Genauigkeit sehr schnell sichtbar addieren, was zu krasser Qualitätsverschlechterung führen würde.
2. Die verwirrende Vielzahl an Reglern und Werkzeugen braucht dich zunächst nicht zu kümmern. Ein Elektriker benutzt auch manchmal eine Flachzange als Seitenschneider, wenn er letzteren im anderen Koffer hat. Lerne zuerst die Grundlagen, mit der Zeit wirst du Spezialwerkzeuge kennen lernen.
3. Ganz gleichgültig, mit welchem Programm du gradest, du darfst nicht alles auf einmal machen wollen. Je kleinschrittiger du arbeitest, umso genauer kannst du die Parameter kontrollieren.
4. Dabei gilt: Der nächste Schritt, die nächste Farbkorrektur, baut nicht mehr auf den Originalclips auf, sondern auf einer virtuellen Version, die sämtliche vorangegangenen Schritte als
neue Originalversion betrachtet. Lies den Satz ein paarmal durch. Mach dir klar, was diese (scheinbar) unvermeidliche Regel in Edius (oder irgendeinem anderen Programm, das du kennst) bedeutet. Stell dir vor, du hättest bereits fünf, sechs Korrekturen auf einen Clip angewendet, und dir wäre auf einmal nicht mehr klar, an welchem Punkt du vielleicht zuviel gemacht hast.
5. Hier kommt das Node-System zum Tragen. Es visualisiert die logischen Schritte, es organisiert den Workflow und, vor allem, es verknüpft nicht endgültig, es erlaubt parallele Versionen, die du z.B. auch ein- und ausschalten kannst. Du wünschst dir, die Nodes seien Ebenen wie in Photoshop? Nun gut, nehmen wir an, du duplizierst eine Ebene, wendest eine Maske an, um, sagen wir, Partien des Bildes aufzuhellen oder abzudunkeln. Dann hättest du bereits verstanden, dass die Werkzeuge Abwedler oder Nachbelichter, auf das "Original" angewendet, obzwar widerrufbar, viel ungenauer sind. Trotzdem kannst du in Photoshop die Hierarchie der Ebenen nachträglich ändern, umbenennen, löschen, unsichtbar machen. Nicht viel anders mit den Nodes. Bloß dass diese m.E.
übersichtlicher sind. Es ist wie mit allem, was man gewohnt ist, das Neue erscheint einem überflüssig. Jemand, der zuerst Nodes kennenlernt, findet wahrscheinlich Ebenen chaotisch.