Ich suche Filmbeispiele (mir fallen aber nur welche von Monty Python ein ;-), in denen die Kamera eine Art Eigenleben entwickelt und nicht nur zeigt was grade gezeigt werden soll, sondern quasi selbstständig schwenkt und andere Sachen zeigt, sich von der eigentlichen Szene (kurz) abwendet - unmotiviert von der Handlung...fällt jemand dazu was ein?
Auch wenn du wahrscheinlich was anderes meinst, aber im Film "JCVD" gibt es eine großartige Szene in der die Kamera zusammen mit dem Protagonisten aus der eigentlichen Szene ausbricht und danach wieder ins Geschehen zurückgeht. Vielleicht hilft es dir ja...
Teppi hat geschrieben:
das klingt sehr interessant. wo ist das bei monty python der fall?
Das kann ich leider nicht genau sagen - hab nur vage ne Szene im Kopf wo die Kamera sich vom sprechenden Python entfernt und dieser dann versucht, wieder ins Bild zu kommen - es ist ein interessanter Effekt, wenn die Kamera plötzlich ihr eigenes Ding tut und nicht mehr nur abbildet - sie wird dann selbst zum Betrachtungsgegenstand bzw man macht sich dann erstmals Gedanken darüber was die Kamera zeigt - gradezu ein Brechtscher Illusionsbruch ;-)
Eine nette Variation wäre der Einsatz zB, wenn die Kamera jemand interviewt und dann per Seitenblick Bilder zeigt, die seine grade gemachten Aussagen in Echtzeit widerlegen...
mannama
PS
Ich scan heut Abend mal meine Monty Python Videos durch und suche die betreffnde Stelle :-)
Vielleicht nicht völlig eigenwillig - aber Lars von Trier hat sowas mal gemacht:
"In The Boss of It All wandte Lars von Trier sein neu entwickeltes Aufnahmeverfahren namens Automavision an. Dabei werden Kamera und Licht zunächst wie bei anderen Filmproduktionen optimal gesetzt, danach verschiebt ein Programm gemäß Zufallsgenerator den Bildausschnitt, die Neigung, die Brennweite und andere Parameter wieder. Allerdings erlaubte sich von Trier, den Vorschlag des Computers, wenn er ihm nicht zusagte, zu verwerfen und einen neuen anzustoßen. Mit Automavision lässt er die Schauspieler im Unklaren darüber, wie sie im Bild sind. Gerne hätte er die Kamera hinter einem Spiegel vor den Schauspielern versteckt, doch musste er diese Idee mangels genügendem Licht fallenlassen. Das Verfahren ermögliche einen Stil, der nicht menschlich und von Absicht befreit sei.[11] Es bewirkt auch eine beabsichtigte Zerstörung visueller Perfektion, Eingängigkeit und Gewohnheit.[3] Laufend kommt es zu Bildsprüngen, zwischen Einstellungen können ohne Ortswechsel Belichtung und Farbtemperatur ändern, und oft sind die Köpfe der Personen im Bild angeschnitten." http://de.wikipedia.org/wiki/The_Boss_of_It_All
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