vobe49 hat geschrieben:Hallo Tiefflieger,
dein letzter Hinweis war nicht uninteressant - ich vermute mal, dass du mit unterschiedlichen Aufnahmesituationen Erfahrungen gesammelt hast, deshalb mal eine Frage: wie sollte man eine Kamera halten, wenn man sich mit ihr bewegt. Ich bin mal mit einer Gruppe mitgelaufen, das sah recht gut aus. Ansonsten ist ein auf und ab Schwanken beim Laufen ohne Schwebestativ schwer zu vermeiden. Hast du da 'nen Tipp?
Wenn ich ohne Stativ filme, halte ich die Kamera mit beiden Händen, drücke den Sucher an das Auge und lehne mich mit der Schulter irgendwo an. Dennoch sieht man hier eine leichte Bewegung durch das Atmen. Deutlich besser geht es, wenn man zumindest ein Einbeinstativ verwendet.
Gru0 vobe49
Früher mit einer Hockanntkamera habe ich mit anpressen der Augenmuschel, diese am Kopf stabilisiert.
Alles was ich erzähle geht nur mit "leichten" Kameras die mit zwei Händen gehalten werden können (ohne Stativ).
Ich benutze OIS möglichst ohne elektronische Stabilisierung, bei der X900M wird zusätzlich minimes Rollen kompensiert und oft sind senkrechte Strukturen aus der Hand aufgenommen auch auf Pixelebene senkrecht bei Darstellung (Das Gitternetz im Display ist eingeblendet und mit einer Referenz ausgerichtet).
Ebenso benutze ich nie die Handrücken-Schlaufe seitlich an der Kamera, weil sie zu verkrampfter Haltung führt.
Grundsätzlich filme ich immer mit zwei Händen und dem Klappdisplay. Die Linke Hand "fixiert" Umgreifend die Kamera, Daumen oben und die Handfläche als Stativplatte (Rollen und Horizontal / Achsen stabi). Die rechte Hand bedient und führt ohne Druck und Kraft. Der Daumen liegt am Record Knopf und der Zeigefinger auf dem Zoomhebel (Start/Stop der Aufnahme geht ohne Klackern/Nicken oder Erschütterung. Gleiches gilt fürs sanfte Zoomen). Die rechte Hand dämpft Erschütterungen und führt ohne Kraft.
Das Klappdisplay ist nicht senkrecht sondern ca. 20-45 Grad flacher, damit ich draufschauen kann. So kann ich auch "Notfalls" die Arme über kreuz mit der rechten Hand und langsamen Bewegungen vorsichtig den Touchscreen links bedienen.
Langes Filmen sollte man entspannt tun, trotzdem mit Oberkörper-"Spannung" und geradem Rücken. Gut geht sitzend da man nicht schwankt oder mit dem Rücken an einer Mauer aufliegend. An einem Steinsims kann man einen Elbogen aufstützen an einer Schiffsrehling nicht (Erschütterung und Vibration)
Für langes Filmen ohne Zittern sind die Arme angewinkelt aber die Elbogen nicht anliegend und die Kamera vor der Brust. Alles was über Herzhöhe ist oder sich mit ausgestreckten Armen abspielt führt sofort zu Zittern (ist auch unbequem), ausser "hängende" Arme.
(Mit hängenden Armen meine ich gerader Rücken, Kamera von Brusthohe auf Hüfthöhe bewegen (ist noch ok) und ggf. gleichzeitig etwas in die Hocke, aber das geht in die zitternden Beine.)
Drehbewegungen horizontal (Schwenk) und minimal vertikal kommen aus der Hüfte und geraden Schultern. Die Arme sind stabil und der Oberkörper eher steif. (Ich weiss etwas wiedersprüchlich und schwer zu erklären)
* Bewegen / Laufen *
Wenn Du eine Person seitlich aufnimmst, bist Du im Gleichschritt.
D.h. die Auf/Ab Bewegung ist weniger zu sehen, da sich der Zuschauer auf die Person fixieren.
Z.B. hat jemand etwas erzählt. Ich auf etwa Schulterhöhe seitlich mit leichtem Winkel (1-2 Grad) nach oben aufgenommen minimal vorgelaufen und die Bewegung der Kamera fällt fast nicht auf.
Am schlimmsten ist in oder gegen (Rückwärtsblick) die Laufrichtung aufzunehmen (Nicken/Stampfen/Rollen/Gieren und auf/ab des Horizont).
Der Gang ist Federnd, im wahrsten Sinn auf und ab. Oder hart auf den Fersen "walken".
Es tönt blöd und Leute lachen vielleicht.
- Ein Hohlkreuz und Popo etwas raus und flacher Gang ohne mit den Schuhen zu schlurfen, Kamera auf Halshöhe. Das ist für seitliches rundum und langsame Bewegung.
Für schnelleres Gehen wie ein Storch das Bein anheben und sanft wieder aufsetzen mit Hohlkreuz wie oben beschrieben bewusst gehen.
Aber bei Wanderungen versagen diese Tips, da ist es eher wichtig nicht wie ein Walross in die Mikrofone zu schnauben.
Ebenso nie mit knurrendem Magen die Kamera/Mikrofone vor den Bauch halten :-))
Ich habe versucht es etwas umfassender auch für andere Leser auszudrücken.
Gruss Tiefflieger
(Mit kleineren Korrekturen versuche ich noch laufend Satzstellungen und Formulierungen zu verbessern :-)