WoWu hat geschrieben:Wie ich schon sagte... es geht nicht um die Lichttemperatur (und wie man damit umgeht) sondern um die Funktion der Kamera und darum, aus unterlassenen Abgleicharbeiten keine Nachteile zu generieren.
Es ist also nicht die Frage, wie Du mit Lichtverhältnissen umgehst, sondern wie die Kamera damit umgeht und wie man das in den Griff bekommt.
Und wenn das Signal erst einmal in der Resolve ist, ist es ohnehin zu spät, weil die Resolve kein einziges Photon mehr dazu zaubern kann.
Welche Abgleicharbeiten meinst du denn?
Ich kann doch gar keinen Einfluss darauf nehmen, wieviel Licht die Filter vor den einzelnen Sensoren durchlassen und wie diese die Lichtmenge, die sie trifft, dann in Signale umwandeln.
Bei Kunstlicht ist im Vergleich zu Tageslicht der "Anteil von blauem Licht" geringer - ein Kunstlichtsensor ist auf Kunstlicht justiert - ein Tageslichtsensor auf Tageslicht - und hier liegt dann auch jeweils das Optimum, das die Sensoren leisten können. Es geht also doch sehr wohl um die Lichteigenschaften - ein auf 3500Kelvin optimierter Sensor verhält sich bei 12000Kelvin nicht mehr optimal - ein auf 5000Kelvin konstruierter Sensor wird bei Kunstlicht schlechtere Ergebnisse liefern, als bei Licht mit 5000Kelvin - da sehe ich dann auch keine Abgleichmöglichkeiten, die dies ausgleichen könnten.
WoWu hat geschrieben:
Das hat mit geschmacklichen Einstellungen absolut nichts zu tun. Die kann man halten, wie man will, nur White Balnce der Kamera muss erst einmal stimmen, damit sie kein "Eigenleben" entwickelt.
Natürlich hat das nichts mit Geschmack zu tun - davon spricht doch auh niemand.
Die wirklich korrekte und optimale WB kann nicht in der Kamera ansetzen, sondern am Licht - per Korrekturfilter. Erhält B zu wenig Protonen und im Verhältnis dazu R zu viele, muss ich durch Korrekturfilter für einen Ausgleich sorgen - alles andere ist doch Manipulation an den nicht optimalen Signalen.
Wie schon gesagt: Sackt B in Rauschen ab und R clippt, kann dies doch kein Abgleich in der Kamera mehr ausgleichen.
WoWu hat geschrieben:
Natürlich kann man auch mit einer verkurbelten Kamera arbeiten und sich ein feutes Handtuch um den Abgleich kümmern... aber dann braucht man sich auch nicht um Low-Light Unterschiede zu kümmern.
Justieren ist sicherlich kein Fehler ... arbeite ich auf 5000Kelvin hin und die Kamera ist hier aus der Balance ... liegen meine Messungen völlig daneben ...
Nur: Konkret - was könnte man bei einer F55 abgleichen? Welche Abgleichmöglichkeiten lässt denn die Kamera?
WoWu hat geschrieben:
Und erst recht nicht anfangen, in der Post zu kurbeln denn dann sind die Effekte bereits im Bild .... und es geht ja noch einen Schritt weiter ... wenn die Rauschunterdrückung erst einmal alle Feinheiten aus den Texturen gebügelt hat, wirkt auch die Bewegungsprädiktion von nachgelagerten Sendeencodern entsprechend schlecht und das Ganze neigt dann zu Blockartefakten.
Klar - ist das zu heiß gewaschene Hemd erst mal eingegangen, kriegt man es nicht mehr passend.
Wobei: Gerade bei LowLight muss man Kompromisse eingehen - und dann muss man sich doch auch der Post bedienen, um die negativen Effekte so weit wie möglich zu minimieren.
Du sagtest, man könne 1 Blendenstufe gewinnen - das wäre viel, in einer LowLight-Situation - mir ist leider noch nicht klar, wie das zu erreichen ist - habe ich da einen Aspekt nicht bedacht?
WoWu hat geschrieben:
Die Dinge hängen, anders als beim Film, heutzutage enger zusammen.
na - ich weiß nicht - traktiert man einen Kunstlichtfilm mit Tageslicht und unterbelichtet auch noch, während man in den Spritzlichtern über den DR hinausschießt, kann man auch bei der Entwicklung keine Wunder mehr erwarten. ...
Die Dinge mögen anders zusammenhängen, aber nicht enger.