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Pacific Rim von Guillermo del Toro



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Skeptiker
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Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

Stehe noch ganz unter dem Eindruck von 'Pacific Rim' (mit 3D-Brille).
Wollte mir eigentlich nur mal die neusten Kreaturen aus Hollywoods 3D- und VFX-Küche ansehen.

Und wurde richtig durchgschüttelt.
Optisch, akustisch, emotional.

SO eine Material- und Monsterschlacht ist mir noch nicht untergekommen!

Dazu die gute Figurenzeichnung und Fabulierkunst eines Guillermo del Toro, der mit dichter Story, überquellenden Kulissen, skurrilen Wissenschaftlern, unerschrockenen (Anti-)Helden, kleinen Gags samt einem Gastauftritt von Ron 'Hellboy' Perlman sowie wirklich fürchterlichen Monstern auf beiden Seiten ('to fight the monsters, we created monsters') dafür sorgt, dass zwei Stunden lang keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil: Man hat kaum Zeit zum Luftholen!

Fazit:

Daumen hoch! Für VFX-, Modell-Monster- und del Toro-Fans ein Fest!


Nachträgliche Korrektur: Nur ein Schreibfehler :-(
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mo 22 Jul, 2013 14:33, insgesamt 1-mal geändert.



berkelium
Beiträge: 101

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von berkelium »

Ich habe mich gestern im Kino zwischen Pacific Rim und Only God Forgives entscheiden müssen -- habe mir dann Letzteren angeschaut (strange und doch ziemlich gut). Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich beim del-Toro-Schinken quasi um eine Mischung aus Emmerichs Godzilla, Independence Day und Michael Bays Transformers handelt? Bitte nicht! -- ich habe alle Drei nicht ausstehen können (Amerikanismus par excellence garniert von unserem Vorzeigeschwaben... und Bay ist für mich sowieso einer der schlimmsten Fingern).

Oh, ich glaube, ich habe meine Frage soeben selber beantwortet... Nur VFX und Audio allein reichen mir schon lange nicht mehr...



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

Hallo berkelium,

Mir auch nicht!

Die Monster sind eine Mischung aus Godzilla und Alien - unterwasser. Sie heissen 'Kaiju'.
Die menschlichen Monster-Konstrukte sind äusserlich Transformers-ähnlich, werden aber von innen durch die Piloten so gesteuert, dass deren körperliche Bewegungen mit einer Art elektromechanischer Übersetzung ('Lauf- und Bewegungsgestell') auf die Maschinen übertragen werden. Zudem sind immer zwei Piloten zu einer gedanklichen Einheit verschmolzen, weil von jedem nur eine Hirnhälfte (linke oder rechte Hemisphäre) verwendet wird, um das Hirn nicht zu überlasten.
Die riesige Kampfeinheit ist also eine biomechanoide, durch Gedankenverschmelzung fast wie in Trance gesteuerte, die eine Kompatibilität, Offenheit und Unbelastetheit der Akteure voraussetzt. Jeder liest im Hirn des Anderen jeweils mit, keiner darf sich blockieren.

Die Charaktere sind zwar pathetisch, aber nicht unbedingt patriotisch. Es geht um das Schicksal von Hong Kong, und eigentlich ist das Forschungs-Programm schon fast ein 'Outlaw'-Programm, indem gleich zu Beginn von Regierungs-Seite erklärt wird, dass aufgrund einer Kette von Verlusten (gegen die Meeresungeheuer) die finanzielle Unterstützung für die Riesen-Roboter gestrichen und die weitere Entwicklung gestoppt ist.

Diese schlechte Nachricht löst allerdings beim Leiter des Roboter-Teams (gut ausgewählt für diese Rolle!) eine Gegenreaktion aus: Jetzt erste recht!

Wenn Du 'Hellboy' gesehen hast und dessen Phantasiegestalten und wenn Du del Toros fast surrealen Hirngespinsten dort etwas abgewinnen konntest, dann könnte Dir auch diese Monstergeschichte gefallen. Die vermutlich auch als Hommage an die alten, 'trashigen' Godzilla-Filme aus Japan gedacht ist. Und nicht so tödlich ernst gemeint ist, wie sich ihre Ungeheuer aus den Untiefen des Meeres gebärden.

Sie kommt direkt zur Sache und konzentriert sich ganz auf die Kämpfer und den Kampf. Fast wie in einer Arena, wo die Sumo-Ringer aufeinanderkrachen.
Unterbrochen immer wieder von den Forschungen und überraschenden Ergebnissen zweier skuriler, durch völlig verschiedene Lösungsansätze miteinander in permanenter Konkurrenz und Spannung stehender Wissenschaftler (einer hat, nicht das erste Mal bei del Toro, einen deutschen Namen (Hermann Gottlieb), wie übrigens auch die riesigen Roboter nicht 'Hunter' sondern 'Jaeger' heissen), die quasi das unberechenbare und auflockernde Element zwischen all den Kämpfen verkörpern (den 'Running Gag' sozusagen).
Es geht nicht um Politik, es geht nicht um unfehlbare Helden, denn alle Charaktere tragen irgendeinen Makel mit sich herum, es gibt keine süssliche Love Story (das bedeutet nicht, gar keine Love Story) und (fast) keine leeren Sprüche und hohlen Gesten.
Es geht einmal mehr um Sein oder Nicht-Sein und darum, etwas fürs Sein zu tun.
Was das bedeutet, ob es symbolisch gemeint ist und welche Realität oder geschichtliche Tatsache dann damit bemüht und verarbeitet wird, kann ich im Augenblick auch nicht sagen.

Gruss
Skeptiker

P.S.: 'Only God Forgives' wäre vermutlich nichts für mich - zu brutal!



berkelium
Beiträge: 101

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von berkelium »

Yo Skeptiker, jetzt hast du mich fast überzeugt, mir den Streifen doch noch anzuschauen -- danke für deine Ausführungen!

Hellboy wird alle paar Wochen auf kabeleins gezeigt -- hab ihn bestimmt schon ein halbes Dutzend mal gesehen -- ja, ich mochte die abgefahrenen Figuren und witzigen Sprüche ("ein Sixpack Wächter"). :D Ebenso mochte ich die skurrilen Wesen in Pans Labyrinth, nur war die Story nichts für mich. Dazu noch die unbegründete Gewalt, keine Spur von Komik oder Selbstverarsche (wie in Hellboy). An Mimic kann ich mich fast nicht mehr erinnern -- war aber eklig.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von B.DeKid »

TS 6/8 klar schaut auch jeder !



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Der Film reiht sich in die Effekt-Spektakelkette ein ...
..., Man of Steal, World War Z, Pacific Rim, ...

... del Toros besonderes Händchen scheint nur sehr selten hindurch ...

Ansonsten der übliche Bombast, der so ziemlich alles andere überdeckt ...

Gedreht mit Red Epic ... aber der Großteil der Bilder bzw. Bildteile kommt aus dem Rechner.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

berkelium hat geschrieben:Ebenso mochte ich die skurrilen Wesen in Pans Labyrinth, nur war die Story nichts für mich. Dazu noch die unbegründete Gewalt, keine Spur von Komik oder Selbstverarsche (wie in Hellboy).
Pans Labyrinth war zwar einzigartig mit seinen Phantasiewelten, aber die teils drastische Verarbeitung der Zeit des Faschismus lag ziemlich schwer auf dem Magen.
iasi hat geschrieben:Der Film reiht sich in die Effekt-Spektakelkette ein ...
..., Man of Steal, World War Z, Pacific Rim, ...
Auch ich fälle meine Kino-Entscheidung aufgrund von Vor-Urteilen. Anders geht es gar nicht. Ob zu Recht oder zu Unrecht, weiss ich am Ende nur bei den gesehenen Streifen.

Auf die x-te Verfilmung der Superman Story (Man of Steel) hatte (und habe) ich keine Lust. Und seit der letzten Batman Verfilmung ist Christopher Nolan (der hier mit dem Regisseur des Films, Zack Snyder, zusammenarbeitete) vorläufig eher ein rotes Tuch für mich.
Zu humorlos, zu hohles Pathos, zu pseudo-intellektuell, zu wenig überzeugende Story und Logik.
Und das gänzlich unironische Interview mit Snyder über seinen Superman-Ansatz hat mich auch nicht überzeugt.

Bei Wold War Z interessiert mich das Thema nicht: Die Zombies. Und auf Brad Pitt hatte ich auch keine Lust.
Aber ich gönne Regisseur Marc Forster den Erfolg des Films.

After Earth mit Will Smith kam auch nicht in Frage - da schreckten mich Jaden Smith (ich mag die altklugen Kinderrollen nicht besonders - vielleicht tue ich ihm da Unrecht!), die angebliche Scientology-Botschaft und auch Regisseur M. Night Shyamalan in diesem Fall zu stark ab.

Weg des Kriegers (The Volverine) mit Hugh Jackman ist für Ende Juli angekündigt, läuft also noch nicht.
Da ich die X-Men auch nicht gesehen habe, werde ich ihn weglassen.

Das ist eine ganz und gar persönliche Darstellung, also alles Andere als objektiv!

Guillermo Del Toro (etwa 'Wilhelm von/vom Stier') und die Original-Godzilla Reminiszenz waren für mich zwei Gründe, Pacific Rim anzuschauen.
Es war die richtige Entscheidung ;-)

P.S.: Eigentlich hatte del Toro ja im Sinn gehabt, endlich seinen langgehegten Wunsch, Lovecrafts 'Berge des Wahnsinns' zu verfilmen, in die Tat umzusetzen. Die Geschichte wurde 1931 geschrieben, aber erst 1936 im Magazin 'Astounding-Stories' veröffentlicht, wo 1938 auch 'Who Goes There?' von Don A. Stuart (ein Pseudonym des neuen Magazin-Editors John W. Campbell, Jr.) publiziert wurde (Lovecraft war übrigens im März 1937 bereits gestorben), die Ähnlichkeit mit Lovecrafts Erzählung hat (die allerdings einen anderen Verlauf nimmt: Während Stuart eher eine etwas platte 'Body Snatcher' Story erzählt, geht es in Lovecrafts breit angelegter Erzählung um die mythischen Ursprünge des Menschen) und bisher dreimal verfilmt wurde: 1951 (The Thing from Another World), 1982 (The Thing) und 2011 (The Thing - ein Prequel zum '1982er Thing').
Aber dann kam Ridley Scotts 'Prometheus' dazwischen (dessen Geschichte gemäss del Toro Ähnlichkeiten mit seiner geplanten aufweist) und auch die Geldquellen versiegten.
Schade: Ich hätte den verspielt-phantasievollen del Toro diesmal dem zwar kraftvollen, aber etwas an Mangel an Witz (und bei Prometheus auch an Originalität - vielleicht sind's auch die Kräfte - der Mann ist 75!) leidenden Ridley Scott vorgezogen!
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mo 22 Jul, 2013 11:03, insgesamt 8-mal geändert.



iasi
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Es ist wie mit dem neuesten Star Trek:
Viel Schauwert, aber wenig Kreativität.

Nur an einer Stelle bei P.R. (mit dem Mädchen in der Häuserschlucht) schien mehr als nur das Zusammengepuzzel von bekannten Versatzstücken durch.
Beim letzten Star Trek war ja so ziemlich alles Plagiat (und die Einstreuung von Klingonen auch noch in schlechter Weise).

Da freut man sich ja regelrecht über einen orginellen Hulk in The Avengers.



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:Es ist wie mit dem neuesten Star Trek:
Viel Schauwert, aber wenig Kreativität.
Ich habe sowieso den Eindruck, dass J.J. Abrams sich nicht wirklich für das Star Trek Universum interessiert.
Er liefert da seine gut gemachten und durchaus unterhaltsamen Pflichtübungen ab, die immerhin das Geld einzuspielen scheinen, das sie gekostet haben.
Aber wer käme sonst infrage? Die Anderen könn(t)en es vermutlich auch nicht besser!
Und wer ist schon bereit, sich an einer solch 'heissen Kartoffel' mit ultra-kritischer Fan-Gemeinschaft die Finger zu verbrennen?
iasi hat geschrieben:Nur an einer Stelle bei P.R. (mit dem Mädchen in der Häuserschlucht) schien mehr als nur das Zusammengepuzzel von bekannten Versatzstücken durch.
Trotzdem fand ich ich die Charaktere und den Aufbau der Story für so einen Action Kracher überraschend sorgfältig und spannend.
Vor allem die Tatsache, dass jeder quasi einen 'dunklen Schatten auf seiner Seele' mit sich herumtrug (wenn ich das mal so blumig sagen darf).
iasi hat geschrieben:Da freut man sich ja regelrecht über einen orginellen Hulk in The Avengers.
Den ich offenbar verpasst habe.
Allein Scarlett Johansson in ihrem Outfit wäre ja schon Grund genug gewesen, ins Kino zu gehen ;-)
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 21 Jul, 2013 10:13, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben: Ich habe sowieso den Eindruck, dass J.J. Abrams sich nicht wirklich für das Star Trek Universum interessiert.
Er liefert da seine gut gemachten und durchaus unterhaltsamen Pflichtübungen ab, die immerhin das Geld einzuspielen scheinen, das sie gekostet haben.
Aber wer käme sonst infrage? Die Anderen könn(t)en es vermutlich auch nicht besser!?
Und wer ist schon bereit, sich an einer solch 'heissen Kartoffel' die Finger zu verbrennen?
Einer wie del Toro ...
Bei Star Trek ist das "Unbekannte" gefragt ... also ordentlich wilde Fantasien ...
Skeptiker hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:Da freut man sich ja regelrecht über einen orginellen Hulk in The Avengers.
Den ich offenbar verpasst habe.
Allein Scarlett Johansson in ihrem Outfit wäre ja schon Grund genug gewesen, ins Kino zu gehen ;-)
The Avengers ... sehr unterhaltsam und weit besser als ich erwartet hatte ...
Wo mir einzelne Szenen und Momente aus The Avengers noch nach mehr als einem Jahr in Erinnerung sind, kann ich mich nur noch an eine Szene aus P.R. und fast schon gar nichts mehr aus Man of Steal erinnern. Dabei schätze ich Watchmen von Zack Snyder sehr - Watchmen gehört jedoch eh in eine andere Kategorie.



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:[... Und wer ist schon bereit, sich an einer solch 'heissen Kartoffel' (Star Trek) die Finger zu verbrennen?
Einer wie del Toro ...
Gute Idee !!
iasi hat geschrieben:Wo mir einzelne Szenen und Momente aus The Avengers noch nach mehr als einem Jahr in Erinnerung sind, kann ich mich nur noch an eine Szene aus P.R. und fast schon gar nichts mehr aus Man of Steal erinnern.
Wahrscheinlich hast Du schon zu viele Monster gesehen ;-)

Mir sind die dunklen Augen des Roboter-Chefs, die böse blitzenden der Seemonster, die sanften und dann wieder harten der kleinen Kämpferin noch in lebhafter Erinnerung.
Nur diejenigen der blonden Helden waren mir etwas zu wässerig und ihre Gesichtszüge zu weich!
Und die beiden Wissenschaftler etwas zu viel Karrikatur, als dass sie mir im Gedächtnis bleiben würden.

Aber dennoch: Man darf bei so einem Film die Hauptdarsteller aus dem Computer nicht ausser Acht lassen:
Auch die können Charakter haben oder nicht.
Und überzeugend animiert sein oder eben nicht.
Ich fand die Kampfszenen und Schauplätze (über und unter Wasser) teils atemberaubend!
Und habe richtig mitgefiebert und Daumen gedrückt ;-)
iasi hat geschrieben:Dabei schätze ich Watchmen von Zack Snyder sehr - Watchmen gehört jedoch eh in eine andere Kategorie.
Das war ein schwerer Brocken in seiner Komplexität und Brutalität.
Etwas zum Nachbearbeiten und Nachdenken - beeindruckend.
Aber eben eine Comic-Vorlage mit Tiefgang, bei der sich selbst der blau strahlende Superheld schliesslich als zwilichtiger Charakter entpuppte!



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben:
Mir sind die dunklen Augen des Roboter-Chefs, die böse blitzenden der Seemonster, die sanften und dann wieder harten der kleinen Kämpferin noch in lebhafter Erinnerung.
Nur diejenigen der blonden Helden waren mir etwas zu wässerig und ihre Gesichtszüge zu weich!
Und die beiden Wissenschaftler etwas zu viel Karrikatur, als dass sie mir im Gedächtnis bleiben würden.

Aber dennoch: Man darf bei so einem Film die Hauptdarsteller aus dem Computer nicht ausser Acht lassen:
Auch die können Charakter haben oder nicht.
Und überzeugend animiert sein oder eben nicht.
Ich fand die Kampfszenen und Schauplätze (über und unter Wasser) teils atemberaubend!
Und habe richtig mitgefiebert und Daumen gedrückt ;-)
ja - es war recht gute Unterhaltung und durchaus den (Kinotag-)Eintrittspreis wert.
Aber hier gilt eben: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Bei einem Film wie Watchmen hakt sich eben mehr fest - und zwar nicht nur wegen der Gewaltdarstellung.



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von le.sas »

Solange ein Blockbuster heutzutage nicht davon handelt dass die Welt in Gefahr ist, und ein Wissenschaftler o.ä. Sie retten kann, zuerst aber niemand auf ihn hört damit er seine Familie in Sicherheit bringen kann um dann dich die Welt zu retten- solange ist es ein guter Film.
Ist aber ziemlich schwer...



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Tja - Hauptsache optisch ist etwas geboten ... Tricktechnik ist gerade in, weil gerade zwischen alles-ist-möglich und noch-nicht-alltäglich ... aber langsam nutzt es sich ab ...



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:ja - es war recht gute Unterhaltung und durchaus den (Kinotag-)Eintrittspreis wert.
Aber hier gilt eben: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Bei einem Film wie Watchmen hakt sich eben mehr fest - und zwar nicht nur wegen der Gewaltdarstellung.
Es gibt natürlich die unterschiedlichsten Gründe, einen Film gut oder schlecht zu finden. Und ihn gleich wieder zu vergessen oder im Gedächtnis zu behalten.

Als ich gestern aus dem Kino kam, tat ich das ziemlich gut gelaunt.
Ich hatte mitgelitten, mitgefiebert, mitgehofft. War in die Geschichte eingetaucht, hatte 'selbst' ein Abenteuer überstanden.
Sie war einfach gestrickt, stimmt.
Bis auf ein paar Geheimnisse vielleicht, die die Protagonisten mit sich herumtrugen.
Das echte Leben kann schwierig sein, voller Höhen und Tiefen und manchmal undurchschaubar.
Die Helden in del Toros Gechichte (basierend auf der von Travis Beacham) hatten hingegen eine klare Aufgabe, ein klares Ziel, klare Erfolgskriterien. Von dem Gelingen oder Scheitern ihrer Einsätze hing Sein oder Nichtsein aller Anderen ab.
Klare Ausgangssituation, klare Aufteilung in Gut und Böse, sukzessive Steigerung des Schwierigkeitsgrades - die Monster werden immer grösser (bis Klasse 5 zuletzt, wie die Spielstufen in einem Videospiel), die Abwehr-Roboter immer hochgerüsteter.
Simple Story, simple Charaktere, simpler Film.
Aber gut und dicht erzählt, verständlich und mit 'Nachdruck' umgesetzt und ohne geistige Nachbearbeitung zu verstehen (bis auf die Frage, woher kommen die Ungeheuer, warum sind sie da und was wollen sie eigentlich genau?).

Als ich damals nach 'Watchmen' das Kino verliess, war ich erschöpft.
So viele Anspielungen auf Historisches und Kulturelles, so viele Andeutungen bezüglich der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander, eine so verschlungene, teils kaum verständliche Geschichte, die mich am Ende genau so schlau zurückliess, wie zuvor.

Weitere Informationen und Nachbearbeitung unerlässlich.
Rezensionen gelesen und Zusammenfassungen durchgesehen.
Mich auch im Original-Comic umgeschaut (dessen Autor, Alan Moore, ja jede Zusammenarbeit mit den Filmleuten verweigerte, weil er der Meinung ist, sein Comic von 1986 liesse sich nicht verfilmen)
Eine hundertfach verästelte, etwas wirre Story ohne klare Pointe.
Ich weiss, dass dieser letzte Satz genauso viel über meine Grenzen aussagt, wie über die der Geschichte.
Und gebe gerne zu: Ich kann mich bis zu einem gewissen Grad auf die Hirnzwirner von Alan Moore und in der Folge Zack Snyder mit seinem Film einlassen. In Grenzen.
Doch wenn ich auch nach einigen Versuchen keinen echten Zugang finden kann, dem Ganzen keinen echten 'Charme' abgewinnen kann, dann muss ich das Unterfangen irgendwann abbrechen.
Und mich Dingen zuwenden, die mir wichtiger (oder auch wichtig) sind.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich bei einer Mystery-Serie wie 'Lost' ziemlich bald wieder aussteige. Könnte es sein, dass hier jemand versucht, mir meine Zeit zu stehlen?

So ist das Leben. Die Zeit und die eigenen Ressourcen sind begrenzt. Und die Bereitschaft, Unverständliches als grundsätzlich genial zu betrachten, auch (was nicht heissen soll, dass die Möglichkeit, selbst ein Trottel zu sein, grundsätzlich ausgeschlossen wird ;-)
Das sind die Grenzen - meine Grenzen!
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 21 Jul, 2013 21:22, insgesamt 2-mal geändert.



iasi
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Tja - es gibt schließlich auch Literatur und Literatur ... die eine zielt darauf ab, den Leser zu unterhalten - die andere hat etwas höhere Ansprüche.

P.R. ist pure Unterhaltung.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:P.R. ist pure Unterhaltung.
Wenn Du's sagst!
Die klassische Unterteilung in ernsthaft (ernst zu nehmend) und unterhaltend, also!



DeejayMD
Beiträge: 452

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von DeejayMD »

Rumsdibums!

Komme gerade aus dem Kino.
Ich gebe mal 7.5 von 10 Punkten.
Gutes Popcorn-Kino!
Selbst das 3D war gut, da es nicht genervt hat.

Story hat auf jeden Fall mehr Gehalt, als beim seelenloses Schrott Transformers 2. Aber um Story geht es nicht in Pacific Rim, und das ist auch gut so!

Habe jetzt ähnliche Ohrengeräusche, als hätte ich ne Nacht im Tranceclub verbracht, und das ist ebenfalls gut so! ;)

Rumsdibums...

MfG

MD
Kameras: Panasonic GH5 - Canon 70D - Canon 5D MK III - Inspire 1 - Mavic Pro

Objektive: Tokina 11-16mm - Voigtlander Nokton 25mm - Lumix 12-60mm - Canon 100mm 2,8L - Canon 16-35mm 4.0L - Samyang 24mm...

www.ideja-media.de - www.facebook.com/idejamedia



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

DeejayMD hat geschrieben:Story hat auf jeden Fall mehr Gehalt, als beim seelenlosen Schrott Transformers 2.
Das ist der Unterschied: del Toro's Phantasiewelten sind 'beseelt' (inspiriert ... und inspirierend) - selbst wenn's kracht ;-)



DeejayMD
Beiträge: 452

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von DeejayMD »

Als ich den Trailer zum ersten Mal gesehen hatte, dachte ich mir nur "hmm, naja, muß nicht unbedingt sein", aber als ich dann erfuhr, dass El Toro Regie führt wurde ich doch hellhörig, auch wenn der Mann schon merkwürdige Sachen wie Blade II abgeliefert hat.

Pacific Rim hätte etwas besser sein können, aber nichtsdestotrotz wurde ich nicht enttäuscht. War ein guter "Rumsdibums". ;)

Nur ein wenig schade, dass so wenig "tiefe" Szenen, wie die im Kopf von Mori als kleines Kind in Tokyo stattgefunden haben. BTW, fand die Schauspielleistung der Kleinen extrem gut! Mehr Inception, dafür aber weniger überzeichnete Charaktere, und PR wäre ein Großer. Von meiner Seite aus hätte es sogar noch mehr knallen dürfen, vor allem tagsüber. ;)

MfG

MD
Kameras: Panasonic GH5 - Canon 70D - Canon 5D MK III - Inspire 1 - Mavic Pro

Objektive: Tokina 11-16mm - Voigtlander Nokton 25mm - Lumix 12-60mm - Canon 100mm 2,8L - Canon 16-35mm 4.0L - Samyang 24mm...

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iasi
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:P.R. ist pure Unterhaltung.
Wenn Du's sagst!
Die klassische Unterteilung in ernsthaft (ernst zu nehmend) und unterhaltend, also!
nein - die Unterteilung ist
- nicht unterhaltend und hohl
- unterhaltend und sonst nichts
- unterhaltend mit Aussage
- nicht unterhaltend mit Aussage
...



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

DeejayMD hat geschrieben:...Nur ein wenig schade, dass so wenig "tiefe" Szenen, wie die im Kopf von Mori als kleines Kind in Tokyo stattgefunden haben. BTW, fand die Schauspielleistung der Kleinen extrem gut! Mehr Inception, dafür aber weniger überzeichnete Charaktere, und PR wäre ein Großer. ...
Ich suche von Zeit zu Zeit jeweils irgendeinen von diesen Action Krachern aus. Ich schaue vorher lieber nicht zu genau hin, sehe keine Detail-Kritiken durch.
Habe heute erst die Spiegel-Kritik von Herrn Borcholte von A bis Z durchgelesen. Der scheint mit seiner positiven Bewertung des Spektakels ja ein echter Kindskopf zu sein ;-)
Aber nicht zum ersten Mal kann er es sich nicht verkneifen, vorher zu viel zu verraten.
Bei 'Star Trek: Into Darkness' war's der Fakt, dass es sich beim Bösewicht um den altbekannten 'Khan' handelt, hier bei 'Pacific Rim' musste er fast zwanghaft ausplaudern, dass nur einer der Riesenroboter (sie werden auch als 'Exoskelette' bezeichnet, da sie ja eigentlich eher eine Art verlängerter 'Arm' der darin befindlichen Piloten sind, als selbständige Automaten = Roboter) es schafft, im Kampf gegen die Meeresungeheuer letztlich erfolgreich zu sein - derjenige mit analoger Technik (na, wenn das kein Seitenhieb del Toros aufs digitale Zeitalter ist! Habe zudem gelesen, dass neben CG auch animatronische Puppen zum Einsatz kamen (das Jung-Monster!). Weiteres Indiz: Das anachronistische, mechanische Räderwerk im Inneren der Kampfmaschinen).
Für diese 'ich weiss aber etwas, was ihr noch nicht wisst, und wisst ihr was, ich verrate es euch jetzt einfach!'-Haltung müsste man den Mann eigentlich mal zusammen mit einem Kaiju im Meer schwimmen lassen - ohne Exoskelett!

Aber ich wollte etwas Anderes sagen: Dass ich den Action Kracher der Saison eher mit einem Bauchgefühl, quasi aus dem Augenwinkel heraus, auswähle. Kinobesuch so unvorbereitet wie möglich. Ich will nicht alles vorher wissen. Deshalb: Keine Trailer angeschaut!

Das kann auch schief gehen (und tut es auch immer wieder).
Wie bei Nolans drittem Batman.
Und vorher bereits bei Inception.
Ich weiss, das sind zwei Filme, die sowohl gute Kritiken erhalten als auch zahllose, begeisterte Zuschauer gefunden haben.

Haben mich beide nicht überzeugt.
Kamen im super-intellektuellen Gewand daher (ich, Nolan, erzähle euch jetzt einen ungeheuer raffinierte Geschichte, die eigentlich nur so und nicht anders ablaufen kann und die nur ich selbst so erfinden und wirklich verstehen kann), das sich für mich als zu hohl herausgestellt hat. Zu viel Form, zu wenig wirklich durchdachte, logische Handlung, zu viele Anspielungen, nur damit das auch noch erwähnt ist, zu viele Handlungsstränge, die ins Leere laufen, jeweils eine Grund-Idee auf zwei Stunden aufgeblasen. Zu viel Pathos, keine Spur von Witz (höchstens unfreiwillig), zu viel leere, unbegründete Action in Werbefilm-Ästhetik, zu viel 'Möchte gern ganz gross'.
Kann's nicht recht in Worte fassen. Es stimmte für mich einfach nicht!

Warum in 'Inception' di Caprio die Idee dem Anderen nicht einfach im Flugzeug während 5 Minuten per Hypnose ins Hirn gpeflanzt hat, ist mir bis heute ein Rätsel.
Statt dessen ungeheuer verschlungene, bemühte Kapriolen, bis hin zum James Bond Plagiat im Schnee mit wilder Schiesserei irgendwo in den Bergen, um ein an sich simples Unterfangen in die Tat umzusetzen.
Gute Grundidee zu kompliziert weitergedacht, zu stark ausgewalzt und letztlich (im Flugzeug in der letzten Szene) irgendwie im Nichts verpuffen lassen.
Ich kann verstehen, dass das alles die Kinogänger in seiner Undurchschaubarkeit, seinem ständigen Hin und Her zwischen verschiedenen Bewußseinsebenen und zwischen Gedanken und Realität, in seiner scheinbar alternativlosen, zwingenden Abfolge und aufgesetzten Pseudo-Komplexität und scheinbaren Wissenschaftlichkeit faszinieren kann - mich hat Nolans wirres Konstrukt nicht überzeugt.

Der letzte Nolan-Film, der mich begeistert hat, war 'Batman begins'.
Ein erfrischender, gelungener, echter Neuanfang nach all den ziemlich 'unterirdischen' Kostüm- und Lack und Lederfilmen (Joel Schumacher) davor! Mit Christian Bale, Katie Holmes, Michael Caine, Liam Neeson und dem fast schon obligatorischen Morgan Freeman sehr gut besetzt!

Ich könnte jetzt anfangen, Pacific Rim zu zerpflücken und Verbesserungsvorschläge zu machen. Und an DeejayMD's (und zuvor iasi's) Beobachtungen und Vorschlägen ist zweifellos was dran! (DeejayMD meint mit seinem 'Inception'-Vergleich zu Beginn natürlich die interessante Flasback-Szene der Pilotin im Vergleich zu den über-parodistischen Wissenschaftlern. Mehr Flashbacks gibt's wohl erst, wenn Christopher Nolan sich für Teil 2 die Rechte an der Geschichte gesichert hat - die Kaijus treten dann ganz in schwarzem Neopren auf!).
Aber ich bin nach wie vor zu gut gelaunt, wenn ich an den Film zurückdenke und lasse es lieber bleiben.
Diese rasante Achterbahnfahrt hat mir schlicht zu gut gefallen!

Also gut ... ein klarer Kritikpunkt: Die beiden verschrobenen Wissenschaftler waren zu aufgesetzt komisch. Das ging schief!
Kommt mir vor, als seien sie erst später 'heiss gestrickt' noch in den Film eingefügt worden, um das Kampfgetöse etwas aufzulockern.

Ich habe es weiter oben schon angedeutet und alle, die im Forum seitenweise über das richtige Grading, das korrekte Helligkeits-Mapping und den perfekten Look sowie über Tracking, Keying, Rotoscoping etc. diskutieren, wissen es auch:
Eine so überzeugender, eigener Filmlook ('del Toro Look') mit so guten Maya-Modellen und Partikel-Renderings (das Wasser!), CG/Realfilm-Kombinationen und CG/Animatronic-Kombinationen und mit so gut choreographierten, getimeten und geschnittenen Actionszenen kommt nicht einfach von allein zustande - auch in Hollywood nicht!
Ich muss mich auch überraschen lassen, was da bis Ende Jahr sonst noch alles gezeigt wird, aber bis hierher würde ich sagen: Ein Kandidat für den VFX-Oskar 2013!
iasi hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:P.R. ist pure Unterhaltung.
Wenn Du's sagst!
Die klassische Unterteilung in ernsthaft (ernst zu nehmend) und unterhaltend, also!
nein - die Unterteilung ist
- nicht unterhaltend und hohl
- unterhaltend und sonst nichts
- unterhaltend mit Aussage
- nicht unterhaltend mit Aussage
...
Da sich die Aufstellung von oben nach unten steigert, wäre dann wohl
'nicht unterhaltend mit Aussage' (was käme dann als nächste Stufe für die '...' ?? - 'nicht unterhaltend mit unverständlicher Aussage' ?) das Höchste der Gefühle, weil es - weit abseits vom Popcorn-Pöbel - auch die Kritiker mit den schwarzen, rechteckigen Hornbrillen zufriedenstellt ;-)
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 23 Jul, 2013 08:21, insgesamt 4-mal geändert.



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:P.R. ist pure Unterhaltung.
Wenn Du's sagst!
Die klassische Unterteilung in ernsthaft (ernst zu nehmend) und unterhaltend, also!
nein - die Unterteilung ist
- nicht unterhaltend und hohl
- unterhaltend und sonst nichts
- unterhaltend mit Aussage
- nicht unterhaltend mit Aussage
...
Da sich die Aufstellung von oben nach unten steigert, wäre dann wohl
'nicht unterhaltend mit Aussage' (was käme dann als nächste Stufe für die '...' ?? - 'nicht unterhaltend mit unverständlicher Aussage' ?) das Höchste der Gefühle, weil es - weit abseits vom Popcorn-Pöbel - auch die Kritiker mit den schwarzen, rechteckigen Hornbrillen zufriedenstellt ;-)
ne ne ... die Reihenfolge ist ohne Wertung ... ein anspruchsvoller und sperrig inszinierter Film kann auch packend, fesselnd und somit unterhaltend sein ...

was noch in die Liste könnte:
- innovativ
- ...
- herausragende Sequenzen/Szenen (der Anfang von Melancholia ist z.B. berauschend)
- ...

Ich schau mir auch solche Spektakel wie P.R. gerne an - und werde nicht enttäuscht, da ich das bekomme, was ich von so einem Film erwarte.
"The Avengers" war z.B. ein großer Spaß.



Skeptiker
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Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:ne ne ... die Reihenfolge ist ohne Wertung ...
Kann so eine Liste objektiv sein?
Man steckt doch selber mit drin!

Die Frage zu beantworten 'Was ist ein guter Film?' setzt doch eigentlich eine Antwort auf: 'Wer bin ich? [und wenn ja, wie viele?] - zur Zeit und überhaupt?' voraus.

Oder kann ein guter Film auch einer sein, den ich schlecht finde?
iasi hat geschrieben:"The Avengers" war z.B. ein großer Spaß.
Ich komme wohl nicht darum herum ;-)
Mal nach einer Blu-ray Ausschau halten ...
iasi hat geschrieben:- ...
- herausragende Sequenzen/Szenen (der Anfang von Melancholia ist z.B. berauschend)
- ...
Den habe ich auch nicht gesehen! Vielleicht sollte ich dem eigenbrödlerischen Lars von Trier mal eine Chance geben ...
Der ja - berkelium hat den Film eingangs erwähnt - mit 'Only God Forgives' im Augenblick von einem weiteren Dänen Unterstützung bzw. Konkurrenz in Sachen besonders schockierender Darstellung der Filmrealität erhält.
Na ja, irgend etwas muss man - ganz in der Dogma 95-Tradition aufgewachsen - den Action & Special Effects Gewittern aus Hollywood ja entgegensetzen!
Ok, die beiden nehmen sich die Freiheit, ihre drastische Sicht der Dinge ungeflltert zu zeigen, ich nehme mir weiterhin die Freiheit, mir diese Sicht der Dinge NICHT anzuschauen!
Auch wenn ich in den Kritiken gleich eingangs solche Sätze lese, wie (Spiegel-Kritik von Hannah Pilarczyk, hier übrigens noch ein Interview der Autorin mit dem Regisseur: http://www.spiegel.de/kultur/kino/only- ... 11669.html):
ZITAT:
Abgehackte Hände, geschändete Leichen, gedemütigte Söhne: "Only God Forgives" wurde bei der Premiere in Cannes ausgebuht. Und der Rache-Thriller von "Drive"-Macher Nicolas Winding Refn ist tatsächlich ungenießbar. Aber genau deshalb einer der sehenswertesten Filme des Jahres. ...
ZITAT ENDE

Mein persönliches Fazit: Aber genau deshalb werde ich darauf verzichten, mir diese Bilder von Herrn Refn (mit schwarzer, nicht wirklich rechteckiger Hornbrille ;-) in meinem Kopf verankern zu lassen (à la 'Inception'), auch wenn mich die Filmkritik dafür als Kulturbanausen ins Abseits stellt!

Du siehst schon, ich wäre als Filmkritker völlig ungeeignet, denn erstens habe ich dazu zu wenige Filme gesehen und zweitens müsste ich mir dann all die Filme anschauen, die ich gar nicht sehen will ;-)



iasi
Beiträge: 29395

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von iasi »

Nun - wenn ich merke, dass da Filmemacher versucht haben, mit den Mitteln des Films mehr als nur Unterhalten zu wollen, dann schätze ich ihn schon höher ein, als einen Film, der "nur" unterhält.

Die Anfangssequenz von Melancholia ist so gar nicht Dogma ... eher schon das Gegenteil ...
Ich denke auch, dass man keine Schubladen haben sollte, in die man Filmemacher steckt - schon oft wurde ich von Filmen positiv überrascht, der von jemandem gemacht wurde, der sonst nur seichtes Zeug ablieferte ... und umgekehrt ...



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Pacific Rim von Guillermo del Toro

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:Nun - wenn ich merke, dass da Filmemacher versucht haben, mit den Mitteln des Films mehr als nur Unterhalten zu wollen, dann schätze ich ihn schon höher ein, als einen Film, der "nur" unterhält. ...
Bei mir ist die Trennung in 'unterhaltend' / 'mehr als unterhaltend' weniger strikt. Zumindest, was fiktive Filme betrifft.

Ein gelungener Sketch von Loriot ist reine Unterhaltung, dennoch würde ich ihn auf eine Stufe stellen mit einem interessanten Vortrag, sagen wir, der Teleakademie, über die Entstehung der Evolutionstheorie.
Hat gar nichts miteinander zu tun. Ist aber beides das Ergebnis intensiven Nachdenkens und gekonnten Umsetzens.

Was ich hingegen nicht akzeptieren könnte: Wenn Loriots Sketch mich mit Pseudo-Wissenschaft zu gewinnen versuchte oder wenn der Evolutionsvortrag anhand von missglückten Gags dauernd darin scheiterte, witzig zu sein.
iasi hat geschrieben:Die Anfangssequenz von Melancholia ist so gar nicht Dogma ... eher schon das Gegenteil ...
Ich habe 'Dogma 95' nur erwähnt, weil ich mir vorstellen wollte, in welcher Tradition die dänischen Regisseure das Filmemachen angehen könnten / gelernt haben könnten. Von Trier hat diese strikten Regeln ja mit-ersonnen, die als Reaktion auf Hollywoods Illusions-Kino gedacht waren. Aber Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden, heisst es.
iasi hat geschrieben:...Ich denke auch, dass man keine Schubladen haben sollte, in die man Filmemacher steckt - schon oft wurde ich von Filmen positiv überrascht, der von jemandem gemacht wurde, der sonst nur seichtes Zeug ablieferte ... und umgekehrt ...
Ich habe es weiter oben schon geschrieben:
Ob ich mir einen Film anschaue oder nicht, entscheide ich anhand eines Vor-Urteils.
Dabei spielt in erster Linie der Film selbst, das Thema, eine Rolle und in zweiter Linie der Filmemacher (ich muss zwar zugeben: Bei 'Pacific Rim' war's umgekehrt. Guillermo del Toro ist mittlerweile ein Markenzeichen für mich, so wie Woody Allen).
Und natürlich subjektive Kriterien: Wie ist meine Stimmung, was könnte ich sonst alles mit der Zeit anfangen, habe ich Lust, 2 Stunden in einem dunklen Raum mit Leinwand zu verbringen, bin ich offen für 2 Stunden 'Second Hand'-Erfahrungen oder bereichere ich mein Leben lieber mit 2 Stunden, die weniger verdichtet sind, aber dafür meine eigenen ?
Und dann gibt es ja viele Zufallskomponenten, die dafür sorgen, dass der rationale Ansatz immer wieder durchbrochen wird und die Chance besteht, Neues kennenzulernen:
Jemand fragt, ob man Lust hat, ins Kino zu mitzugehen.
Oder man steht plötzlich vor dem Kinoaushang mit Bildern und beschliesst dabei spontan, das will ich jetzt sehen!
Oder es ist einem gerade nach Kino zumute. Und nach einem Experiment. So, als ob man einen Globus dreht und mit verschlossenen Augen darauftippt, ihn stoppt und sagt: "Da reise ich hin!". Kann alles auf den Kopf stellen - z.B., wenn es mitten in der Antarktis ist ;-)



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