DeejayMD hat geschrieben:...Nur ein wenig schade, dass so wenig "tiefe" Szenen, wie die im Kopf von Mori als kleines Kind in Tokyo stattgefunden haben. BTW, fand die Schauspielleistung der Kleinen extrem gut! Mehr Inception, dafür aber weniger überzeichnete Charaktere, und PR wäre ein Großer. ...
Ich suche von Zeit zu Zeit jeweils irgendeinen von diesen Action Krachern aus. Ich schaue vorher lieber nicht zu genau hin, sehe keine Detail-Kritiken durch.
Habe heute erst die Spiegel-Kritik von Herrn Borcholte von A bis Z durchgelesen. Der scheint mit seiner positiven Bewertung des Spektakels ja ein echter Kindskopf zu sein ;-)
Aber nicht zum ersten Mal kann er es sich nicht verkneifen, 
vorher zu viel zu verraten.
Bei 'Star Trek: Into Darkness' war's der Fakt, dass es sich beim Bösewicht um den altbekannten 'Khan' handelt, hier bei 'Pacific Rim' musste er fast zwanghaft ausplaudern, dass nur 
einer der Riesenroboter (sie werden auch als 'Exoskelette' bezeichnet, da sie ja eigentlich eher eine Art verlängerter 'Arm' der darin befindlichen Piloten sind, als selbständige Automaten = Roboter) es schafft, im Kampf gegen die Meeresungeheuer letztlich erfolgreich zu sein - derjenige mit 
analoger Technik (na, wenn 
das kein Seitenhieb del Toros aufs digitale Zeitalter ist! Habe zudem gelesen, dass neben CG auch animatronische Puppen zum Einsatz kamen (das Jung-Monster!). Weiteres Indiz: Das anachronistische, mechanische Räderwerk im Inneren der Kampfmaschinen).
Für diese 'ich weiss aber etwas, was ihr noch nicht wisst, und wisst ihr was, ich verrate es euch jetzt einfach!'-Haltung müsste man den Mann eigentlich mal zusammen mit einem Kaiju im Meer schwimmen lassen - ohne Exoskelett!
Aber ich wollte etwas Anderes sagen: Dass ich den Action Kracher der Saison eher mit einem Bauchgefühl, quasi aus dem Augenwinkel heraus, auswähle. Kinobesuch so unvorbereitet wie möglich. Ich will nicht alles vorher wissen. Deshalb: Keine Trailer angeschaut!
Das kann auch schief gehen (und tut es auch immer wieder).
Wie bei Nolans drittem Batman.
Und vorher bereits bei Inception.
Ich weiss, das sind zwei Filme, die sowohl gute Kritiken erhalten als auch zahllose, begeisterte Zuschauer gefunden haben.
Haben mich beide nicht überzeugt.
Kamen im super-intellektuellen Gewand daher (ich, Nolan, erzähle euch jetzt einen ungeheuer raffinierte Geschichte, die eigentlich nur so und nicht anders ablaufen kann und die nur ich selbst so erfinden und wirklich verstehen kann), das sich für mich als zu hohl herausgestellt hat. Zu viel Form, zu wenig wirklich durchdachte, logische Handlung, zu viele Anspielungen, nur damit 
das auch noch erwähnt ist,  zu viele Handlungsstränge, die ins Leere laufen, jeweils eine Grund-Idee auf zwei Stunden aufgeblasen. Zu viel Pathos, keine Spur von Witz (höchstens unfreiwillig), zu viel leere, unbegründete Action in Werbefilm-Ästhetik, zu viel 'Möchte gern ganz gross'.
Kann's nicht recht in Worte fassen. Es stimmte für mich einfach nicht!
Warum in 'Inception' di Caprio die Idee dem Anderen nicht einfach im Flugzeug während 5 Minuten per Hypnose ins Hirn gpeflanzt hat, ist mir bis heute ein Rätsel.
Statt dessen ungeheuer verschlungene, bemühte Kapriolen, bis hin zum James Bond Plagiat im Schnee mit wilder Schiesserei irgendwo in den Bergen, um ein an sich simples Unterfangen in die Tat umzusetzen.
Gute Grundidee zu kompliziert weitergedacht, zu stark ausgewalzt und letztlich (im Flugzeug in der letzten Szene) irgendwie im Nichts verpuffen lassen.
Ich kann verstehen, dass das alles die Kinogänger in seiner Undurchschaubarkeit, seinem ständigen Hin und Her zwischen verschiedenen Bewußseinsebenen und zwischen Gedanken und Realität, in seiner scheinbar alternativlosen, zwingenden Abfolge und aufgesetzten Pseudo-Komplexität und scheinbaren Wissenschaftlichkeit faszinieren kann - mich hat Nolans wirres Konstrukt nicht überzeugt.
Der letzte Nolan-Film, der mich begeistert hat, war 'Batman begins'. 
Ein erfrischender, gelungener, echter Neuanfang nach all den ziemlich 'unterirdischen'  Kostüm- und Lack und Lederfilmen (Joel Schumacher) davor! Mit Christian Bale, Katie Holmes, Michael Caine, Liam Neeson und dem fast schon obligatorischen Morgan Freeman sehr gut besetzt!
Ich könnte jetzt anfangen, Pacific Rim zu zerpflücken und Verbesserungsvorschläge zu machen. Und an DeejayMD's (und zuvor iasi's) Beobachtungen und Vorschlägen ist zweifellos was dran! (DeejayMD meint mit seinem 'Inception'-Vergleich zu Beginn natürlich die interessante Flasback-Szene der Pilotin im Vergleich zu den über-parodistischen Wissenschaftlern. Mehr Flashbacks gibt's wohl erst, wenn Christopher Nolan sich für Teil 2 die Rechte an der Geschichte gesichert hat - die Kaijus treten dann ganz in schwarzem Neopren auf!).
Aber ich bin nach wie vor zu gut gelaunt, wenn ich an den Film zurückdenke und lasse es lieber bleiben.
Diese rasante Achterbahnfahrt hat mir schlicht zu gut gefallen!
Also gut ... 
ein klarer Kritikpunkt: Die beiden verschrobenen Wissenschaftler waren zu aufgesetzt komisch. 
Das ging schief!
Kommt mir vor, als seien sie erst später 'heiss gestrickt' noch in den Film eingefügt worden, um das Kampfgetöse  etwas aufzulockern.
Ich habe es weiter oben schon angedeutet und alle, die im Forum seitenweise über das richtige Grading, das korrekte Helligkeits-Mapping und den perfekten Look sowie über Tracking, Keying, Rotoscoping etc. diskutieren, wissen es auch: 
Eine so überzeugender, eigener Filmlook ('del Toro Look') mit so guten Maya-Modellen und Partikel-Renderings (das Wasser!), CG/Realfilm-Kombinationen und CG/Animatronic-Kombinationen und mit so gut choreographierten, getimeten und geschnittenen Actionszenen kommt nicht einfach von allein zustande - 
auch in Hollywood nicht!
Ich muss mich auch überraschen lassen, was da bis Ende Jahr sonst noch alles gezeigt wird, aber bis hierher würde ich sagen: Ein Kandidat für den VFX-Oskar 2013!  
iasi hat geschrieben:Skeptiker hat geschrieben:iasi hat geschrieben:P.R. ist pure Unterhaltung.
Wenn Du's sagst!
Die klassische Unterteilung in ernsthaft (ernst zu nehmend) und unterhaltend, also!
 
nein - die Unterteilung ist 
- nicht unterhaltend und hohl
- unterhaltend und sonst nichts 
- unterhaltend mit Aussage
- nicht unterhaltend mit Aussage 
...
 
Da sich die Aufstellung von oben nach unten steigert, wäre dann wohl
'nicht unterhaltend mit Aussage' (was käme dann als nächste Stufe für die '...' ?? - 'nicht unterhaltend mit 
unverständlicher Aussage' ?) das Höchste der Gefühle, weil es - weit abseits vom Popcorn-Pöbel - auch die Kritiker mit den schwarzen, rechteckigen Hornbrillen zufriedenstellt ;-)