Grüsse. Ich soll Online-Journalisten Videohandwerk beibringen.
Das eigentliche Videohandwerk ist kein Problem. Arbetie seit x Jahren für TV Sender.
Was ist aber bei Bildgestaltung, Ton, Schnitt für online (In Website eingebunden?) zu beachten?
Wer kennt ein gutes Tutorial, Text oder Film? Wo gibt es gesammelte Tipps?
Danke schon mal i.V.
Der wesentliche Unterschied zwischen TV und Web ist das progressive Format. Webvideo in Europa 25p. KÖNNTE man vieleicht beim Dreh beachten. Beim exportieren SOLLTE man es.
Das mit progressiven Bildern ist eigentlich die einzige Besonderheit. Nimm zum Beispiel tagesschau.de, da läuft das gleiche wie über den Sender, nur halt nicht interlaced. Das passiert beim Encoden für das Webformat, ein Knopf für "De-Interlace" findet sich in jeder dazu geeigneten Software.
Vielleicht noch das Tongetue der Sender vergessen, für Online natürlich Vollpegel. Aber sonst? Die Zeit der Briefmarkenvideos ist vorbei, wo man online kaum die Typo lesen konnte.
Wieso Bildgestaltung und Schnitt für Online-Nutzung anders sein sollten, erschließt sich mir nicht. Wie kommst du da drauf? Bring denen das bei, was du weißt, passt genauso.
Sind die Zeiten vorbei, als man Web-Konsumenten maximal 2 Minuten Videos zumuten sollte? Ich hätte jetzt vermutet, dass man in der Bildsprache versuchen sollte plakativer zu sein, vermehrt mit einfachen Symbolbilder zu arbeiten und so Zeug?
Jott hat geschrieben:Vielleicht noch das Tongetue der Sender vergessen, für Online natürlich Vollpegel.
Nein, warum? Ich finde es absolut sinnvoll, die EBU R 128 auf allen Ausspielwegen anzuwenden, also auch im Internet. Warum soll man sich mit Zufalls-Ergebnissen herumärgern, die durch Normalisieren des Spitzenpegels entstehen?
Aber das gilt dich genauso für's Fernsehen. Eine Story in 1:30 oder so rüberbringen ist doch Alltag?
Pianist: jeder wie er mag. Im Web gibt es keine Vorschriften, worum also eigene Beiträge leiser machen als andere? Ich käme nie auf die Idee, für's Web irgendwelche Rundfunkvorschriften zu beachten. Prall und laut soll es sein! :-)
Zuletzt geändert von Jott am Do 27 Jun, 2013 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
Diese Unterschiede gibts ja auch zwischen RTL und ARD.
Insgesamt kommt das natürlich sehr auf den Kontext an.
Und dem Format: sind es News, ist es Werbung ...
Also im Fernsehen funktioniert das inzwischen ganz gut, ich kann kaum noch heftige Lautheitsabweichung zwischen den Sendern oder zwischen Programm und Werbung feststellen.
Und im Internet ist es doch dasselbe: Leute, die im Internet die Tagesschau sehen, sollen am Ton nichts verändern müssen, wenn sie danach vielleicht einen meiner Filme auf irgendeiner Seite sehen. Ich finde es eher unangenehm, wenn ich irgendwo auf einen Film klicke, und der Ton dann wahnsinnig laut ist.
Also nachgemessen habe ich zwar noch nicht, aber meinen Ohren nach ist das nicht so, sondern das passt ganz gut mit meinen Filmen zusammen, die nach R 128 gepegelt sind.
Jott hat geschrieben: worum also eigene Beiträge leiser machen als andere? [...] Prall und laut soll es sein! :-)
Genau diesen Mist hatten wir lange genug im Fernsehen - und fast alle Beteiligten sind froh, dass das "Wettrüsten" dort ein Ende hat. Heute ist es im Fernsehen eher so, dass die zu lauten Sender (z. B. manche ausländische Sat-Sender) unangenehm auffallen; einen Vorteil haben sie durch die Lautstärke keinesfalls.
Falls "Pianist" recht hat und die professionellen Anbieter inzwischen auch im Web nach Lautheits-Norm pegeln, wird auch dort bald dieser Effekt eintreten.
Also in den ganzen R-128-Unterlagen steht immer, dass die Anstalten das auf allen Ausspielwegen so machen, also auch im Internet.
Und jetzt habe ich es eben noch mal selbst ausprobiert: Ich höre mir eine Tagesschau im Internet an und spiele wechselweise einen von mir nach R 128 gemischten Film ab - und siehe da: Passt genau.
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