Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlung



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
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Hardrain30
Beiträge: 500

Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlung

Beitrag von Hardrain30 »

Hi Slashis,

das MKH 416 hab ich bereits. Bin super zufrieden.Doch nervt mich manchmal das ich noch ein Beachtek wg. Phantomspeisung mitschleppen muss, da meine DSLR wie die meisten kein xlr hat.

Ich suche jetzt ein Richtmikro mit Baterriefach für meine DSLR welche dem MKH 416 vom Ton nahe kommt. welches das beste von Ton eurer meinung nach ist.

Gibt es da überhaupt etwas? Sennheiser MKE 600 oder von Rode NTG 2, fällt mir ein. Gibt es was hochwertigeres? Was ist die Nr.1 sozugen , abgesehn vom 416er ;-)

Einsatzort: auf der strasse interviews

thx



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Moin,

vielleicht hilft Dir das weiter:

http://www.bhphotovideo.com/bnh/control ... umerReview

Das Adapterkabel das bei den letzten beiden Beiträgen als "crumpy" bemängelt wird und einen abgewinkelten Stereostecker haben sollte, kommt von H&B. Von Sennheiser gibt es ein brauchbares Adapterkabel in vernünftiger Qualität: KA 600 Artikel-Nr. 505633

Gruß mikroguenni



Pianist
Beiträge: 8477

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Pianist »

Klingt doch sehr nach Sennheiser K6-Speisemodul mit ME 66.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von tommyb »

Es gibt doch Phantomspeisungsadapter mit 9V Blockbatterien.

So wie z.B. das Ding hier:
http://www.thomann.de/de/millenium_pp2b.htm

Gibt es sicher auch in kleiner mit nur einem Kanal.



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Das Ding hat nicht mal eine Batteriekontrolle. Wie willst Du wissen ob die Batterie darin voll oder leer oder halb/viertelvoll ist, und ob die Speisung überhaupt die nächste halbe Stunde durchhält?



Skeptiker
Beiträge: 6174

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

mikroguenni hat geschrieben: ... vielleicht hilft Dir das weiter:

http://www.bhphotovideo.com/bnh/control ... umerReview ...
Nun habe ich mir mir - als NTG-2 Besitzer - dieses Mikrofon auch mal angesehen.

Fazit: Sieht so aus, als habe Sennheiser hier was wirklich Praktisches (und vermutlich Gutes - Eigenrauschen (Ersatzgeräuschpegel) z.B. 15 (16 mit Batt.) dB - das entspräche einer 's/n ratio' von 94-15 = 79 (bzw. 78 mit Batt.) dB) konstruiert, das die Mängel eines Rode NTG-2 systematisch ausgleicht:

0.
P48 und Batteriebetrieb (laut Sennheiser 150 Std. !) möglich (der Vorteil des NTG-2) !

1.
Ein-/Ausschalter für Batteriebetrieb (NTG-2 ohne)

2.
'Low Battery'-Anzeige - es bleiben noch ca. 8 Std. (NTG-2 ohne)

3.
Wenn ich der verlinkten Review auf bhphotovideo glauben darf: Mehr Pegel ('hotter') als ein NTG-2 (welches z.B. mit XLR am Zoom H4n zu wenig Pegel liefert).

4.
Etwa 2 cm kürzer als das Rode NTG-2

5.
Low Cut Schalter - wenn ich die Bedienungsanleitung richtig interpretiere - OHNE Werkzeug verstellbar (beim NTG-2 geht's nur MIT) !

Ich glaube, da könnte ich einen bezahlbaren, zukünftigen Nachfolger für mein Rode-Mic gefunden haben !

Danke @ mikroguenni für den Tipp & Link !
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 25 Jan, 2013 17:35, insgesamt 1-mal geändert.



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

Für den ausschließlichen Batteriebetrieb an der DSLR würde ich in Richtung Rode Videomic Pro schauen; das ist angenehm kompakt und liefert genug Pegel, um den (vermutlich) schwachen Preamp der Kamera nicht zu überfordern.

Laut Test in VideoAktiv Digital (Ausgabe 1/2013) soll das MKE 600 mit Batteriespeisung einen deutlich niedrigeren Pegel haben als mit Phantomspeisung und somit für den Direktbetrieb an einer DSLR nicht so gut geeignet sein.
Interessant wäre natürlich der Direktvergleich mit dem Rode NTG-2. Dort geht ja der Pegel im Batteriebetrieb auch zurück - aber so minimal, dass ich es erst im Direktvergleich hören konnte.



Skeptiker
Beiträge: 6174

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

beiti hat geschrieben:Laut Test in VideoAktiv Digital (Ausgabe 1/2013) soll das MKE 600 mit Batteriespeisung einen deutlich niedrigeren Pegel haben als mit Phantomspeisung und somit für den Direktbetrieb an einer DSLR nicht so gut geeignet sein.
Hallo beiti,

Danke für den Hinweis (auch wenn er vielleicht weniger an mich gerichtet war).
Dann werde ich mir den Testbericht auch mal anschauen !
Falls der Batt.-Pegel des MKE 600 klar geringer als der des NTG-2 wäre, fiele es für mich wahrscheinlich aus !

Gruss
Skeptiker



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

beiti hat geschrieben: ...
Laut Test in VideoAktiv Digital (Ausgabe 1/2013) soll das MKE 600 mit Batteriespeisung einen deutlich niedrigeren Pegel haben als mit Phantomspeisung und somit für den Direktbetrieb an einer DSLR nicht so gut geeignet sein.
Interessant wäre natürlich der Direktvergleich mit dem Rode NTG-2. Dort geht ja der Pegel im Batteriebetrieb auch zurück - aber so minimal, dass ich es erst im Direktvergleich hören konnte.
Moin,

beim MKE600 ist der Unterschied zwischen Batteriebetrieb und P48 weniger als 1dB! (21mV/Pa zu 19mV/Pa)
Beim NTG2 beträgt der Unterschied fast 10 dB (15mV/Pa zu 5.2mV/Pa)

Hast Du einen link zu dem Test? Ich finde ihn nicht.

Gruß mikroguenni



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: beim MKE600 ist der Unterschied zwischen Batteriebetrieb und P48 weniger als 1dB! (21mV/Pa zu 19mV/Pa)
Hast Du das selber ausprobiert, oder entnimmst Du es nur den technischen Daten?
Beim NTG2 beträgt der Unterschied fast 10 dB (15mV/Pa zu 5.2mV/Pa)
Sind das in der Praxis wirklich 10 dB? Glaube ich nicht.
http://downloads.abula.de/rode_ntg2_pha ... tterie.mp3
Hast Du einen link zu dem Test? Ich finde ihn nicht.
Der steht in der gedruckten Ausgabe 1/2013 (inzwischen ist schon Ausgabe 2/2013 erhältlich). Ich glaube nicht, das er auch online steht.

Es wird dort auch keine Zahl genannt, und der Text ist nicht ganz eindeutig. Das MKE 600 wird sehr gelobt und ausdrücklich für Henkelmänner mit Phantomspeisung empfohlen; dann heißt es: "Alternativ funktioniert es auch per Batterie und Miniklinke samt XLR-Adapter an einem Consumer-/Prosumer-Cam. In dieser Kombination erreichten wir aber nur deutlich geringere Pegel als mit den Consumer-Mikrofonen - dafür ist das MKE 600 offenbar nicht ausgelegt."

Was VAD im Test vergleicht, ist wohl eher der Unterschied zwischen dem asymmetrischen Batteriebetrieb des MKE 600 und den anderen getesteten Mikrofonen, die alle nur asymmetrisch können (MicW iShotgun, Azden SGM-DSLR, Hähnel Mk200, Hähnel Mk100).

Wenn ich es richtig verstehe, liegen Pegel im asymmetrischen Betrieb prinzipbedingt 3 dB niedriger als im symmetrischen Betrieb. Das wäre dann auch bei meiner obigen Testaufnahme des NTG-2 zu beachten (ich habe beide Beispiele symmetrisch aufgenommen).
Wenn Dein Rechenwert von 1 dB stimmt, dürfte der Unterschied am MKE 600 zwischen Phantom/symmetrisch und Batterie/asymmetrisch auch nur insgesamt 4 dB betragen - aber, wenn man VAD glaubt, absolut gesehen nicht allzu hoch sein.



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

beiti hat geschrieben:
mikroguenni hat geschrieben: beim MKE600 ist der Unterschied zwischen Batteriebetrieb und P48 weniger als 1dB! (21mV/Pa zu 19mV/Pa)
Hast Du das selber ausprobiert, oder entnimmst Du es nur den technischen Daten?
Das habe ich selber gemessen.
beiti hat geschrieben: Wenn ich es richtig verstehe, liegen Pegel im asymmetrischen Betrieb prinzipbedingt 3 dB niedriger als im symmetrischen Betrieb. Das wäre dann auch bei meiner obigen Testaufnahme des NTG-2 zu beachten (ich habe beide Beispiele symmetrisch aufgenommen).
Wenn Dein Rechenwert von 1 dB stimmt, dürfte der Unterschied am MKE 600 zwischen Phantom/symmetrisch und Batterie/asymmetrisch auch nur insgesamt 4 dB betragen - aber, wenn man VAD glaubt, absolut gesehen nicht allzu hoch sein.
Bei der verwendeten Ausgangsschaltung gibt es nitcht die 3dB Unterschied zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Beschaltung, das Signal wird auf Pin2 geführt. Info z.B. bei Wuttke: http://www.ingwu.de/index.php?option=co ... 53&lang=de
(ganz zum Schluß)

Ich versuche gerade den Beitrag von VideoAktiv zu berkommen.

Gruß mikroguenni



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Ich versuche gerade den Beitrag von VideoAktiv zu berkommen.
Kannst mir Deine E-Mail-Adresse zukommen lassen.



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Hallo beiti,

e-mail Adresse hat sich erledigt, ich habe den Artikel bekommen.
Mich hat die Aussage:

"– eher für XLR-Cams empfehlenswert
– wenig Pegel über Miniklinke"

doch etwas verwundert, denn der Pegel sollte über XLR oder Miniklinke exakt gleich sein. Ich vermute, daß bei dem Test ein herkömmlicher China-XLR-Klinke Adapter eingesetzt wurde. Von den Dingern funktionieren die meisten nicht!

Gruß mikroguenni



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Bei der verwendeten Ausgangsschaltung gibt es nitcht die 3dB Unterschied zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Beschaltung, das Signal wird auf Pin2 geführt.
Tatsächlich! Man lernt doch immer wieder was dazu. Habe das gerade ausprobiert: Beim Rode NTG-2 bleibt der Pegel exakt gleich, wenn man unsymmetrisch überträgt. Beim Beyerdynamic MCE 86 S II hingegen wird der Pegel hörbar geringer. Dann sind das also Vertreter zweier Ausgangsschaltungen.



mikroguenni
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

beiti hat geschrieben: Beim Beyerdynamic MCE 86 S II hingegen wird der Pegel hörbar geringer. Dann sind das also Vertreter zweier Ausgangsschaltungen.
Richtig, das alte beyerdynamic MCE86S hatte einen Ausgangsübertrager, damit war bei symmetrischer oder unsymmetrischer Beschaltung der Pegel gleich. Die Übertrager fingen sich gerne Störungen vom Suchermonitor ein (heute kein Problem mehr, da LCD), daher wurde eine elektronisch symmetrische Schaltung eingeführt. Eine elektronisch symmetrische Ausgangsstufe kostet außerdem nur einen Bruchteil eines Ausgangsübertragers. Der Nachteil der verwendeten Ausgangsstufe liegt bei etwas schlechteren Rauschwerten (25dB beim MCE86, 15dB beim MKE600. Die Kapsel und die sehr spezielle Ankopplung des Richtelementes gehen auch mit ein.)

Noch was lustiges: Beim Studium der technischen Daten des MCE86 ( http://www.beyerdynamic.de/shop/media// ... -FR_A5.pdf )
ist mir aufgefallen daß dort auf Seite 16/17 eine uralte Zeichnung aus den 90er Jahren für das Zubehör verwendet wird, das es teilweise nicht mehr gibt oder mittlerweile andere Bezeichnungen hat.

Gruß mikroguenni



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Der Nachteil der verwendeten Ausgangsstufe liegt bei etwas schlechteren Rauschwerten (25dB beim MCE86, 15dB beim MKE600.
Wie stark das Sennheiser im Vergleich rauscht, weiß ich nicht. Am MCE 86 S II finde ich das Rauschen relativ heftig (hat mich sehr erstaunt, da ich bisher nur das rauscharme Rode NTG-2 kannte, das billiger ist und in Fachkreisen eher eine Qualitätsstufe niedriger eingeordnet wird).
Ich weiß natürlich, dass Klang und Rauschen zweierlei Aspekte sind, und dass der Klang sich nicht so einfach und eindeutig beurteilen lässt wie das Rauschen, aber trotzdem hätte ich so einen Rauschpegel von Beyerdynamic nicht erwartet.



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Moin,

das MCE86 ist eine Konstruktion aus den 80er Jahren. Bei der neueren Version MCE86 II wurde nur die Elektronik gegenüber dem Vorgänger geändert, Kapsel und Richtelement sind unverändert geblieben.

In den letzten 25 Jahren hat sich in Bezug auf Kapseln einiges verbessert.

Die 13mm Kapsel die Roede einsetzt, ist einiges besser als die 10mm Kapsel im beyer, war aber damals noch nicht so verfügbar.
Sennheiser verwendet eine eigene Kapsel.

Gruß mikroguenni



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

mikroguenni hat geschrieben:Moin,

das MCE86 ist eine Konstruktion aus den 80er Jahren. Bei der neueren Version MCE86 II wurde nur die Elektronik gegenüber dem Vorgänger geändert, Kapsel und Richtelement sind unverändert geblieben.

In den letzten 25 Jahren hat sich in Bezug auf Kapseln einiges verbessert.
Ist das Beharren auf der Technik aus den 80er Jahren nun der Wunsch und die Einsicht, die 'Klassiker' lieber unverändert zu lassen (auch wenn's mehr rauscht) oder die Scheu vor Neu-Entwicklungen mit ihren Kosten oder einfach Starrsinn, der sich irgendwann rächt, weil 'Newcomer' (auch nicht mehr so 'new') wie Rode technisch vorbeiziehen / gezogen sind ?



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

Skeptiker hat geschrieben: die Einsicht, die 'Klassiker' lieber unverändert zu lassen (auch wenn's mehr rauscht)
Ich wüsste nicht, dass Beyerdynamic jemals den Status eines Klassikers auf dem Gebiet der Video-Richtmikrofone erreicht hätte. Mit einer guten Neuentwicklung könnte Beyerdynamic nur punkten, nicht verlieren.

Die Angst, etwas Bewährtes zu ändern, ist aber nicht generell unbegründet. Profis sind nun mal konservativ und rücken von bewährten Werkzeugen ungern wieder ab. Ich denke immer wieder mit Schmunzeln an den Tonmann, der mir vor 15 Jahren in blumigen Worten die Vorzüge seiner analogen Nagra erklärt hat (die er übrigens ausschließlich mit Duracell-Trockenbatterien bestückte - andere Marken oder gar Akkus sorgten angeblich für Gleichlaufschwankungen). Eine direkte digitale Aufnahme (damals gab es DAT-Recorder) hielt er wegen der Übersteuerungsgefahr für völlig unverantwortlich.



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

beiti hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben: die Einsicht, die 'Klassiker' lieber unverändert zu lassen (auch wenn's mehr rauscht)
Ich wüsste nicht, dass Beyerdynamic jemals den Status eines Klassikers auf dem Gebiet der Video-Richtmikrofone erreicht hätte. ...
Ist aber z.B. von 'Videoaktiv' jahrelang in dieser Position gehandelt worden (in den Tests, in den Bestenlisten, in den Equipment-Empfehlungen, durchs Band, insbesondere das MCE 86 Richtmikro und das MCE-72 Stereo sowie das MCE 82 Stereomikrofon ... das Sony ECM-959 war übrigens auch so ein Dauer-Favorit), als Rode (NTG-1 und NTG-2 und auch die Grossmembraner) bereits ein (Geheim)tipp war (bzw. offensichtlich durchaus brauchbar) und ich mich damals längst fragte, ob man davon bei 'Videoaktiv' überhaupt Notiz nimmt oder nehmen will. Das mag auch daran gelegen haben, dass der Fokus bei den Tests auf pegelstarken Musik-Aufnahmen (Band) lag und das Rauschen (das bei subtilen Sprachaufnahmen evtl. gestört hätte) kein Thema war.

Aber trotzdem gilt generell:
Ein rauscharmes Mikrofon mit dumpfem Klang ist einem rauschenden mit mehr 'Präsenz' nicht unbedingt vorzuziehen.

Aber es gibt mittlerweile eben auch rauscharme mit 'Präsenz' !

Meine Prognose für Beyerdynamic (hoffentlich täusche ich mich!): Wird irgendwann in den Sennheiser/Neumann Konzern integriert.



beiti
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

Skeptiker hat geschrieben: Ist aber z.B. von 'Videoaktiv' jahrelang in dieser Position gehandelt worden
Das stimmt. Die VAD-Tester haben bestimmte "Lieblinge", z. B. auch Recorder von Zoom, Tonmischer von Mackie oder Videostative von Manfrotto. Außerdem decken die "Bestenlisten" nur einen ganz kleinen Teil des Marktes ab, was von vornherein für Verzerrung sorgt.
Aber was die Qualität dieser (und anderer) Tests angeht, gab es für mich in den letzten Jahren ohnehin so einige Ernüchterung.



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

Bleibt am Ende 'am besten selber testen' !



mikroguenni
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Skeptiker hat geschrieben:Ist das Beharren auf der Technik aus den 80er Jahren nun der Wunsch und die Einsicht, die 'Klassiker' lieber unverändert zu lassen (auch wenn's mehr rauscht) oder die Scheu vor Neu-Entwicklungen mit ihren Kosten oder einfach Starrsinn, der sich irgendwann rächt, weil 'Newcomer' (auch nicht mehr so 'new') wie Rode technisch vorbeiziehen / gezogen sind ?
Vielleicht liegt es auch daran daß der Entwickler des MCE86 mittlerweile MKE600 entwickelt. :-D



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

Das würde einiges erklären.
Aber ich nehme an, er tut dies nicht mehr bei seiner alten Firma !

Gestern habe ich den VAD-Kurztest zum MKE-600 durchgelesen und mich gefragt, wie und warum man dort zwar zum Schluss gekommen ist, das MKE habe einen sehr natürlichen Klang, aber zu wenig Pegel per Mini-Klinke (deutlich weniger als die übrigen Testkandidaten von MicW, Azden und Hähnel).

Der Vergleich der Datenblätter zum Rode NTG-2 und MKE 600 zeigt folgendes (die Rauschdaten habe ich weggelassen):

Sennheiser MKE 600:

Richtcharakteristik Superniere/Keule

Frequenzgang 40 Hz bis 20 kHz

Empfindlichkeit bei P48: 21 mV/Pa
bei Batteriespeisung: 19 mV/Pa

Grenzschalldruckpegel bei P48: 132 dB SPL
bei Batteriespeisung: 126 dB SPL

Stromversorgung:
48 V ± 4 V (P48, IEC 61938) über XLR-3
oder Batterie/Akku (Typ AA 1,5 V/1,2 V)

Stromaufnahme bei P48: 4,4 mA

Rode NTG-2:

Directional Pattern: Super-Cardioid

Frequency Range:
20Hz ~ 20kHz

Output Impedence:
250Ω - phantom power
350Ω - battery power

Sensitivity: -36dB re 1V/Pa @ 1kHz
(15mV @ 94dB SPL)
±2dB @ 1kHz

Maximum Output: +6.9dBu
(@ 1kHz, 1% THD into 1kΩ)

Maximum SPL: 131dB
(@ 1kHz, 1% THD into 1kΩ)

Power Requirement:
Phantom P48
or 1.5V Alkaline ‘AA’ Battery

Current Consumption:
2.0mA (P48)
0.18mA (1.5V AA)

Allerdings weiss ich teils auch nicht, ob & wie diese Werte (Empfindlichkeit / Sensitivity) miteinander vergleichbar sind und worauf man speziell achten muss.

P.S.: Im nächsten 'videofilmen' 3/2013 (ab 12. März) ist übrigens auch ein Test des MKE 600 angekündigt. Mal sehen (hören) !



mikroguenni
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Skeptiker hat geschrieben:Das würde einiges erklären.
Aber ich nehme an, er tut dies nicht mehr bei seiner alten Firma !
;-)
Skeptiker hat geschrieben: Gestern habe ich den VAD-Kurztest zum MKE-600 durchgelesen und mich gefragt, wie und warum man dort zwar zum Schluss gekommen ist, das MKE habe einen sehr natürlichen Klang, aber zu wenig Pegel per Mini-Klinke (deutlich weniger als die übrigen Testkandidaten von MicW, Azden und Hähnel).
Ich vermute einen falschen Adapter von XLR auf Miniklinke. Das sollte sich aber klären lassen.
Skeptiker hat geschrieben: Allerdings weiss ich teils auch nicht, ob & wie diese Werte (Empfindlichkeit / Sensitivity) miteinander vergleichbar sind und worauf man speziell achten muss.

Empfindlichkeit bei P48: 21 mV/Pa => 21mV @ 94dB SPLbei Batteriespeisung: 19 mV/Pa => 19mV @ 94dB SPL , also höher als beim NTG-2


Sensitivity: -36dB re 1V/Pa @ 1kHz ist das gleiche wie Empfindlichkeit, bezogen auf 1kHz und 1Pa in dB bezogen auf 1V

Gruß mikroguenni



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

mikroguenni hat geschrieben: ... also höher als beim NTG-2
... wo angegeben wird: 15mV @ 94dB SPL.

Danke für die Rückmeldung !

Gruss
Skeptiker


Nachtrag:

Habe beim nochmaligen Durchlesen der Beiträge entdeckt, dass weiter oben ja bereits steht:
mikroguenni hat geschrieben:beim MKE600 ist der Unterschied zwischen Batteriebetrieb und P48 weniger als 1dB! (21mV/Pa zu 19mV/Pa)
Beim NTG2 beträgt der Unterschied fast 10 dB (15mV/Pa zu 5.2mV/Pa
Dann wären die Vergleichswerte mit Batterie also folgende:

NTG-2: 5.2mV/Pa
MKE 600: 19mV/Pa

Ein deutlicher Unterschied !

Allerdings finde ich den Wert 5.2 mV/Pa fürs NTG-2 nirgends im offiziellen Datenblatt - es ist nur der Wert 15mV/Pa aufgeführt.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 01 Feb, 2013 16:13, insgesamt 2-mal geändert.



beiti
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Ich vermute einen falschen Adapter von XLR auf Miniklinke. Das sollte sich aber klären lassen.
Ich habe diesbezüglich im VAD-Forum angefragt. Mal abwarten.



mikroguenni
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

beiti hat geschrieben: Wie stark das Sennheiser im Vergleich rauscht, weiß ich nicht. Am MCE 86 S II finde ich das Rauschen relativ heftig (hat mich sehr erstaunt, da ich bisher nur das rauscharme Rode NTG-2 kannte, das billiger ist und in Fachkreisen eher eine Qualitätsstufe niedriger eingeordnet wird).
Ich weiß natürlich, dass Klang und Rauschen zweierlei Aspekte sind, und dass der Klang sich nicht so einfach und eindeutig beurteilen lässt wie das Rauschen, aber trotzdem hätte ich so einen Rauschpegel von Beyerdynamic nicht erwartet.
Einige tiefergehende Anmerkungen dazu:

Das MCE86 wurde seinerzeit nicht speziell für den Camcorder Markt entwickelt, dieser war zu klein. Hauptanwendung waren Rednerpulte, Theaterbeschallung, Interviews, Overhead am Schlagzeug. Es bewährte sich außerdem an professionellen Videokameras, diese hatten hochwertige Eingangsstufen mit ausreichend Gain.
Die technischen Daten, speziell Empfindlichkeit (mV/Pa) waren für diese Einsatzzwecke ausgelegt. Zusammen mit einem robusten und leichten (Angel!) Gehäuse wurde das Mikrofon durchaus zu einem gewissen Standard.

Für Newcomer (wie Roede) die in diesen Markt eindringen wollen gilt es ein Mikrofon zu schaffen, das für diesen bestimmten Zweck gut genug oder besser als der bisherige Standard. Der Preis sollte möglichst niedriger sein.

Um den Preis zu drücken kann man bestimmte Features weglassen, wie z.B. den Batterieschalter. Der Schalter alleine kostet nicht viel, aber es muss auch ein Ausbruch im Gehäuse vorhanden sein, evtl. ein Plastikpröppel um den Schalter zu bedienen. So ein Plastikteil kostet nur Cents, benötigt aber ein Spritzwerkzeug bei relativ kleinen Stückzahlen und muß eingebaut werden -Montagezeit.

Das MCE86S hat im Batteriebetrieb einen DC/DC Wandler der die 1.5V der Batterie auf intern 3.5V wandelt. Damit wird eine ausreichend hohe Aussteuerbarkeit im Batteriebetrieb erreicht. Mit 1.5V interner Versorgungsspannung übersteuert jedes Mikrofon sehr schnell. Ein Muss ist außerdem eine Batteriekontrolle, die signalisiert wann die Batterie alle ist.

Für einen Amateur ist es zwar ärgerlich, aber keine Katastrophe wenn mitten in der Aufnahme der Ton anfängt leicht zu verzerren oder ganz aussetzt. Für eine Profi ein absolutes NoGo!

Bei Profi-Produkten namhafter Hersteller heißt es gerne dass man den Namen mitbezahlt und die Produkte daher so teuer sind.

Betrachten wir also das MKE600: Sennheiser hat den Anspruch Premium Produkte zu bauen, also im Zweifelsfall lieber etwas aufwendiger, als aus Kostengründen die zweitbeste Lösung zu nehmen. Kostentreiber bei diesem Mikro ist zuerst mal die Kapsel – keine Fernostkapsel aus Massenfertigung, sondern eine aus eigenem Hause, mit ganz speziellen Eigenschaften, für dieses Richtrohr ausgelegt. Eine Kapsel mit diesen Eigenschaften gibt es übrigens weltweit nicht zu kaufen.

Batteriespeisung: Wenn schon dann richtig! Die Batteriespannung wird intern auf 5V gewandelt um eine ausreichende Versorgungsspannung zur Verfügung zu haben. Die Batteriespannung wird immer überwacht. Ist sie beim Einschalten groß genug, so wird das durch eine grüne LED signalisiert. Sinkt die Batteriespannung unter 1.05V so wird Low Batterie in Form einer roten LED angezeigt. Unter 0.8V Batteriespannung sind die internen 5V nicht mehr gewährleistet und der Wandler schaltet ab. Diese Sicherheitsabschaltung kann aber z.B. von Nachteil sein, wenn durch einen Stoß der Batteriekontakt kurzzeitig unterbrochen wird. Der Wandler geht auch dann erst mal auf AUS, wird aber von einer zusätzlichen Elektronik wieder angestoßen. Selbst ein einfacher Ein/Aus Batterieschalter hat seine Tücken. Der DC/DC Wandler benötigt großer Keramikkondensatoren am Eingang um vernünftig zu arbeiten. Wird die Batteriespannung auf einen solchen leeren Kondensator geschaltet, so brennen die Schalterkontakte innerhalb kurzer Zeit aus. Dagegen müssen ausreichende Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Die beschriebenen Maßnahmen gehen natürlich mit erheblichem Elektronik Aufwand daher. Für das Batteriemanagement werden allein 14 Transistoren + zugehörige Widerstände/Kondensatoren verwendet, so viele wie für die gesamte Audio Elektronik des Mikrofons.

Es liegt nun in der Entscheidung des Kunden, ob er diesen Aufwand bezahlen möchte, oder sagt: Ich kann auch das Mikrofon aufschrauben die Batterie herausnehmen und wieder einsetzen, mit einem einfachen Batterieprüfer kann ich testen ob die Batterie noch gut ist. Oder er sagt, dass ihn das geringe zusätzliche Rauschen nicht stört, weil das Produkt billiger ist.

Das ist aber ein Denken das man überall findet. Ein gutes Produkt kann immer weiter abgespeckt und immer billiger hergestellt werden. Es wird sich immer jemand finden der das noch gut genug findet, soweit ok. Also baut der nächste Hersteller noch etwas billigeres und schlechteres, das eigentlich gar nicht mehr zu gebrauchen ist, aber trotzdem noch seine Abnehmer findet. Geiz ist Geil!

Gruß mikroguenni



beiti
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Einige tiefergehende Anmerkungen dazu: [...]
Danke für diese ausführliche Schilderung!
Ich entnehme daraus, dass Rode das NTG-1/2 ziemlich klug konstruiert hat, also den Schwerpunkt auf ordentlichen Klang und gutes Rauschverhalten gelegt und alles weggelassen hat, was den Aufwand beträchtlich erhöhen würde, und was der gemeine Amateur ohnehin nicht so wertschätzt.

Heißt auch, dass für meine Zwecke das Beyerdynamic (das ich günstig gebraucht bekommen habe) nicht so ideal ist wie das Rode. Warum das Beyerdynamik so rauscht, verstehe ich dennoch nicht ganz; das Rauschen kommt ja nicht vom schlechten Vorverstärker, sondern vom Mikrofon (der Ausgangspegel ist eher etwas höher als beim Rode).
Zumindest hätten sie ja in all den Jahren mal nachbessern können, statt die alte Konstruktion unbeirrt weiter zu verkaufen.



Skeptiker
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Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

beiti hat geschrieben: Danke für diese ausführliche Schilderung!
Von mir ebenfalls !
mikroguenni hat geschrieben:Das MCE86 wurde seinerzeit nicht speziell für den Camcorder Markt entwickelt, dieser war zu klein. Hauptanwendung waren Rednerpulte, Theaterbeschallung, Interviews, Overhead am Schlagzeug. Es bewährte sich außerdem an professionellen Videokameras, diese hatten hochwertige Eingangsstufen mit ausreichend Gain.
Die technischen Daten, speziell Empfindlichkeit (mV/Pa) waren für diese Einsatzzwecke ausgelegt.
Stichwort 'ausreichend Gain':

Dazu 2 Dinge:

Wenn ich mein altes Sony Stereomikrofon ECM-MS957 (die Camcorder-Version ECM-MS959 war zusammen mit dem Beyerdynamic MCE-72 Stereo, wie zuvor schon erwähnt, zu Analog-Zeiten und darüber hinaus bei VAD jahrelang ein Kauftipp) heute an einen meiner transportablen Rekorder anschliesse (Olympus LS-5, Zoom H4n), dann rauscht es und ich habe zu wenig Gain.
Früher ist mir das nie aufgefallen. Mag sein, dass ich zu wenig darauf geachtet habe, mag aber auch sein, dass mein alter Fostex FD-4 Harddisk-Rekorder an seinem intergrierten Analog-Mixer eben solche Eingangs-Probleme nicht hatte. Die Eingangsempfindlichkeit (6.3 Mono-Klinke oder XLR ohne Strom) war in 3 Stufen anpassbar (Low / Mid / High), dazu kam dann ein Schieberegler für die Verstärkung. Klar, das Teil hing am Netzstrom und war nicht transportabel wie die praktischen digitalen Pocket-Rekorder heute.

Das Gleiche gilt für die Verstärkung mit meiner alten Panasonic AG-DVC30 (die ich nur schon wegen des Audio-Teils gerne behalten möchte). Der angesetzte XLR-Adapter AG-MYA30G, der seinen Strom aus dem Kamera-Akku zieht, hat zusammen mit einem Rode NTG-2 dermassen viel Gain, dass ich die Regler nur wenig aufdrehen kann.
Entsprechend voll und rauscharm ist der Klang.
Und selbst das Sony ECM-MS959 klingt am Miniklinken-Eingang der Kamera erfreulich voll und gut, trotz Rauschens.

Aber ein Teil dieses Rauschens kommt vom Vorverstärker und einen Teil trägt beim Abhören auch der Kopfhörer-Verstärker bei.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 01 Feb, 2013 08:06, insgesamt 1-mal geändert.



holger_p
Beiträge: 847

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von holger_p »

beiti hat geschrieben:Eine direkte digitale Aufnahme (damals gab es DAT-Recorder) hielt er wegen der Übersteuerungsgefahr für völlig unverantwortlich.
Naja, aber auch das "gute alte" Ampex sorgte für böse Klangüberraschungen, wenn man es in die Sättigung trieb. Teilweise wurde das bei Gitarren-Solos absichtlich als Verzerreffekt genutzt, meist war es Unachtsamkeit den Tonmanns. Ein sehr berühmtes Beispiel für Ampex in Sättigung ist Mike Oldfields "To France". Die Spur mit den Hörnern geht mehrfach in die Sättigung.


Gruß Holger



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

beiti hat geschrieben: Warum das Beyerdynamik so rauscht, verstehe ich dennoch nicht ganz; das Rauschen kommt ja nicht vom schlechten Vorverstärker, sondern vom Mikrofon (der Ausgangspegel ist eher etwas höher als beim Rode).
Zumindest hätten sie ja in all den Jahren mal nachbessern können, statt die alte Konstruktion unbeirrt weiter zu verkaufen.
Es sind ca. 6dB Unterschied im Rauschen. 2dB kommen von der Kapsel, 4dB von der (relativ "lockeren") Ankopplung des Interferenzrohres an die Kapsel. Dort wird Nutzpegel verschenkt - zugunsten eines gleichmäßigeren Richtverhaltens. Die gleichmäßige Richtwirkung war für die damalige Zielgruppe entscheidender als etwas weniger Rauschen.

Gruß mikroguenni



beiti
Beiträge: 5153

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von beiti »

mikroguenni hat geschrieben: Es sind ca. 6dB Unterschied im Rauschen. 2dB kommen von der Kapsel, 4dB von der (relativ "lockeren") Ankopplung des Interferenzrohres an die Kapsel.
Ja, das könnte hinkommen.

Hier meine praktischen Tests (über guten Vorverstärker; aus 60 cm Abstand Mund-Mikrofonspitze):
Beyerdynamic gegen Rode (beide Pegel einzeln normalisiert)
Beyerdynamic gegen Rode (originaler Pegelunterschied)

Lässt sich eigentlich das Rauschen generell aus den technischen Daten berechnen (wenn man weiß, wie es geht), oder sind die Hersteller-Angaben dazu nicht ausreichend vergleichbar?



mikroguenni
Beiträge: 220

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von mikroguenni »

Es wird das Eigenrauschen oder der Rauschabstand angegeben.

Self-noise oder Eigenrauschen in dB: = 20*LOG(Rauschspannung /Empfindlichkeit)+34 z.B. 20dB
Rauschspannung in uV A-bewertet
Empfindlichkeit in mV/Pa

Rauschabstand oder signal-to-noise ratio = 94dB – selfnoise (dB) z.B. 64dB

Die Werte der verschiedenen Hersteller sind ( A-bewertet ) vergleichbar. Manchmal wird auch mit CCIR Bewertung gemessen, das ergibt 11dB schlechtere Werte. Daher wird der CCIR Wert meist nicht angegeben obwohl es nach der Norm richtig wäre.
Der Rauschabstand von z.B. 64dB ist anders als bei elektronischem Equipment nicht auf die Vollaussteuerung bezogen, sondern auf den willkürlich festgelegten Schalldruckpegel von 94dB.

Beispiel MKE600: Eigenrauschen 15dB(A)
=> signal-to-noise ratio 79dB(A) bei 94dB
=> signal-to-noise ratio bei Vollaussteuerung 116dB

Gruß mikroguenni



Skeptiker
Beiträge: 6174

Re: Richtmikro mit Batteriefach- Ähnliche Tonaufnahme wie MKH 416- Empfehlu

Beitrag von Skeptiker »

beiti hat geschrieben: Warum das Beyerdynamik so rauscht, verstehe ich dennoch nicht ganz ...
mikroguenni hat geschrieben:Es sind ca. 6dB Unterschied im Rauschen ...
Das entspricht - wenn ich's richtig in Erinnerung habe - für unsere Ohren etwa einer Verdoppelung.



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