domain hat geschrieben:Im Grunde bestätigst du ja genau das, was WoWu auch aus eigener JVC-Erfahrung erkannt hatte, nämlich dass keine 100%-ige Angleichung der Quadranten untereinander möglich ist.
Ich würde mal sagen Jein, es sind besondere Situation wenn punktuelles starkes Licht von ausserhalb des Bildes kommt. Ich glaube auch nicht das es ein elektronisches Problem ist sondern eher eine Spiegelung zwischen Sensor und Filter. ich kann nämlich auch nur ein Teil des Quadranten sichtbar machen. Man kann das Phänomen auch gut mit Gegenlichtblende oder Mattebox eliminieren.
domain hat geschrieben:Etwas wundert mich, dass du als 16mm Fan bereit warst, mehr als € 7000,- für die Ikonoskop mit all ihren Nachteilen hinzublättern, denn kleinere und etwas größere Sensoren gibt es ja sehr wohl auf dem Markt und Cinema-DNG halte ich mehr für ein magisch anziehendes Zauberwort als für praxistauglich. Hast du denn ältere C-Mount 16mm Objektive, die du noch verwenden wolltest?
Ich wollte unbedingt CCD und RAW haben und zu diesem Zeitpunkt war das die beste Alternative. CinemaDNG ist vollkommen in Ordnung, das einzige Problem sind die riesigen Datenmengen die da anfallen z.B. 80GB für 15 Minuten Footage. Mit der Ikonoskop kann man auch nur RAW aufnehmen, will man was anderes muss man einen externen Rekorder anschliessen.
Meine Kamera hat IMS Anschluss und dazu hab ich PL-Mount, C-Mount, Nikon-Mount, Canon-Mount und Leica-M Mount, damit kann ich alles anflanschen was sich finden lässt. Du hast auch recht, ich hatte einen Satz Zeiss/Arri Mk II Superspeeds für 16mm und die wollte ich unbedingt weiter verwenden. Damals war die Ikonoskop die einzige Möglichkeit.
domain hat geschrieben:Wie fokussierst du denn? Mit dem schwachbrüstigen Oled-Display wird das ja kaum möglich sein, übrigens genauso wenig bei der Bolex.
Das Oled-Display ist ein Witz, damit kann niemand was anfangen. Ich benutze eigentlich immer ein Rig und fokussiere mit Follow Focus, entweder mit dem Sucher wenn es sein muss, ansonsten mit einem externen Monitor.
Die Kamera ist auch passiv gekühlt und wird bei längerer Benutzung höllisch heiss, überhitzt aber nie. Das Wärmemanagement ist wirklich gut gelöst, so weit sind die Jungs von Bolex noch lange nicht. Diese Problematik ist auch nicht ganz ohne, da hat WoWu schon recht. Ich weiss wovon ich rede, 30 Jahre als Elektroniker unter anderem mit selbstgebauten Wassergekühlten Astrokameras mit CCD Sensor, da bekommt man genug Erfahrung :-)
Ich denke die Digital Bolex wird genau die gleichen Probleme haben wie die Ikonoskop da das Konzept sehr ähnlich ist. Ich verstehe auch warum sie solange brauchen, eine Kamera aus schon verfügbaren Baugruppen ist nicht so einfach gemacht, das gleiche Problem wie bei BMCC. Die Prototypen und die Nullserie mögen laufen, die richtigen Probleme kommen in der Produktion.
@WoWu
Über die Thematik mit den Smears brauchst nicht nachdenken, das Problem ist der Aufbau des Sensors. Im Grunde besteht der Sensor aus 4 einzelnen Sensoren die zu einem grossem zusammengeschaltet sind, deswegen auch die 4 Kanäle zum auslesen. Da hört eben das Smearing am Sensorende auf und geht nicht über auf den nächsten Sensor, geht ja auch nicht. Das Phänomen ist erklärbar, sieht eben nicht gut aus. Man muss also sehr genau wissen was man tut dann bekommt man auch gute Ergebnisse.
Die Kamera macht wirklich traumhafte Bilder und in den DNGs ist jede Menge potential für die Post, wenn man aber die Stärken und Schwächen der Kamera nicht kennt wird man schnell enttäuscht sein. Ich vermute so wird es einigen bei der Bolex gehen und meiner Meinung nach auch bei der BMCC. Das sind alles keine Kameras für das schnelle Shooting aus der Hand, die gehören alle in ein Rig und auf Stativ, sonst wird das nix.
Schöne Grüsse
Rajko