meier14 hat geschrieben: Premiere Pro bietet ja folgende Einstellungen für MPEG 2 DVD an, wenn ich über den Adobe Media Encoder gehe: Pal DV 4:3 Hohe Qualität 4MB VBR 2-Pass oder 7MB CBR 1 Pass. Dann müßte ich also den ersten VBR 2 Pass nehmen, aber was ist genau der Unterschied?
VBR und 2-pass bedeutet: Dein Material wird im ersten Durchgang daraufhin analysiert, an welchen Stellen zum Erhalt der Qualität eine höhere Datenrate nötig ist, und an welchen Stellen die Datenrate reduziert werden kann (z. B. dort, wo die Kamera sich wenig bewegt, kann man stärker komprimieren, ohne die Qualität sichtbar schlechter zu machen).
Im Gegensatz dazu verwendet CBR immer dieselbe Datenrate; das spart den zweiten Codierungsdurchgang, hat aber qualitative Nachteile - besonders, wenn die Datenrate insgesamt schon niedrig ist.
Die Kunst ist dann, die Datenrate so zu wählen, dass das Ergebnis am Ende auf eine DVD draufpasst. Etwa bei 4 MBit/Sekunde passen gut 2 Stunden auf eine 4,7-GB-DVD (zur Bild-Datenrate kommt dann noch der Ton, der je nach gewähltem Tonformat unterschiedlich viel Platz braucht). Wenn man die Datenrate selber ausrechnen muss, rechnet man lieber großzügig - nicht dass am Ende noch ein paar MB Platz auf dem Rohling fehlen.
Angenommen, der Film ist genau 150 Minuten lang. Weiter angenommen, der Ton wird komprimiert (AC3 oder MP2) mit 256 kbps aufgenommen. Dann bleiben von den effektiven 4,4 GB eines DVD-Rohlings noch gut 4 GB fürs Bild übrig. Runtergerechnet auf 150 Minuten sind das etwa 3,9 MBit/Sekunde - wenn ich mich jetzt nicht völlig verrechnet habe. ;)
Viel eleganter ist es, die Software das Rechnen erledigen zu lassen. Laut Reiner hat Encore eine entspechende Funktion, die den Film automatisch gerade so stark komprimiert, dass er auf ein bestimmtes DVD-Format draufpasst. VBR und 2-Pass sollte man trotzdem noch irgendwo wählen können, oder vielleicht ist das eh Standard.
Außerdem gibt es die beiden vorgenannten auch mit Pal Progressive.
Das ist für Vollbild-Videos gedacht. Aber ich nehme an, Dein Material wurde ganz normal mit einem Camcorder aufgenommen, besteht also aus Halbbildern.
Außerdem gibt es noch das Format MPEG 2 SVCD?
Das ist für Super-Video-CDs gedacht (Video auf normalen CD-Rohlingen) und daher deutlich schlechter als DVD.
Reiner M hat geschrieben:Eine Teilung (also Verkürzung der Spielzeit pro DVD) ist dann anzuraten, wenn Du sichtbare Qualitätsmängel bei 2,5 Stunden wahrnimmst. Ist etwas lang für eine DVD. Zweimal 1 bis 1,5 Stunden ergibt Ergebnisse, wie Du sie von Kauf-DVDs gewohnt bist
Digitales Fernsehen (außer HDTV) wird ja auch in MPEG2 codiert, und viele Sender haben dort Datenraten unter 4 MBit/sec - und das mit CBR-Echtzeit-Codierung, die nicht so viel Qualität rausholen kann wie ein guter VBR-Encoder. Also sooo schlecht wird es schon nicht werden.