ich wollte euch mal fragen, wieviel ihr monatlich für eure Krankenkasse/Krankenversicherung zahlen müsst.
würde gerne private und gesetzliche zahlen wissen
Ich finde meine gesetzliche irgendwie teuer und bin am überlegen ob ich wechseln soll. die Überlegung ist auch ein wechsel zur privaten.
würdet ihr mir dazu empfehlen oder abraten??? bzw wann lohnt sich eine private
Wenn wir mal davon ausgehen, dass hier nicht nur Dummschwätzer lesen und schreiben, sondern auch ein paar Leute, die mit Filmerei hauptberuflich ihr Geld verdienen, dann ist die Frage nach der Krankenversicherung gar nicht mehr so abwegig, denn diese Frage gehört genauso zur unternehmerischen Existenz wie die Frage nach der passenden Kamera.
Allerdings ist dieses Thema doch sehr komplex, und es hängt von vielen Einflussfaktoren ab, so dass wir hier kaum eine fundierte Beratung ersetzen können. Wenn es aber dem Frager hilft: Ich bin bei der Gothaer und zahle 425 EUR im Monat. Da sind ein paar Zusatzleistungen drin, die Basisabsicherung wäre billiger.
als selbständiger Kameramann hilft es nicht nur gute filme machen zu können.
wie du sagst, gehört das ganz drum herum auch dazu und da beschäftigt mich momentan solche Themen, da ich mich vor kurzem selbständig gemacht hab.
und wenn man keine kaufmännische Ausbildung hat, ist man über jede Hilfe froh die man bekommt.
wen frag ich den da am besten??? steuerberater????
Wenn du vor hast, keine Kinder zu haben und mit 55 Jahren ins Gras zu beißen kann ich dir eine PKV empfehlen. In allen anderen Fällen bleibe lieber bei der gesetzlichen.
Bei über 55 jährigen sind sind jährliche Preissteigerungen von 30% bei der PKV völlig im Rahmen - bei einem Vermieter wäre das Mietwucher.
Ich zahle 671 Euro bei 1400 Selbstbeteiligung.
Ohne SB wäre der Beitrag sehr weit über 1000 Euro.
Ein Forum ist doch kein Anlaufpunkt, um die Selbständigkeit zu planen und wichtige Entscheidungen für die nächsten Jahrzehnte zu treffen. Wie tickst du nur?
Steuerberater suchen, der mit der Branche vertraut ist (umhören, Empfehlungen einholen). Der hilft dir dann auch mit den Versicherungsoptionen und all den anderen wichtigen Dingen auf die Sprünge.
Jott hat geschrieben:Ein Forum ist doch kein Anlaufpunkt, um die Selbständigkeit zu planen und wichtige Entscheidungen für die nächsten Jahrzehnte zu treffen.
Er verlangt doch nicht, dass wir hier für ihn Entscheidungen treffen, sondern er möchte sich unabhängig informieren. Außer bei der Stiftung Warentest und den Verbraucherzentralen gerät er doch sonst ausschließlich an Leute, die eigene Interessen vertreten. Da kann er sich hier sicher sein, dass das nicht der Fall ist, weil hier eben keine Versicherungsvertreter schreiben, sondern Filmleute. Also kriegt er hier unabhängige Informationen, die er dann in seine Entscheidungsfindungsprozesse einfließen lassen kann.
Ich habe zum Beispiel viele Jahre in der Newsgroup de.etc.beruf.selbstaendig gelesen und geschrieben, dabei viel gelernt und bin auf viele relevante Fragen hingewiesen worden. Leider sind die Newsgroups heute kaum noch relevant, weil die meisten Leute Webforen bevorzugen.
ein paar infos zur gesetzlichen kann ich dir geben:
der aktuelle beitragssatz liegt bei 15,5% von deinem einkommen. verdienst du über 3825 €/monat wird dieser betrag als als berechnungsgrundlage genutzt. und nicht mehr.
extras wie krankengeld, selbstbeteiligung etc. kosten extra.
bist du in einem angestelltenverhältnis zahlt ja dein arbeitgeber die hälfte. bei selbständigen ist das nicht so, da musst du alles zahlen. dafür gibt es für uns die künstlersozialkasse (ksk) da kannst du einen mitgliedschaftsantrag stellen, dann zahlen die die hälfte, und du bist durch die ksk rentenversichert. als kameramann bist du berechtigt, in die ksk aufgenommen zu werden.
ob die ksk auch die häfte bei privat versicherten zahlt, weiß ich nicht.
Hamburg82 hat geschrieben:ein paar infos zur gesetzlichen kann ich dir geben:
der aktuelle beitragssatz liegt bei 15,5% von deinem einkommen. verdienst du über 3825 €/monat wird dieser betrag als als berechnungsgrundlage genutzt. und nicht mehr.
extras wie krankengeld, selbstbeteiligung etc. kosten extra.
lg
Wenns mal so einfach wäre. Stimmt zwar, was du sagst. Vergessen wurde aber, dass es ein Art Mindestberechnungsgrundlage gibt. Liegt so ungefähr bei 1950 Euro. Verdient man anfangs drunter, zahl man also nicht x Prozent vom realen Einkommen, sondern mindestens x Prozent von 1950 Euro. Das ist auch der Grund, warum man sagt, dass viele Selbständige in die Hände der PKV getrieben wurden, weil sie sich anfangs die GKV nicht leisten konnten. Eigentlich eine Sauerei.
Alleinstehend mit knappem Einkommen und ohne Vermögen kommt man auch bei der GKV noch günstiger weg als Selbstständiger. Ansonsten, wenn Einkommen eines Ehepartners vorhanden, kann man als Berufsanfänger u.U. dort mitversichert werden, oder, wenn man zuviel verdient, geht es so ab etwa 330-350 Euro/Monat los in der GKV.
PKV lohnt sich nur für Jüngere, wenn diese dann so schlau sind, die Ersparnis sukzessive als Rücklage für spätere Beitragserhöhungen anzulegen, respektive, wenn aufgrund der beruflichen Laufbahn dauernde Gehaltssteigerungen zu erwarten sind. Was bei Selbstständigen ziemlich blauäugig wäre.
Ich empfehle da eine gute Beratung, denn irgendwann wird man auch mal in Rente gehen und dann weiterhin krankenversichert sein müssen.
Wenn man sich anschaut, was in den letzten 2-3 Jahren bezüglich PKV so alles an Presse war, kommt man kaum noch auf die Idee, in die PKV zu gehen. Ich persönlich halte die Idee der PKV zusätzlich zur GKV schon für grundlegend falsch und unsolidarisch. Und wie man sieht, funktioniert das System langfristig auch nicht.
Kommt hin. So ca. 350 Euro ist der Mindestbeitrag. Für manchen Starter in die Selbständigkeit, der alles ins Geschäft steckt und ggf. nur 700 Euro zum Leben hat, eindeutog zuviel.
Aber dafür zahlt der geringverdienende Angestellte nur einen Bruchteil davon und versichert womöglich auch noch eine mehrköpfige Familie mit. Wie gesagt: eine Sauerei, dieses System.
Die Begründung der GKV, man könne ja als Selbständiger sonst sein Einkommen in gewissem Umfang "klein rechnen" (.z.B. durch Investitionen) ist eine Frechheit. Wenn das selbst das allzeit gierige Finanzamt, diese "Kleinrechnerei" nach sorgfältiger Prüfung zur Berechnung der Steuerlast akzeptiert, dann sollte das für die GKV auch reichen. Aber da sind wahrscheinlich wieder Lobbyisten am Werk, die für neue Kunden bei der PKV sorgen.
Egal ob privat oder gesetzlich, auf jeden Fall mal bei der http://www.kuenstlersozialkasse.de/ informieren. Wenn man die Vorraussetzungen erfüllt ist dies eine gute Möglichkeit sich zu versichern.
Hamburg82 hat geschrieben:bucht eine firma zb einen kameramann, muss sie für den eingekauften "künstler" eine ksk-abgabe machen (ob er ksk mitglied ist, oder nicht)
Und genau deshalb ist die KSK abzulehnen. Wenn die nur für ihre Mitglieder die Hand aufhalten würden, wäre alles in Ordnung. Aber so ist das nichts weiter als eine sozialistische Umverteilungseinrichtung.
Aber so ist das nichts weiter als eine sozialistische Umverteilungseinrichtung.
jap, genau wie die gez auch. die muss man auch zahlen, wenn man nur die privaten guckt. und krankenkassenbeiträge sollten auch nur kranke mitglieder bezahlen. und steuern nur "finanzamt-mitglieder", die dann von den steuern profitieren :o)
würde ich nicht von gez gebühren leben und ksk ansprüche haben, würde ich sagen deutschland ist ein schlechtes land XD
die KSK ermöglicht es doch gerade den vielen Geringverdienern unter den Künstlern überhaupt aktiv zu bleiben. Letztlich profitieren ja auch die Unternehmen vom personellen Angebot. Und mal ehrlich: Würdest Du mit einem Talent zusammenarbeiten, welches in der KSK ist, wenn Du parallel dazu 10 Bewerbungen von KSK-freien Künstlern erhalten würdest? Und Sozialismus bleibt ja ohnehin das Endziel der Menscheitsgeschichte - da ist die KSK eine schöne Übung bis dahin;-)
Die KSK ist zweischneidig - wer reinkommt, profitiert zunächst. Allerdings verschenken die nichts, sondern holen das von den Auftraggebern wieder. Die regen sich dann auf, weil sie für einen Kameramann und andere "Künstler" virtuelle Sozialabgaben zahlen müssen. Ist sogar dann der Fall, wenn der Kameramann gar nicht in der KSK ist. Na ja, deutscher Irrsinn halt.
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