Hallo Alfred,
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Wenn ich Dich mit "Onemanshowalltag" richtig verstehe, machst Du alles selber - Bild und Ton.
Und zum Teil sind die Tonquellen richtig laut.
Und da Du teils schnell reagieren musst, willst Du beweglich sein und das Equipment soll praktisch sein.
Ich versuch's mal mit 'Brainstorming' - hoffentlich ist etwas Brauchbares für Dich dabei.
1.
Im neuen 'Videoaktiv'-Heft wurden zahlreiche Richtmikrophone (mono und stereo) getestet. Geht von ... bis 1000 Euro.
2.
Es gibt für DSLR-Videofilmer die mobilen Verstärker mit XLR-Anschlüssen, die man aufs Stativ und unter die Kamera schraubt (bzw. die Kamera mittels Stativgewinde darauf befestigt).
Hersteller sind z.B. Azden, BeachTek, Rolls, neu auch Fostex mit einem Gerät (inkl. eingebauter 2-Kanal-Rekorder für die 3 XLR-Eingänge). Es gibt noch eine amerikanische Firma für solche Mobilverstärker, die mir im Moment nicht einfällt.
Ebenfalls (mit Zubehörschiene) so verwendbar: Der MixPre-D von Sound Devices - ein sehr robustes Gerät mit ausgezeichneten technischen Daten, das aber seinen Preis hat ! Ich habe es selbst NICHT ausprobiert, aber falls im mal zuviel Geld hätte, wäre es auf der Wunschliste - vor allem aufgrund der Qualität und Rauscharmut der Mikrophon-Verstärker (ich nehme vor allem Geräuschkulissen, Natur und Sprache auf, also eher subtile Sachen) und dem noch einigermassen bezahlbaren Preis (im Vergleich zu anderen Geräten dieser Firma).
Man verspricht sich von diesen Geräten einen besseren Ton, da sie 1. XLR-Anschlüsse (meist inkl. Phantomspeisung) bieten und zweitens die Signalverstärkung nicht allein den tendenziell rauschenden DLSR-Audio-Verstärkern überlassen wird.
Zudem überlisten diese Geräte teils auch die automatische Kamera-Aussteuerung durch senden eines 'unhörbar' hohen Signaltons, was den automatischen Pegel in stillen Momenten unten hält, statt ihn nach oben schnellen zu lassen. Das ist nach dem Audio-Firmware-Update (manuelle Tonaussteuerung !) für die 7D wohl nicht mehr nötig.
Wenn Du neben einem solchen XLR-Verstärker seitlich noch eine Schiene fürs Mikrophon (oder sogar 2) befestigen könntest, hättest Du alles beeinander auf dem Stativ.
Ob Du mit so einem Konstrukt samt Stativ vielleicht schon zu auffällig und unbeweglich bist für Deine Aufnahmen in Guatemala, weiss ich nicht. Im Prinzip ginge es auch ohne Stativ: Der XLR-Verstärker mit darauf besfestiger Kamera und an seitlicher Schiene 1-2 Mikrophone oder auch der H4n.
3.
Das Mikrophon.
Müsste wohl recht 'pegelfest' sein und laute Töne vertragen.
Ich selbst habe als Ricktmikrophon ein Rode NTG-2, finde es ok, recht basslastig, etwas dumpf, aber dafür rauscharm. Unpraktisch ist der fehlende Ein-/Ausschalter und die fehlende Batterienazeige.
Für Atmo-Aufzeichnung wäre vielleicht auch so etwas wie der 'Ohrwurm' eine Überlegung wert. Sieht aus wie ein Ohr-Kopfhörer, klingt gut (rauscht etwas stark und das Anschluss-Kabel ist schlecht abgeschirmt, dafür leicht) und bietet verblüffende Stereo-Aufnahmen.
http://www.ohrwurmaudio.de/o_beschr.html
Wenn's ein langes Stereo-Mikrophon sein soll, könnten z.B. die Audio-Technica Mikrophone einen näheren Blick (bzw. ein näheres Ohr) wert sein.
Aber vielleicht gibt's hier Leute mit Erfahrungen mit Beyerdynamic oder Sennheiser.
4.
Nochmals zum Aufnahmegerät: Ich benutze sowohl den Zoom H4n als auch den Olympus LS-5.
Für beide gilt: Bei relativ hohen Aufnahme-Pegeln rauschen sowohl die eingebauten Mikrophone als auch die Mikrophon-Eingänge.
Wenn man diese Eingänge nur als Line-Eingänge benutzt, weil man extern rauscharm verstärken kann (z.B. mit einem guten, externen DSLR-Audioverstärker oder sogar einem Qualitäts-Gerät wie dem MixPre-D), dann kann man sehr gute Tonqualität erzielen.
Ich mache es so bei Sprachaufnahmen, wo ich die Mikrophone über ein rauscharmes USB-Audio-Interface (XLR-Eingänge mit Phantomspeisung) verstärke und dann mit diesem Signal bei niedrigem Aufnahmepegel ins LS-5 oder H4n gehe. Ich 'umschiffe' so quasi die internen Verstärker der Rekorder.
Freundlicher Gruss
Skeptiker