srone hat geschrieben:
da die clock für aufnahme und wiedergabe diesselbe ist wird es sich wohl bei jedem gerät so kompensieren, egal in welche richtung die clock dejustiert ist.
Das denken wir nochmal konsequent durch, würde ich empfehlen ;-)
Die technische Sollvorgabe ist, dass Aufnahme und Wiedergabe bei JEDEM Gerät exakt gleich lang sind.
Die Zuweisung eines 48KHz Signals innerhalb eines NLEs an eine 25fps Timeline folgt dagegen 'logischer' Synchronität, mit anderen Worten, der Sollvorgabe. Bringe ich in diese Systematik einen H4n ein, habe ich einen Fehlerfaktor, bringe ich einen Lineeingang zusätzlich ein, habe ich zwei Fehlerfaktoren.
Spielt man eine zu lange oder zu kurze Aufnahme analog in den Lin-In einer beliebigen hoch- oder minderwertigen Soundkarte, dann hat diese in der Praxis aber wieder eine Abweichung vom Soll, die beliebig + oder - sein kann. In diesem Falle war sie offensichtlich gegenläufig, nur so konnte es überhaupt dazu kommen, dass es zufällig wieder halbwegs synchron war. Purer Zufall und letzten Endes nur ein verzweifelter Versuch, IRGENDWAS zu tun. Ob dabei auch noch eine 'analoge' Konvertierung in eine andere Abtastrate stattgefunden hat, ist ja auch nicht bekannt.
Wer mit solchen Techniken arbeitet und erwartet, über 1.5h synchron zu bleiben, ist einfach nur blauäugig. Die Profiwelt investiert Unsummen in TimeCode-Equipment und taktverkoppeltes Video/Audio, und hier glaubt man, weils digital ist gäbe es keine Physik mehr. Quarze haben statische Abweichungen, die sich bei längeren Takes auswirken, und dynamische, die in unterschiedlicher Höhe div. Faktoren folgen, thermische Faktoren, sogar mechanische. Manche Geräte haben systematisch miese Taktgeneratoren, und da diese Geräte üblicherweise mehrere Taktfrequenzen beherrschen müssen sind diese Dinger in realen Geräten oft meilenweit von der Idee eines hochwertigen Quarzes entfernt. Manche dieser Dinger sind softwarekalibrierbar und wurden kalibriert, manche falsch, manche garnicht.
Das einzig Richtige im konkreten Fall ist, auf systematische Abweichung austesten und im Audio-Editor kompensieren, oder, was bei Theater immer möglich sein sollte, ein paar Mal neu anlegen.
Und im Übrigen in Zukunft mit der richtigen Abtastrate aufnehmen, damit Fragen bezüglich der NLE Behandlung garnicht erst aufkommen.
Mit 1 Promille Abweichung ist man eigentlich schon im Tal der Glückseligen. Bei szenischer Arbeitsweise würde man sowas garnicht merken.
- Carsten
and now for something completely different...