Piers hat geschrieben:
Außerdem gibt es da schon ein ausgereiftes System, das man immer wieder bei großen Sport- und Konzertübertragungen sehen kann. Das Ding nennt sich Spidercam und Könner machen damit unfassbar weiche aber trotzdem dynamische Flüge.
Ist aber nix für den kleinen Geldbeutel.
http://www.spidercam.net/
Kompletter Unsinn!!! ich bezeichne weder "What A Man" als gut, noch ging es mir um Filme. Ich sprach von der Brücken-Szene. Nur weil sich einige Forum-User auf Gangster-Rapper-Niveau befinden und nicht lesen können, muss man sich rechtfertigen, für etwas, was man nie geschrieben hat. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.philbird hat geschrieben:Der eigentliche Threadanfang war nur leider: ich-kann-den-DSLR-Look-einfach-nicht-mehr-sehen-Gejammere. Die Schlussfolgerung, Bokerh ist scheisse, extremer DOF ist scheisse, wir brauchen mehr Kamerafahrten und somit Grip.
Als Beispiel wurde dann auch noch dieser megaschlechte Film "WhatAMan" angeführt. Was widerrum der "New-and-better-Look" werden soll, an dem wir uns dann orientieren könnten. Grausam!
Öhm, Dirkus. Ich glaube Du hast das Thema dieses Threads leicht verfehlt ;-)dirkus hat geschrieben:Ich wiederhole mich nur ungerne.
Im Moment kann ich hier nichtmal ne Blume von oben Filmen ohne das mir jemand gleich "Terrorverdacht" unterstellt.
Piers hat geschrieben:dirkus hat geschrieben:
Z.B. die Bullettime Aufnahmen in Matrix. Da war ich damals echt verblüfft, denn es sah real aus und nicht nach CGI. Mir war im ersten Moment
Jo, dann schau dir mal an, mit welchem Aufwand das alles gemacht wird!
Die haben dort Roboter programierte Kameras, an haushohen Kranarmen im Filmpark stehen.
viewtopic.php?t=94654?highlight=hobbit
Wie soll das hier jemand machen ohne 500 Mio Budget?
Im Low Budget Bereich wird das hier niemand hinbekommen!
Als Kind alle Stop-Motion-Filme. Abenteuer, Wunder, Monster. Jeder liebt am Film das Außergewöhnliche, die Sensation, das Unvernünftige, Action, auch Gewalt, Angst, Liebe, große Gefühle. Keiner liebt Realismus. Wer etwas anderes behauptet, der lügt.Anne Nerven hat geschrieben:Welche Szenen haben Euch nachhaltig beeindruckt?
Doch, ich liebe Realismus. Nur nicht in deutschen Filmen, denn da gibts keinen, sondern lediglich schlecht behauptete Szenarien, voller humorloser, leidender Trampel, die sich wechselseitig Regisseure und Schauspieler nennen, angeleitet von Redakteurinnen mit sinnfreiem Studium und Doppelnamen. Anders die Ösis, die können Realismus, sogar sehr anarchisch-schön. Die großen spanischen Filme machen mit ihrem lustigen Realismus ebenfalls Spass. Französische Filme auch, wunderbar elegant, mit Freude am Erzählen und Freude beim Zuschauen... dabei ist es ganz egal ob Belmondo oder Rohmer die Leinwand schmücken, es fühlt sich eben echt und prickelnd an. Wir sind dabei, wenn ganz stark die kleinen Gefühle gezeigt werden. Die großen emotionalen Paukenschläge bleiben sowieso den Amis vorbehalten und in der schlechten Variante den deutschen maschinenschrauber-Filmern, die dazu Quadkopter benötigen. Realismus braucht vermutlich einfach nur eine grundehrliche Haltung um gut zu sein, frei von Kopfkonzepten. Dann entsteht großes Kino. Dabei ist es natürlich auch eine Frage der Zuschauer, ob das funktioniert...Axel hat geschrieben: Keiner liebt Realismus. Wer etwas anderes behauptet, der lügt.
Herrlich wahre Worte!NEEL hat geschrieben:
Doch, ich liebe Realismus. Nur nicht in deutschen Filmen, denn da gibts keinen, sondern lediglich schlecht behauptete Szenarien, voller humorloser, leidender Trampel, die sich wechselseitig Regisseure und Schauspieler nennen, angeleitet von Redakteurinnen mit sinnfreiem Studium und Doppelnamen. ...
ich wollte nicht das gleiche zitieren aber was neel hier sagt finde ich absolut richtig! Wahre Worte!NEEL hat geschrieben: Realismus braucht vermutlich einfach nur eine grundehrliche Haltung um gut zu sein, frei von Kopfkonzepten. Dann entsteht großes Kino. Dabei ist es natürlich auch eine Frage der Zuschauer, ob das funktioniert...
Axel, bitte! Ich flehe Dich an: Nenne mir nur EINE Szene, nur EINE Kamerafahrt oder Perspektive, die Dich umgehauen hat. Egal, ob der Inhalt direkten Bezug dazu hat oder es nur um Posing geht. Du schreibst von Anfang an, warum Du nicht antworten möchtest oder besser, nicht kannst, weil 1 Mio Dinge es unmöglich machen.Axel hat geschrieben:...ob du's hören willst oder nicht, die visionären Szenen, die sich von spektakulären Inhalten dann nicht trennen lassen.
Ist doch egal, ob Geruckel oder nicht, ich finde die Fahrt ebenfalls sehr sehenswert. Erstrecht für 1986. Wenn man nun noch wüsste, wie die das gemacht haben. Selbst wenn es tatsächlich ein Fluggerät war, ist es schon beeindruckend, welche Last es tragen konnte. Mich wundert nur, dass keiner den Kopf einzieht, wenn dieses Monster mit Kamera angeflogen kommt.Piers hat geschrieben:Neuer Kinolook bei nem Film von 1986?
Wahrscheinlich ist die Fahrt in Deinem Clip tatsächlich mit ner Quadro- od. Oktocopter-Drone realisiert worden - wenn ich mir das Geruckel da anschaue.
Da hier alle Children Of Men nennen, schließe ich mich an. Das ist schon eine tolle Leistung, obwohl ich bezweifle, dass sie dem Film geholfen hat, der ja wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich war. Otto Normalzuschauer bemerkt die Eleganz solcher Plansequenzen kaum, Perlen vor die ***. Ich schätze, das ist handwerklich kaum zu toppen, einigen wir uns darauf, den SSDSPS (Slashcam sucht die Super-Plan-Sequenz) - Gewinner gefunden zu haben.Anne Nerven hat geschrieben:Nenne mir nur EINE Szene, nur EINE Kamerafahrt oder Perspektive, die Dich umgehauen hat. Egal, ob der Inhalt direkten Bezug dazu hat oder es nur um Posing geht
@domain:domain hat geschrieben:Man könnte ja auch mal was ganz Neues (in Wirklichkeit was ganz Altes) versuchen: die vollkommen statische Kamera in einer Totale bzw. Halbtotale. Vor einigen Wochen im französischem Teil von ARTE gesehen, einfach faszinierend.
Innerhalb dieser Perspektive entwickelten sich dann Handlungen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Dabei spielte also die bewegte Kamera überaupt keine Rolle, im Gegenteil: jede Einstellung dauerte mindestens eine Minute und man war gezwungen in Ruhe hinzuschauen.
Aber was sich in dieser langweiligen Perspektive ohne DOF entwickelte war einfach meisterlich.
Extrem guter Regisseur kann ich nur sagen.
Es ist größtenteils ein Schwenk mit langer Brennweite, mit kleinen Fahrten zwischendurch (sichtbar an leichtem Ruckeln). Tarkowski setzte oft sehr komplizierte Kamerabewegungen ein. Die sind selten spektakulär im Sinne der heute angefragten Kameramätzchen, die in erster Linie dafür sorgen, dass der DSLR-Besitzer ein Rohr kriegt, aber sie dienen dem Film selbst. Gewiss ist Stalker nicht nach jedermanns Geschmack, aber Anne Nervens Frage war ja, was mich persönlich umgehauen hat.kichiku hat geschrieben::-) sehr sehr lustig hier... dein schwenk ist eine fahrt würde ich sagen, also doch grip...
Zustimmung! Und schöne Beispiele Axel!kichiku hat geschrieben:aber jetzt kommt es wirklich auf den menschen dahinter drauf an... ist doch super... talent zählt und nicht das geld...
Nein, es geht nicht um das FUNKTIONIEREN eines Films, weder kommerziell noch intellektuell. Es geht mir nur darum, dass ein Kamerahersteller sein neuestes Produkt als KINO-Look-Produkt bewirbt (mit extra errichteter Niederlassung in Hollywood, etc.) und dies nicht mit der Kameratechnik erreicht wird, sondern zum größten Teil mit dem verwendeten Grip. Die hätten doch auch alles Szenen vom Stativ aus drehen können, Man hätte die Bilder (Auflösung, Farben, Kontrastumfang, Bokeh, etc) genauso gut beurteilen können und der Story hätte es nicht geschadet.kichiku hat geschrieben:aber wenn ich jetzt schlussfolgere, bedeutet es das große kinofilme nur mit grip funktionieren... also kran, dolly etc...
und ich weiß fast immer wenn grip am start ist, wird es teuer...
also nur teure filme sind nach deiner aussage große kinofilme...
Genau DAS schrieb ich doch. Wir sollten Grip einsetzen, bevor es so billig wird, dass alle es tun. Dann wirds wieder langweilig. Wie eben mit DSLR. Der Kino-Look ist doch erst in Mode, seit die DSLRs es ermöglichen. Die 35mm-Adapter wurden von sehr wenigen Leuten eingesetzt, weil selbst die 1500,- dafür vielen zu teuer waren.kichiku hat geschrieben:wenn es irgendwann mal einen dolly für super wenig geld geben wird... dann werden plötzlich auch viele sagen... immer diese fahrten, langweilig wollen doch auch alle kino kopieren... hab ich jetzt tausend mal gesehen... so ist es doch immer...
Das unterstreiche ich in allen Punkten! Leider wird es schwierig, als Vier-Mann-Band über soviel Talent und Können zu verfügen, wie ein ganzes Orchester voller Profis, die alle ihr Instrument perfekt beherrschen. Allerdings dann auch NUR dieses. Wenn ich etwas "gut" machen will, brauche ich viele gute Leute, die sich auf eine Sache spezialisiert haben. Und die kosten halt.kichiku hat geschrieben:neider und nörgler wird es immer geben... fuck off... :-) da kann jetzt jeder sagen was er will, aber die dslr hat in der branche eigenschlagen wie eine bombe... unglaublich... aber jetzt kommt es wirklich auf den menschen dahinter drauf an... ist doch super... talent zählt und nicht das geld...
Never! Ich wollte lediglich uns dof-Fetischisten (ich selbst habe ja auch 35mm-Adapter und EOS 550) auf provokante Art und Weise darauf aufmerksam machen, dass heute eher mit Grip ein Kino-Look erzeugt werden kann, als mit Kameras bzw. dof. Ich möchte weder irgendwas propagieren noch etwas "Neues" kreieren. Canons "Möbius" war der Auslöser. Kaum Bokeh aber ein millionenschwerer Aufwand an Grip und Fachleuten. Das war der Ursprung.Axel hat geschrieben:Du willst jetzt "grip" als neuen Hingucker promoten?...
Das ist einfach Unterhaltung! Kino eben. Und in meinen Augen deshalb durchaus berechtigt. Nicht jede Fahrt, Einstellung oder Perspektive benötigt einen Bezug zu irgendwas. Stand-Alone. Fertig.Axel hat geschrieben:...dazu gehört eben nicht der Highlander-Drohnenflug und sogar nicht die Touch-Of-Evil-Plansequenz, die mir beide viel zu selbstzweckhaft sind.
...das Mätzchen drängt sich dem Zuschauer auf, denn ihm wird plötzlich ein gottähnlicher POV zugewiesen. Er kann nur "Wow" sagen, aber emotional ist er außen vor. Darum sind solche Dinge letzten Endes albern.
Axel hat geschrieben:...dazu gehört eben nicht der Highlander-Drohnenflug und sogar nicht die Touch-Of-Evil-Plansequenz, die mir beide viel zu selbstzweckhaft sind.
...das Mätzchen drängt sich dem Zuschauer auf, denn ihm wird plötzlich ein gottähnlicher POV zugewiesen. Er kann nur "Wow" sagen, aber emotional ist er außen vor.Darum sind solche Dinge letzten Endes albern.
Okay. Das meinte ich mit:Anne Nerven hat geschrieben:Das ist einfach Unterhaltung! Kino eben. Und in meinen Augen deshalb durchaus berechtigt. Nicht jede Fahrt, Einstellung oder Perspektive benötigt einen Bezug zu irgendwas. Stand-Alone. Fertig.
Man muss sich dem Kino hingeben. Sich an Formalien oder Handwerklichem aufzugeilen, ist Frevel, Nullfettbutter. Kinolook mit allem Fake, der dazugehört oder auch nicht, Unschärfe, für die Erzählfunktion unerheblicher "grip", das alles darf nicht hinterfragt werden. Dann, paradoxerweise, wird es wieder authentisch und transportiert den Traum. Um den geht es, nicht ums verständige Nachäffen.Axel hat geschrieben:Als Kind alle Stop-Motion-Filme. Abenteuer, Wunder, Monster. Jeder liebt am Film das Außergewöhnliche, die Sensation, das Unvernünftige, Action, auch Gewalt, Angst, Liebe, große Gefühle. Keiner liebt Realismus. Wer etwas anderes behauptet, der lügt.
( ... )
Was uns alle fasziniert, ist der alberne Actionkino-Firlefanz, der Kintopp ...
Richtig! Aber wer von "uns Forum-Usern" hat das Publikum dazu? Kaum einer, der SEINEN Film produziert hat. Vielleicht auf bei youtube & Co. Nur wird sich kaum ein erreichter Zuschauer einem youtube-Video hingeben. Kino ist immer die Zusammenarbeit vieler Einzelkönner unter der Herrschaft des Produzenten. Wir Alleinunterhalter können nur "auf Kino machen", um uns mit Look hervorzuheben. Daher ja auch der Run auf kostengünstige DSLRs.Axel hat geschrieben:...Man muss sich dem Kino hingeben.
"Nullfettbutter". Passender gehts nicht.Axel hat geschrieben:Sich an Formalien oder Handwerklichem aufzugeilen, ist Frevel, Nullfettbutter.
Den Absatz versteh ich entweder nicht oder er unterstützt meine ursprüngliche Aussage, dass Look letztlich doch Kino ausmacht (siehe Möbius). Wobei mit "Kino" nicht "gute Filme" gemeint sind!Axel hat geschrieben:Kinolook mit allem Fake, der dazugehört oder auch nicht, Unschärfe, für die Erzählfunktion unerheblicher "grip", das alles darf nicht hinterfragt werden. Dann, paradoxerweise, wird es wieder authentisch und transportiert den Traum. Um den geht es, nicht ums verständige Nachäffen.
Hmm... Mir gefällt der "Massive Attack"-Clip noch immer besser. Die Mogwai-Bilder gaben mir, bis auf die Einstellung "Blick aus der fahrenden Bahn auf die Kreuzung" nicht so viel. Ich finde auch, dass es eher wie New York aussieht, nicht wie San Pedro.jogol hat geschrieben:...Das ist mein Favorit 2011. Da sind Unmengen Filmbilder, die man sich als Photos an die Wand pappen könnte. Mogwai. Ach ja, Verstärker auf 11!
Axel hat geschrieben:Kinolook mit allem Fake, der dazugehört oder auch nicht, Unschärfe, für die Erzählfunktion unerheblicher "grip", das alles darf nicht hinterfragt werden. Dann, paradoxerweise, wird es wieder authentisch und transportiert den Traum. Um den geht es, nicht ums verständige Nachäffen.
Genau! Ganz genau!Anne Nerven hat geschrieben:Den Absatz versteh ich entweder nicht oder er unterstützt meine ursprüngliche Aussage, dass Look letztlich doch Kino ausmacht (siehe Möbius). Wobei mit "Kino" nicht "gute Filme" gemeint sind!