Ich fürchte, Du hast den Thread mißverstanden. handiro z.B. nicht. Ihm schon mal Danke!domain hat geschrieben:Anne Nerven, ich glaube du bist auch schon auf dem besten Wege ins Hospiz. Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, dass einem als junger Mensch alles aufregend, aber als alter fast alles langweilig vorkommt, so in dem Sinne: schon gesehen, alles schon gesehen, wo bleibt der Kick ?
Im Hospiz kannst die Augen in Ruhe für immer schließen und sagen, ich habe viel gesehen, es gibt nichts Aufregendes mehr, ich versäume nichts mehr.....
und? Kann man es irgendwo sehen? Kannst Du Dich noch an was erinnern?Jetzt bin ich neugierig:-)domain hat geschrieben:@handiro
Nein das war ganz anders. Es war bis in das letzte Frame geplant und nicht zufällig. Normal zappe ich schon mal gern zwischen den Sendern herum, aber in diesem Fall blieb ich hängen und wie sich herausstellte zu Recht.
Das war sowas von anders und sowas von dicht, einfach was Neues, jedenfalls für mich.
Seht euch mal Kinofilme an. Es gibt Bokeh, aber kein krasses. Es gibt einfach keinen Grund, hellichten Tages eine größere Blende zu nehmen als 4.Anne Nerven hat geschrieben:Der geschaffene DSLR-Look, der uns nun in jedem zweiten Urlaubsvideo verfolgt, haut keinen mehr vom Hocker. Im Gegenteil! Sobald Bokeh zu sehen ist, wirkt es nicht wie Kino, sondern wie Fotoknipse-Video.
Danke, ich kapier das eh nicht, warum selbst in ZDF-Dokus solch ein Mist gesendet wird. Argument: Soll nicht ablenken !Axel hat geschrieben: Seht euch mal Kinofilme an. Es gibt Bokeh, aber kein krasses. Es gibt einfach keinen Grund, hellichten Tages eine größere Blende zu nehmen als 4.
Was tun, wenn einen der DSLR-Look ankotzt? Antwort: Den Hintergrund, den man normalerweise ausblendet, beachten und im Sinne des Gehaltes seines Films in die Kadrage integrieren.
Mumpiz! Lies einfach und versuche nichts zu interpretieren.le.sas hat geschrieben:Wenn du Kino (und ich nehme an du meinst damit GUTE Kinofilme) anhand von aufwendigen kamerafahrten ausmachst, dann wirst du leider nicht weit kommen, und viel Ahnung scheinst du auch nicht zu haben.
Pseudointellektuelles Geschwafel von stirnglatzigen Hornbrillenträgern mit FAZ in trendigen Straßen-Cafés. Du kannst nur entscheiden, was DIR gefällt, nicht was "gut" ist. Auch Du bist nur subjektiv.le.sas hat geschrieben:Abgesehen davon, dass die Story das einzige und wichtigste ist, womit man einen guten Film macht,
Nein, darauf möchte ich nicht hinaus. Wieder falsch interpretiert. Du bist nicht zufällig Lehrer?le.sas hat geschrieben:(und ich denke da willst du drauf hinaus) die Kameraführung(Einstellungen, Kadrierung, Vorder-Hintergrund, Farbern, Formen im Bild) und das Licht.
Wer entscheidet denn, ob es richtig ist? Du? Schon wieder?le.sas hat geschrieben:Jeder Mensch auf der Welt kann ganz einfach eine Kamerafahrt mit nem Kran, Dolly etc machen (laienhaft, ich will hier niemanden von der Bühne fertig amchen, da komme ich selber her), die Kamera in einen RC Copter packen etc.
Aber nur ganz wenige können dies auch richtig.
Subjektiv.le.sas hat geschrieben:Einen schlechten Kameramann erkennt man sofort an unnötigen Kranfahrten etc.
Warum glücklicherweise? Aber ist eh alles wieder nur Deine Meinung.le.sas hat geschrieben:Und richtige und stimmige Bilder zu schiessen, das können glücklicherweise nur ganz wenige.
Weil sie einen Stil haben, der gefragt ist. Nicht, weil Du sie gut findest.le.sas hat geschrieben:Frag dich mal warum manche Kameramänner so hoch bezahlt werden, oder immer wieder gebucht werden.
Ich will kein Kino machen und weiß leider nicht, was "professionelle Ansprüche" bedeutet.le.sas hat geschrieben:Zum "Kino machen" gehört weitaus mehr als spektakuläre Fahrten.
Ich befürchte du schlägst da eine Richtung ein die, hast du professionelle Ansprüche, leider falsch ist.
Achso: Anne ist ungebildet und macht Hobby-Videos, le.sas ist Akademiker und dreht die Mercedes-Spots. Mit manueller Blende! Du bist ja ein ganz Großer.le.sas hat geschrieben:Vielleicht solltest du nochmal ein paar Bücher übers Filmemachen lesen, oder auf eine Uni gehen etc.
Das ist genau das, was ich geschrieben habe. Aber in Deiner unendlichen Weisheit warst Du offensichtlich noch immer geblendet vom strahlenden Licht Deiner Erleuchtung.le.sas hat geschrieben:Auf jeden Fall merk dir diesen Satz:
Einen Film "gut" zu machen hat genau so wenig mit Kränen, fetten Einstellungen etc. zu tun wie mit Bokeh.
Na, wenn Du im echten Leben auch so aufläufst wie hier, ist mir Deine Frau mit Sicherheit dankbar, dass Du ein wenig beschäftigt warst. Hat sich also auf jeden Fall gelohnt.le.sas hat geschrieben:Das war jetzt Zeitverschwendung, aber wenn es dadurch einen scheiß Film weniger geben wird, haben sich die 3 Minuten schon wieder gelohnt.
Abgesehen von der der Einstellungslänge (obwohl, da eigentlich auch) ist fast jede Sitcom so aufgebaut, damit man die im entsprechenden Ryhtmus auch schnell genug abdrehen kann (in Totalen, Halbtotalen, so gut wie keine Nahaufnahmen). Wer natürlich sowas wie Two And a Half Man, How I Met Your Mother, Al Bundy und Co. nicht schaut, für den ist sowas dann doch neu und erfrischend abwechslungsreich ;)domain hat geschrieben:Man könnte ja auch mal was ganz Neues (in Wirklichkeit was ganz Altes) versuchen: die vollkommen statische Kamera in einer Totale bzw. Halbtotale. Vor einigen Wochen im französischem Teil von ARTE gesehen, einfach faszinierend.
Innerhalb dieser Perspektive entwickelten sich dann Handlungen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Dabei spielte also die bewegte Kamera überaupt keine Rolle, im Gegenteil: jede Einstellung dauerte mindestens eine Minute und man war gezwungen in Ruhe hinzuschauen.
Aber was sich in dieser langweiligen Perspektive ohne DOF entwickelte war einfach meisterlich.
Extrem guter Regisseur kann ich nur sagen.
Nanana...schämen sieht bei mir anders aus. Aber ich kenn ja niemanden hier und hab keine Lust auf die üblichen flame wars. Dafür hast Du Dich aber gut gewehrt! :-)Anne Nerven hat geschrieben: Handiro schämt sich schon, dass er der Aufforderung nachkam... Schade, dass es schon soweit ist.
Er benutzt eine Menge Krimskram, den man auch in irgendeinem Musikvideo aus der Shabby-Look-Kategorie finden könnte. Aber findest du es selbstzweckhaft eingesetzt? Dirks (b.k.a. Anne Nerven, Funques Charme im Nachbarthread war mal wieder köstlich) Ausgangspunkt war ja, dass der shallow DoF nichts Besonderes mehr ist, sondern im Gegenteil die Einfallslosigkeit und Austauschbarkeit der Videos aus der DSLR-Szene markiert.Schleichmichel hat geschrieben:Gaspar Noe haute aber bei ENTER THE VOID sowohl technisch, experimentell als auch symbolisch ganz schön derbe auf die Kacke. Ich schwanke sehr bei dem Film, ob ich den jetzt zu 100% gelungen fand.
Ja, ich möchte das Umfeld wahrnehmen, in dem sich der Interviewpartner bewegt. Es trägt für mich zum Informationgehalt bei, auch wenn's nur Nebensächlichkeiten sind. (Was mag er für Bilder, wie ist er eingerichtet). Es gab da mal ein Interview, da hätte ich gerne das Bild gesehen, was in dem Flur hing. Einfach nur so. War aber nicht möglich, weil wieder schöne Nebelkerzen geworfen wurden. Evtl. sollte man mit dem subjektiven Informationsfilter doch ein wenig großzügiger umgehen.kichiku hat geschrieben: das der zuschauer warum auch immer probiert dieses eben zu tun... kann ich nicht nachvollziehen... wenn der hintergrund interessant und wichtig wäre, würde man ihn dann auch eben zeigen... aber büro, irgendwo da draussen oder eben cafe oder was weiß ich, ist einfach unwichtig..
Ein gutes Beispiel gestern, ARD: Auf der Suche nach Peter Hartz. Alles tiefenscharf. Das Umfeld wurde *bewusst* einbezogen. Beispiel: Der ehemalige IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters sitzt vorne links bei weichem Kunstlicht und spricht aus dem Dreiviertelprofil in die Kamera. In der Mitte ein großer, tiefer Raum mit Glaswand nach draußen, kühles Tageslicht. Rechts, etwa in der Mitte des Raums, eine schätzungsweise einen Meter hohe, vergoldete Vase mit so etwas wie einer winterkahlen Bonsai-Ulme. Die Einstellungen mit Peters sind so lang, dass man den Blick wandern lässt. Der Interviewte spricht freundlich und entspannt über Soziales und Zwischenmenschliches, aber ich überlegte: Ist das sein Büro? Oder ist das bei ihm zuhause? Es ist schön, es sieht aber nach Macht aus. Soviel leerer, ungenutzter Platz! Und wer pflegt das Gewächs in der Riesenvase? Etwa Peters selbst? Sind diese ganzen braungebrannten Gewerkschaftsheinis eigentlich echte Menschen?olja hat geschrieben:Ja, ich möchte das Umfeld wahrnehmen, in dem sich der Interviewpartner bewegt. Es trägt für mich zum Informationgehalt bei, auch wenn's nur Nebensächlichkeiten sind. (Was mag er für Bilder, wie ist er eingerichtet).kichiku hat geschrieben: das der zuschauer warum auch immer probiert dieses eben zu tun... kann ich nicht nachvollziehen... wenn der hintergrund interessant und wichtig wäre, würde man ihn dann auch eben zeigen... aber büro, irgendwo da draussen oder eben cafe oder was weiß ich, ist einfach unwichtig..
Sehr gutes Beispiel, habe die Doku auch gesehen und habe mir ähnliche Gedanken gemacht.Axel hat geschrieben:
Ein gutes Beispiel gestern, ARD: Auf der Suche nach Peter Hartz. Alles tiefenscharf. Das Umfeld wurde *bewusst* einbezogen. Beispiel: Der ehemalige IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters sitzt vorne links bei weichem Kunstlicht und spricht aus dem Dreiviertelprofil in die Kamera. In der Mitte ein großer, tiefer Raum mit Glaswand nach draußen, kühles Tageslicht. Rechts, etwa in der Mitte des Raums, eine schätzungsweise einen Meter hohe, vergoldete Vase mit so etwas wie einer winterkahlen Bonsai-Ulme. Die Einstellungen mit Peters sind so lang, dass man den Blick wandern lässt. Der Interviewte spricht freundlich und entspannt über Soziales und Zwischenmenschliches, aber ich überlegte: Ist das sein Büro? Oder ist das bei ihm zuhause? Es ist schön, es sieht aber nach Macht aus. Soviel leerer, ungenutzter Platz! Und wer pflegt das Gewächs in der Riesenvase? Etwa Peters selbst? Sind diese ganzen braungebrannten Gewerkschaftsheinis eigentlich echte Menschen?