Ich suche nach einer Möglichkeit dass die Regentropfen den Ton nicht so sehr stören. Folgendes Equipment: XH-A1s, Sennheiser ME64 mit Kata CRC-14 Regenschutz.
Die Tropfen trommeln so laut auf den Regenschutz, dass der Ton ziemlich beeinträchtigt ist. Ich finde man solls schon HÖREN wenn es regnet, aber in einem günstigeren Verhältnis zum erwünschten Ton --> zB: Interviews, aber auch Atmo.
Gibt es irgendwelche Lösungen für dieses Problem? --> Filz oben am Regenschutz anbringen, damit das Entstehungsgeräusch der Tropfen schon mal leiser ist?
Andere Vorschläge???
Da fällt mir z. B. ein Extrastativ ein mit einem Regenschirm dran. Das Entstehungsgeräusch der Tropfen sollte damit schon mal leiser sein.
Manchmal ist ja das Einfache der Brüller schlechthin. ;-)
Letzten Winter hatte ich so meine HV-20 bei einem Ausseneinsatz vor dem Schnee geschützt. Schnee trommelt zugegeben nicht. Meine XH-A1 hatte ich im synchronen Betrieb ebenfalls mit der CRC-14 bedeckt. Damit bewegte ich mich allerdings auf einer überdachten Bühne.
Hält die Regenschutzhülle auch einen stärkeren Regenschauer von der Kamera ab? Hab ich noch nicht ausprobiert. ruessel hatte seine mal zusätzlich mit Imprägniermittel getränkt.
Ne dickere Textilmatte ist schon das richtige. Einfach mal ein Handuch in unterschiedlichen Größen gefaltet drüberlegen. Regenschutz weiter weg bringts kaum. Idealerweise findet man irgendein Kunststoffgeflecht - Filtermatten, Kunstrasen, mehrfach gefaltetes Fliegennetz, etc.
Das rottet nicht und saugt sich nicht voll, der Regen wandert durch und läuft am Regenschutz runter. Die Tropfen müssen 'gebrochen' werden, dürfen nicht aufklatschen. Glaswolle wäre super, aber ist so fein, dass sie sich auch voll saugt, ausserdem, wer will schon mit offener Glaswolle rumhantieren.
carstenkurz hat geschrieben:Ne dickere Textilmatte ist schon das richtige. Einfach mal ein Handuch in unterschiedlichen Größen gefaltet drüberlegen. Regenschutz weiter weg bringts kaum.
Bis hierher hätte ich gedacht: Aber Auf Achse legt doch wert auf: "Ich finde man solls schon HÖREN wenn es regnet...
Jedoch:
carstenkurz hat geschrieben:Idealerweise findet man irgendein Kunststoffgeflecht - Filtermatten, Kunstrasen, mehrfach gefaltetes Fliegennetz, etc [...] der Regen wandert durch und läuft am Regenschutz runter. Die Tropfen müssen 'gebrochen' werden, dürfen nicht aufklatschen.
@nicecam: Mikro seperat aufbauen fällt aus, weil es sich meist um Interviews handelt. Ich denke man wird den Regen auch mit "Schalldämpfer" noch genug hören.
Ende Mai hatte ich den Kata das erste mal für längere Zeit durchgehend im Einsatz und ich war echt damit zufrieden (wenn man die Kamera endlich reingefummelt hat). Allerdings habe ich den unteren Teil nicht draufgeklettet weil beim Schulterstativ nicht notwendig. Ausserdem ist er dann besser durchlüftet und läuft innen nicht an.
Ich habe zwei wichtige Verbesserungen am Kata gemacht: Am Objektivschutz habe ich eine zugeschnittene Kunststoff - Ordnereinlage in den doppelwandigen Stoff geschoben, damit sich dieser Stoffschlauch nicht immer nach hinten zusammenstaucht. Und damit er nicht am konischen Blendschutz zurückrutscht habe ich am Blendschutz und an entsprechender Stelle vom Stoffschlauch kleine Klettstreifen angebracht.
@carstenkurz: Sowas habe ich mir vorgestellt und gemeint mit "Entstehungsgeräusch verringern". Auf Filtermatten und Fliegennetz bin ich aber noch nicht gekommen ;-)
Ich werde in nächster Zeit dazu einiges ausprobieren und poste meine Ergebnisse.
Auf die ausgezeichnete Idee mit dem Fliegengitter wäre ich auch nicht gekommen. Die gibt es übrigens auch aus Alu-Draht, lassen sich mehrfach falten, die Kanten "verweben" und haben danach keine innere Spannung mehr sondern bleiben in der gewünschten Form.
Daraus habe ich mal Wärmeschluckfilter für starke Halogenlampen gebastelt. Mit schmalen Spiegelklebebandstreifen könnte man auch die Distanz zwischen den Drahtlagen bestimmen. Wenn du jetzt noch Klettbänder an Kata und das Gittergebilde befestigst, kann man das Drahtgebilde bei Bedarf leicht anbringen und entfernen http://www.drahtexpress.de/UKracht15-p7 ... liege.html
nicecam hat geschrieben:
Bis hierher hätte ich gedacht: Aber Auf Achse legt doch wert auf: "Ich finde man solls schon HÖREN wenn es regnet...
Ich bilde mir auf meine Idee nicht soviel ein, dass sie den Regen unhörbar macht. Dafür müsste das Handtuch schon riesig sein ;-)
Das wesentliche Problem dürfte bei einem normalen Regenschutz sein, dass das Zeugs auch noch als Membran oder Resonanzkörper fungiert und der Regen darauf trommelt. Hörbar sollte aber wohl eher dezentes Prasseln aus dem Umfeld der Kamera sein.
Man will nicht den Regen auf dem Kameraschutz hören, sondern das, was auch ein normaler Mensch im Regen hört.
Statt eines Geflechtes könnte man auch einen massiven und sehr dichten Werkstoff nehmen - aber das wird halt zu schwer.
Andere Möglichkeit wäre ein gespannter durchlässiger Stoff wie Gardine, Damenstrumpf, etc. über dem Regenschutz. Den müsste aber eher eine zweite Person halten.
Es geht sicher auch eine flache, weiche Bahn aus Schaumstoff/Schwamm, aber das sutscht halt ziemlich zu und wird schwer. Das Geflecht speichert sehr wenig Wasser.
Im Grunde genommen ist das eine DeadCat für ein schwereres Medium wie Wasser, statt für Wind.
Eventuell reicht es schon, den Mikrofonschutz der Kata zurückzuziehen und das Richtrohr mit einem Präservativ zu schützen. Danach den Schaumgummi überziehen und ihn alle Viertelstunden auswringen.
carstenkurz hat geschrieben:
Das wesentliche Problem dürfte bei einem normalen Regenschutz sein, dass das Zeugs auch noch als Membran oder Resonanzkörper fungiert und der Regen darauf trommelt. Hörbar sollte aber wohl eher dezentes Prasseln aus dem Umfeld der Kamera sein.
Man will nicht den Regen auf dem Kameraschutz hören, sondern das, was auch ein normaler Mensch im Regen hört.
@carstenkurz: Ganz deiner Meinung!
@domain: Ich möchte es vermeiden das Regenwasser bis ans Mikro trotz Präservativ heranzulassen. Ausserdem bestünde die Gefahr dass das Wasser beim zurückgestülpten Mikroschutz vorbei in die Kamera rinnt.
Ich werde in den Baumarkt gehen und mich umsehen was es alles an geeigneten nicht saugenden Geflechten gibt.
Ich habe das Problem mal mit einem Stück Schaumstoff gelöst! Ab und zu ausdrücken wenn er vollgesaugt ist. Das Resultat war ganz ok und es war kein "Klatschen" der Tropfen mehr zu hören!
Die Matte, Schaumstoff, ... oder was immer müsste über die gesamte Oberseite des Regenschutzes gelegt werden, nicht nur ÜBER dem Mikro. Denn der Stoff des Regenschutzes würde wie eine Lautsprechermembran wirken. Der Schall von neben der Matte auftreffenden Tropfen würde sich bis zum Mikro fortpflanzen und die Dämpfung wäre beim Teufel.
Ich glaube, ich habe das Richtige für Dich. Zwar gibt es gegenwärtig überall günstig auch schwarze Kunststoffliegennetze zu kaufen, aber das hier dürfte fast ideal sein:
Böschungsmatte - das ist ein zufällig, lose, etwa 1cm dickes, verfilztes Mattengewebe aus schwarzem Nylon. Könnte noch etwas dichter verfilzt sein, aber zweilagig sicher brauchbar. In der nötigen Größe brauchbarer Preis, unverrotbar, extrem leicht, nicht saugfähig, und vor allem, wie es sich gehört, schwarz.
Ich habe es bei Knauber gesehen, aber das gibts bestimmt auch in verschiedenen anderen Bau- oder Gartenmärkten. Der angezeigte Preis gilt etwa für den qm Rollenware.
- Carsten
and now for something completely different...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
...um professionellen Ansprüchen zu genügen, gibt es dafür nur eine klassische Lösung; d.h. heisst "alle Töne einzeln". Daran hat sich seit 1930 nichts geändert. Wenn Du sauberen "Regen-Gesprächston" haben willst, musst Du das Interview einfach bei Regenstopp drehen. Während des Regens nimmt Dein Tonmann dann nur den Regen auf, in diversen Variationen, er wird das von sich aus machen (ist sein Job) und dann macht der Kameramann ein paar stumme Expo-Bilder "draußen/während Regen, nach dem Regen". In der Post mischt Du dann den "sauberen" Interview-Ton mit den Regentonaufnahmen des Tonis zusammen und gehst als Expo mit den Bildern rein.
Danke für deinen Input, aber der hat einen Denkfehler ... wie soll ich deiner Meinung nach den Gesprächston OHNE Regen recorden wenn das Interview im Regen stattfindet?
Das Regengeräusch darf wie beschrieben gerne schon beim Gesprächston dabeisein, aber nicht so dominant.
Die Version "alle Töne einzeln" als High End Lösung ist nicht nötig, ich produziere nicht fürs Kino ;-)
Ich hatte letztens auch mal Filtervlies für industrielle Ablufthauben in den Fingern. Also nicht diese 2mm dicken Tücher, sondern so richtig dickes Zeugs. Sieht aus wie Watte, ist aber unverrottbar. Das Zeugs wird auch im Lautsprecherbau zum Dämpfen größerer Gehäuse verwendet. Wäre sicher auch brauchbar, nur wegen der wattigen Konsistenz schwerer zu zähmen. Müsste man in ein 'Kissen' aus Fliegennetz o.ä. einbeuteln ;-)
Ist wahrscheinlich eine gute Lösung, so eine Kata mit aufgeschnallter Matratze, wobei mir klar ist, dass sich das Trommeln des Regens schon im Resonanzraum der Kata super aufbauen kann und dann auch nahtlos in die Schutzhülle um das Mikro weitergeleitet wird.
Hast du schon mal an sowas gedacht? http://www.ausgefallenesachen.com/2011/ ... bedeckung/
Die Kata bleibt natürlich, aber es trommelt nicht mehr so stark und auch dein Kopf bleibt trocken ;-)
Das ergäbe doch einen völlig neuen erheiternden Aspekt bei deinen Interviews. Zu Beginn sagst du, dass sie ja nicht auf deine praktische Kopfbedeckung blicken dürfen. Natürlich tun sie das doch, unterdrücken ein permanentes Grinsen so gut es geht und brechen zuletzt in schallendes Gelächter aus ;-))
nicecam hat geschrieben:Da fällt mir z. B. ein Extrastativ ein mit einem Regenschirm dran. Das Entstehungsgeräusch der Tropfen sollte damit schon mal leiser sein.
Weiter:
domain hat geschrieben:Eventuell reicht es schon, den Mikrofonschutz der Kata zurückzuziehen und das Richtrohr mit einem Präservativ zu schützen.
nicecam hat geschrieben:Jetzt der Clou: Damenstrumpf vor das Ganze!
[...]
Oder statt Pressluft diese Variante: In der Apotheke > Beratungsecke - BITTE UM DISKRETION - "Ich hätt gern eine Klistierbirne - zum Pusten, kleinste Größe; zum PCsaubermachen." Apotheker: "Ja nee, iss klar..." :-)
Damals schrieb domain: "Ich bewundere immer wieder die Perfektion von euch Deutschen, das macht euch keiner nach. [...] Kein Damenstrumpf [...] nur brutaler Orkan [...] auch im Saugen."
Merkste was? Er wandelt nur leicht ab. Damenstrumpf wird zu Präservativ, das Saugen erfordert das nachträgliche Auswringen usw. Braucht er also auch nicht korrekt zu zitieren - mit Gänsefüßchen und Co.
Weißt du Nicecam, das nennt man Brainstorming :-)
Eine abstruse Idee ergibt die nächste, das ist gängige Praxis.
Bsp.: einmal ging es darum, wie man Haselnüsse unbeschädigt aus ihrer harten Schale herausbekommen könnte. Ein Teilnehmer des damaligen Brainstormings hatte dann unter vielen anderen folgende Idee: wir lassen ein Heinzelmännchen ein Loch in die Schale bohren, füllen Knallgas ein und zünden es. Das sprengt dann die Schale ohne Beschädigung der Haselnuss selbst. Genauso wurde es dann angeblich später industriell in der Praxis durchgeführt, aber natürlich ohne Heinzelmännchen.
Noch heute haben wir unbeschädigte Haselnüsse in div. Schokoladen, obwohl ich diese Geschichte doch für ein ziemliches Märchen halte.
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