Das sind genau die Sprüche, die keinen weiter bringen. Natürlich fragt kein Mensch danach, welcher Sensor benutzt worden ist, wenn Du das Attentat auf irgend einen Staatsmann aufgenommen hast, aber wer entscheidet denn, was "stimmt" oder nicht "stimmt" ?Wenn der Inhalt stimmt, wird auch Material jenseits des EBU-Standards akzeptiert.
Solche Artikel sind auch ungeeignet, technische Erklärungen zu transportieren. EBU Papiere begründen allerdings schon ganz klar. Für 4:2:2 hab ich es in einem Thread einmal verdeutlicht.Eine schlüssige/nachvollziebare/technische Begründung für diese Chipgröße bleibt der Autor des Artikels allerdings schuldig.
Genau so sieht das aus. Mir ist vollkommen schleierhaft, warum immer wieder diese Diskussionen aufkommen. Wer fürs Fernsehen produzieren möchte, muss eben die technischen Anforderungen erfüllen. Solide Technik sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Feuerwehr löscht doch auch nicht mit einem Gardena-Schlauch. Ich argumentiere sogar bei Ausschreibungen außerhalb der Medienbranche mit den IRT-Richtlinien, weil man daran prima den Unterschied zwischen kleinen und großen Kameras erklären kann.WoWu hat geschrieben:Oder natürlich eine Kamera kaufen, deren Bilder akzeptiert werden, was heutzutage weder schwer, noch teuer ist.
Erstens dies, und außerdem handelt es sich da einfach um vollkommen verschiedene Kamera-Klassen. Bei einer Mühle mit 2/3-Zoll-Chips weißt Du genau, dass sie am oben Ende der Skala mitspielt, und das ist bei Geräten mit kleineren Chips einfach nicht der Fall. Da geht es nicht nur um die Chipgröße, sondern um das ganze nachfolgende Signalprocessing. Der Qualitätsunterschied ist bis zum Endprodukt deutlich zu sehen, beziehungsweise nur in sehr seltenen Fällen nicht zu sehen.alfred hat geschrieben:Kann geringfügig weniger DOF sowie etwas weniger Lichtstärke des Chips die Disqualifikation von 2/3 Chippern begründen
Wie genau rechnet man das? Bin lediglich gelernter Drehbuchautor, der gerne mal einen Dokfilm dreht, um Technik hab ich meist einen Bogen gemacht. Kannst Du das für Normalsterbliche wie mich in einen einfachen Workflow packen? Oder muß ich hier nur X durch Y teilen?WoWu hat geschrieben:@ NEEL
Du musst also zusehen (und kannst leicht selbst ausrechnen) ob Du die Qualität erreichst, auch wenn Du keine 2/3" hast.
Deine Optik muss es im Verhältnis zur Chipgröße nur auf 80% MTF in der Bildmitte bringen.
Hört sich gut an. Was für einen optischen Adapter verwendest Du? Wie ist das Handling in Bezug auf Fokkusieren? Wird die Cam mit einem leichteren Objektiv nicht arg "rücklastig"?Wir erreichen das (und besser) durch gute Objektive und einem optischen Adapter, der uns die 16mm Objektive auf 1/3" reduziert.
Dadurch bekommen wir nicht nur 1-2 Blenden mehr Licht, sondern verdoppeln uns (fast) die Auflösung, was uns in der MTF gesamt entsprechend zugute kommt.
Die Bilder sind perfekt .... trotz 1/3".
... und das ist der limitierende Kostenfaktor. Zumindest für den Preis einer guten ENG-HD Optik drehen andere einen ganzen Lowbudget-Spielfilm:) Daher wäre Deine Lösung mit den 16mm Optiken wohl der einzig gangbare, aber ziemlich geniale Weg für die meisten von uns...Du siehst, wie wichtig es ist, die Anforderung zu verstehen.
Daher kann ich Dir bei unterschiedlichen Camcordern gar keinen Rat geben. Das Objektiv macht eine Menge dabei aus.
Das ist Punkt. Der Autor im Kameramann bezieht sich eindeutig auf die Chipgröße als Qualitätsfaktor, was vermutlich unreflektiert über den Sender kommuniziert wurde. während das dahinterliegende Kalkül (Optik mit 2/3 Auflösung) - wie auch bei einige Mystikern in dieser Gruppe - völlig untergeht. (Der Sender, auf den er sich bezieht, ist Arte. Wer sind die anderen Sender? Von der EBU ist bei ihm nicht die Rede).WoWu hat geschrieben:Was mir übrigens noch einfällt:
Im Titel steht ..... nur mehr 2/3"....
Wenn sich das MEHR auf grössere Chips bezieht, dann ist noch lange nicht raus, dass das akzeptiert wird, denn wenn ich mein Bild derart drastisch verschlechtern muss, um Moire zu vermeiden, erreiche ich auch nicht die MTF Bestimmung und falle mit den Chips, auch wenn sie noch so riesig sind, ebenso durch !!!
Dank für die Info!WoWu hat geschrieben:Kleiner Nachtrag, weil mir oben die Info fehlte:
also für 720 sind 66 Lp/mm (80% MTF) vorgesehen
für 1080 sind es 82 Lp/mm (76% MTF)
Ich vermute so analog Denken kann man heute nicht mehr. Es ist schon erstaunlich was heute im Bildprozessor der Kamera alles entsteht, da werden Bildkontraste korregiert, optische Verzeichnungen herausgerechnet, Strukturen erfasst usw.Würde die Kamera also wirklich 960 Lp auflösen, hätte sie ein magisches Objektiv, keine Farbmaske und wäre sicher ihr Geld wert.
http://oly-e.de/pdf/WP_TruePic.pdfDrei Faktoren bestimmen vor allem die
Bildqualität von Digitalkameras: das Objektiv, der Bildsensor und der Bildprozessor.
Ich gehöre oft dazu....Sie stehen mit offenem Mund, staunend vor Bildern, die sie so noch nicht gesehen haben und meinen, alle Wünsche wären Wirklichkeit geworden.
Vielen Dank für die zusätzlichen Infos!WoWu hat geschrieben:Das ist eben das Problem solcher "Tests".
Man weiss nicht, wie sie entstanden sind und was damit gemeint ist.
Sollte ein 4,5mm Sensor 1920 auflösen müssen, so müsste das Objektiv
(1920/4,5mm=> 426/2=>) 213 LP/mm auflösen.
Zeiss Referenzobjektive für 60.000 EUR und mehr, können ca. 180 Lp/mm.
...
Hätte der Tester also geschrieben, dass 960 lp/mm bei 15% MTF aufgelöst werden, hätte man erstens gewusst, dass sie optisch gar nicht sein können (siehe Berechnung oben) und zweitens, dass sie so miserabel aufgelöst werden, dass sie bereits in der grauen Soße verschwinden.


