ClipKanal: lost in a moment - 30 Aug 2010 09:41:00
Hier mal ein älteres Musikvideo von Dennis Wheatley and Stefan McClean, das durch Zufall in einer Sushi-Bar in Tokyo entstand (Zufall heißt in diesem Fall, daß die Aufnahmen aus dem Jahr 1998 stammen und später für die Musik ausgewählt wurden). Die Musik dazu stammt von der Gruppe "Shrift", deren Stimme dem ein oder anderen vielleicht noch eher als Sängerin von Smoke City und deren Hit "Underwater Love" bekannt sein dürfte.
Musik und Video vereinen sich hier zu etwas minimalistisch besonderem. (Weitere Bemerkungen verkneifen wir uns, um Euch nicht um den kleinen Aha-Moment zu bringen, der sich früher oder später einstellt...)
There's something beautiful in not understanding a language.. it becomes abstract, musical.
Opera is so much better when you can't understand the words!
Film kann so viel besser sein, wenn Intuition im Spiel ist. Jede Sprache, auch die Filmsprache, wird zum Gefängnis, wenn nur Konkretes arrangiert wird und der Status Quo zementiert. Danke für den Link.
Schönes Ding, in Deutschland würds nicht gehen, würde man erst mal verklagt werden wegen dem Recht am eigenen Bild, dann würde es die Cam eh nicht überleben weil der Gast sie schon vom Band genommen hätte.
Aha. Da wird schlechtgefilmtes Dokumaterial der Stempel der Kunst aufgedrückt nur weil es später mit unpassender Musik vermischt ist. Für mich ist das ein klassischer Akt der Verzweiflung: Kein Geld, keine Idee, also nehmen wir irgendwas, das rumliegt und behaupten es sei Kunst.
Sorry, das ist kein Musikvideo, das ist billiger Dreck.
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)
Da wollte ich mich gerade über Herrn Ballhaus` übliche Art der Polemik beschweren - aber bei dem Video muss ich ihm leider recht geben. Vielleicht hätte man aus den vorgeblichen Spontanaufnahmen noch etwas machen können indem man sie in etwas anderes bettet. Das Argument des Minimalismus ist für mich hier kein künstlerisches sondern Beleg für Einfallslosigkeit.
Eigen und unprätentiös. Schöne Musik und ein wohltuender Gegensatz zu der sich immer ähnelnden Konfektionsware, die man normalerweise als "Musikvideo" vorgesetzt bekommt.
MarcBallhaus hat geschrieben:Aha. Da wird schlechtgefilmtes Dokumaterial der Stempel der Kunst aufgedrückt nur weil es später mit unpassender Musik vermischt ist. Für mich ist das ein klassischer Akt der Verzweiflung: Kein Geld, keine Idee, also nehmen wir irgendwas, das rumliegt und behaupten es sei Kunst.
Sorry, das ist kein Musikvideo, das ist billiger Dreck.
Ich weiß nicht, ob der Aha-Effekt der ist, wo man merkt, daß die Kamera
auf dem Laufband mitfährt. Insofern ist es auch nicht "schlecht gefilmt"! Ich finde auch, daß es kein "Musik-Video" ist sondern ein "Experimental-Video", wobei die Musik passend ist.
Ich finde es etwas langweilig. Warum darf man so etwas nicht auch mal machen? Es hat ja keiner behauptet, daß sich hier jemand den Weg nach Hollywood ebnen wollte. Ist vielleicht an einem regnerischen Tag entstanden...
Klar darf man sowas machen. Vielleicht ist nur die feierliche Ankündigung von slashcam das, was zu Irritationen führt. Abgesehen von der Frage, ob das überhaupt einen Videolink wert ist.
MarcBallhaus hat geschrieben:Aha. Da wird schlechtgefilmtes Dokumaterial der Stempel der Kunst aufgedrückt [...] und behaupten es sei Kunst.
Das habe ich verpasst. Wer schrieb etwas von Kunst? Du bildest dir ein, dass der Clip als Kunst angesehen wird, und das fuchst dich. Warum bloß?
Tatsächlich kann ich mir den Pflaumenkuchen ins Gesicht schmieren, ein Webfoto davon machen und behaupten, es sei Kunst. Ich würde wohl nicht berühmt damit, aber ein zeitgenössischer Künstler oder ein Kunstwissenschaftler würden mir nicht widersprechen, höchstens vielleicht der Kulturfeuilletonist der Bild-Zeitung, falls ein solcher dort beschäftigt wird. Man weiß vor allem eines: Kunst kommt nicht von Können. Alles, was an Fertigkeiten erlernt werden kann, ist als Handwerk definiert.
MarcBallhaus hat geschrieben:Sorry, das ist kein Musikvideo, das ist billiger Dreck.
Wie mein Pflaumenkuchen, von Netto, da ich Prioritäten setze. Was ist ein Musikvideo? Video zu Musik? Musik zu Video? Woran misst du den Wert? Daran, was es gekostet hat? Daran, wie teuer es aussieht? Daran, ob es vielen gefällt (Klicks)? Das sind Kategorien, mit denen ein Bäcker mehr anfangen kann als ein Künstler.
Von Kun&t war hier nie die Rede.
Eher von einer verspäteten Zwangsheirat von Bild und Ton.
Auf der Seite www.myspace.com/shriftspace
juckt das offenbar niemand.
Vielleicht liegt einfach eine Verwechslung vor und man wollte die
die Bilder ursprünglich dieser Musik unterjubeln: www.youtube.com/watch?v=vg1xlLufxIU
Sehe gerade in der Vorschau, dass Axel wieder schneller auf Achse war...
:))
Ein gelungenes Musikvideo hat genau wie jeder andere gutgemachte Film etwas mit Konzeption und Hirn zu tun. Das hier hatte kein Konzept, es wurden zwei Dinge zusammengewürfelt die nicht zusammengehören. Wehendes Gras in feststehender Kamera sieht mit klassischer Musik auch besser aus als ohne, deswegen wird daraus noch längst kein Musikvideo.
Mir ist es lediglich ein Rätsel, warum so ein konzeptloses Zeugs von Slashcam gepostet wird, das ist keinen Link wert.
MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)
So jetzt will ich ma noch was dazu sagen, da ich ja immerhin dieses Video gepostet habe.
Ja es gibt durchaus Videos, wo sich vielleicht jemand nicht 3 Jahre vorher Gedanken gemacht hat, was es aussagen soll. Und die nicht 1 Jahr in der Post-Production waren, um sie mit Special-Effects vollzuknallen.
Das tolle an diesem Video ist einfach, dass es eine so einfache simple Idee ist, die mit der Musik einfach etwas total tolles und einzigartiges schafft.
Man hätte vielleicht auch Vivaldi zu dem Video spielen können. Man hätte zu dem Song auch ein Video am Strand drehen können. Wäre dabei das selbe einzigartige entstanden? Nein.
Es geht hier darum, dass eine tolle Mischung entstanden ist und es geht hier darum wie man mit minimalster Ausstattung und einer tollen Idee etwas schafft, was es vorher noch nie so zu sehen gab.
Und ich denke das ist in unserer Zeit, wo schon so ziemlich alles ausgelutscht ist, nen dicken Daumen nach oben wert. Auch wenn die Idee simpel ist. Ne Büroklammer ist auch was simples, aber der ders erfunden hat, hat sich daran ne goldene Nase verdient.
Also, alle die sich hier beschweren können ja gern ma ihre eigenen Filmchen posten, die hoffentlich in Einzigartigkeit an dieses Video heranreichen. Oder haben wir vielleicht doch nur die Schwäne im See mit nem tollen Bokeh gefilmt...?
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