hat hier schonmal jemand was vom "center shift" gehört? Dabei handelt es sich um die Verschiebung der optischen Achse beim Verändern von Zoom und Fokus.
Wie wirkt sich das Phönomen auf das Bild aus? Gibt es dann auch Verzeichnungen? Was kann man dagegen tun?
IMHO fehlt dann ja ein Stück Bild, da es nicht mehr korrekt auf dem CCD dargestellt wird?!
Leider weiß Google darüber nicht sehr viel und ich hoffe hier auf praktische Erfahrungen. Ich bin in der Thematik nicht so Zuhause ...
Ich kann dir den Begriff erklären, wobei ich dieses Problem eher von großen Filmoptiken kenne, aber bei Video sollte es sowas auch geben.
Dieser Center Shift ist die Bezeichnung dafür wie weit der Mittelpunkt der Optik sich beim (Auf)zoomen verschiebt.
Als kleines Beispiel, nimmst du eine Videokamera und mankierst die Mitte des Display(zum Schutz etwas Tesa vorher drüber) mit einem Punkt oder Kreuz. Bei den größeren Kameras kannst du solch ein Kreuz auch per Menü einstellen.
Jetzt stellst du die Kamera (am besten auf einem Stativ) vor eine Wand und markierst an der Wand eine Punk, den du dann mit dem Mittelpunkt auf deinem Display deckungsgleich machst.
Dabei ist es wichtig, das die Kamera immer parallel zur Wand steht.
Wenn du jetzt auf den Punkt zooms wirst du festellen, das dieser nicht mehr genau in der Mitte liegt und genau das ist dann der Center Shift.
Das ganze ist einfacher wenn du eine Kamera mit Wechseloptik hast, den da kannst du die Optik vor einen (Dia)Projektor spannen und ein Testbild auf eine Wand projizieren.
Wenn du jetzt auf der Wand die Mitte des Testbild Dias markierst wirst du beim zoomen feststellen das dieser aus der Mitte nach rechts oder links wandert. Zu weit sollten diese beiden Punkte nicht auseinander liegen, aber auch der teuerste Kine-Zoom oder Digizoom schaft es nicht genau seinen Mittelpunkt zu halten.
Jetzt kann beim fokussieren der gleiche Effekt eintreten, nur das dieser nicht so stark ist wie beim zoomen.
Dabei kann man gerade bei alten Filmen und großen Schärfeverlagerungen dieses "Pumpen" sehr deutlich beobachte, da der Bildausschnitt größer oder kleiner wird.
Bei neuen Optiken ist dieses "Pumpen" aber so gut wie beseitigt worden.
Tatsächlich geht es um eine größere Produktion: Virtuelles Studio.
Da ist der center shift ein großes Problem, da der künstlich erzeugte Hintergrund von der genauen Ausrichtung der Linsen abhängt.
Kennst du ein Verfahren, was das Problem beseitigt? Ginge das vllt. mit Motion Capture? Also das, was man auch einsetzt, wenn Aufnahmen verwackeln? Das würde ja nur gehen, wenn das Bild wirklich nur "verschoben" ist und nicht "verzogen"?!
Also wichtig wäre erst mal zu wissen mit was für einer Kamera ihr arbeitet um zu wissen was für Optiken dafür passen.
Am Besten wäre bei euch eine 2/3 Zoll Kamera, weil man dann hochwertige Festbrennweiten von Zeiss, Fuji oder Canon benutzten könnte. Diese Optiken "pumpen" auch nicht so stark wie ein normaler Zoom.
Damit könnt ihr dann den Zoom Lens Shift verhindern, wenn ihr aber zoomen müsste, dann rate ich zu hochwertigen Zooms die für HD Kameras gedacht sind.
Aber eigentlich solltet ihr in eurem Studio einfach Trakingpunkte für ein Motioncapture am Green oder Bluescreen befestigen.
Dabei sollte man beachten das immer mehr als vier dieser Punkte im Bild zu sehen sind.
Jetzt sollte auch der übelste Lens Shift als Bewegung der Kamera verstanden werden, wobei ich von dem ganzen 3D Traking nicht als zu viel verstehe.
Ich würde das ganze einfach erst mal am Set ausprobieren.
Wenn ihr im VS arbeitet, geht doch der CS in die Einstelldaten des Rechners ein. Sofern ihr keine Justierung vornehmt, muss die Optik einmal vermessen werden und als Look-up-table in den Rechner eingegeben werden, über den ihr dann den Hintergrund korrigiert.
Da habt Ihr dann die Korrekturwerte, die ihr braucht. Eine Bildkorrektur würde den ohnehin immensen Rechenaufwand beim VS enorm vergrößern.
Stellung des Zooms bezieht ihr ja wahrscheinlich dynamisch aus der Rechnerübersetzung, weil ja nicht der Kameramann das Zoom zieht, sondern im VS nur indirekt über den Rechner.
Dass man die Look-Up Tabelle auch mit dem CS füttern kann, war mir neu. Ich dachte das ginge nur für Brennpunktversatz und Öffnungswinkel. Aber gut, macht ja Sinn. Hab diese Objektivkalibrierung selbst noch nicht gesehen ...
Der Look-up-table ist ja nichts anderes als eine Tabelle, aus der bei einer, durch den Digitizer des Zooms festgelegten Stellung ein Korrekturwert für den Hintergrundversatz entnommen wird. Art und Form der Tabelle hängt von eurem Rechner und dem VS ab.
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