marsteini hat geschrieben:
Wiso? Verwenden kann man OS X auch auf einem normalen PC, genau wie Windows auf dem Mac - man muss nur wissen wie ;)
Man kann bestimmt auch die Software der Zündautomatik aus einem Maserati in das Motorsteuergerät eines Golf GTI kopieren, dazu muss man wissen wie. Wenn man einen Funken Verstand hat, fragt man aber vorher mal "warum?".
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Kurze Nachhilfe: Apple baut Computer. Ein solcher besteht aus Hardware und Software, beides aus einer Hand, so dass es auf Anhiebt funktioniert. Wenn man einen Mac kauft, so ist dieser 30 Minuten nach auspacken komplett betriebsbereit und weiss sogar schon, wie das Handy heisst und wie man den Kalender vom Handy mit dem Computer synchronisiert, ohne dass man es ihm je mitgeilteilt hätte. Es funktioniert einfach.
Microsoft jedoch macht Software die angeblich mit sämtlicher Hardware funktioniert, die PC-kompatibel ist. Oft ist das sogar wahr, nur weiss Microsoft nichts von den Inkompatiblitäten der Hardwarehersteller untereinander. Potenziert wird dies mit der Summe der Softwarehersteller.
Das geht dann so:
- Man kauft einen PC von Doll oder Ätzer oder so
- Beim ersten Start wird man zugespammt mit Meldungen, denn jeder Widerstand im PC hat seinen eigenen Treiber der sich zu Wort meldet und den Namen seines Herstellers möglichst bunt, groß und hässlich auf den Bildschirm schreibt.
- Jeder Treiber hat nicht nur seinen Button in der Startleiste sondern auch seinen eigenen Ordner im Startmenü, um die Wichtigkeit zu demonstrieren und nicht benachteiligt gegenüber richtigen Programmen zu sein
- Da das albern ist, verbringt man die ersten Stunden damit, diesen ganzen Unsinn loszuwerden
- Beim Entrümpeln wurde dann leider eine Komponente in Mitleidenschaft gezogen, die nun nur noch in einer älteren Version vertreten ist, aber wichtig ist für alle Programme die auf das Framework 2.0 zugreifen, alle Programme ab Framework 2.0a oder Release Canditate 2.01 zeigen eine Art digitale Inkontinenz bei Subprozeduraufruf &H3626FF00AAF:3546
- Unglaublich hilfreich ist nun die Microsoft Diagnosesoftware, die zuerst 30 Minuten lang dumme Fragen stellt und dannfeststellt, dass das Problem nicht gelöst werden konnte.
- Als nächstes meldet sich die Autoupdate-Funktion. Der neue PC muss dringend updated werden, weil er schon wieder nicht auf dem neuesten Stand ist, ausserdem gibt es ein Sicherheitsproblem das dringend behoben werden muss, weil sonst bösartige Anwender, die quasi schon in der Telefonleitung warten, unmittelbar nach verlassen des Raums in den Computer eindringen werden.
- Nach etwa einem Tag ist der PC betriebsbereit, nun wird alles an Raubkopien installiert, was man in letzter Zeit so gesammelt hat. Gleichzeitig werden alle Viren, die man ebenfalls so angesammelt hat, mit installiert.
- Der Virenscanner wird nun ebenfalls installiert und belegt etwa 50% des Arbeitsspeichers und der freien Systemressourcen
- Nach drei Tagen stellt man fest, dass dem Computer noch etwas Arbeitsspeicher fehlt. Man kauft 4 GB, entsorgt die installierten zwei weil nicht genug Bänke vorhanden sind und baut ihn ein
- Nach einer Woche stellt man fest, dass Raubkopie Nummer 20 nicht richtig funktioniert und immer crasht wenn man auf der linken Arschbacke sitzt und rechts klickt
- In diversen Foren findet man dann heraus, dass man es mit einer neuen Firmware des BIOS versuchen sollte
- Nach Installation der Firmware kommt kein Ton mehr aus dem Lautsprecher, weil die Treibersoftware von Widerstand 1324 nicht mit dem Firmware-Update kompatibel ist, was der Anwender aber nicht weiss
- Die Microsoft Hilfe rät inzwischen den Fachhändler zu kontaktieren
- Der Fachhändler sagt, das liegt an der Software
- Den Softwarehersteller kann man nicht kontaktieren, weil es ja eine Raubkopie ist.
- In diversen Internetforen findet man heraus, dass es an der Hardware liegen muss, vermutlich an der Grafikkarte, denn auf Nachfrage, ob man irgendwas am System geändert hat, wird dies natürlich mit einem entschiedenen Nein beantwortet. Nichts.
- Nach etwa einem halben stellt man fest, dass etwa 70% der Funktionen des PCs theoretisch nutzbar sind, gebraucht werden 10%, 30% müssten funktionieren, tun sie aber nicht, warum, weiss man nicht mehr. Eigentlich braucht man sie ja auch garnicht.
- Die Tonausgabe funktioniert seit 6 Monaten nur, wenn man vorher in der Systemsteuerung bei Audio das Häckchen für "Standard" deaktiviert, was man jeden Tag machen muss, weil der Treiber es immer wieder von selbst setzt, aber das ist nicht so schlimm.
- Im Schnitt teilen sich drei Programme eine Aufgabe. Man braucht aber drei, weil jedes nur unter bestimmten Umständen funktioniert und alle drei gegenseitig die Lücken der jeweils beiden anderen bedienen.
- Fünf Trojaner und 3 Neuinstallationen später, ist wieder ein Jahr vorbei und man stellt fest, dass es mal wieder an der Zeit wäre sich einen neuen PC anzuschaffen
- Im Internet erkundigt man sich nach neuen Bundles und wichtigen Chipsätzen, belächelt nebenbei einen Hersteller namens Apple, der schiere Unsummen an Geld für zugegebenermaßen schicke Geräte haben will. Was für ein Unsinn, ein PC ist doch viel geiler, und viel günstiger, es gibt viel mehr Software und man kann viel mehr damit machen ...
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)