corey
Beiträge: 1

Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von corey »

Hallo erstmal,

ich habe eine Frage.
Ich beschäftige mich seit ein paar Monaten mit Filmen und Videobearbeitung.
Einer meiner größten Probleme ist wie ich den "Look" von den typischen Amerikanischen Filmen bekomme. Mittlerweile haben ja auch viele Deutsche Filme, oder Musikvideos dieses Bild.
Ich weiß nicht so richtig wie ich das beschreiben soll. es gibt immer diesen typischen unterschied von deutschen und amerikansichen filmen.
die ami-filme sehen immer vom bild sehr "smooth" und "ruff" aus im vergleich. als wenn alles minimal zeitlupe wäre irgendwie. gibt es dafür einen trick oder filter?

danke im voraus



mentao
Beiträge: 105

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von mentao »

FORTUNE FAVOURS THE BRAVE.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Tuffy »

DoF
24p
Lighting

Das sind u.a. Dinge, die da wichtig sind. Da gibt es nicht direkt einen Filter.
Hängt von der Aufnahme an sich ab - ein wenig Googlen, das wird wohl öfter diskutiert als die Wahlen der Amerikaner ;-)

Schöne Grüße



Bespi
Beiträge: 264

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Bespi »

diese filter von video copilot sind das geld nicht wert. das selbe ergebnis bekommt man mit 2-3 effekten in AE selbst hin.

wenn, dann würd ich schon zu magic bullet, oder dergleichen greifen.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Tuffy »

Viele sind aber zu belämmert, das selber hinzukriegen; für den schnellen Klick sind die durchaus praktisch.
Im Grunde sind die Presets auch nichts anderes als ein paar Effekte in After Effects ;-)

Schöne Grüße



domain
Beiträge: 11062

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von domain »

Interessant ist ja, dass der "Look" von miserablen Kopien von miserablen US-Produktionern so in unsere Sehgewohnheiten eingedrungen ist, dass ihn div. Personen kopieren wollen.
In Photoshop gibt es übrigens auch noch einige Filter, welche vorgeben, halbwegs antike Malstile imitieren zu können ........



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hallo,

den US-Look hinzukriegen ist auch in Deutschland durchaus möglich. Dazu gehören mehrere Dinge. Das eine ist das Licht. Die Amis machen ein grundsätzlich anderes Licht als wir. Besonders deutlich wurde das kürzlich als ich einen deutschen Ableger von CSI Miami gesehen habe. Das gleiche Set aber die Leute waren nicht in der Lage das gleiche Bild zu erzeugen. Erstaunlich, da die "Bedienungsanleitung" ja auf DVD existiert.
Schau Dir die Serien genau an. Sie arbeiten mit Shades, mit hartem Licht, mit Farben.
Zudem arbeiten sie mit 35mm, das bedeutet, sie haben deutlich mehr Schärfe/Unschärfe in den Bildern. Wenn Du Lust hast, schau Dir mal meine Tutorials zu diesen Themen an. http://hd-trainings.de
Weiterhin kann ich auch die Magic Bullet Effects empfehlen. Dort insbesondere WARMISH oder BERLIN. Diese Filter legen einen wirklichen US-Look drauf. Achte darauf, daß Du den De-Artifactor auch drauflegst.
Aber es ist auch ein gekonntes Editing. Ich arbeite gerade an einer neuen DVD, in der ich diese Techniken erkläre. Wenn genug Meldungen zu diesem Thread kommen, erkläre ich gerne auch Teile davon hier.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



Axel
Beiträge: 17006

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Axel »

Lutz Dieckmann hat geschrieben:Die Amis machen ein grundsätzlich anderes Licht als wir. Besonders deutlich wurde das kürzlich als ich einen deutschen Ableger von CSI Miami gesehen habe. Das gleiche Set aber die Leute waren nicht in der Lage das gleiche Bild zu erzeugen.
Besonders witzig war in dem Zusammenhang irgendein "Bourne" - Film, der kürzlich im Fernsehen lief und teilweise in Deutschland spielte. Die Amerikaner erkennen das Deutschland, wie es sich Little Bob vorstellt, natürlich aus jüngeren deutschen Filmen. Also wurde als folkloristische Kennung der visuelle Stil von Tatort nachempfunden. Ich schaltete zu, und dachte an einen gut geschnittenen deutschen Krimi, bis Matt Damon durchs Bild hetzte.

Natürlich machen sich auch deutsche Filmemacher Gedanken über den Stil. Sie bevorzugen aber offenbar mehr das "Realistische" am Dreh "on location". Die Amerikaner sehen die komplette Story als einen Fake, und manipulieren jede einzelne Aufnahme so rigoros, bis sich eine Außenaufnahme nicht mehr von einer Studioaufnahme unterscheidet. Das ist also nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der zugrunde liegenden Haltung. Und die Amis haben Recht: Film hat mit Realismus nichts zu tun (Abgesehen davon, dass Realismus selbst ein Stil ist, also etwas Künstliches, Gewolltes).

Bezogen auf Video: Sieht man sich eine realistische Aufnahme irgendeines Schauplatzes an, kriegt man das Kotzen und wünscht sich Filmlook. Der aber ist mit Farbkorrekturen alleine nicht zu erhalten. Man muss etwas zeigen wollen, und dazu muss man das objektive Aufnehmen von Gegebenem grundsätzlich ablehnen. Man muss jede Aufnahme solange technisch manipulieren, bis man alles Zufällige aus ihr rausgeprügelt hat, bis sie zum Bild geworden ist.
Vorher aber muss man prüfen, ohne Videotechnik im Hinterkopf, ob man das, was man vor sich sieht, mit bloßem Auge bereits mag. (... und es gegebenenfalls ändern, Ausstattung, Licht, Maske, Kostüme)
(DAS ist das Geheimnis, das der weise Gandalf, an seiner Pfeife schmauchend, wahrt, während die Hobbits vor seinen Füßen herumwuseln, Morpheus´Wahrheitspille.)
Postpro-Filter sind dann nur noch der letzte Schliff, ein bisschen Krötenwurz in den Zauberkessel kann nie schaden.

Checkliste also:
Was will ich zeigen (und was hat darum im Bild nichts verloren, was fehlt)?
Wie erziele ich die bestmögliche Wirkung?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



beiti
Beiträge: 5206

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von beiti »

Man muss etwas zeigen wollen, und dazu muss man das objektive Aufnehmen von Gegebenem grundsätzlich ablehnen. Man muss jede Aufnahme solange technisch manipulieren, bis man alles Zufällige aus ihr rausgeprügelt hat, bis sie zum Bild geworden ist.
Ein erfolgreicher deutscher Produzent hat in einem Seminar mal anhand eines von ihm produzierten Kinderfilms erläutert, was da alles dahintersteckt.
Im konkreten Fall ging es um eine einfache, nur wenige Sekunden dauernde Einstellung in einer deutschen Phantasiestadt: Der Hauptdarsteller kommt mit dem Fahrrad nach Hause.
Der ganze Film sollte einen geschönten, märchengerechten Look haben, der nicht der heutigen Realität entspricht, aber auch nicht einer konkreten Zeit zuzuordnen ist. Also suchte der Setdesigner verschiedene deutsche Städte nach einer Straße ab, deren Häuser einen hierfür geeigneten Stil hatten. Schließlich fand sich so eine Straße. Störende Elemente, die allzu zeitgeistig wären (Satellitenantennen, Plakate, Parkautomaten etc.) wurden weggemacht - teils in echt, teils später per Retusche. Dann wurde die ganze Straße rechtzeitig vor Beginn der Dreharbeiten per Parkverbot von den sonst dort stehenden modernen Autos befreit; stattdessen wurden entlang der Straße einige gezielt ausgewählte (d. h. von Bauart und Farbe her zum Look des Films passende) Oldtimer plaziert. Es wurden einige Statisten mit eigens gefertigter, passender Kleidung und Frisur, am Gehsteig auf- und abgeschickt, um das Straßenbild zu beleben.
Und all der Aufwand für ein paar Sekunden Establishing-Shot - und das in Deutschland bei sehr begrenztem Budget.
Natürlich wurde die fertige Szene dann auch noch digital bearbeitet und farblich an den Rest des Films angeglichen, aber ohne die Vorbereitung der Szene wäre das wirkungslos gewesen.

Ja, die Amerikaner treiben teils noch mehr Aufwand - auch wenn CSI mit dem extremen Style auch unter den Ami-Serien eine Ausnahme ist. Es gibt auch recht billig gemachte Ami-Filme und -serien.

Eine Menge Serien schauen für uns nur deshalb so interessant aus, weil uns Baustil, Autos usw. nicht so geläufig sind. Schaut man sich alte Serien wie "The Fall Guy" (Ein Colt für alle Fälle) an und vergleicht das mit dem Aussehen echter Straßen in der Umgebung von Los Angeles, wird klar, daß da nicht allzu viel Mühe in die Aufbereitung der Drehorte investiert wurde. Es schaut da wirklich so aus (oder sah in den 80ern so aus, als die Serie gedreht wurde); nur wir in Mitteleuropa empfinden es als exotisch.
Ich bin sicher, daß umgekehrt Amerikaner die Deutschland-Szenen in "Borne" viel interessanter finden als wir, denn für uns sind solche Straßen Alltag. Man muß ja nur mal fragen, was Touristen in Deutschland alles an Details auffällt, die wir aus Gewohnheit noch nicht mal mehr bewußt wahrnehmen.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Tuffy »

beiti hat geschrieben:
Ich bin sicher, daß umgekehrt Amerikaner die Deutschland-Szenen in "Borne" viel interessanter finden als wir, denn für uns sind solche Straßen Alltag. Man muß ja nur mal fragen, was Touristen in Deutschland alles an Details auffällt, die wir aus Gewohnheit noch nicht mal mehr bewußt wahrnehmen.
Oft sieht man etwas hundert mal,
bevor man merkt, wie uninteressant es ist.

Henri Matisse

;-)

Ist aber unterschätzt. Viele wollen ihren Gegebenheiten (den Wald hinterm Haus, den Strand oder ihre Insellage) nicht nutzen, weil sie es lahm finden und jeder dort zur Genüge kennt, auf die würde es billig wirken.
Für den geneigten Großstädter hingegen ist es eine Kulisse, die er gerne hätte, der sich auch nicht wundert, wenn man das benutzt, was man hat.
Ein wenig abgedriftet - aber hey, ich dachte, es ist interessant :-)

Schöne Grüße



msfilms.ch
Beiträge: 14

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von msfilms.ch »

jep, das wichtigste ist die tiefenschärfe... da solltest du dir ein 35mm adapter anschaffen oder selber bauen.
danach kommt der farbliche eindruck, kann mann aber auch einfach in der postproduction machen. und wie schon hier gepostet das licht...
gruss



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi,

mir ist noch etwas eingefallen, was den Filmlook ausmacht. Seit 3 Jahren drehe ich 720/25p. Das hat auch damit zu tun. Bekannterweise "ruckelt" ja das Bild bei 25p im Gegensatz zu 50i. Um das Ruckeln zu vermeiden, dreht man anders. Sanftere abgestimmte Schwenks, Zooms usw. Eben wie mit einer Filmkamera.
Stellt man die Kamera auf 50p sieht es wieder aus wie bei Video. Ich liebe das 25p Format, auch wenn ich andere Formate zur Verfügung habe. Gepaart mit den anderen Dingen ergibt es eben doch mehr den Filmlook. Wer mit einem 35mm Adapter umgehen kann, umso besser.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



shipoffools
Beiträge: 469

Re: Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen

Beitrag von shipoffools »

msfilms.ch hat geschrieben:jep, das wichtigste ist die tiefenschärfe... da solltest du dir ein 35mm adapter anschaffen ...
Was du meinst ist wohl ehr "Schärfentiefe", das ist nämlich ein Unterschied:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Nikon Z6 III - Sensor-Bildqualität, Rolling Shutter, Dynamik - Günstige Z8 für Filmer?
von roki100 - Sa 22:38
» BPCC6Kpro mit ipad 10 verbinden
von coldcase - Sa 22:15
» Davinci Resolve ipad Musik einfügen
von gunman - Sa 19:42
» DJI Mini 5 Pro kostet so viel wie Mini 4 Pro
von Franky3000 - Sa 19:10
» Was schaust Du gerade?
von Bluboy - Sa 18:54
» Licht how to:
von Darth Schneider - Sa 18:40
» D-Cinelike Material mit Avidemux kürzen in D-Cinelike möglich?
von cantsin - Sa 18:06
» Camcorder / Kamera für Konzertaufnahmen innen
von Jott - Sa 16:01
» Mein L-Mount Problem
von Darth Schneider - Sa 15:57
» Nanlux Evoke 600C und Evoke 150C - Vollfarb-LED-Leuchten mit neuer Achtfarben-Technik
von slashCAM - Sa 14:21
» Neue Nanlux Nebula C8 Light Engine - Acht Farben für präzisere Lichtgestaltung
von medienonkel - Sa 14:13
» Dolby Vision 2 - KI-optimiertes Bild, neues Tone-Mapping und Authentic Motion
von radneuerfinder - Sa 10:26
» Canon teasert neue, kompakte Kamera - Cine-Modell zur IBC?
von iasi - Sa 10:23
» Alien: Romulus - Teaser Trailer online - produziert von Ridley Scott, gedreht auf Alexa 35
von iasi - Sa 10:19
» Sachtler Stativ zu verkaufen
von Arno Muth - Sa 9:59
» Nikon Z6III bekommt u.a. Auto-Capture, USB-Streaming, Vogelmodus
von pillepalle - Sa 5:53
» Motor Smart: Intelligenter AutoFocus-Motor von PDMovie nutzt LiDAR und KI
von roki100 - Sa 0:30
» Wie SDI Video in Netzwerk streamen?
von prime - Fr 21:19
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von rush - Fr 21:08
» Preview auf objektbasierte Maskentools in der Premiere Pro Beta
von slashCAM - Fr 20:27
» Blackmagic DaVinci Resolve Studio ab sofort auch mit monatlicher Lizenz
von Darth Schneider - Fr 20:04
» Setup and forget Kamera für Livestream
von Darth Schneider - Fr 19:17
» Erfahrungen mit vibrationsgedämpften Kamerabefestigungen an Motorrädern
von iasi - Fr 18:27
» Meike EF-L-Mount drop in filter adapter
von rush - Fr 6:56
» Linsen (Vintage, Anamorphic & Co.)
von roki100 - Fr 3:07
» Sony TRV730E | VHS Passthrough?
von Jott - Do 23:23
» BMD Production Camera 4k in 2025?
von roki100 - Do 21:35
» Philips Brilliance 27E3U7903: 5K-Monitor mit Thunderbolt 4 und Calman-Ready
von CameraRick - Do 15:48
» Neu und kostenlos - Adobe Premiere für iPhone
von slashCAM - Do 15:03
» Kostenlose IFA-Masterclass - Leo Keller über visuelles Storytelling mit der FX2
von Jominator - Do 13:13
» Sammlerstück möchte den Besitzer wechseln
von Jott - Do 11:14
» Nikon Zr - Nikons erste eigene Cine-Kamera - am 10.Sept.
von iasi - Do 10:07
» DR ipad externe SSD einbinden
von Jott - Do 8:56
» Viltrox bringt neues AF 56mm F1.2 Pro - und tritt L-Mount-Allianz bei
von GaToR-BN - Do 4:43
» Revolutionärer AF für Cine-Objektive: Tilta Autofokus-Adapter zapft interne Kamera-AF-Daten an
von iasi - Mi 20:54