Es kommt darauf an, was die Träume zeigen. Wenn dort so Klischeebilder gezeigt werden (die Vormieter mit aufgeschnittenen Pulsadern gucken traurig in die Kamera, während im Hintergrund der Wohnung Blut an den Wänden herunterläuft und Nebelschwaden vorbeiziehen...sowas in der Art), würde ich Abstand vor dieser Lösung nehmen. Denn so funktionieren Träume nicht (auch wenn der Dramaturg das gerne so hätte).
Man kann sich aber auch fragen, ob es einen Zuschauer tangiert, wenn eine Figur aus dem Film durch Träume psychisch destabilisiert wird und sich letztlich umbringt (oder ohne eigenes zutun stirbt). Ob das Haus einen solchen Einfluss auf das nervliche Wohlbefinden seiner Bewohner ausübt (Shining), wäre in diesem Fall fast egal, da man lediglich nicht sonderlich berührenden Vorgängen beiwohnt.
Oder lieber weglassen, weil das für die sich bis dahin (hoffentlich) aufgebaute Spannung eher schädlich wäre?
Das "hoffentlich" verrät schon, dass Du nur eine schwammige Vorstellung hast, von dem, was der Film beim Zuschauer anstellen soll. Also im Grunde passiert ja folgendes: Mann bezieht eine Wohnung in seiner Heimatstadt (warum ist das wichtig?), in der vorher Leute umgekommen sind. Mit der Zeit wird er komisch und stirbt, und nachher zieht jemand anderes in die Wohnung. Man bekommt eine Ahnung, dass es auch so weitergehen wird, und dass die Wohnung daran schuld ist.
Das kann man so ästhetisch (also oberflächlich) darstellen, wie man will. Es wird am Zuschauer vorbeiziehen und hinterlässt maximal ein Gefühl, wie nach einem schlechten Tykwer-Film. .... ;)
Der Unterschied zwischen diesem Projekt uns Shining zum Beispiel, liegt unter anderem darin, dass dieser Fluch des Hotels als Katalysator für das eigentliche Drama. Und das fehlt mir hier. Wäre Shining auf diese Art gedreht, würde Jack aus heiterem Himmel mit der Axt auf seine Familie einschlagen, bevor Danny "redrum" röcheln kann.
Und wenn jemand von Träumen zermürbt wird, dann durch Auslöser aus dem Wachzustand (Caché), die auch etwas mit dem Protagonisten selbst zu tun haben, und vor allem: was man auch nachvollziehen kann.
Einen konkreten Verbesserungsvorschlag kann ich Dir nicht geben, da praktisch noch keine Grundlage besteht. Ich würde mir auch noch lange keine Sorgen um Rhythmus und Dauer machen, solange noch nicht klar ist, was Du erzählen willst. Und nur durch weglassen von klassischen dramaturgischen Strukturen, hat man am Ende noch lange kein "Mulholland Drive".