Anonymous hat geschrieben:
Widerliche Spezies der Nebenberuflichen....
.... welch charmanter Ausdruck!
Aber tröste dich damit: diese Nebenberuflichen schaffen ja eh nie die Qualität eines Profis - sondern bleiben halt auf "Onkel Max" Niveau stehen. Und so lernt der Markt eh schnell, dass es nix gratis gibt - bzw. dass die miese Qualität auch mieses Geld bringt und umgekehrt.
Da wäre ich mir mal gar nicht so sicher. Fakt ist, dass jemand, der das nebenberuflich macht, wohl kaum die Zeit haben dürfte, alle Angebote anzunehmen, die ein Profi annehmen könnte. Von daher bleiben also die großen Sachen ohnehin meistens bei den Profis hängen, die sich den ganzen Tag damit beschäftigen können.
Was jedoch die Qualität anbelangt, muß es nicht zwangsläufig sein, dass ein Profi bessere Ideen abliefert im Vergleich zu einem "Nebenberufler". Für die Profis ist es oft nur ein Job - Routine sozusagen. Die Nebenberufler machen das ja oft nicht unbedingt des Geldes wegen, sondern weil´s ihnen Spaß macht und wenn noch etwas von dem investierten Geld zurückfließt - warum nicht! Viele sind also mehr mit dem Herzen dabei und das sieht man dann eben auch manchmal an den Endresultaten. Die Technik und Tools werden immer erschwinglicher und bleiben nicht mehr nur einem kleinen Nutzerkreis vorbehalten und genau das ist es, was vielleicht mancher Profi befürchtet: die Konkurrenz wird einfach größer und somit kommt es dann auch manchmal zu solchen radikalen Aussagen, wie oben.
Was im Videobereich nach wie vor sehr teuer ist, ist das Kameraequipment selbst und die Hilfsmittel, mit denen gute Aufnahmen entstehen. Daran wird sich sicher auch so schnell nichts ändern. Aber gerade was die Post Pro und speziell den Schnitt anbelangt, kann ein nebenberufler womöglich kreativere Sachen abliefern, als jemand, der das als Geschäftsinhalt hat. Vielleicht braucht er länger, aber wenn man sich mal reine Schnittwettbewerbe anschaut, wo jeder teilnehmen darf (sind zwar selten, aber es gibt ab und an mal welche, wo das Material gestellt wird und es nur um den Schnitt geht), dann sieht man oft, dass von den Agenturen die klassischen Sachen kommen, während die interessanten Sachen von Hobbyisten geliefert werden.
Es gibt eben auch Leute, die hinter die Kulissen blicken und es nicht nur auf Tante Elfrides Geburtstagsfeierniveau belassen.
Manchmal sind die Freizeitamateure auch informierter, als der Profi - ist eben der Vorteil, wenn man keinen Termindruck in dem Bereich hat, da man es sich leisten kann, zu Recherchieren und den Problemen nachzugehen, die einen interessieren. Irgendwo im Web findet man sicher eine Antwort auf Probleme. Der Profi hat sicher die Erfahrung, aber was nützt einem Erfahrung, wenn man keine Ideen hat ?
Allerdings glaube ich auch nicht, dass die nebenberufler zur Bedrohung der Profis werden, es sei denn, dass aus dem Nebenjob irgendwann mal ein Vollzeitjob wird...