Udo Schröer hat geschrieben:Schau Dir mal Werbung an!!
Zum Beispiel meinen absoluten Favoriten, den "Uncool" Spot von
LBS. Abgesehen von der Tatsache, daß diese Spots es geschafft haben, durch einen Frontalangriff das Negativ-Image des verklemmten Bausparers fast umzukehren, fällt auf:
Stativaufnahmen: Wirken sehr undynamisch, was man im Kontext der Handlung unterbewußt so deutet, daß in dieser popeligen Reihenhaus - Nachbarschaft sich die Dinge ewig nicht ändern. Der Loser-Typ mit dem Moped und seine ätzende Freundin und der konservative Strebertyp, sie alle sind "Jahre später" noch die gleichen. Arschlöcher sind sie alle, und die grausige (und kleine!) Reihenhauskulisse des Bausparers möchte man in Wahrheit nicht geschenkt.
Behäbiger Schnitt und Gegenschnitt, ebenfalls langweilig, s.o.
Abblende, Aufblende für das Vergehen von Zeit.
Immerhin, der eine hat ein Haus (möge er darin aufs Altenheim warten), der andere wohnt "bei Mutti", und
das allein macht den Unterschied.
Zweites Beispiel, der
Spießer. Hier gibt es nur Sympathen, dynamische Handkamera, harte Schnitte, die aber gewissermaßen wie Spielbälle hin- und hergehen, wie die Blicke, die sich die Unseßhaften zuwerfen (Subtext: Tja, nett, aber Privatsphäre, der heimliche Wunsch des Spießers in uns, Fehlanzeige). Die bezaubernde Tochter sagt in aller Unschuld, was Gott verboten hat.
Beides angewandte Filmsprache, eine Chance, der beabsichtigten Wirkung zu entkommen, gibt es nicht. Finde ich genial.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...