Wenn ich das richtig interpretiere, was du meinst, dann ist es in Wirklichkeit genau andersrum: Ein 50mm-Objektiv an einer 35mm-Kamera ist weitwinkliger als ein 50mm-Objektiv an einer 16mm-Kamera. Das kannst du dir leicht an Beispielen aus dem Fotobereich ansehen: Bei Kleinbild gilt das 50mm-Objektiv als Normalbrennweite, beim größeren 6x6-Mittelformat ist es ein Weitwinkel, an einer kleinen Pocketkamera wäre es ein starkes Tele.Blackeagle123 hat geschrieben:was ich meine: Das, was bei einem 18mm-Film weitwinklig 50mm Brennweite ist, ist bei einem 35mm Film schon ein Teil im Zoom (Tele)
Blackeagle123 hat geschrieben:was bei einem 18mm-Film weitwinklig 50mm Brennweite ist, ist bei einem 35mm Film schon ein Teil im Zoom (Tele).
Da hast du aber zwei Dinge arg durcheinandergeworfen! Bei deinem ersten Beitrag ging ich davon aus, du vergleichst zwei 50mm-Objektive – einmal an einer "18mm"-Kamera (was ich in Ermangelung einer solchen als 16mm gedeutet habe) und einmal an einer 35mm-Kamera. Dein ZDF-Zitat bezieht sich auf etwas ganz anderes: Bei jeder Kamera ist die kürzere Brennweite (hier 18mm) weitwinkliger als die lange (hier 50mm). Nur hat das an sich überhaupt nichts mit der Schärfentiefe zu tun...Blackeagle123 hat geschrieben:Bei unseren großen 1/2-Zoll 3-Chippern im ZDF sind wir mit einem 50mm Objektiv schon im Telebereich. 18mm ist weitwinklig!
Da kommen wir der Sache schon näher! Ein Objektiv von 50mm Brennweite gibt an einer Kleinbild-Spiegelreflex einen Bildeindruck wieder, wie ihn ungefähr auch das Auge sieht. Nach der Definition gilt diese Brennweite hier als Normalbrennweite zwischen Weitwinkel und Tele. Wobei die Normalbrennweite immer (jedenfalls auf ein paar Millimeter hin oder her) der Diagonalen des Aufnahmeformats entspricht – egal ob Silberfilm oder Digitalsensor.Blackeagle123 hat geschrieben:bei einem 50mm Festbrennweite Objektiv habe ich bei meiner analogen Spiegelreflexkamera einen weitwinkligen Ausschnitt. Bei dieser ZDF-Kamera allerdings nicht!
Das ergibt sich zwangsläufig aus dem oben Gesagten. Lassen wir dabei mal die anderen Faktoren, die sich auf die Schärfentiefe auswirken (wie Blende und Entfernung) außer acht, damit das Ganze nicht zu kompliziert wird. Dann ist es einfach gesagt so, dass ein kurzbrennweitiges Objektiv eine größere Schärfentiefe hat als ein langbrennweitiges.Blackeagle123 hat geschrieben:Wieso ist es so, dass ich bei einem kleineren Chip nicht die geringe Schärfentiefe bekomme, die ich bei einem großen Chip oder Film bekomme?
Klar stimmt das nicht, weil in diesem Vergleich die Halbzoll-Kamera die längere Brennweite (=geringere Schärfentiefe) hat. Eine Consumerkamera mit vielleicht nur 1/6-Zoll-Sensor braucht ja eine deutlich kürzere Brennweite für den gleichen Bildausschnitt und erzeugt damit eine größere Schärfentiefe.Blackeagle123 hat geschrieben:das würde doch bedeuten, dass ich mit einer Consumerkamera, die einen wesentlich kleineren Chip hat, Bilder bekomme, die von der Schärfentiefe deutlich geringer sind! Stimmt so aber nicht.
Ich frage mal ganz vorsichtig: Wer im ZDF war begeistert? Die juristische Abteilung / Fensterputztruppe / Intendanten / Schlagersternchen / Komparsen oder sonstige Techniklaien?Blackeagle123 hat geschrieben:Hallo,
ich kam heute in Bus & Bahn auf dem Weg zu ZDF dazu, mir alles genau durchzulesen. Ich find es wirklich super beschrieben! Herzlichen Dank dafür. Apropos: Ich durfte es nicht mehr mit heim nehmen, weil die im ZDF genauso begeistert waren ;-)
Viele, liebe Grüße
Constantin
